
Stadtumbau in Altstadtkernen - Projekte - Altstadtsanierung durch kommunale/gemeinnützige Wohnungsunternehmen - Gebäude- und Wohnungsverwaltung Wittstock GmbH (GWV)
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Objekt:
- Altstadtkern Wittstock
- rund 500 Hauptgebäude, viele Fachwerkhäuser aus der Zeit um 1720
- rund 1000 Nebengebäude
- Größe: 26 Hektar
- rund 1500 Einwohner
Bauherr:
- Gebäude- und Wohnungsverwaltung Wittstock GmbH (GWV)
Ausgangslage:
- einerseits
- hoher Sanierungs- und Instandhaltungsbedarf
- Sanierungskosten von durchschnittlich 2000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche
- andererseits
- Wirtschaftskrise, nach 1990 gingen rund 4000 Industriearbeitsplätze verloren
- Verlust des Kreissitzes 1993
- Bevölkerungsrückgang von 14.400 Einwohnern (1989) auf 10.300 Einwohner im Ortsteil Wittstock (2008)
- 70 - 80 % einer Generation gehen derzeit durch Abwanderung verloren (2007)
- Rückgang der Einwohnerzahl der Altstadt von 1921 (1994) auf rund 1500 (2008)
- hoher Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt von 13,5 Prozent (Ende 2001), in der Altstadt über 20 Prozent
- 88 leerstehende Wohn- und Geschäftshäuser in der Altstadt (Sommer 2008)
- niedriges Mietniveau (durchschnittliche Nettokaltmiete im Bestand der GWV - 4,20 Euro pro Quadratmeter, in Bestand der Wohnungsbaugenossensdhaft e.G. Wittstock - 3,20 Euro pro Quadratmeter)
- geringe Investitionsbereitschaft privater Eigentümer
- Insolvenzen privater Gebäudeeigentümer
- private Eigentümer und Banken versuchen, ihre Häuser an die GWV zu verkaufen
- Verfall wertvoller Bausubstanz
Maßnahmen:
- Erwerb von wertvollen Altbauten durch die Gebäude- und Wohnungsverwaltung Wittstock GmbH (GWV)
- Sanierung von wertvollen Altbauten durch die Gebäude- und Wohnungsverwaltung Wittstock GmbH (GWV)
- Angebot der sanierten Wohnungen zu günstigen Mieten
Konkrete Beispiele:
- Markt 2/St. Marienstraße 16-18
- Entstehungszeit: 1908
- vor der Sanierung: 4 Gewerbeeinheiten, 17 Wohnungen, Größe bis 115 qm , davon 10 leer
- Planung: Rheinsberger Architektur- und Ingenieur GbR (Rheinsberg)
- Maßnahmen: Fassadensanierung, Anbau Wärmedämmfassade auf der Hofseite, Balkonanbau auf der Hofseite, Ausbau des Dachgeschosses, Einbau eines Aufzuges in die St. Marienstraße 16, Grundrissänderungen, Schaffung von 27 Wohnungen
- Förderung: Programm Mietwohnungsbau und Modernisierung des Landes Brandenburg, Programm barrierefreies Mehrgenerationenwohnen des Landes Brandenburg
- Bauzeit: 2.5.2007 - Mai 2008
- Poststraße 10
- unsaniertes Haus im Privatbesitz (italienische Eigentümer)
- Maßnahmen: Kauf des Hauses durch die GWV im Juni 2006, Sanierung des Gebäudes, Anbau einer Wärmedämmfassade, Schaffung von 6 kleineren Wohnungen und 1 Gewerbeeinheit
- Bauzeit: Herbst 2006 - Herbst 2007
- Heiligegeiststraße 19
- Bürgerhaus, 2 Geschosse, unsaniert
- Maßnahmen: Gebäudesanierung, Schaffung von 3 Wohnungen
- Bauzeit: 2005 - September 2006
- Gröperstraße 10
Finanzierung:
- Städtebaufördermittel
- Wohnungsbauförderung des Landes Brandenburg
Ergebnis:
- Rettung von wertvoller Bausubstanz
- allerdings kann durch GWV nur begrenzte Zahl von Baudenkmälern gerettet werden, aufgrund begrenzter Finanzkraft der GWV und ungünstigen Förderbedingungen (GWV kann von der Förderung durch Sanierungs- und Denkmalabschreibungen keinen Gebrauch machen)
- Vermietungsprobleme auch bei sanierten Wohnungen
- Grund: hoher Wohnungsleerstand in Wittstock, schlechte Energiebilanz zahlreicher sanierter Altbauten (Außenfassade kann aus denkmalrechtlichen Gründen nicht gedämmt werden, Innendämmung ist zu teuer, hohe Räume)