Aktuelles

23.01.2014 - Eisenach - Villa wird abgerissen

In Eisenach ist der Abriss der Villa Mariental 11 geplant.

Die 1866 errichtete Villa wurde von ihrem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile erscheint dem Eigentümer eine Sanierung unwirtschaftlich. Folgerichtig plant er den Abriss.


21.01.2014 - Greiz - zuwenig Geld für den Abriss

In Greiz soll ab dem 27.1.2014 der Abriss des Hauses Irchwitzer Straße 1 erfolgen.

Das Jugendstilgebäude wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Bemühungen der Stadt um eine Sanierung des Gebäudes scheiterten am Desinteresse des Eigentümers. Da mittlerweile eine akute Einsturzgefahr droht, entschloss sich der Landkreis Greiz zu einem Abriss des Hauses im Zuge einer Ersatzvornahme. Ein Problem ist allerdings, dass die Ausgaben für Abrisse stark steigen. Deshalb hat der Landkreis bereits jetzt zwei Drittel des gesamten Jahresetats für Ersatzvornahmen von 140000 Euro aufgebraucht.


15.01.2014 - Schmölln - herrenloses Haus sorgt für Ärger

In der thüringischen Kleinstadt Schmölln ist der Abriss des Hauses Uferstraße 4 geplant.

Das 1890 errichtete Gründerzeithaus ist ein herrenloses Haus. Folgerichtig wurde das Haus jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile sind schon Teile der Fassade auf die Straße gestürzt, so dass die Straße gesperrt werden musste.

Um weitere Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit abzuwehren, entschloss sich die Stadt zu einem Abriss des Gebäudes. Die Abrisskosten von 75000 Euro werden zu 75 Prozent durch den Freistaat Thüringen übernommen. Auf der Abrissfläche soll ein Parkplatz angelegt werden.


07.01.2014 - Apolda - Abriss in der Innenstadt

In Apolda ist der Abriss des Geschäftshauses Gorerdelerstraße 4 geplant. Das ehemalige Kaufhaus "Haus der Dame" wurde 1889 erbaut und ist seit Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Schließlich hat sich die Stadt entschlossen, das Gebäude im Zuge einer Zwangsversteigerung zu erwerben und es abzureißen.


03.12.2013 - Ronneburg - Abriss in der Innenstadt

In der thüringischen Kleinstadt Ronneburg ist der Abriss des Gasthofes "Roter Hirsch" geplant. Die Eigentümerin ist die kommunale Ronneburger Wohnungsgesellschaft mbH (RWG). Eine Sanierung des Altbaues erscheint der RWG angesichts der in Ronneburg vorherrschenden Leerstandsprobleme und der niedrigen Mieten nicht wirtschaftlich. Folgerichtig entschied sie sich für einen Abriss des Gebäudes.


23.10.2013 - Rudolstadt - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Rudolstadt ist der Abriss des Hauses Neumarkt 1 geplant. Eine Sanierung erscheint der kommunalen Rudolstädter Wohnungsverwaltungs- und Baugesellschaft mbH (Ruwo) als Eigentümerin des Gebäudes unwirtschaftlich. Auf der Abrissfläche ist der Neubau eines Bürogebäudes geplant.


18.10.2013 - Kahla - Baudenkmal wird abgerissen

In der thüringischen Kleinstadt Kahla wird ab dem 21.10.2013 mit dem Abriss der denkmalgeschützten Häuser Margarethenstraße 34 und 35 begonnen.

Beide Gebäude stehen seit 2006 leer und sind seitdem dem Verfall ausgesetzt. Der Eigentümer, die Landesärztekammer, hält eine Sanierung der Gebäude für unwirtschaftlich. Folgerichtig hat sie sich zum Abriss des Gebäudes entschlossen.


16.10.2013 - Rudolstadt - Altstadthäuser werden abgerissen

In der Altstadt von Rudolstadt ist der Abriss der Häuser Hinter der Mauer 4 und 4a sowie Anton-Sommer-Straße 43, 45 und 47 geplant. Diesem Vorhaben hat der Wirtschaftsausschuss des Stadtrates zugestimmt. Die Abrissflächen sollen anschließend einem Investor angeboten werden. Ziel der Stadt ist es, an diesem zentralen Standort ein Vier-Sterne-Hotel anzusiedeln.


15.10.2013 - Magdeburg - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Magdeburg werden derzeit die Gründerzeithäuser Weststraße 2 und Alt Salbke 44 abgerissen.

Beide Gebäude wurden von ihren Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung erschien den Eigentümern nicht wirtschaftlich. Mittlerweile sind beide Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr besteht. Im Falle des Hauses Weststraße 2 wird das Haus im Zuge einer Ersatzvornahme durch die Stadtverwaltung abgerissen, bei dem Haus Alt Salbke 44 erfolgt der Abriss durch den Eigentümer.


07.10.2013 - Halle / Saale - Gründerzeithaus wurde abgerissen

In Halle / Saale wurde in den letzten Tagen das Wohnhaus Ankerstraße 3 abgerissen.

Bei dem denkmalgeschützten Abrisshaus handelt es sich um ein im Neorenaissancestil gestaltetes Gebäude aus der Zeit um 1880. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung erschien dem Eigentümer nicht wirtschaftlich. Folgerichtig entschied er sich für den Abriss des Gebäudes. Auf der Abrissfläche soll ein Parkplatz angelegt werden.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale über 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.


05.10.2013 - Dresden - BFW warnt vor Wohnungsnot

Der Vorsitzende des Landesverbandes Mitteldeutschland des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Frank Müller, warnt vor einer Verschärfung der Wohnungsnot in Dresden. Müller erwartet einen Anstieg der Bevölkerungszahl von Dresden bis 2025 von derzeit rund 530.000 auf 580.000 Einwohner. Daher fordert Müller Konzepte der Stadt für ein Beschleunigung des Wohnungsneubaus.


12.09.2013 - Cottbus - Altstadthaus wird abgerissen

In der Altstadt von Cottbus ist der Abriss des Hauses Sandower Straße 13 geplant.

Das barocke Bürgerhaus, das zwischen 1680 und 1750 erbaut wurde, wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das denkmalgeschützte Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr besteht. Daher musste der Bereich um das Haus bereits abgesperrt werden. Um die Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit endgültig zu beseitigen, ist nun der Abriss des Hauses geplant. Der Abriss soll am 21. Oktober beginnen, die Arbeiten will die Stadt auf dem Weg der Ersatzvornahme durchführen.


05.09.2013 - Halle / Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Halle / Saale ist der Abriss des Hauses Grellstraße 16 geplant.

Das Gründerzeithaus wurde von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall ausgeliefert, mittlerweile besteht eine akute Einsturzgefahr. Daher war die Stadt gezwungen, den Fußweg vor dem Gebäude zu sperren.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale über 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.


05.09.2013 - Hettstedt - Ruinen werden abgerissen

In Hettstedt sollen bis zum Frühjahr 2014 sechs Ruinen abgerissen werden. Dies teilte Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier mit.

In Hettstedt gibt es rund 100 Ruinen, die eine zunehmende Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen. Daher wurde in der Stadtverwaltung eine Arbeitsgruppe "Ruinöse Gebäude" gebildet, die sich um einen Ankauf und Abriss der meist im Privateigentum befindlichen Gebäude bemüht. Diese Bemühungen haben mittlerweile zu ersten Erfolgen geführt. Einige Hauseigentümer waren bereit, ihre Ruinen zum symbolischen Preis von einem Euro an die Stadt zu verkaufen. Andere Hauseigentümer allerdings reagierten überhaupt nicht auf die Bemühungen der Stadt. Langfristig ist der Abriss von 25 Ruinen geplant. Die Abrisse sollen über verschiedene Förderprogramme finanziert werden.


28.08.2013 - Chemnitz - GGG beendet Wohnungsabriss

In Chemnitz will die kommunale Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft Chemnitz GmbH (GGG) künftig auf Wohnungsabrisse verzichten. Dies erklärte die Geschäftsführerin der GGG, Simone Kalew, in einem Gespräch mit der Freien Presse. Demnach würde die GGG eine zunehmende Wohnungsnachfrage verzeichnen. Daher will die GGG ihre Abrissmaßnahmen bis Ende 2013 abschließen. Nach Angaben von Kalew hat die GGG seit dem Start des Programms "Stadtumbau Ost" 2002 11.000 Wohnungen abgerissen und 17.000 Wohnungen verkauft. Die Leerstandsquote ist von 14,5 Prozent im Jahr 2009 auf derzeit 12,1 Prozent zurückgegangen. In den nächsten sechs Jahren plant die GGG Investitionen in Höhe von 122 Millionen Euro.


29.07.2013 - Chemnitz - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Chemnitz hat am 29.7.2013 der Abriss des Wohnhauses Glauchauer Straße 7 begonnen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Gründerzeithaus. Der Privateigentümer hielt eine Sanierung des Gebäudes aufgrund seiner Lage an der Ecke zur stark befahrenen Bundestraße Leipziger Straße für unwirtschaftlich und überließ sein Gebäude dem Verfall. Folgerichtig kam es Anfang Juni 2013 zum Absturz von Teilen des Daches. Auf diesen Vorfall reagierte die Stadtverwaltung einerseits mit der teilweisen Sperrung der Leipziger Straße, andererseits wurde vom Eigentümer die Beseitigung der vom Gebäude ausgehenden Gefahr verlangt. Dieser Aufforderung kommt der Eigentümer mit dem jetzt begonnenen Abriss nach.


06.07.2013 - Erfurt - Mieterverein: Wohnungsabriss war ein Fehler

Der Geschäftsführer des Mietervereins Erfurt, Frank Warnecke, hat vor einer Wohnungsnot in Erfurt gewarnt. Wie er gegenüber der "Thüringer Allgemeinen" vom 6.7.2013 mitteilte, gäbe es bereits jetzt einen Wohnungsmangel. Dieser Wohnungsmangel dürfte sich seiner Einschätzung nach in den nächsten Jahren verschärfen, da Erfurt steigende Einwohnerzahlen verzeichnet.

Als einen Grund für den Wohnungsmangel bezeichnete er die Wohnungsabrisse im Rahmen des Förderprogrammes "Stadtumbau Ost". Vor allem der Abriss von Hochhäusern wäre ein Fehler gewesen.


03.07.2013 - Dessau - Verkauf statt Abriss

In Dessau wurde der Verkauf der drei Y-Häuser der kommunalen Dessauer Wohnungsgesellschaft (DWG) an einen Privatinvestor abgeschlossen. Voraussichtlich am 1. Oktober 2013 sollen die Gebäude durch den Dessauer Unternehmer Karl-Wilhelm Geissel übernommen werden. Der Unternehmer möchte die Gebäude schrittweise sanieren.

Bei den Y-Häusern handelt es sich um drei vierzehngeschossige Wohnhäuser des Typs P 2, die über einen Y-förmigen Grundriss verfügen. Dieser Gebäudetyp wurde von einem Kollektiv des Wohnungsbaukombinates Halle unter Leitung von Wulf Brandstätter entwickelt und in Dessau sowie Halle-Neustadt gebaut. Die drei Dessauer Y-Häuser mit insgesamt 267 Wohnungen wurden zwischen 1969 und 1971 errichtet.

Im August 2012 wurde bekannt, dass die DWG den Abriss des Y-Hauses Friedrichstraße 17 plant. Gegen diese Pläne regten sich massive Proteste der betroffenen Mieter. Sie konnten schließlich den Verzicht auf den Abriss erreichen. Da sich die DWG allerdings nicht in der Lage sah, die Sanierung der Gebäude zu finanzieren, entschloss sie sich zum Verkauf der Gebäude.


20.06.2013 - Altenburg - Ruine wird abgerissen

Die Ruine des am 7. Juni eingestürzten Hauses Teichstraße 14 wurde vom 18. Juni bis 20. Juni abgerissen.

Das denkmalgeschützte Gebäude war am 7. Juni eingestürzt, nachdem es von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen worden war.


11.06.2013 - Zittau - wieder ein Einsturz in der Altstadt

In Zittau ist am 11.6.2013 das Haus Innere Webergasse 37 eingestürzt.

Das Gebäude wurde in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen, eine Sanierung erschien dem Privateigentümer nicht wirtschaftlich. Der Einsturz war die logische Folge

Hintergrund:

Zittau war im 17. und 18. Jahrhundert eine wichtige Handelsstadt. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit prunkvollen Kaufmannshäusern aus der Renaissance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zittau musste nach 1990 einen massiven Bevölkerungsverlust verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 38000 Einwohnern 1988 auf 21000 Einwohner 2013. (ohne Berücksichtigung zwischenzeitlicher Eingemeindungen. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 24,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 35,4 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen, durch die Verlagerung des Schwimmbades und der Fachhochschule vom Stadtrand an den Altstadtrand sowie durch Sicherungsmaßnahmen an besonders wertvollen Baudenkmälern zu entschärfen. Doch auch durch diese Maßnahmen konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Im Gegenteil: Auch in den letzten Jahren gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert in der Brunnenstraße 3, verloren. Erst in den letzten Monaten kam es zu Einstürzen und Teileinstürzen in der Brunnenstraße und der Böhmischen Straße. Insgesamt wurden seit 1990 in der Zittauer Altstadt über 60 Baudenkmäler abgerissen. Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zittau ist derzeit nicht abzusehen


07.06.2013 - Altenburg - Haus in der Altstadt stürzt ein

In Altenburg ist am 7.6.2013 das Wohn- und Geschäftshaus Teichstraße 14 eingestürzt.

Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert errichtet und stand unter Denkmalschutz. Dennoch wurde es von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Folgerichtig kam es nun zum Einsturz des Gebäudes.

Als Reaktion auf den Einsturz wurde die Teichstraße in Höhe der Einsturzstelle gesperrt.


30.05.2013 - Halle/Saale - Arbeitskreis Innenstadt will Altstadthaus retten

Die Bürgerinitiative "Arbeitskreis Innenstadt Halle" (AKI) plant den Erwerb und die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses Brüderstraße 7 in der Altstadt von Halle.

Das Fachwerkhaus wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Bis 2007 wurde das Gebäude durch die Kneipe "Marktwirtschaft" genutzt. Seitdem wird das Haus dem Leerstand und Verfall überlassen. Der Privateigentümer hält eine Sanierung des Hauses für unrentabel und hat daher schon 2011 den Abriss beantragt.

Diesen Abriss will der "Arbeitskreis Innenstadt Halle" verhindern. Zu diesem Zweck hat er die "AKI Denkmal gemeinnützige GmbH" gegründet. Diese GmbH soll das Baudenkmal erwerben und sanieren. Ein Probelm ist allerdings, dass der Eigentümer an einem Verkauf des Gebäudes nicht interessiert ist. Bereits im November 2011 hat der AKI gegenüber dem Eigentümer sein Kaufinteresse bekundet. Der Eigentümer hat auf dieses Angebot allerdings nicht reagiert.


04.05.2013 - Quedlinburg - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Quedlinburg ist der Abriss der Häuser Sresemannstraße 18, 19 und 21 geplant.

Bei den Häusern handelt es sich um Wohnhäuser der Vereinigten Johannis- und Heiligegeiststiftung, die ab 1895 nach Entwürfen des Architekten Max Schneck errichtet worden waren. Diese Gebäude wurden 2007 an die evangelische Kirche rückübertragen. Eine Sanierung der Gebäude scheiterte allerdings an den hohen Baukosten und den schlechten Vermietungschancen. Folgerichtig stieg der Leerstand in der Wohnanlage auf über 50 Prozent an.

Nun plant die Kirchengemeinde den Verkauf der Immobilien an einen Privatinvestor. Dieser will einen Teil der Häuser sanieren und den anderen Teil abreißen.


24.04.2013 - Altenburg - Altstadthaus wird abgerissen

In Altenburg hat der Abriss des Hauses Pauritzer Straße 59 begonnnen.

Das im 19. Jahrhundert errichtete Wohnhaus in der Altstadt von Altenburg wurde jahrelang von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Schließlich war das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr bestand.

Um Schaden von den Nachbarhäusern abzuwenden, entschloss sich die Stadtverwaltung schließlich zum Kauf des Gebäudes für 30.000 Euro und den Abriss des Gebäudes. Der Abriss des Gebäudes soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein.


23.04.2013 - Zeitz - Altstadthaus wird abgerissen

In Zeitz beginnt am 25.4.2013 der Abriss des Hauses Luthergasse 6.

Das in der Altstadt gelegene Haus steht schon seit Jahren leer. Eine Sanierung erscheint der Eigentümerin, der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Zeitz (WBG), nicht finanzierbar. Daher entschloss sie sich zum Abriss des Gebäudes.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


27.03.2013 - Bleicherode - Altbau wird abgerissen

In der thüringischen Kleinstadt Bleicherode soll ab April das denkmalgeschützte Wohnhaus Hauptstraße 101 abgerissen werden.

Das im 19. Jahrhundert errichtete spätklassizistische Gebäude gehört einem Privateigentümer. Dieser hatte das Gebäude jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass akute Einsturzgefahr besteht. Daher entschloss sich der Eigentümer zum Abriss des Gebäudes.

Auf der Abrissfläche ist ein Parkplatz geplant.


22.03.2013 - Halle / Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

Am 25.3.2013 soll in Halle / Saale der Abriss des Wohnhauses Landsberger Straße 53 beginnen.

Das gründerzeitliche Eckhaus wurde in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr besteht.


08.03.2013 - Dessau - erfolgreicher Mieterprotest gegen Abrisspläne

Am 8.3.2013 hat der Verwaltungsrat der kommunalen Dessauer Wohnungsbaugesellschaft mbH (DWG) den Erhalt des Hochhauses Friedrichstraße 17 beschlossen.

Das Haus Friedrichsstraße 17 ist eines von drei sogenannten "Y-Häusern", die zwischen 1969 und 1971 im Dessauer Stadtpark errichtet worden sind. Im August 2012 beschloss die DWG den Abriss des Hauses Friedrichstraße 17. Auf diesen Beschluss reagierten die betroffenen Mieter mit massiven Protesten. Diese Proteste führten nun zum Erfolg. Die DWG will nun versuchen, die drei "Y-Häuser" zu verkaufen.


01.03.2013 - Halle / Saale - Abriss in der Altstadt

Im Februar 2013 erfolgte in der Altstadt von Halle der Abriss des Hauses Jägergasse 1. Bei dem ursprünglich denkmalgeschützten Abrisshaus handelt es sich um die 1909 errichtete Gaststätte "Zum Oberpollinger". Während der DDR-Zeit wurde das Gebäude durch das "Jugendtanzhaus Melodie" genutzt. Doch in den letzten Jahre wurde es dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen massiv vom Schwamm befallen, dass eine Sanierung unwirtschaftlich erscheint. Folgerichtig entschied sich der Privateigentümer zum Abriss des Gebäudes. Zuvor wurde das Gebäude von der Denkmalliste gestrichen.


28.02.2013 - Aschersleben - Baudenkmal wird abgerissen

In der Altstadt von Aschersleben ist der Totalabriss des Baudenkmals Fleischhauerstraße 13 geplant.

Das Wohnhaus wurde im 18. Jahrhundert errichtet. In den letzten Jahren wurde es von seinem Eigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. 1997 hat das zuständige Landratsamt eine Sicherung des Gebäudes als Ersatzvornahme durchgeführt. Doch auch nach dieser Maßnahme war der Eigentümer nicht zu einer Instandsetzung des Gebäudes bereit. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr besteht. Folgerichtig begann Das Bauordnungsamt des zuständigen Landkreises Salzlandkreis Ende 2012 mit dem Abriss der oberen Stockwerke. Diese Maßnahme reicht allerdings nicht aus, um die Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu bannen. Daher soll im März 2013 auch der Rest des Gebäudes abgerissen werden.


15.01.2013 - Aschersleben - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Aschersleben wird derzeit das Wohn- und Geschäftshaus Badstuben 14 abgerissen. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde um 1800 errichtet. In den letzten Jahren wurde es von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine Sanierung unwirtschaftlich erscheint. Folgerichtig entschloss sich der Eigentümer zum Abriss des Gebäudes.


14.01.2013 - Mittweida - Gagfah-Häuser werden abgerissen

In Mittweida soll am 11.2.2013 mit dem Abriss der sogenannten "Gagfah-Häuser" in der Heinrich-Heine-Straße 4-12 und der Schillerstraße 35 begonnen werden.

Die sechs Wohnhäuser wurden um 1935 errichtet. Die unsanierten Gebäude wiesen hohe Leerstände auf. Eine Sanierung der Gebäude wurde als unwirtschaftlich eingeschätzt. Die Abrisskosten von 250.000 Euro werden durch die Stadt finanziert.


14.01.2013 - Zwickau - Abriss und Neubau in der Leipziger Straße

In Zwickau ist der Abriss der Gründerzeithäuser Leipziger Straße 6,8,10 und 12 geplant.

Die vier Wohnhäuser wurden seit Jahren von ihrem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Diese Situation führte 2010 zu einer akuten Einsturzgefahr, die die Stadtverwaltung zur Sperrung des vor den Häusern verlaufenden Fußweges zwang.

Nun plant der Eigentümer, die Schütz-Beratung (Zwickau), einen Abriss der Gebäude. An ihrer Stelle soll ein Neubau mit 103 Wohneinheiten für Studenten entstehen. Die Planung stammt vom Büro Architektur Concept (Zwickau), die Baukosten werden auf 15 Millionen Euro geschätzt.


11.01.2013 - Leipzig - Mietervertreter gegen Abrisspläne für Grünau

In Leipzig haben Mietervertreter aus Grünau einen offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung geschrieben.

Konkret geht es um die Pläne der Wohnungsgenossenschaft Transport (Wogetra) für einen Leerzug und eine Stilllegung von 150 Wohnungen in der Breisgaustraße 59-81. Die betroffenen Wohnungen befinden sich in einem elfgeschossigen Wohnblock des Typs WBS 70, die über Aufzüge und Balkone verfügen und die daher der wachsenden Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen entsprechen. Zudem befindet sich der Wohnblock in einem Bereich, der laut der städtischen "Entwicklungsstrategie Grünau 2020" als Kernbereich gilt und daher von einer Rückbauförderung ausgenommen ist. Dennoch betreibt die Wohnungsgenossenschaft eine systematische Entmietung des Wohnblocks.

Die Mietervertreter fordern in ihrem offenen Brief den Oberbürgermeister auf, dass auf keinen Fall Fördergelder für den Abriss des Wohnblocks Breisgaustraße 59-81 gewährt werden sollen.


11.01.2013 - Chemnitz - Rekordinvestitionen im Heckertgebiet

Die Wohnungsgenossenschaft Einheit plant für 2013 Investitionen von 18,3 Millionen Euro. Diese Investitionen markieren den höchsten Wert seit 16 Jahren und sollen vor allem dem Heckertgebiet zugutekommen.

Konkret geplant ist die Sanierung und der altersgerechte Umbau des Wohnhauses Annaberger Straße 171. Die Wohnblöcke Otto-Hofmann-Straße 11/13 und Wilhelm-Firl-Straße 30/32 sollen mit einem barrierefreien Zugang ausgestattet werden. Weitere Projekte sind der im Dezember 2012 gestartete Umbau der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule in der Alfred-Neubert-Straße 21 zu einer altersgerechten Wohnanlage mit 29 Wohnungen. Dieses Projekt soll bis zum Frühjahr 2014 beendet werden. An der Martin-Opitz-Straße 43-69, wo sich bereits 3 Doppelhäuser im Bau befinden, sollen 4 weitere Doppelhäuser errichtet werden. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Abrissfläche, auf der sich bis 2009 Wohnblöcke der kommunalen Wohnungsgesellschaft GGG befanden. Diese Grundstücke wurden 2012 von der Wohnungsgenossenschaft Einheit erworben.

Zudem hat die Wohnungsgenossenschaft die beiden Ärztehäuser Alfred-Neubert-Straße 1 und Fritz-Fritzsche-Straße 18 erworben. Diese Gebäude sollen aber erst ab 2014 saniert werden. Weitere Planungen betreffen den Kauf des Versorgungszentrums Alfred-Neubert-Straße 17. Mit diesen Erwerbungen verfolgt die Genossenschaft das Ziel, die Infrastruktur in Markersdorf-Süd, einem Teil des Heckertgebietes, zu sichern.


10.01.2013 - Weißenfels - Hoffischerei wird abgerissen

In Weißenfels erfolgt derzeit der Abriss der Baudenkmäler Promenade 9 und 11.

Bei dem Gebäude Promenade 9 handelt es sich um die 1696 errichtete Hoffischerei, die zu den Repräsentationsbauten der einstigen Residenzstadt Weißenfels zählte. Das Gebäude Promenade 11 ist der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete Gasthof "Schumanns Garten".

Beide Gebäude wurden in den letzten Jahren von wechselnden Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile sind beide Gebäude so geschädigt, dass ihre Sanierung unwirtschaftlich erscheint. Folgerichtig entschloss sich der aktuelle Eigentümer zum Abriss der Gebäude.


08.01.2013 - Leipzig - öffentlich geförderter Neubau und öffentlich geförderter Abriss geplant

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung hat am 8.1.2013 sein Wahlprogramm "Leipzig 2020" für die Oberbürgermeisterwahl 2013 vorgestellt.

Demnach wird ein weiteres Bevölkerungswachstum von derzeit 540000 über 600000 Einwohner für möglich gehalten. Daher soll auch über einen geförderten Wohnungsneubau nachgedacht werden.

Im Kontrast zu diesen Überlegungen stehen die Pläne der Stadtverwaltung für den Stadtteil Grünau, in dem 5000 Wohnungen abgerissen werden sollen. Diese sollen ebenfalls durch öffentliche Gelder gefördert werden.


05.01.2013 - Adorf - Gründerzeithaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Adorf soll ab Anfang Januar mit dem Abriss des Gebäudes August-Bebel-Straße 9 begonnen werden.

Das gründerzeitliche Wohnhaus wurde jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile besteht eine akute Einsturzgefahr.


04.01.2013 - Reichenbach - Baudenkmal wird abgerissen

In Reichenbach hat der Abriss eines Wohn- und Geschäftshauses in der Zenkergasse begonnen.

Das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus wurde um 1910 errichtet und verfügte über eine markante Jugendstilfassade. In den letzten Jahren wurde es aber dem Leerstand und Verfall überlassen. Folgerichtig besteht mittlerweile akute Einsturzgefahr.

Der Abriss wird durch öffentliche Fördergelder in Höhe von 17.000 Euro finanziert.


03.01.2013 - Zwickau - mehr Abrisse in Gründerzeitgebieten

In Zwickau hat sich die Abrisstätigkeit im Jahr 2012 zunehmend in die Gründerzeitgebiete verlagert. Zudem ist es gelungen, in zunehmenden Maße private Eigentümer zum Abriss zu bewegen.

Konkret wurden folgende Abrisse vollzogen:

Abrisse mit Fördermitteln:

Uhdestraße 15, 21

Bernhardstraße 1

Max-Planck-Straße 1a, 3

Bunsenstraße 7, 9

Abrisse privater Eigentümer:

Von-Weber-Straße 1

Trillerstraße 1

Julius-Seifert-Straße

Moritzstraße 47, 49, 51

Brauereistraße 27, 29


22.12.2012 - Kirchberg - Altbau wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Kirchberg ist der Abriss des Hauses Rosa-Luxemburg-Straße 43 geplant.

Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Wohnhaus wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung des Gebäudes wurde als unwirtschaftlich eingeschätzt. Schließlich entschloss sich die Stadt zum Kauf und Abriss des Gebäudes.


17.12.2012 - Penig - Siedlungshaus wurde abgerissen

In Penig wurde der Abriss des Hauses Claus-Roch-Straße 11 abgeschlossen

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Wohnhaus, das um 1925 errichtet wurde. In den letzten Jahren war das Gebäude vom Leerstand betroffen. Eine Sanierung wurde als unwirtschaftlich eingeschätzt.


15.12.2012 - Magdeburg - Straßenbahn nach Neu Reform eröffnet

In Magdeburg ist am 15.12.2012 die Straßenbahnstrecke nach Neu Reform eröffnet worden.

Die Länge der zweigleisigen Neubaustrecke von der bisherigen Endhaltestelle Leipziger Chausse zur Endhaltestelle Reform beträgt 3,6 Kilometer. Durch die Neubaustrecke wird die Verkehrserschließung des Wohngebietes Neu Reform (Bauzeit 1972-1975) deutlich verbessert.


13.12.2012 - Plauen - Villa wird abgerissen

In Plauen hat am 13.12.2012 der Abriss des Wohnhauses Gabelsberger Straße 7 und 9 begonnen.

Das villenartige Gebäude wurde um 1930 errichtet. Während der DDR-Zeit wurde es durch das Ministerium für Staatssicherheit genutzt. Doch nach 1990 wurde das Gebäude jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung erschien der Eigentümerin, der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Plauern (WBG) nicht wirtschaftlich. Daher entschloss sie sich zum Abriss des Gebäudes.


06.12.2012 - Werdau - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Werdau soll im Februar mit dem Abriss des Hauses August-Bebel-Straße 5 begonnen werden.

Das Gründerzeithaus war jahrelang vom Leerstand und Verfall betroffen. Eine Sanierung wird als unwirtschaftlich eingeschätzt. Folgerichtig entschloss sich die Stadtverwaltung zum Abriss des Gebäudes.


05.12.2012 - Reichenbach - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Reichenbach werden derzeit drei Gründerzeithäuser an der Zwickauer Straße abgerissen.

Die Gebäude waren jahrelang vom Leerstand und Verfall betroffen. Schließlich waren die Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr bestand. Folgerichtig entschloss sich die Stadtverwaltung zum Abriss der Gebäude.


30.11.2012 - Aschersleben - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Aschersleben ist in den letzten Wochen der Abriss des Baudenkmals Badstuben 30 erfolgt.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Wohnhaus, dessen Entstehungszeit bis in das frühe 16. Jahrhundert zurückreicht. In den letzten Jahren wurde das Gebäude allerdings dem Leerstand und Verfall überlassen.


29.11.2012 - Hainichen - Altstadthäuser werden abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Hainichen erfolgt derzeit der Abriss der Häuser Mittweidaer Straße 1 und 3.

Die beiden Gebäude, die sich in der Altstadt befinden und die aus dem 19. Jahrhundert stammen, wurden jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Die Privateigentümerin, die Maxi Dom Burgstädt, entschloss sich schließlich zum Abriss der Gebäude.


29.11.2012 - Adorf - Altstadthaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Adorf hat der Abriss des Gebäudes Johannisstraße 7 begonnen.

Das am Rande der Altstadt gelegene Haus war jahrelang vom Leerstand und Verfall betroffen. Eine Sanierung erschien nicht wirtschaftlich. Daher entschloss sich die Stadtverwaltung zum Abriss des Gebäudes.


23.11.2012 - Halle / Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

Am 26.11.2012 soll in Halle / Saale mit dem Abriss des Hauses Georgi-Dimitroff-Straße 54 begonnen werden.

Das denkmalgeschützte Wohnhaus wurde um 1900 errichtet und war in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude akut einsturzgefährdet. Folgerichtig entschloss sich das Amt für Bauordnung und Denkmalschutz zum Abriss des Gebäudes.


19.11.2012 - Zeitz - Abriss in der Gründerzeit geht weiter

Erneut werden in Zeitz Altbauten abgerissen. Aktuell werden die Häuser Leipziger Straße 24 und 26 beseitigt.

Die beiden Wohnhäuser wurden um 1900 errichtet. In den letzten Jahren wurden die Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung der Gebäude erschien ihrem Privateigentümer nicht wirtschaftlich. Folgerichtig entschloss er sich zum Abriss der Gebäude.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


17.11.2012 - Aschersleben - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Aschersleben hat der Abriss des Hauses Badstuben 30 begonnen.

Das denkmalgeschützte Wohnhaus stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert. In den letzten Jahren wurde das Haus von seinem Eigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Schließlich bestand akute Einsturzgefahr. Daher entschloss sich der zuständige Salzlandkreis zu einem Abriss des Gebäudes auf dem Weg der Ersatzvornahme.


16.11.2012 - Plauen - Streit um Abriss eines Gründerzeithauses

Die Stadtverwaltung hat den Abriss eines Wohnhauses in der Stöckigter Straße gestoppt.

Das Gründerzeithaus wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung wurde vom Eigentümer als unwirtschaftlich eingeschätzt. Daher entschloss er sich zum Abriss des Gebäudes. Allerdings versäumte er es, den Abriss bei der Stadtverwaltung anzuzeigen. Daher hat diese einen Abrissstopp verfügt. Der Eigentümer wiederum hat rechtliche Schritte gegen den Abrissstopp eingelegt.


14.11.2012 - Zwickau - kreative Abrissfinanzierung

In Zwickau hat der Abriss der Gründerzeithäuser Moritzstraße 47, 49, 51 begonnen.

Die Wohnhäuser wurden um 1900 errichtet und waren in den letzten Jahren vom Leerstand und Verfall betroffen. Eine Sanierung wurde als unwirtschaftlich eingeschätzt.

Bezahlt wird der Abriss der städtischen Immobilie durch einen Privateigentümer, der ein benachbartes Grundstück besitzt. Dieser darf die Abrissflächen im Gegenzug zwanzig Jahre lang kostenlos nutzen. Derzeit sind auf der Abrissfläche Parkplätze geplant.


12.11.2012 - Zeitz - Altbauabriss geht weiter

In Zeitz geht der Abriss von Altbauten weiter. Diesmal trifft es die Gründerzeithäuser Freiligrathstraße 8 und 9, deren Abriss am 12.11.2012 begonnen hat.

Die Abrisshäuser wurden Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. In den letzten Jahren wurden sie von ihrem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Zuletzt waren die Gebäude so verfallen, dass erste Teileinstürze erfolgten. Die Stadtverwaltung versuchte, den Eigentümer zur Sicherung seiner Immobilien zu bewegen. Allerdings war der Eigentümer nicht auffindbar. Folgerichtig entschloss sich die Stadtverwaltung zu einem Abriss der Gebäude auf dem Weg der Ersatzvornahme.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


10.11.2012 - Brandenburg - Streit um Stadtumbau

In der Stadt Brandenburg schwelt aktuell ein Konflikt zwischen der Stadtverwaltung und dem brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft über die Stadtumbaustrategie.

Laut einem Bericht der Märkischen Allgemeinen vom 10.11.2012 strebt die Brandenburger Stadtverwaltung einen Teilrückbau einzelner Wohnblöcke im Stadtteil Hohenstücken an. Demnach unterstützen sowohl der Brandenburger Baubeigeordnete Michael Brandt (CDU) als auch der stellvertretende SPD-Vorsitzende in Brandenburg Dirk Stieger einen Teilrückbau. Anlässlich einer Exkursion zu Teilrückbaumaßnahmen in Schwerin berichtete Stieger, dass der Teilrückbau in Schwerin zu einer nachhaltigen Aufwertung der Quartiere geführt hätte.

Ablehnung erfährt der Teilrückbau dagegen von der Landesregierung. Das Landesamt für Bauen und Verkehr, das dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft untersteht, hält einen Teilrückbau für nicht förderfähig und will lediglich Fördergelder für den Totalabriss bereitstellen.


08.11.2012 - Glauchau - Altbau wird abgerissen

In Glauchau wurde am 8.11.2012 mit dem Abriss des Hauses Brüderstraße 18 begonnen.

Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Gebäude wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung des Gebäudes wurde als unwirtschaftlich eingeschätzt. Daher entschloss sich die Stadt Glauchau zum Kauf des Gebäudes für rund 62.000 Euro und dem Abriss.


01.11.2012 - Zeitz - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Zeitz hat der Abriss des Hauses Posaer Straße 20a begonnen.

Das Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Gewerbegebäude der "F. Geißler Hof-Pianofortefabrik" errichtet. Doch schon um 1930 wurde das Haus zu einem Wohnhaus umgebaut. In den letzten Jahren wurde das Gebäude allerdings leer gezogen. Dem Privateigentümer erschien eine Sanierung des Gebäudes unwirtschaftlich. Folgerichtig entschloss er sich zu einem Abriss des Gebäudes.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


26.10.2012 - Bund - Altschuldenhilfe wird nicht voll ausgeschöpft

Nach dem Auslaufen der Altschuldenentlastung im Zusammenhang mit der Abrissförderung des Programms "Stadtumbau Ost" Ende 2013 werden voraussichtlich 75 Millionen Euro übrig bleiben, die von den Hauseigentümern nicht abgerufen worden sind. Diese Summe nannte der CDU-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses Volkmar Vogel.

Vogel setzt sich dafür ein, dass diese Restmittel nicht in den allgemeinen Haushalt zurückfließen, sondern dass mit ihnen Aufwertungsmaßnahmen im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" gefördert werden sollen.


25.10.2012 - Dessau - Abriss des Junkalor-Verwaltungsgebäudes hat begonnen

In Dessau hat am 25.10.2012 der umstrittene Abriss des ehemaligen Junkalor-Verwaltungsgebäudes an der Junkersstraße begonnen.

Das Gebäude wurde von 1934 bis 1936 als Verwaltungsgebäude für die Junkerswerke errichtet. Verwendung fand eine Stahlskelettkonstruktion, die mit Klinkern verkleidet wurde.

Die Eigentümerin, die Stadt Dessau, bemühte sich jahrelang um einen Verkauf des denkmalgeschützten Gebäudes an einen Privatinvestor. Diese Privatisierungsbemühungen scheiterten allerdings. Daher entschloss sich die Stadt zu einem Abriss des Gebäudes. Die Abrissfläche soll Teil eines neuen Gewerbeparks werden. Finanziert wird das Vorhaben zu 80 Prozent durch Fördermittel aus der "Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur".

Gegen den Abriss gab es zahlreiche Proteste von Denkmalpflegern, Architekten und Aktivisten des "Vereins Industriekultur Hugo Junkers". Diese konnten sich allerdings nicht durchsetzen.


19.10.2012 - Döbeln - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Döbeln ist der Abriss des Wohn- und Gewerbegebäudes Schillerstraße 13 geplant.

Das um 1900 errichtete Gebäude war jahrelang herrenlos, schließlich fiel es an den Freistaat Sachsen. Dieser hat das Gebäude der Stadt Döbeln zu einem symbolischen Preis verkauft. Der Stadt erscheint eine Sanierung des Gebäudes unwirtschaftlich. Daher hat sie sich zum Abriss des Gebäudes entschlossen. Die Abrisskosten werden auf 82000 Euro geschätzt. Auf der Abrissfläche ist ein Parkplatz mit 18 Stellplätzen geplant. Die Kosten der Gesamtmaßnahme sollen 242000 Euro betragen. Von dieser Summe wird die Stadt 60500 Euro übernehmen, der Rest wird durch EU- Fördergelder zur Brachflächenrevitalisierung gedeckt.


18.10.2012 - Brand-Erbisdorf - Altbau wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Brand-Erbisdorf soll am 26.10.2012 der Abriss des ehemaligen Gasthofes "Heiterer Blick" beginnen.

Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Gebäude wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude akut einsturzgefährdet. Versuche des Landkreises Mittelsachsen, den Eigentümer zur Sicherung seiner Immobile zu bewegen, schlugen fehl. Daher entschloss sich der Landkreis zum Abriss des Gebäudes auf dem Weg der Ersatzvornahme.


15.10.2012 - Freistaat Sachsen - Baudenkmäler wurden abgerissen

Im Erzgebirgskreis wurden zwischen 1994 und 2011 mehr als 340 Baudenkmäler abgerissen. Diese Zahl nannte das sächsische Innenministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Annekathrin Giegengack (Bündnis 90/Die Grünen). Diese Abrisse werden auch in Zukunft weitergehen. Bereits genehmigt wurde der Abriss von weiteren 21 Baudenkmälern.


13.10.2012 - Waldheim - Altstadthaus wird abgerissen

In der Altstadt von Waldheim wird derzeit das Gebäude Schlossstraße 6 abgerissen. Die Eigentümerin ist die kommunale Waldheimer Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WBV). Auf der Abrissfläche ist ein Parkplatz geplant.

Hintergrund:

Waldheim musste nach 1990 einen Bevölkerungsrückgang von gut 10.000 Einwohnern auf derzeit 8600 Einwohner verkraften. Diese Schrumpfung führte zu einem Wohnungsleerstand von rund 14 Prozent in der Gesamtstadt.

Besonders hohe Leerstandsquoten entstanden in den Altbauquartieren, die unter dichten Bebauungen, Grünflächendefiziten, teilweise lauten Straßen, fehlenden Balkonen und schlechten Wärmedämmungen litten. Die Folge waren Leerstandsquoten von 53 Prozent (Quartier Feldstraße), 28 Prozent (Quartier Niedermarkt), 24 Prozent (Quartier Talstraße) und 22 Prozent (Quartier Härtelstraße). Über 75 Prozent der Leerstände konzentrierten sich in vor 1918 errichteten Gebäuden.

Die Wohnblöcke aus der DDR-Zeiten dagegen erfreuen sich anhaltend großer Beliebtheit und sind fast überhaupt nicht vom Leerstand betroffen. Folgerichtig wurden in Waldheim im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" bisher ausschließlich Altbauten abgerissen.

Diese Entwicklung soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Bevölkerungsprognosen gehen von einem weiteren Bevölkerungsrückgang auf 7500 bis 7800 Einwohner im Jahr 2020 aus. Im Januar 2010 wurde ein neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept beschlossen, das den Abriss von 230 Wohnungen bis 2020 vorsieht.


08.10.2012 - Altenburg - Abriss in der Altstadt

In Altenburg hat der Abriss der Häuser Teichstraße 5, 7, 8 begonnen.

Das Haus Teichstraße 5 stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert und beherbergte einst den Gasthof "Zur guten Quelle". Das Haus Teichstraße 7 ist ein barockes Bürgerhaus, das um 1750 errichtet wurde. Das Fachwerkhaus Teichstraße 8 stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Alle Gebäude standen unter Denkmalschutz. In den letzten Jahren wurden die Gebäude von ihren Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen.

Die Teichstraße zählte einst zu den baukulturell wertvollsten Straßen in der Altstadt von Altenburg. 1990 verfügte die Teichstraße über 30 Häuser. Von diesen Gebäuden werden nach Beendigung der aktuellen Abrisse 21 Häuser abgebrochen sein.


29.09.2012 - Zittau - Altstadthaus wird abgerissen

In der Altstadt von Zittau hat der Abriss des Hauses Böhmische Straße 9 begonnen.

Das Gebäude wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall ausgesetzt. Mittlerweile ist das Haus so geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr besteht und die Böhmische Straße gesperrt werden musste. Diese Sperrung ist auch deshab problematisch, weil sich an der gesperrten Straße eine Senioreneinrichtung befindet und die Gäste diese Einrichtung nicht mehr erreichen können. Deshalb ordnete die Stadtverwaltung die Beseitigung der Einsturzgefahr an. Dieser Anordnung kommt der Eigentümer nun nach.

Hintergrund:

Zittau war im 17. und 18. Jahrhundert eine wichtige Handelsstadt. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit prunkvollen Kaufmannshäusern aus der Renaissance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zittau musste nach 1990 einen massiven Bevölkerungsverlust verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 38000 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 24,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 35,4 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen, durch die Verlagerung des Schwimmbades und der Fachhochschule vom Stadtrand an den Altstadtrand sowie durch Sicherungsmaßnahmen an besonders wertvollen Baudenkmälern zu entschärfen. Doch auch durch diese Maßnahmen konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Im Gegenteil: Auch in den letzten Jahren gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert in der Brunnenstraße 3, verloren. Erst in den letzten Monaten kam es zu Einstürzen und Teileinstürzen in der Brunnenstraße und der Böhmischen Straße. Insgesamt wurden seit 1990 in der Zittauer Altstadt über 60 Baudenkmäler abgerissen. Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zittau ist derzeit nicht abzusehen.


28.09.2012 - Naumburg - Baudenkmal wird abgerissen

In Naumburg ist der Abriss des Baudenkmals Salzstraße 40 geplant.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Jugendstilhaus aus dem Jahr 1906. Das Wohn- und Geschäftshaus gehört seit 2005 der Gut Hohenholz GmbH. Diese überließ das Gebäude dem Leerstand und Verfall. Mittlerweile ist das Haus dermaßen geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr besteht. Diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit will die Stadt Naumburg durch einen Abriss abwenden, der als Ersatzvornahme durchgeführt werden soll.


26.09.2012 - Dessau - Bürger protestieren gegen Hochhausabriss

Während einer Sitzung des Dessauer Stadtrates haben Mieter der sogenannten „Y-Häuser“ im Stadtpark gegen den Abriss des Y-Hauses Friedrichstraße 17 protestiert.

Bei den Y-Häusern handelt es sich um drei vierzehngeschossige Wohnhäuser des Typs P 2, die über einen Y-förmigen Grundriss verfügen. Dieser Gebäudetyp wurde von einem Kollektiv des Wohnungsbaukombinates Halle unter Leitung von Wulf Brandstätter entwickelt und in Dessau sowie Halle-Neustadt gebaut. Die drei Dessauer Y-Häuser mit insgesamt 267 Wohnungen wurden zwischen 1969 und 1971 errichtet.

Im August 2012 wurde bekannt, dass die Eigentümerin, die kommunale Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG), den Abriss des Y-Hauses Friedrichstraße 17 plant. Als Grund wurden die hohen Sanierungskosten angegeben. Gegen diese Pläne machen nun die Mieter der Y-Häuser mobil. Die Mietervertretung Y 25 verweist dagegen auf die zentrale Lage der direkt im Stadtzentrum gelegenen Gebäude und auf die gute Vermietungssituation.


24.09.2012 - Plauen - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Plauen wird am 24.9.2012 mit dem Abriss des Wohnhauses Dobenaustraße 26 begonnen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Gründerzeithaus, das in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen wurde. Mittlerweile besteht akute Einsturzgefahr. Daher entschloss sich die Stadtverwaltung zum Abriss des Gebäudes. Die Abrisskosten von 85.000 Euro werden durch das Programm "Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen" finanziert.


24.09.2012 - Leipzig - Abriss auf dem Messegelände

Am 24.9.2012 wurde auf dem Gelände der Alten Messe in Leipzig mit dem Abriss der Hallen 1 bis 6 begonnen.

Die Abrisse bilden den Auftakt für den geplanten Neubau eines Möbelmarktes und eines Discounters durch das Untdernehmen Porta. Für dieses Projekt sollen die ehemaligen Messehallen 1 bis 6 abgerissen werden. Der Abriss war umstritten, weil die Hallen 1 bis 3 unter Denkmalschutz standen. Die Halle 1 wurde bereits zwischen 1928 und 1930 errichtet, die Hallen 2 und 3 folgten 1937 und 1938. Folgerichtig wurde der Abriss vom sächsischen Landesamt für Denkmalpflerge abgelehnt. Diese Ablehnung wurde allerdings im Januar 2012 durch die Landesdirektion Leipzig aufgehoben.

Die Abrissarbeiten sollen bis zum Januar 2013 beendet sein.


20.09.2012 - Bautzen - Abriss von Baudenkmälern genehmigt

Die Landesdirektion Dresden hat am 20.9.2012 den umstrittenen Abriss von zwei Baudenkmälern in Bautzen genehmigt. Bei den Abrisshäusern handelt es sich um die ehemalige Posthalterei Goschwitzstraße 9 aus dem Jahr 1759 und um das klassizistische Wohnhaus Äußere Lauenstraße 9 von 1860.

Der Hintergrund der Abrisse ist der geplante Neubau des Einkaufszentrums „Lauencenter“ in einem Gebiet, das sich südlich an die Altstadt anschließt. Hier plant die Projektgesellschaft Säurich & Sassenscheidt aus Iserlohn den Bau eines Einkaufszentrums mit einer Verkaufsfläche von rund 10.000 Quadratmetern. Für dieses Center sollen 14 Altbauten, darunter 5 Baudenkmäler, abgerissen werden. Der Abriss der Baudenkmäler Goschwitzstraße 9 und Äußere Lauenstraße 9 wurde vom sächsischen Landesamt für Denkmalpflege allerdings abgelehnt. Diese Ablehnung wurde nun von der Landesdirektion Dresden aufgehoben.


04.09.2012 - Köthen - Baudenkmal wird abgerissen

In Köthen wird derzeit das Baudenkmal Wallstraße 29 abgerissen.

Das Abrisshaus wurde 1725 erbaut und diente zunächst als Hofgärtnerhaus. 1879 wurde das Gebäude für eine Freimaurerloge umgenutzt. Von 1970 bis 1996 diente das Haus als Jungendklubhaus. Nach der Schließung des Jugendklubhauses wurde das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Haus dermaßen geschädigt, dass eine Sanierung unwirtschaftlich erscheint. Daher hat sich die Eigentümerin, die Pfarrgemeinde St. Marien, zum Abriss des Hauses entschlossen.


31.08.2012 - Görlitz - Baudenkmal wird abgerissen

In der Innenstadt von Görlitz ist der Abriss des denkmalgeschützen Hauses Demianiplatz 6 geplant. An seiner Stelle soll ein Parkhaus mit 21 Stellplätzen entstehen. Der Abriss soll 68000 Euro kosten, davon werden 62000 Euro durch das Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" finanziert. Die Untere Denkmalbehörde hat dem Abriss bereits zugestimmt.


31.08.2012 - Waldheim - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Waldheim ist der Abriss des ehemaligen Gasthofes "Deutsches Haus" in der Döbelner Straße geplant.

Der denkmalgeschützte Gasthof wurde um 1880 errichtet und um 1900 in Formen des Jugendstils umgebaut. In den letzten Jahren wurde das Gebäude von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Im April 2012 schließlich hat die Stadt das Gebäude im Rahmen einer Auktion für 9000 Euro ersteigert. Eine Sanierung des Gebäudes erscheint der Stadt unwirtschaftlich. Daher entschloss sie sich zum Abriss des Gebäudes.

Die Untere Denkmalbehörde des Landkreies Mittelsachsen hat dem Abriss bereits zugestimmt. Die Abrisskosten werden auf 125000 Euro geschätzt.

Hintergrund:

Waldheim musste nach 1990 einen Bevölkerungsrückgang von gut 10.000 Einwohnern auf derzeit 8600 Einwohner verkraften. Diese Schrumpfung führte zu einem Wohnungsleerstand von rund 14 Prozent in der Gesamtstadt.

Besonders hohe Leerstandsquoten entstanden in den Altbauquartieren, die unter dichten Bebauungen, Grünflächendefiziten, teilweise lauten Straßen, fehlenden Balkonen und schlechten Wärmedämmungen litten. Die Folge waren Leerstandsquoten von 53 Prozent (Quartier Feldstraße), 28 Prozent (Quartier Niedermarkt), 24 Prozent (Quartier Talstraße) und 22 Prozent (Quartier Härtelstraße). Über 75 Prozent der Leerstände konzentrierten sich in vor 1918 errichteten Gebäuden.

Die Wohnblöcke aus der DDR-Zeiten dagegen erfreuen sich anhaltend großer Beliebtheit und sind fast überhaupt nicht vom Leerstand betroffen. Folgerichtig wurden in Waldheim im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" bisher ausschließlich Altbauten abgerissen.

Diese Entwicklung soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Bevölkerungsprognosen gehen von einem weiteren Bevölkerungsrückgang auf 7500 bis 7800 Einwohner im Jahr 2020 aus. Im Januar 2010 wurde ein neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept beschlossen, das den Abriss von 230 Wohnungen bis 2020 vorsieht.


30.08.2012 - Halle/Saale - Hochstraße wird saniert

In Halle/Saale soll im nächsten Jahr mit der Sanierung der Hochstraße am Franckeplatz begonnen werden. Die Arbeiten sollen von 2013 bis 2016 dauern, die Kosten werden mit 6,5 Millionen Euro beziffert.

Die Hochstraße am Franckeplatz hatte in den letzten Jahren immer wieder für Diskussionen gesorgt. Die „Bürgerinitiative Hochstraße“ trat vehement für den Abriss der Hochstraße ein, die „Bürgerinitiative Stadtgestaltung Halle“ sprach sich dagegen für den Erhalt der Hochstraße aus. Die Verkehrsplaner Rainer Möbius von der halleschen Stadtverwaltung und Gerd-Axel Ahrens von der TU Dresden kamen in unterschiedlichen Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Hochstraße aufgrund der starken Verkehrsbelastung mit 44000 Fahrzeugen pro Tag zumindest mittelfristig unverzichtbar ist. Dennoch entschied der damalige Baudezernent Thomas Pohlack 2009, zumindest einen Teilabriss der Hochstraße zu realisieren. Dieser Beschluss wurde mit dem jetzigen Sanierungsbeschluss revidiert.


28.08.2012 - Sebnitz - Baudenkmal wird abgerissen

In Sebnitz ist der Abriss des Baudenkmals Neustädter Straße 8 geplant.

Das Wohnhaus wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. In den letzten Jahren wurde das Gebäude von wechselnden Privateigentümern dem Verfall überlassen. In diesem Jahr hat die Stadt das Gebäude vom letzten Privateigentümer, dem "Alte Haubitzen Batterie Highland Cattle Park Wreden" aus Detmold, für 2750 Euro erworben. Eine Sanierung erscheint der Stadtverwaltung unwirtschaftlich. Daher plant sie den Abriss des Gebäudes. Ein Antrag auf Aufhebung des Denkmalschutzes wurde bereits gestellt. Der Abriss ist für 2013 geplant, auf der Abrissfläche soll ein Kreisverkehr entstehen.


25.08.2012 - Berlin - Aufschwung im Allende-Viertel

Das Allende-Viertel in Berlin Köpenick feiert derzeit sein 40jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass erschien in der Berliner Zeitung vom 25.8.2012 ein Artikel, der von einer sehr positiven Entwicklung des Wohngebietes in den letzten Jahren berichtet. Zwar hätte es in den neunziger Jahren Probleme mit Wegzügen, Wohnungsleerständen und einer Zunahme sozialer Missstände geben. Doch in den letzten Jahren hätte sich diese Situation deutlich verändert. Mittlerweile würden immer mehr junge Familien und auch Besserverdiener in das Viertel ziehen. Auch Mieter aus den alten Bundesländern würden zunehmend das Allende-Viertel entdecken. Bei der städtischen Wohnungsgesellschaft Degewo würde es kaum noch leere Wohnungen geben, bei der Wohnungsbaugenossenschaft Amtsfeld würden schon Wartelisten geführt.

Hintergrund:

Das Allende-Viertel wurde zwischen 1971 und 1973 nach Entwürfen von Siegfried Klügel (Städtebau) Helmut Stingl und Edith Diehl (Hochbauprojektierung) sowie Rolf Rühle (Landschaftsarchitektur) errichtet. Es umfasst 2398 Wohnungen, die in den Typen P 2 - 11 Geschosse, P 2 - 5 Geschosse und QP 64 errichtet worden sind. Zu den Vorzügen des Wohngebietes zählt das Einkaufszentrum Allende-Center, die Schwimmhalle und die gute medizinische Versorgung mit der Poliklinik und dem benachbarten Krankenhaus Köpenick.


23.08.2012 - Meerane - Altstadthaus wird abgerissen

In Meerane hat der Abriss des Gebäudes Altmarkt 13 begonnen.

Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Gebäude wurde jahrelang dem Lerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude so stark geschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr besteht.


17.08.2012 - Dessau - Mieter protestieren gegen Abrisspläne

In Dessau stößt der Abriss von vier Wohnblöcken in der Elballee auf Widerstand.

Die Abrisshäuser wurden um 1936 als Kasernengebäude errichtet. Nach dem Krieg erfolgte ihre Umnutzung für Wohnzwecke. Die kommunale Dessauer Wohnungsbaugesellschaft mbH (DWG) hält eine Sanierung der Wohnblöcke für unwirtschaftlich und plant daher ihren Abriss. Den rund 30 Mietern soll bis zum 31.5.2013 gekündigt werden.

Die betroffenen Mietern protestieren gegen die Abrisspläne. Sie hatten schon seit Jahren auf eine Sanierung der Gebäude gedrängt und werfen der DWG vor, dass sie die Wohnblöcke gezielt vernachlässigt hätte.


10.08.2012 - Magdeburg - Hochhaus am Neustädter See soll saniert werden

Im Magdeburger Stadtteil Neustädter See ist die Sanierung des Hochhauses Am Seenufer 10 geplant.

Bei dem Sanierungsobjekt handelt es sich um ein 1980 errichtetes Hochhaus des Typs PH 16 mit 132 Wohnungen. Das Hochhaus ist Teil einer Gruppe aus vier Hochhäusern, die das Ufer des Neustädter Sees markieren. Doch während die anderen drei Hochhäuser saniert wurden und heute gut vermietet sind, blieb das Hochhaus am Seenufer 10 unsaniert. Die Eigentümerin, die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH (Wobau), zog das Hochhaus leer. 2005 stellte die Wobau einen Antrag auf Abrissförderung aus dem Programm „Stadtumbau Ost“, der allerdings nicht bewilligt wurde. Anschließend bemühte sich das Unternehmen um ein Verkauf des Hochhauses.

Diese Suche hat nun offenbar zu einem Erfolg geführt. Ein Privateigentümer plant den Kauf und die Sanierung des Hochhauses. In dem Gebäude sollen seniorengerechte Wohnungen entstehen.


04.08.2012 - Halle/Saale - Mehr Aufwertung für die Silberhöhe

Der zukünftige hallesche Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat sich in einem Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung vom 4.8.2012 für eine Aufwertung der Silberhöhe ausgesprochen. Die im Süden von Halle gelegene Großsiedlung war in den letzten Jahren ein Schwerpunkt der Wohnungsabrisse. Planspiele des Stadtplanungsamtes sahen sogar einen Totalabriss des Stadtteiles vor.

Dieser Kurs soll nach dem Willen Bernd Wiegands, der am 15.7.2012 zum halleschen Oberbürgermeister gewählt wurde, verändert werden. Er bescheinigt der Silberhöhe gute Zukunftschancen. Insbesondere die preiswerten und dennoch gut sanierten Wohnungen sowie die großen Grünflächen würden zur Attraktivität des Stadtteils beitragen. Diese Potenziale sollen gemeinsam mit Bürgerinitiativen und Stadtteilvereinen weiterentwickelt werden.


02.08.2012 - Hohenstein-Ernstthal - keine Fördergelder für den Stadtumbau

Die Stadt Hohenstein-Ernstthal hat große Probleme, den Wohnungsleerstand zu reduzieren.

In Hohenstein-Ernstthal besteht die Situation, dass sich der Wohnungsleerstand auf die Altbauquartiere konzentriert. In der gründerzeitlich geprägten Innenstadt beträgt der Wohnungsleerstand 30 Prozent. Viele Häuser sind dermaßen marode, dass eine Sanierung von ihren Eigentümern als unwirtschaftlich eingeschätzt wird. Deutlich niedriger ist der Wohnungsleerstand dagegen in den Plattenbausiedlungen, wo dieser Wert nur zwischen 12 und 17 Prozewnt beträgt. Folgerichtig plant die Stadtverwaltung eine Konzentration ihrer Abrissplanung auf die Innenstadt. Allein für 2012 ist der Abriss von fünf Altbauten in der Innenstadt geplant.

Das Problem besteht allerdings darin, dass es kaum möglich ist, diese Abrisse über öffentliche Fördergelder zu finanzieren. Zwar hat die Stadtverwaltung Fördergelder aus dem Landesrückbauprogramm bei der sächsischen Aufbaubank beantragt. Doch diese wurden von der Landesdirektion Chemnitz abgelehnt. Jezt hofft die Stadtverwaltung, dass die Fördergelder für 2013 genehmigt werden.


25.07.2012 - Cottbus - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Cottbus ist der Abriss der Gründerzeithäuser Bahnhofstraße 37 und 38 geplant.

Bei dem Haus Bahnhofstraße 37 handelt es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus, bei der Nummer 38 handelt es sich um das ehemalige Hotel „Berliner Hof“. Beide Gebäude standen in den letzten Jahren leer. Die Eigentümerin, die kommunale Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH, hält eine Sanierung der Gebäude für unwirtschaftlich. Daher plant sie einen Abriss der Gebäude. Die Abrisse sollen im Herbst dieses Jahren erfolgen.


24.07.2012 - Eibenstock - Wohnungsgesellschaft verzeichnet erfolgreiche Bilanz

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaaft der sächsischen Kleinstadt Eibenstock (WBG) hat trotz eines gesamtstädtischen Einwohnerrückganges 2011 einen Gewinn erwirtschaftet.

Demnach weist die Bilanz für 2011 einen Gewinn von 88.000 Euro aus. Von den 460 Wohnungen sind rund zwei Drittel saniert, der Wohnungsleerstand beträgt rund sieben Prozent. In den sanierten Wohnungen beträgt der Leerstand sogar nur knapp ein Prozent.

Ein Problem hat die WBG dennoch: Sie würde gern mehr Wohnungen altersgerecht umbauen, allerdings wird dieser Umbau durch die geringe Zahl an leerstehenden Wohnungen behindert.


18.07.2012 - Dresden - Gründerzeithaus stürzt ein

In Dresden ist am 18.7.2012 ein Gründerzeithaus an der Trachenberger Straße eingestürzt.

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude, das einst die Gaststätte "Zur Wiederkehr" beherbergte. In den letzten Jahren wurde das Gebäude von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen.


13.07.2012 - Köthen - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Köthen wird derzeit das Gebäude Weintraubenstraße 32 abgerissen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus aus der Zeit um 1900. In den letzten Jahren waren diese Häuser dem Leerstand und Verfall ausgeliefert. Mittlerweile ist das Gebäude so verrottet, dass dem Privateigentümer eine Sanierung nicht wirtschaftlich erscheint. Daher hat er sich zum Abriss des Gebäudes entschlossen.


03.07.2012 - Magdeburg - Verein will Hyparschale retten

Am 3.7.2012 wurde in Magdeburg der Verein „Kuratorium Hyparschale e.V. - gemeinnütziger Verein zur Förderung der Erhaltung bautechnischer Kulturgüter in Magdeburg“ gegründet. Ziel des Vereins ist die Erhaltung der Mehrzweckhalle Hyparschale auf der Insel Rotehorn, die 1969 nach Entwürfen von Ulrich Müther und Fritz Retzloff errichtet wurde. Diese Halle wurde bis 1997 als Veranstaltungshalle genutzt, anschließend begann eine Zeit des Leerstandes und Verfalls.

Diesen Zustand will der neue Verein nun beenden. Unter den 14 Gründungsmitgliedern befinden sich Kommunalpolitiker, Architekten, Bauunternehmer, Projektentwickler, Steuerberater, Sportmanager und Studenten. Zum Vorsitzenden wurde der SPD-Stadtrat Jens Hitzeroth gewählt, sein Stellvertreter ist CDU-Stadtrat Bernd Heynemann. Der Verein strebt eine Sanierung des stadteigenen Gebäudes und seine Nutzung als eine multifunktionale Veranstaltungshalle für Sport, Kultur und Bildung an.


22.06.2012 - Zeitz - Baudenkmäler werden abgerissen

In Zeitz ist der Abriss der Baudenkmäler Brühl 5-7 geplant. Die Eigentümerin der Gebäude, die Stadt Zeitz, hat bereits eine Abrissgenehmigung beantragt.

Das Haus Brühl 5 ist ein Ackerbürgerhof mit mehreren Gebäuden, die ab 1700 errichtet wurden. Bei dem Gebäude Brühl 6 handelt es sich um eine Fachwerkhaus, das im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammt. Das Haus Brühl 7 ist ebenfalls ein Fachwerkhaus, das im 17. und 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Alle drei Gebäude sind schon seit Jahren dem Leerstand und Verfall ausgeliefert. Eine Sanierung erscheint der Stadtverwaltung nicht wirtschaftlich. Daher plant sie den Abriss der Gebäude. Auf der Abrissfläche ist eine Freifläche geplant, das Vorhaben soll durch das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ finanziert werden.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


15.06.2012 - Weißenfels - Niedrige Leerstandsquoten auch ohne Abriss

Mit niedrigen Lerrstandsquoten kann die Weißenfelser Niederlassung der Wohnungsgenossenschaft Kohle Geiseltal aufwarten. Derzeit stehen nur rund 5 Prozent der 560 Weißenfelser Wohnungen der Genossenschaft leer.

Dieses Ergebnis ist umso erstaunlicher, weil die Wohnungsgenossenschaft in Weißenfels keinerlei Abrisse vorgenommen hat. Im Gegenteil: Die Genossenschaft hat sogar noch eine seniorengerechte Wohnanlage mit 35 Wohnungen errichtet. Dass sie dennoch so niedrige Wohnungsleerstände aufweist, führt die Genossenschaft vor allem auf die Attraktivität ihrer Wohnungsbestände zurück. Die 560 Wohnungen befinden sich in der Nordstadt, die zwischen 1959 und 1962 in Großblockbauweise errichtet wurde. Heute ist das Gebiet aufgrund seines grünen und ruhigen Charakters sehr beliebt.

Diese Attraktivität soll in den nächsten Jahren durch weitere Investitionen gestärkt werden. Beispielsweise ist der Anbau von verglasten Balkonen geplant.


06.06.2012 - Görlitz - Teilrückbau statt Totalabriss

Am 6. Juni 2012 fand im Bundesbauministerium in Berlin ein Kongress zum Thema „Zehn Jahre Stadtumbau Ost: Stadtentwicklung im Wandel“ statt. Besonders viel Beachtung fand dabei der Beitrag von Arne Myckert, dem Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Görlitz mbH (WBG), der über eine neue Strategie im Kampf gegen den Leerstand und vor allem im Umgang mit dem Stadtteil Königshufen berichtete.

Königshufen wurde zwischen 1977 und 1986 nach Entwürfen von Günter Püschel (Städtebau), Rochus Schrammek (Verkehr/Stadttechnik), Hans Prugger (Freiflächen) und D. Israel (Komplexprojektant) errichtet. Er besteht vorwiegend aus Großblockbauten des Typs IW 64 „Brandenburg“ und Plattenbauten des Typs WBS 70 mit rund 5800 Wohnungen. Erste Sanierungsbemühungen wurden mit dem zunehmenden Bevölkerungsrückgang in Görlitz 1997 abgebrochen. Nach dem Jahr 2000 entwickelte das Stadtplanungsamt Konzepte, den Stadtteil komplett abzureißen. Die Stadtplaner erwarteten einen zunehmenden Bevölkerungsrückgang in Königshufen und einen Umzug von Königshufener Mietern in die Innenstadt und die Gründerzeitquartiere. Dieses Ziel sollte durch verschiedene Aktivitäten unterstützt werden. Eine Maßnahme war eine Stadtumbausatzung, die im Dezember 2005 vom Stadtrat beschlossen wurde und die der Stadtverwaltung die Möglichkeit gab, Sanierungsmaßnahmen in Königshufen zu untersagen. 2006 folgten erste Abrisse in Königshufen. Im Januar 2007 startete die Stadtverwaltung die sogenannte „Postkartenaktion “. Geplant war, dass die Bewohner der Plattenbausiedlungen sechs Monate lang jeden Monat eine Postkarte erhalten sollten, die für das Wohnen im Altbaubestand warb. 2008 folgte die Aktion „Probewohnen“. Im Rahmen dieser Aktion konnten Interessenten eine Woche lang kostenfrei in einer Altbauwohnung wohnen. Zudem veranstaltet Görlitz jährlich einen „Tag der offenen Sanierungstür“, an dem sanierte Wohnungen besichtigt werden können. Die Stadtpolitiker erhofften sich von diesen Maßnahmen eine Umzugswelle aus Königshufen in die Innenstadt.

In der Praxis allerdings ging diese Rechnung nicht auf. Die Königshufener Bürger zogen keineswegs in die Altbauquartiere, sondern protestierten gegen die Bemühungen der Stadtverwaltung. Die „Postkartenaktion“ stieß sogar auf dermaßen starke Proteste, dass sie im Februar 2007 abgebrochen werden musste. Auf Einwohnerversammlungen wurde deutlich, dass viele Königshufener Mieter ihren Stadtteil durchaus schätzten. Als Vorteile wurden die schnelle Straßenbahnverbindung in die Innenstadt, das gute Handelsangebot durch das benachbarte Einkaufszentrum „Marktkauf“, die schönen Fernsichten von mehreren Wohnblöcken, die niedrigen Mieten und Betriebskosten sowie die praktischen Wohnungsgrundrisse genannt. Dennoch ging das Stadtplanungsamt weiterhin von einem allmählichen Abriss von Königshufen aus.

Arne Myckert machte nun in seinem Vortrag deutlich, dass dieser Kurs jetzt verändert worden ist. Die Wohnungseigentümer in Königshufen setzten nicht mehr auf einen flächigen Rückbau durch Totalabrisse, sondern auf einen behutsamen Umbau durch Teilrückbauten. Myckert führte als Gründe für diesen Kurswechsel vor allem die schlechten Erfahrungen der WBG mit Totalabrissen an. Diese waren zwar mit rund 50 Euro pro abgerissener Wohnfläche billiger als ein Teilrückbau, der rund 250 Euro pro abgerissener Wohnfläche kostet. Gleichzeitig war der Totalabriss aber auch mit Nachteilen verbunden:

Erstens wurden durch den Totalabriss die städtebaulichen Strukturen in Königshufen zerstört.

Zweitens erwies sich der Leerzug der Abrisshäuser als schwierig. Häufig war der Leerzug von Abrisshäusern mit dem Wegzug einkommensstärkerer Schichten und der Konzentration von sozial schwachen Schichten verbunden.

Drittens konzentrierte sich ein Großteil des Leerstandes auf Wohnungen in den oberen Etagen. In den fünf- und sechsgeschossigen Wohnblöcken ohne Aufzug waren vor allem die älteren Mieter nicht bereit, in eine Wohnung in den oberen Stockwerken zu ziehen. Dieser Obergeschossleerstand konnte aber durch den Totalabriss nicht beseitigt werden, die die Abrissmieter aus den unteren Etagen nicht bereit waren, in Ersatzwohnungen in den oberen Etagen zu ziehen.

Viertens schließlich führte der Totalabriss zum Verlust von Wohnbausubstanz der WBG.

Daher haben sich die WBG und die Wohnungsgenossenschaft Görlitz e.G. (WGG) zu einer Veränderung ihrer Stadtumbaustrategie entschlossen. Bereits 2010 hat die WGG den Wohnblock Nordring 82-100 von fünf auf drei Etagen zurückgebaut. 2011 hat die WBG den Wohnblock Wendel-Roskopf-Straße 8-14 auf drei Etagen verkürzt. Dieses Jahr schließlich hat die WBG eine richtige Umbauoffensive gestartet. Derzeit werden die Wohnblöcke Nordring 36-74, Alexander-Bolze-Hof 4-30 und Lausitzer Straße 32-38 auf drei bis vier Etagen zurückgebaut. All diese Teilrückbauten erfolgen unter bewohnten Bedingungen. Am Tag des Rückbaus müssen die Mieter ihre Wohnung von 7 bis 20 Uhr verlassen. Myckert zeigte sich davon überzeugt, dass diese Umbaumaßnahmen für eine dauerhaft gute Nachfrage nach Wohnungen in Königshufen sorgen werden.

Außerdem berichtete Arne Myckert über die schwierige Vermietungssituation bei Gründerzeitwohnungen in Görlitz. Als konkretes Beispiel nannte er das Gründerzeithaus Jochmannstraße 10a. Zur Sanierung dieses Hauses wurde die WBG durch einen im Januar 2007 abgeschlossenen Vertrag zwischen der WBG, der Stadtverwaltung und dem Regierungspräsidium Dresden verpflichtet. Damals war der WBG der Abriass von 12 denkmalgeschützten Häusern gestattet worden, im Ggenzug musste die WBG drei Baudenkmäler sanieren, darunter die Jochmannstraße 10a. Auf diese Weise entstanden in der Jochmannstraße 10a fünf sanierte Wohnungen, die ab Mai 2011 zur Vermietung angeboten wurden. Allerdings fanden sich für die Wohnungen lange Zeit keine Mieter, erst vor kurzem wurden für drei Wohnungen Mietverträge unterschrieben. Als besonders schwierig schätzte Myckert allerdings die Vermietungschancen bei Eckgebäuden ein.


04.06.2012 - Potsdam - Energetische Sanierung in Drewitz hat begonnen

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam GmbH hat am 4.6.2012 mit der energetischen Sanierung des Stadtteils Drewitz begonnen. Konkret wurde die Sanierung von 200 Wohnungen am Guido-Seeber-Weg, der Eduard-von-Winterstein-Straße und der Konrad-Wolf-Allee in Angriff genommen. Bei den Sanierungsobjekten handelt es sich um fünfgeschossige Plattenbaublöcke des Typs WBS 70. In die Sanierung will die Pro Potsdam GmbH 17,7 Millionen Euro investieren. Die Sanierung soll im März 2014 beendet sein.

Noch Unklarheiten gibt es bezüglich der öffentlichen Förderung der Sanierung. Zwar hat das Land Brandenburg im Dezember 2011 Fördermittel in Höhe von 6,24 Millionen Euro bewilligt. Mit dieser Förderung können die Nettokaltmieten für 120 Wohnungen auf 5,50 Euro begrenzt werden. Für die restlichen 80 Wohnungen wurden allerdings noch keine Fördergelder bereitgestellt.


02.06.2012 - Weißenfels - Abriss in der Schützenstraße

In Weißenfels ist mit dem Abriss der Häuser Schützenstraße 8, 10 und 12 begonnen worden.

Die Häuser wurden um 1700 errichtet und dienten jahrelang als Wohn- und Arbeitsstätten für Handwerker. Doch in den letzten Jahren waren sie vor allem durch Leerstand und Verfall geprägt. Die Eigentümerin, die kommunale Wohnungsbau und Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH, hält eine Sanierung und Wiedervermietung der Gebäude für unwirtschaftlich. Daher entschloss sie sich für einen Abriss. Nach der Genehmigung durch die Denkmalbehörde konnte nun der Abriss beginnen.


02.06.2012 - Potsdam - Demonstration gegen steigende Mieten

Am 2.6.2012 haben in Potsdam rund 2600 Menschen für bezahlbaren Wohnraum demonstriert. Zur Demonstration, die unter dem Motto „Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete“ stattfand, haben 31 Vereine, Verbände und Initiativen aufgerufen. Ziel der Initiatoren ist der Erhalt von preiswerten Wohnungen. Eine Forderung ist der Erhalt des Wohnblocks am Staudenhof, der rund 180 preiswerte Wohnungen beherbergt und dessen Abriss derzeit diskutiert wird.

Der Hintergrund der Demonstration sind steigende Mieten und ein zunehmender Mangel an preiswerten Wohnungen in Potsdam. Potsdam verzeichnet stark steigende Einwohnerzahlen. Gleichzeitig weigert sich das Land Brandenburg nach wie vor, den Neubau von preiswerten Wohnungen in Potsdam zu fördern. Folgerichtig sind die Potsdamer mit einem zunehmenden Wohnungsmangel und steigenden Mieten konfrontiert. Der aktuelle Mietspiegel für Potsdam gibt eine Durchschnittsmiete von 8,31 Euro pro Quadratmeter an. Diese Mieten sind für viele Potsdamer nicht mehr bezahlbar.


10.05.2012 - Potsdam - Drewitz wird Null-Emissionen-Quartier

In Potsdam haben sich die Stadtverwaltung, die Stadtwerke und die kommunale Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam GmbH auf ein Sanierungskonzept für den Stadtteil Drewitz geeinigt. Geplant ist der Umbau des um 1990 errichteten Stadtteils zu einem Null-Emissionen-Quartier. Eckpunkte des Konzeptes sind erstens die energetische Sanierung der Wohngebäude, der Gewerbebauten und der Einrichtungen der sozialen Infrastruktur. Zweitens ist der Einsatz regenerativer Energien vorgesehen. Drittens soll der Verkehr durch den Einsatz von Elektromobilität umweltfreundlicher werden. Und viertens ist eine stärkere Durchgrünung des Quartiers geplant.

Das detaillierte Konzept soll im Frühjahr 2013 vorliegen. Gefördert wird die Konzepterstellung durch das neue Bund-Länder-Programm „Energetische Stadtsanierung“.


09.05.2012 - Potsdam - Bürger votieren für den Brauhausberg

In Potsdam ist am 8.5.2012 der Bürgerentscheid zum Standortes des Freizeitbades zu Ende gegangen. Im Ergebnis stimmten 65,2 Prozent für den Standort Brauhausberg, nur 32,7 Prozent sprachen sich für den Standort Bornstedter Feld aus. Erstaunlich hoch war die Beteiligung am Bürgerentscheid: Diese betrug 52,8 Prozent und war damit höher als die Beteiligung zur Oberbürgermeisterwahl und zum Bürgerentscheid zum Landtagsstandort.

Dieses Ergebnis ist eine Niederlage für die in Potsdam regierende "Rathauskooperation" aus SPD, CDU, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen. Diese beschloss im Januar 2010 ein Freizeitbadkonzept, dass den Abriss der jetzigen Schwimmhalle am Brauhausberg und den Verkauf des Geländes an einen Investor vorsah. Die Planungen sahen eine Bebauung nach einem Entwurf des Büros Krier / Kohl (Luxemburg) vor. Der Verkaufserlös von geschätzten 12 Millionen Euro sollte genutzt werden, um ein 18 Millionen Euro teures neues Freizeitbad im Volkspark Bornstedter Feld zu errichten.

Gegen diese Pläne gründete sich 2011 die Bürgerinitiative "Pro Brauhausberg". Diese forderte den Erhalt des Badstandortes auf dem Brauhausberg und ein Verzicht auf die Bebauung des Brauhausberges. Sie machte mit diversen Protestaktionen, wie einer Menschenkette um den Brauhausberg, auf sich aufmerksam und veranstaltete im Herbst 2011 eine Ideenwerkstatt zum Brauhausberg. Mit diesen Protesten erzwang sie schließlich den Bürgerentscheid zum Badstandort.

Im Vorfeld des Bürgerentscheides sprachen sich SPD, CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen für den Neubau auf dem Bornstedter Feld aus, während Die Linke und Die Andere für den Erhalt des Brauhausberg-Bades votierten.


08.05.2012 - Chemnitz - Leerstand lockt die Diebe an

Die Chemnitzer Zeitung „Freie Presse“ berichtet am 8.5.2012 über eine weniger bekannte Facette des Wohnungsleerstandes. Demnach werden Mietshäuser mit hohem Wohnungsleerstand im Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg vermehrt von Einbrechern heimgesucht. Nach Aussage der Quartiersmanagerin Elke Koch wären von diesem Problem keine Plattenbauten, sondern Gründerzeitaltbauten betroffen. Deren Privateigentümer würden über das ganze Bundesgebiet verstreut leben, viele von ihnen hätten kein Interesse an einer Pflege und Instandhaltung ihrer Immobilien. Ein Problem wäre zudem, dass der Abriss von Altbauten seit 2009 nicht mehr gefördert würde. Daher würden viele Privateigentümern ihre Häuser sich selbst überlassen.

Diese Situation würde vor allem Buntmetalldiebe anlocken. Nach Aussage von Thomas Heidenreich vom Verein „Stadthalten“ wäre in einige Häuser schon mehr als zehn Mal eingebrochen worden. Die Chemnitzer Polizei hat mittlerweile eine eigene Ermittlungsgruppe Buntmetall gegründet.

Hintergrund:

Chemnitz musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von 323000 Einwohnern (jetziges Stadtgebiet) auf derzeit 241000 Einwohner verkraften. Für die nächsten Jahre wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahlen prognostiziert. Die Folge ist ein Wohnungsleerstand, der in der Gesamtstadt derzeit bei rund 20 Prozent liegt. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen sind allerdings die Gründerzeitquartiere. Beispielsweise beträgt der Leerstand in Sonnenberg 34 Prozent, im Lutherviertel gar 39 Prozent. Vor allem Wohnlagen mit Grünflächendefiziten und Häuser an lauten Hauptstraßen lassen sich nur schwer vermieten.

In den letzten Jahren hatten die Chemnitzer Stadtverwaltung und die GGG versucht, den Leerstand in den Gründerzeitquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Zwischen 2000 und Ende 2007 wurden in Chemnitz 14150 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Allein in der Großsiedlung Heckertgebiet mussten 8660 Wohnungen der Abrissbirne weichen. Häufig, wie im Wohngebiet Hutholz-Süd, wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert.

Dennoch wurde das Ziel einer Belebung der Gründerzeitquartiere verfehlt, da die vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner einen Umzug in die Gründerzeitquartiere vehement ablehnten. Als Ablehnungsgründe wurden Defizite, wie Lärm, Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, schlechte Luft und der Parkplatzmangel, genannt. Im Entwurf für ein Städtebauliches Entwicklungskonzept für Chemnitz heißt es daher: „gelenkte Umzüge aus Wohngebäuden der Baujahre 1949 bis 1990 in Gebäude der Gründerzeit sind derzeit fast unmöglich.“ und „Es gibt kein nennenswertes städtisches Umzugspotenzial in die Gründerzeitgebiete.“ (Entwurf Städtebauliches Entwicklungskonzept Chemnitz 2020, Dezember 2008, S 45 f.)

Auf diese Probleme reagierte die Chemnitzer Stadtverwaltung mit Konzepten für eine Umgestaltung und Aufwertung der Gründerzeitquartiere. Diese Versuche wurden allerdings immer wieder durch die zersplitterten Eigentümerstrukturen behindert. Konzepte für einen Häuser- und Grundstückstausch, die einen planmäßigen Stadtumbau ermöglichen sollten, scheiterten an Problemen der Wertermittlung und der fehlenden Kooperationsbereitschaft der privaten Hauseigentümer.

Die Folge ist eine anhaltend große Zahl von kaum vermietbaren Gründerzeithäusern.


13.04.2012 - Freistaat Sachsen - Mehr Fördergelder für die energetische Gebäudesanierung

Der Freistaat Sachsen hat eine Aufstockung der Fördermittel für die energetische Gebäudesanierung für 2012 von 20 Millionen auf 25 Millionen Euro beschlossen.

Hintergrund der Aufstockung ist die große Nachfrage nach den Fördergeldern. Im Rahmen des Förderprogramms „Energetisch sanieren“ stellt die Sächsischen Aufbaubank (SAB) zinsgünstige Kredite zu einem Zinssatz von einem Prozent zur Verfügung. Diese Fördergelder sind so beliebt, dass die für 2012 vorgesehene Fördergelder von 20 Millionen Euro die Nachfrage längst nicht decken. Bereits jetzt liegen Fördermittelanträge für 19 Millionen Euro vor. Daher entschloss sich die sächsische Staatsregierung zu einer Erhöhung der Fördersumme.


11.04.2012 - Gehringswalde - wachsende Einsturzgefahr

Die sächsische Kleinstadt Gehringswalde hat zunehmend mit der wachsenden Zahl verfallener Altbauten zu kämpfen.

Akute Einsturzgefahr besteht für die Häuser Straße 8, 45 und 72, Brauhausstraße 4, Klosterbach 20-22 sowie Hirtenberg 4.

Die Stadtverwaltung ist zwar bemüht, die Privateigentümer zur Sicherung oder gar Sanierung ihrer Häuser zu bewegen. Doch diese sind entweder nicht auffindbar oder es handelt sich um auswärtige Eigentümer, die auf die Bemühungen der Stadt nicht reagieren. Am Ende bleibt nur der Notabriss zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit als letzter Ausweg.


03.04.2012 - Potsdam - Land Brandenburg und Pro Potsdam vereinbaren Mietpreisbindung

In Potsdam haben die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und die kommunale Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam GmbH ein Modell für eine Mietpreisbindung vereinbart. Demnach gewährt die ILB der Pro Potsdam GmbH eine Zinsverbilligung von 0,5 Prozent für ihre Kredite. Im Gegenzug sichert die Pro Potsdam GmbH für 1200 Wohnungen eine zehnjährige Mietpreisbindung zu. Für diese Wohnungen soll die Miete anfangs auf 5,50 Euro begrenzt bleiben, bis 2021 soll sie dann auf 6,40 Euro steigen.

Noch keine Einigung gibt es über die Förderung des Wohnungsneubaus. Ursache des Konfliktes ist die Förderpolitik des Landes Brandenburg. Zwar kündigte der brandenburgische Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger 28.4.2010 eine Wiederaufnahme der öffentlichen Förderung von Wohnungsneubauten an. Das Problem ist allerdings, dass diese geförderten Wohnungen fast vollständig in Städten mit großen Leerstandsproblemen errichtet werden sollen, wie in Wittstock, Kyritz, Franfurt/Oder, Pritzwalk, Luckenwalde, Prenzlau. Diese Neubauten sollen gefördert werden, obwohl ihr Bau die Leerstandsprobleme in den jeweiligen Städten noch verschärfen werden.

Ganz anders ist die Lage in Potsdam. Potsdam zählt zu den am stärksten wachsenden Städten Deutschlands, die Einwohnerzahl ist von 128000 im Jahr 2000 auf derzeit 156000 angewachsen. Mittlerweile herrscht in Potsdam ein dramatischer Wohnungsmangel, der sich künftig noch verschärfen wird. Für das Jahr 2030 wird eine Einwohnerzahl 182500 prognostiziert. Dennoch soll der Wohnungsneubau in Potsdam nur sehr eingeschränkt gefördert werden. Als Grund werden seitens des Infrastrukturministeriums finanzielle Zwänge benannt. Da für den Wohnungsneubau von 2011 bis 2013 nur 56 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung stehen, könnten nicht alle Neubauprojekte gefördert werden.


30.03.2012 - Freistaat Thüringen - BFW Thüringen fordert Abrissstopp

Der Verband der freien Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) Thüringen hat sich für einen Stopp des Wohnungsabrisses in Thüringen ausgesprochen. Dies erklärte der Sprecher für Thüringen des BFW Landesverbandes Mitteldeutschland, Udo Schwieren, gegenüber der Thüringer Allgemeinen vom 30.3.2012.

Hintergrund der Forderung ist die Vorstellung des 1. Thüringer Wohnungsmarktberichtes am 29.3.2012. Demnach herrscht in mehreren Thüringer Städten, wie in Erfurt, Weimer, Jena und Arnstadt, ein Mangel an preiswerten Wohnungen. Zudem müssen in Thüringen pro Jahr 3000 seniorengerechte Wohnungen geschaffen werden. Insgesamt wird der Neubaubedarf in Thüringen auf 6600 Wohnungen pro Jahr geschätzt.


29.03.2012 - Zeitz - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Zeitz soll demnächst mit dem Abriss der Häuser Neumarktstraße 7, 7a und 8 begonnen werden.

Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Wohn- und Geschäftshäuser aus der Gründerzeit, die in den letzten Jahren leer standen und verfielen. Die Eigentümerin, die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Zeitz (WBG) hält eine Sanierung der Häuser für unwirtschaftlich. Daher plant sie den Abriss der Gebäude. Auf der Abrissfläche soll eine Grünfläche entstehen.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


23.03.2012 - Pössneck - Abriss in der Altstadt geplant

In Pössneck plant die Stadtverwaltung den Abriss von Häusern in der Altstadt. Konkret handelt es sich um die Wohn- und Geschäftshäuser Neustädter Straße 47 bis 53 und um das ehemalige Fabrikgebäude Ernst-Thälmann-Straße 28.

Die Abrissgebäude stammen aus der Zeit um 1800 und gehören zum Teil privaten Eigentümern, zum Teil der kommunalen Grundstücks- und Wohnungsgesellschaft Pössneck/Triptis. Die Häuser stehen schon Jahren leer, eine Sanierung erscheint den Eigentümern unwirtschaftlich. Daher plant die Stadtverwaltung den Erwerb und den Abriss der Häuser. Nach den Planungen der Stadt soll der Abriss im Sommer 2012 vollzogen werden.


16.03.2012 - www.stadtumbauinfo.de wird erweitert

Das Informationsangebot von www.stadtumbauinfo.de wächst weiter. In dieser Woche wurden Darstellungen zu 109 Stadtumbauprojekten und weitere Texte freigeschaltet. Ein besonderer Schwerpunkt wurde diesmal auf altenfreundliche Umbaumaßnahmen und auf Ersatz- und Erweiterungsneubauten gelegt. Damit wird aktuellen Trends der Bautätigkeit in den neuen Bundesländern Rechnung getragen. Mittlerweile bietet www.stadtumbauinfo.de Informationen zu über 500 Stadtumbauprojekten.


13.03.2012 - Altenburg - Barockfassade wird abgerissen

Am Marktplatz von Altenburg soll nun doch die Fassade des Hauses Bei der Brüderkirche 9 abgerissen werden.

Das barocke Bürgerhaus wurde 1753 von Georg Hellbrunn erbaut. 2011 wurde das Gebäude zusammen mit dem gesamten Gebäudekarree an der Westseite des Marktes abgerissen. Hintergrund des Abrisses sind Pläne der Städtischen Wohnungsgesellschaft Altenburg (SWG) für den Neubaus des Wohn- und Geschäftshauskomplexes "Areal am Markt". Die Fassade des Hauses Bei der Brüderkirche 9 sollte nach den ursprünglichen Plänen erhalten bleiben und in die Neubebauung integriert werden.

Nun haben allerdings statische Untersuchungen ergeben, dass die Fundamente der Fassade nicht tragfähig sind. Daher plant die SWG den Abriss der Fassade.


12.03.2012 - Plauen - Immer mehr Altbauten werden abgerissen

Die Stadtverwaltung von Plauen hat mit einer wachsenden Zahl an leerstehenden Altbauten zu kämpfen. Derzeit sind in Plauen rund 600 Altbauten komplett unbewohnt, ein Drittel davon ist einsturzgefährdet. Die Stadtverwaltung versucht zwar, die Eigentümer zur Sanierung oder Sicherung ihrer Immobilien zu bewegen, allerdings sind viele Eigentümer zu diesen Maßnahmen nicht bereit oder in der Lage. Daher werden immer mehr Altbauten abgerissen.

Konkret sind für 2012 folgende Abrisse geplant: Ziegelstraße 50, Gabelsbergerstraße 7, 9, Rittergut Reinsdorf, Mühlstraße 18-20, Alleestraße 15, Altmarkt 2, Auenstraße 7, 9, Chamissostraße 13, Dobenaustraße 26, Hofer Straße 50a, Goethestraße 9, Martin-Luther-Straße 76, Merkelstraße 6, Oelsnitzer Straße 64, Ränisstraße 56, Seumestraße 22, Eugen-Fritsch-Straße 23.

Für diese Abrisse sollen rund zwei Millionen Euro ausgegeben werden.


08.03.2012 - Zeitz - Barockhaus wird abgerissen

Am 8.3.2012 hat in Zeitz der Abriss des Barockhauses Stephanstraße 31 begonnen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um das sogenannte "Wagnersche Freigut" aus dem Jahr 1749. Das Gebäude wurde von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Das Gebäude war in letzter Zeit akut einsturzgefährdet und stellte eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit dar. Folgerichtig ordnete die Stadt Zeitz eine Beseitigung der Gefahr an. Dieser Aufforderung kam der Eigentümer mit dem nun begonnenen Abriss nach.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


06.03.2012 - Neustadt/Orla - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt der Thüringer Kleinstadt Neustadt/Orla soll in den nächsten Wochen mit dem Abriss des ehemaligen Gasthofes "Weißer Schwan" begonnen werden.

Das Baudenkmal, dessen älteste Teile aus dem Jahr 1384 stammen, war in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall ausgeliefert. Der Privateigentümer unterließ selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass es eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellt.

Folgerichtig bemühte sich das zuständige Landratsamt Saale-Orla-Kreis um eine Beseitigung dieser Gefahr. Dieser Forderung will der Eigentümer nun durch einen Abriss des Gebäudes nachkommen.


15.02.2012 - Sülzhayn - Sanatorium wird abgerissen

In dem bei Nordhausen gelegenen Kurort Sülzhayn soll demnächst ein Sanatorium abgerissen werden.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein um 1900 errichtetes Gebäude. Um 1900 entwickelte sich Sülzhayn zum "Davos des Nordens", während dieser Zeit entstanden zahlreiche Sanatorien. Doch nach 1990 ging der Kurbetrieb sprunghaft zurück, zudem sorgten Neubauten dafür, dass fast alle historischen Sanatoriumsbauten dem Leerstand anheimfielen.

Das Abrisshaus befindet sich im Eigentum eines bayerischen Investors. Dieser überließ das Gebäude zunächst dem Verfall, später beantragte er eine Abrissgenehmigung. Diese Abrissgenehmigung wurde nun von der zuständigen Stadtverwaltung von Ellrich erteilt.


01.02.2012 - Flöha - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Flöha werden aktuell zwei Wohnhäuser an der Güterbahnhofstraße abgerissen.

Die beiden Gründerzeithäuser befanden sich bis zum September 2011 im Eigentum der Deutschen Bahn. Anschließend wurden sie von der Stadt Flöha erworben. Da eine Sanierung der Häuser als unwirtschaftlich eingeschätzt wurde, entschloss sich die Stadt zum Abriss.


01.02.2012 - Markneukirchen - Altstadthäuser werden abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Markneukirchen werden ab dem 13.2.2012 die Häuser Oberer Markt 7 und 9 abgerissen.

Die denkmalgeschützten Häuser wurden im 19. Jahrhundert errichtet und wurden von ihrem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile sind die Gebäude dermaßen geschädigt, dass akute Einsturzgefahr droht. Folgerichtig entschloss sich der Privateigentümer zum Abriss der Gebäude.


27.01.2012 - Halle/Saale - HWG verzichtet auf die Innendämmung von Altbauten

Die kommunale Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) in Halle/Saale will künftig keine Innendämmung von Altbauten mehr durchführen.

Laut einer Meldung der Mitteldeutsche Zeitung vom 27.1.2012 will die HWG künftig keine energetischen Sanierungen mittels Innendämmung mehr durchführen. Ausschlaggebend für diesen Kurswechsel sind Probleme wie Wohnflächenverlust und die Schädigung der Bausubstanz durch Wärmebrücken.


24.01.2012 - Waldenburg - Stadt erwirbt herrenlose Häuser

Die kommunale Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft in der sächsischen Kleinstadt Waldenburg will ein leer stehendes Wohnhaus in der Weinkellergasse in der Altstadt sanieren.

Das denkmalgeschützte Haus war jahrelang herrenlos. Der Freistaat Sachsen hatte keinerlei Interesse, sich das herrenlose Gebäude anzueignen. Schließlich entschloss sich die Stadt Waldenburg, das Recht auf Aneignung für einen Euro vom Freistaat Sachsen zu erwerben. Jetzt hat der Stadtrat von Waldenburg die Übertragung des Gebäudes an die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft beschlossen. Die Gesellschaft will das Gebäude sanieren.

An anderer Stelle plant die Stadt allerdings den Abriss leer stehender Häuser. In der Niederen Kirchgasse, an der Pachtergasse und an der Glauchauer Straße sollen verfallene Häuser abgerissen werden.


21.01.2012 - Weißenfels - Altbauten werden abgerissen

Die kommunale Wohnungsbau- und Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH (WVW) will in den nächsten Monaten 14 Altbauten abreißen. Betroffen sind vor allem Gebäude aus der Zeit zwischen 1850 und 1910. Diese Häuser liegen oft an lauten Hauptverkehrsstraßen und stehen schon seit Jahren leer. Eine Sanierung dieser Gebäude erscheint der WVW nicht wirtschaftlich. Weißenfels leidet unter einem Wohnungsleerstand von 19,5 Prozent, in der Altstadt stehen sogar 41,5 aller Wohnungen leer. Zudem liegen viele der leer stehenden Häuser an lauten Hauptverkehrsstraßen. Daher dürften die Wohnungen selbst nach einer Sanierung entweder überhaupt nicht oder nur zu sehr niedrigen Mieten vermietbar sein. Daher entschloss sich die WVW zum Abriss der Gebäude.

Weitere 9 Gebäude sollen zu niedrigen Preisen verkauft werden. Ob sich für diese Objekte Käufer finden, ist allerdings noch offen.


16.01.2012 - Gera - Altbau wird abgerissen

In Gera wird seit dem 16.1.2012 das Haus Nicolaistraße 27 abgerissen.

Der aus dem 19. Jahrhundert stammende Altbau wurde in den letzten Jahren von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung erschien dem Eigentümer unwirtschaftlich. Folgerichtig entschloss er sich zum Abriss des Gebäudes.


05.01.2012 - Jahresrückblick 2011

Ein kleiner Jahresrückblick soll die aktuellen Entwicklungen der ostdeutschen Stadtentwicklung bilanzieren und einen Ausblick für 2012 wagen.

Zunächst einmal zur Entwicklung der ostdeutschen Wohnungsmärkte: Diese verlief insgesamt widersprüchlich. Einerseits ist der Bevölkerungsrückgang in zahlreichen größeren ostdeutschen Städten zum Stillstand gekommen. Städte wie Chemnitz, Magdeburg, Halle/Saale und Erfurt verzeichnen mittlerweile stabile Einwohnerzahlen. Aber auch kleinere Universitätsstädte, wie Greifswald oder Ilmenau können sich über stabile Einwohnerzahlen freuen. Einzelne Städte, wie Dresden, Leipzig, Jena, Weimar und Berlin verzeichnen sogar Bevölkerungszuwächse. Der absolute Aufsteiger unter den ostdeutschen Städten ist zweifellos Potsdam, das auch deutschlandweit ein herausragendes Bevölkerungswachstum verbuchen kann und derzeit die am schnellsten wachsende Landeshauptstadt Deutschlands ist. Im Gegensatz zu dieser erfolgreichen Entwicklung steht die Situation in vielen Klein- und Mittelstädten. Hier sind starke Bevölkerungsrückgänge nach wie vor auf der Tagesordnung, teilweise speist sich das Wachstum der größeren Städte in Ostdeutschland auch aus der Abwanderung aus den Klein- und Mittelstädten. Nur ein kleiner Teil der Kleinstädte, unter ihnen Stollberg (Sachsen), Hohenstein-Ernstthal, Teltow und Neuruppin, konnte eine größere Ansiedlung von Arbeitsplätzen und eine Stabilisierung ihrer Bevölkerungsentwicklung erreichen.

Entsprechend differenziert fällt die Entwicklung der Wohnungsleerstände aus. Die größeren Städten verzeichnen stagnierende oder sinkende Leerstände. In einigen Städten, wie in Potsdam, Jena oder Dresden, herrscht mittlerweile eine akute Wohnungsnot. Die kleineren Städte haben dagegen nach wie vor mit hohen und steigenden Wohnungsleerständen zu kämpfen. Selbst Wohnungsabrisse konnten an dieser Problematik nichts ändern.

Für weitere Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt sorgen derzeit neue Wohntrends. Ein besonders signifikanter Trend ist die Wiederentdeckung der Großsiedlungen als Wohnort. Noch in den 1990er und frühen 2000er Jahren galten die Großsiedlungen als ein Auslaufmodell. Fast alle Experten waren sich einig, dass die Großsiedlungen sinkende Einwohnerzahlen und steigende Leerstandsquoten zu erwarten hätten. Zwar würden die meist älteren Bewohner gern in den Großsiedlungen leben und in diesen auch wohnen bleiben. Da die jüngeren Bürger allerdings nicht bereit wären, in die Großsiedlungen zu ziehen, würde es kaum Zuzug in die Großsiedlungen geben. Die Großsiedlungen würden daher allmählich aussterben.

Heute zeigt sich, dass diese Prognosen nicht eingetroffen sind. Viele Großsiedlungen verzeichnen starke Zuzüge jüngerer Bürger. Beispiele sind die Großsiedlungen in Berlin, Potsdam, Jena, Erfurt, Ilmenau oder Greifswald. Erfahrungen aus Jena, Greifswald und Ilmenau zeigen, dass selbst Studenten aus den alten Bundesländern bereit sind, in eine Großsiedlung zu ziehen. Die Folge dieser Entwicklung sind wachsende Einwohnerzahlen und sinkende Leerstände. In einigen Städten wurde daher beschlossen, Abrisspläne für Großsiedlungen zu reduzieren oder ganz aufzugeben. In Berlin und und Jena wurden die Abrisspläne für Großsiedlungen bereits aufgegeben, in Greifswald, Ilmenau, Erfurt und Nordhausen wurden die Abrisspläne deutlich abgespeckt. In Potsdam wurden nie Abrisspläne für die Großsiedlungen verfolgt. Ein neuer Trend ist, dass in Großsiedlungen zunehmend neue Wohnungen geschaffen werden. In Berlin, Dresden und Chemnitz wurden leer stehende Schulen und Kindertagesstätten zu Eigentumswohnanlagen umgebaut, in Berlin wurde ein leer stehendes Warenhaus in eine altersgerechte Wohnanlage verwandelt, in Jena wird ein leer stehendes Arbeiterwohnheim zu einer Studentenwohnanlage umgebaut. In Berlin und Dresden gelang die spektakuläre Revitalisierung leer stehender Wohnhochhäuser. Zudem wurden in Berliner und Potsdamer Großsiedlungen mehrere Neubauten errichtet. Dieser Trend wird sich auch 2012 fortsetzen.

Ein nach wie vor ungelöstes Problem stellen in vielen Städten die Gründerzeitquartiere dar. In etlichen Gründerzeitquartieren, wie Magdeburg - Buckau, Magdeburg - Salbke, Chemnitz - Sonnenberg, Halle - Friesenstraßenviertel, Zwickau, Plauen, Zeitz, gibt es nicht nur einen Angebotsüberhang, sondern auch vielschichtige Probleme (Verkehrslärm, Mangel an Grünflächen und Spielplätzen, Mangel an Parkplätzen, das chaotische Nebeneinander von sanierten Häusern, Ruinen und Abrissflächen), die die Attraktivität dieser Gebiete beeinträchtigen. Konzepte zur Lösung dieser Probleme sind entweder nicht vorhanden, oder sie sind aufgrund der schwierigen Eigentumsverhältnisse nicht umsetzbar. Auch Versuche des Bundesbauministeriums, diese Probleme durch die Förderung von Eigentümerstandortgemeinschaften zu lösen, brachten keinen Durchbruch. Folgerichtig findet in vielen Gründerzeitquartieren keine koordinierte Aufwertung ganzer Quartiere statt. Stattdessen dominiert ein diffuses Nebeneinander von isolierten Sanierungsbemühungen, Verfall und Abrissen, die allerdings nicht aufgrund städtebaulicher Planungen, sondern aufgrund drohender Einsturzgefahr durchgeführt werden. Daher ist auch künftig mit großen Vermietungsproblemen in etlichen ostdeutschen Gründerzeitvierteln zu rechnen.

Auch die Situation in vielen Altstadtkernen ist nach wie vor prekär. Das Grundproblem besteht darin, dass viele baukulturell wertvolle Altstadtkerne in kleineren und mittleren Städten liegen, die nach wie vor mit einem starken Bevölkerungsrückgang zu kämpfen haben. Folgerichtig leiden auch viele Altstadtkerne unter einem Mangel an Nutzern und entsprechenden Mitteln für die Sanierung und Instandhaltung der Gebäude. Daher ist auch in zahlreichen Altstadtkernen eine Mischung aus Sanierungsbemühungen, Leerständen und Abrissen zu verzeichnen. Besonders schwierig ist die Situation in Städten, die abseits der großen Ballungsräume liegen und daher unter einer besonders schlechten wirtschaftlichen Lage leiden. Beispiele sind Zittau, Salzwedel und Quedlinburg.

Weiterhin ist zu beobachten, dass in zunehmenden Maß historische Bausubstanz für Neubauvorhaben geopfert wird. Viele Kommunen haben die Hoffnung auf eine Sanierung ihrer leer stehenden Altbauten verloren und setzen daher zunehmend auf den billigeren Abriss mit einem anschließenden Neubau. In einigen Städten, wie in Altenburg, Aschersleben, Weißenfels oder Ronneburg, wurden die Altbauten durch neue Wohnhäuser ersetzt. Andere Städte, wie Zittau oder Bautzen, planen Abrisse zugunsten innerstädtischer Einkaufscenter.

Die Lage der Wohnungsunternehmen hat sich 2011 alles in allem verbessert. Ein Großteil der Wohnungsunternehmen konnte Gewinne erwirtschaften und ihre Eigenkapitalquoten verbessern. Für diese positive Entwicklung gibt es vor allem vier Gründe:

Erstens sorgte die schon erwähnte Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung in vielen Städten für eine stabile Nachfrage.

Zweitens konnten viele Wohnungsunternehmen durch Abrisse im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" in der Zeit ab 2002 ihren Leerstand und ihre Altschuldenbelastung deutlich verringern.

Drittens konnten viele Wohnungsunternehmen ihre Belastungen durch Zins- und Tilgungszahlungen deutlich verringern. Etliche Wohnungsunternehmen haben in den neunziger Jahren Kredite zu relativ hohen Zinsen aufgenommen. Diese Kredite konnten nach Ablauf der üblichen (meist zehnjährigen) Zinsbindungsfristen durch Kredite mit viel günstigeren Zinsen ersetzt werden. Einige Wohnungsunternehmen konnten auf diese Weise ihre Ausgaben für Zinsen und Tilgungen fast halbieren.

Viertens haben viele Wohnungsunternehmen in den letzten Jahren ihre Strukturen gestrafft und auf diese Weise Kosten reduziert.

Trotz dieser Erfolge ist die Lage der Wohnungsunternehmen in stark schrumpfenden Städten nach wie vor prekär, und in diesen Städten sind Insolvenzen nicht auszuschließen. Allerdings ist es selbst in schrumpfenden Städten einigen Wohnungsunternehmen gelungen, durch eine clevere Geschäftspolitik niedrige Leerstände und stabile Gewinne zu erzielen. Beispiele sind die Wohnungsgenossenschaft Wurzen e.G., die Wohnungsgenossenschaft Waldheim e.G., die Wohnungsbaugesellschaft mbH Lunzenau oder die Warener Wohnungsgenossenschaft e.G.

Die verbesserte wirtschaftliche Situation der Wohnungsunternehmen hat Konsequenzen für den Abriss- und Investitionsprozesse. Generell sind die Wohnungsunternehmen heute nicht mehr gezwungen, zur Verhinderung einer Insolvenz massenhaft Wohnungen abzureißen. Daher hat die Abrisstätigkeit 2011 stark nachgelassen. Größere Abrissmaßnahmen sind derzeit kaum noch zu verzeichnen. Selbst in Städten mit sinkenden Einwohnerzahlen finden kaum noch Totalabrisse statt. Stattdessen setzen die Wohnungsunternehmen zunehmend auf kostengünstigere und bedarfsgerechtere Formen der Wohnraumreduzierung. Eine wachsende Zahl an Wohnungsunternehmen praktiziert in Wohnblöcken ohne Aufzug die Stilllegung der besonders schlecht vermietbaren oberen Geschosse. Aber auch Teilrückbauten werden zunehmend verwirklicht.

Im Gegensatz zu den 2000er Jahren dominieren heute Investitionen in den Umbau der Bestände und die Aufwertung der Wohngebiete. Dabei ist zu beobachten, dass Sanierungs- und Umbauprojekte heute sehr viel sorgfältiger vorbereitet werden als noch vor zehn Jahren. Während in der 1990er Jahren vor allem Standardsanierungen durchgeführt wurden, werden heute sehr differenzierte und zielgruppenspezifische Sanierungen realisiert. Etliche Wohnungsunternehmen haben die künftige Nachfrageentwicklung aufwändig analysieren lassen, um Sanierungen besser an die Nachfrage anpassen zu können. Folgerichtig ist eine Zunahme kleinteiliger, zielgruppenspezifischer Sanierungs- und Umbaumaßnahmen zu verzeichen. Zunehmend werden Wohngebäude für die Bedürfnisse der wachsenden Zahl älterer Bürger umgebaut. Weiterhin spielen energetische Sanierungsmaßnahmen eine wachsende Rolle. Diese Entwicklung dürfte sich auch 2012 fortsetzen.

Insgesamt kann bilanziert werden, dass sich die Situation der ostdeutschen Städte und der Wohnungswirtschaft 2011 verbessert hat. Zumindest die größeren Städte haben gute Chancen auf eine nachhaltige Stabilisierung oder ein Wachstum. Hier dürfte die Zeit der großen Abrisse vorüber sein. Für viele kleineren Städte dürfte die Lage dagegen weiterhin schwierig bleiben.


24.12.2011 - Reichenbach - Gründerzeithäuser sind Geschichte

In Reichenbach (Vogtland) wurden in den letzten Tagen die Gründerzeithäuser Obere Dunkelgasse 1 und 2 abgerissen.

Die 1880 errichteten Wohnhäuser waren von ihrem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen worden.


21.12.2011 - Limbach-Oberfrohna - Gründerzeithaus wurde abgerissen

In Limbach-Oberfrohna ist in den letzten Tagen das Haus Chemnitzer Straße / Albert-Einstein-Straße abgerissen worden.

Das 1887 errichtete Wohnhaus stand seit 2010 leer. Eine Sanierung erschien der Eigentümerin, der Stadt Limbach-Oberfrohna, nicht wirtschaftlich. Daher entschloss sie sich zum Abriss des Gebäudes.

Die Abrisskosten von 24.650 Euro wurden zu 100 Prozent durch das Programm "Stadtumbau Ost" finanziert.


09.12.2011 - Gera - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Gera soll das Gründerzeithaus Braustraße 9 abgerissen werden.

Das um 1900 errichtete Haus wird von seinem Privateigentümer schon seit Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Haus akut einsturzgefährdet. Versuche der Stadtverwaltung, den Eigentümer zur Sicherung seiner Immobilie zu bewegen, sind gescheitert. Folgerichtig sieht sich die Stadtverwaltung gezwungen, den Abriss auf dem Weg der Ersatzvornahme durchzuführen.

Die Abrissarbeiten sollen ab dem 12.12.2011 erfolgen.


09.12.2011 - Quedlinburg - Brandserie in der Altstadt geht weiter

In der Altstadt von Quedlinburg ist es am 8.12.2011 erneut zu einem Brand gekommen. Bei dem Brand wurde das Fachwerkhaus Münzenberg 30 zerstört, die Nachbarhäuser Münzenberg 29 und 31 wurden beschädigt.

Verursacht wurde der Brand durch den unsachgemäßen Umgang mit einem Schweißgerät.


08.12.2011 - Naumburg - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Naumburg soll ab dem 12.12.2011 der Abriss des Hauses Am Salztor 1 erfolgen.

Das Gründerzeithaus befindet sich im Eigentum der Stadt Naumburg und ist einsturzgefährdet. Eine Sanierung des Gebäudes erscheint der Stadt nicht wirtschaftlich. Folgerichtig hat sie den Abriss des Gebäudes veranlasst.


07.12.2011 - Eisenach - Altbau wird abgerissen

In Eisenach wird derzeit dass Wohnhaus Katharinenstraße 9 abgerissen.

Das im 19. Jahrhundert errichtete Fachwerkhaus war in den letzten Jahren von Leerstand und Verfall geprägt. Eine Sanierung erschien der Eigentümerin, der Städtischen Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH (SWG), nicht wirtschaftlich. Daher entschloss sie sich zum Abriss des Gebäudes.


07.12.2011 - Potsdam - Abriss des Wohnhauses am Staudenhof wird überdacht

Die Stadtverordnetenversammlung von Potsdam hat am 7.12.2011 einen Beschluss gefasst, nach dem der Erhalt des Wohnhauses Alter Markt 10 geprüft werden soll.

Hintergrund:

Das Wohnhaus Alter Markt 10 (auch bekannt als Wohnhaus am Staudenhof) wurde 1971 - 1972 nach Entwürfen von Hartwig Ebert errichtet. Die 188 Kleinwohnungen erfreuten sich fortan einer großen Beliebtheit. 1994 führte die Eigentümerin, die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Gewoba, eine Teilsanierung des Gebäudes durch. In den letzten Jahren etablierte sich in dem Wohnblock eine bunte Mischung aus Studenten und Künstlern aus unterschiedlichen Nationalitäten.

Doch 2010 wurde der Abriss des Gebäudes geplant. Am 1.9.2010 beschloss die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung das „Integrierte Leitbautenkonzept Potsdamer Mitte“, das eine Wiederherstellung der Stadtstrukturen der Vorkriegszeit zum Ziel hatte. Im Rahmen dieses Konzept sollten Gebäude aus der DDR-Zeit, die der Wiederherstellung der Vorkriegsstrukturen im Wege standen, abgerissen werden. Auch das Wohnhaus Alter Markt 10 sollte dieser Planung zum Opfer fallen.

Doch bald formierte sich Widerstand gegen die Abrisspläne. Die Gewoba verkündete in ihrer Mieterzeitung vom Februar 2011, dass sie keineswegs einen Abriss des Wohnhauses Alter Markt 10 plane. Die Gewoba verwies darauf, dass der Wohnblock sehr gut nachgefragt wäre und hohe Gewinne erwirtschaften würde. Im März 2011 gründete sich zudem eine Bürgerinitiative, die den Erhalt des Wohnblocks forderte.

Diese Proteste sorgten nun für eine erneute Prüfung der Abrisspläne. Konkret hat die Stadtverordnetenversammlung die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs beschlossen, in dem die Einpassung des Wohnblocks Alter Markt 10 in die Zentrumsplanung geprüft werden soll. Ziel soll die Erhaltung von preiswerten kommunalen Wohnungen in der Innenstadt sein.

Ausschlagebend für den Sinneswandel war die zunehmende Wohnungsnot in der Potsdam und der Mangel an preiswerten Wohnungen.


01.12.2011 - Limbach-Oberfrohna - Gründerzeithaus wurde abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Limbach-Oberfrohna wurde kürzlich das Gründerzeithaus Pestalozzistraße 10 abgerissen.

Das Wohnhaus steht schon seit Jahren leer. Eine Sanierung erschien dem Privateigentümer nicht wirtschaftlich. Daher entschloss er sich zum Abriss des Gebäudes.


01.12.2011 - Erfurt - Seniorenschutzbund gegen Hochhausabriss

Die Proteste gegen den drohenden Abriss des Hochhauses Mainzer Straße 22 gehen weiter. Jetzt hat auch der Seniorenschutzbund Erfurt Protest gegen den Hochhausabriss eingelegt. Der Seniorenschutzbund erklärte, dass das Hochhaus 132 altersgerechte, preiswerte Wohnungen mit Aufzug bieten würde und dass nach diesen Wohnungen auich in Zukunft ein großer Bedarf bestehen würde. Ein Abriss dieser Wohnungen würde den schon bestehenden Mangel an preisgünstigen, altersgerechten Wohnungen noch verschärfen.

Das Abrisshaus gehört der Wohnungsbaugenossenschaft Erfurt (WBG) und war in den neunziger Jahren saniert worden. Die Abrisspläne sind auch deshalb besonders umstritten, weil die WBG den betroffenen Mietern keine vergleichbaren Ersatzwohnungen zu vergleichbaren Preisen anbieten kann.


30.11.2011 - Frankenberg - Gründerzeithaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Frankenberg wird derzeit das Eckhaus August-Bebel-Straße / Freiberger Straße abgerissen.

Das Gründerzeithaus war jahrelang von Leerstand und Verfall betroffen. Eine Sanierung des Gebäudes erschien nicht wirtschaftlich. Allerdings soll das Gebäude nicht komplett abgerissen werden, das Erdgeschoss soll aus städtebaulichen Gründen erhalten bleiben.


29.11.2011 - Lunzenau - Gründerzeithaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Lunzenau wird derzeit das Gründerzeithaus Otto-Nuschke-Straße 10 abgerissen.

Das Wohnhaus mit sechs Wohnungen steht schon seit Jahren leer. Eine Sanierung erschien der Eigentümerin, der Wohnungsbaugesellschaft Lunzenau, nicht wirtschaftlich. Daher entschloss sich die Wohnungsbaugesellschaft zum Abriss des Gebäudes. Der Abriss wird durch das Programm "Stadtumbau Ost" gefördert.

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29.11.2011 - Apolda - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Apolda wurde in den letzten Wochen das Gründerzeithaus Reuschelstraße 4 abgerissen.

Das um 1900 errichtete Haus gehörte einer älteren Dame, die in einem Pflegeheim lebte und die ihre Immobilie dem Leerstand und Verfall überließ. Zudem war das Haus massiv überschuldet. Daher entschloss sich Eigentümerin 2009, ihr Eigentum aufzugeben.

2011 war der Verfall des Gebäudes soweit fortgeschritten, dass eine akute Einsturzgefahr bestand. Folgerichtig sah sich der Landkreis Weimarer Land zum Abriss des Gebäudes gezwungen.


18.11.2011 - Limbach-Oberfrohna - Gründerzeithaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Limbach-Oberfrohna soll das Eckhaus Straße des Friedens / Körnerstraße abgerissen werden.

Das Gründerzeithaus wird von seinem Privateigentümer, einem Unternehmer aus Norddeutschland, schon seit Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Haus akut einsturzgefährdet. Versuche der Stadtverwaltung, den Eigentümer zur Sicherung seiner Immobilie zu bewegen, sind gescheitert. Folgerichtig sieht sich die Stadtverwaltung gezwungen, den Abriss auf dem Weg der Ersatzvornahme durchzuführen.


15.11.2011 - Weißenfels - Abriss in der Altstadt

In Weißenfels wird derzeit das Haus Burgstraße 6 abgerissen.

Das Abrisshaus ist nach 1718 errichtet worden, einzelne Bauteile stammen allerdings noch von einem Vorgängerbau. Das Gebäude wurde im Mai 2009 bei einem Brand beschädigt. Ein Wiederherstellung des Gebäudes erschien nicht wirtschaftlich.


10.11.2011 - Glauchau - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Glauchau soll noch im November der Abriss des Gründerzeithauses Hoffnung 23 beginnen.

Das Wohnhaus wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile besteht eine akute Einsturzgefahr. Folgerichtig entschloss sich die Stadtverwaltung zum Abriss des Gebäudes.


03.11.2011 - Schwarzenberg - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Schwarzenberg hat am 3.11.2011 der Abriss des Hauses Rösselberg 5 begonnen.

Das Gründerzeithaus wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung des Hauses schien nicht wirtschaftlich zu sein. Folgerichtig entschloss sich die Stadt Schwarzenberg zum Kauf und Abriss des Gebäudes.

Die Abrissarbeiten sollen bis zum 23.11.2011 abgeschlossen sein.


01.11.2011 - Rochlitz - Altstadthaus wird abgerissen

In der Altstadt von Rochlitz hat der Abriss des Hauses Dresdner Straße 1 begonnen.

Das Abrisshaus wurde im 19. Jahrhundert errichtet und diente einst als Wohn- und Geschäftshaus. Viele Jahre war hier die "Hospital-Drogerie" untergebracht. Doch in den letzten Jahren wurde das Haus von wechselnden Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen. In der letzten Zeit bestand schließlich akute Einsturzgefahr. Folgerichtig entschloss sich der Hauseigentümer Peter Lissek zum Abriss des Hauses.

Allerdings soll das Haus nicht komplett abgerissen werden, die Straßenfassade soll aus denkmalpflegerischen Gründen erhalten bleiben. Auf der Abrissfläche ist der Bau von Carports geplant. Der Abriss wird mit öffentlichen Fördergeldern in Höhe von 45.000 Euro unterstützt.


01.11.2011 - Erfurt - Mieterverein gegen Wohnungsabriss

Der Mieterverein Erfurt hat sich gegen weitere Abrisse von Wohnungen ausgesprochen.

Der Hintergrund der Forderung ist das unerwartete Wachstum der Einwohnerzahlen in Erfurt. Die Erfurter Stadtumbaukonzepte gingen von einem Schrumpfen der Bevölkerungszahl auf 180000 Einwohner aus. Deshalb sahen die Pläne einen umfangreichen Wohnungsabriss vor, der zum Teil auch umgesetzt wurde. In der Praxis allerdings zeigte sich, dass die Bevölkerungszahlen anstiegen und dass die Stadt ein Wachstum auf über 200000 Einwohner verzeichnete. Folgerichtig herrscht in Erfurt ein zunehmender Wohnungsmangel. Vor allem preiswerte und altersgerechte Wohnungen sind Mangelware.

Daher fordert der Geschäftsführer des Erfurter Mietervereins Frank Warnecke ein Verzicht auf weitere Abrisse. Vor allem die altersgerechten Punkthochhäuser sollen nach dem Willen des Mietervereins erhalten werden.

Die Stadträtin Carola Stange (Die Linke) geht mit ihren Forderungen noch weiter: Sie fordert den Neubau von barrrierefreien und altersgerechten Wohnungen.


27.10.2011 - Werdau - Gründerzeithaus wurde abgerissen

In Werdau wurde in den letzten Tagen das Gründerzeithaus Brüderstraße 11 abgerissen.

Das 1904 errichtete Wohnhaus war von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen worden. Schließlich bestand eine akute Einsturzgefahr. Folgerichtig entschloss sich die Stadtverwaltung zum Abriss des Gebäudes.


26.10.2011 - Penig - Gründerzeithaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Penig wurde am 26.10.2011 mit dem Abriss des Hauses Enge Gasse 17 begonnen.

Das Gründerzeithaus wurde von seinen Eigentümern, einer Erbengemeinschaft, jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Haus akut einsturzgefährdet. Versuche des Landkreises Mittelsachsen, die Eigentümer zur Sicherung ihrer Immobilie zu bewegen, sind gescheitert. Folgerichtig sah sich der Landkreis gezwungen, den Abriss auf dem Weg der Ersatzvornahme durchzuführen.


24.10.2011 - Oschersleben - Altbauten werden abgerissen

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Oschersleben hat der Abriss des Hauses Halberstädter Straße 117 und des Nachbarhauses begonnen.

Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Wohn- und Geschäftshäuser aus dem 19. Jahrhundert. Die Gebäude wurden in den letzten Jahren von ihren Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen. Die Folge war, dass die Gebäude akut vom Einsturz bedroht waren und dass von ihnen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausging. Bemühungen der Stadt und des Landkreises Börde, die Eigentümer zu einer Sanierung ihrer Häuser zu bewegen, blieben erfolglos.

Daher entschloss sich das Bauordnungsamt des Landkreises Börde zu einem Abriss der Gebäude in Ersatzvornahme.


18.10.2011 - Naumburg - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Naumburg wurde am 18.10.2011 das Haus Marienstraße 25/26 abgerissen.

Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus. Der Privateigentümer hatte das Gebäude in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Schließlich hatte sich der Zustand des Gebäudes soweit verschlechtert, dass ein Einsturz des Gebäudes drohte. Die Stadtverwaltung forderte daher den in den alten Bundesländern ansässigen Eigentümer zur Sicherung seines Gebäudes auf. Der Eigentümer ignorierte die Sicherungsverfügung. Daher entschloss sich die Stadtverwaltung, die drohende Gefahr für die öffentliche Sicherheit durch den Abriss des Gebäudes abzuwehren.


17.10.2011 - Ellrich - Abriss in der Altstadt

In der thüringischen Kleinstadt Ellrich hat am 17.10.2011 der schon für Sommer geplante Abriss der Häuser Zwischen den Toren 11, 13 und 15 begonnen.

Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Wohn- und Geschäftshäuser aus dem 19. Jahrhundert in der Altstadt von Ellrich. Das Haus Zwischen den Toren 13 stand seit 1995 leer, das Nachbarhaus Zwischen den Toren 15 wurde seit 1994 dem Leerstand und Verfall überlassen.

Der Abriss ist möglich, da die Stadt Ellrich im Frühjahr 2011 das Haus zwischen den Toren 13 im Rahmen einer Zwangsversteigerung für einen Euro erwerben konnte. Somit gehören der Stadt jetzt alle drei Häuser.


10.10.2011 - Kahla - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In der thüringischen Kleinstadt Kahla hat am 10.10.2011 der Abriss der Häuser Jenaische Straße 16-18 begonnen.

Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Gründerzeithäuser am Rande der Altstadt. Die Häuser Jenaische Straße 16/17 standen schon seit Jahren leer, das Haus Jenaische Straße 18 war bis vor kurzem bewohnt.

Auf den Abrissflächen will die Weimarer Firma Saller Gewerbebau GmbH einen Lebensmittelmarkt errichten.


04.10.2011 - Flöha - Gründerzeithäuser sollen abgerissen werden

In Flöha sollen demnächst die Häuser Güterbahnhofstraße 2 und 2b abgerissen werden.

Bei den Abrissobjekten handelt es sich um Gründerzeithäuser, die sich im Eigentum des Bundeseisenbahnvermögen befindet. Beide Häuser stehen leer, eine Sanierung wird als nicht wirtschaftlich eingeschätzt. Daher hat der Stadtrat den Kauf und den Abriss der Gebäude beschlossen. Der Kaufpreis soll 25.000 Euro betragen. Kauf und Abriss sollen durch öffentliche Fördergelder finanziert werden.


01.10.2011 - Zerbst - Abriss am Markt

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Zerbst wird am 10.10.2011 der Abriss des Hauses Markt 14 beginnen.

Der Altbau war in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen worden. Eine Sanierung des Gebäudes erschien nicht wirtschaftlich.

In Absprache mit den Denkmalbehörden wurde daher der Abriss des Gebäudes entschieden. Allerdings haben die Denkmalbehörden durchgesetzt, dass wenigstens der Keller des Abrisshauses erhalten bleiben soll.


30.09.2011 - Pirna - Streit um Liebenausches Vorwerk

In Pirna wird weiter über den Abriss des Liebenauschen Vorwerks Clara-Zetkin-Straße 1-3 gestritten.

Das Liebenausche Vorwerk wurde 1641/1642 durch den Freiherrn Johann Siegesmund von Liebenau errichtet. Der Komplex besteht aus einem Herrenhaus, einem Gesindehaus, einer Scheune und mehreren Ställen.

Der Gebäudekomplex steht schon seit Jahren leer. Eine Sanierung erscheint der Eigentümerin, der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna mbH (WGP) nicht wirtschaftlich. Jahrelange Bemühungen um einen Verkauf der Immobilie blieben erfolglos. Deshalb bemüht sich die WGP schon seit Jahren um einen Abriss des Komplexes. Entsprechende Abrissanträge wurden allerdings immer wieder von der Unteren Denkmalbehörde des Landkreises Sächsische Schweiz abgelehnt. Jetzt hat die WGP die übergeordnete Landesdirektion Dresden um einen Abriss des Gebäudes ersucht. Die WGP hofft auf einen baldigen Abriss des Komplexes.


27.09.2011 - Ilmenau - Abrisshaus wird wieder vermietet

In Ilmenau hat die kommunale Ilmenauer Wohnungs- und Gebäudegesellschaft mbH (IWG) mit der Vermietung eines Wohnblocks in der Hermann-Schäffer-Straße begonnen.

Bei dem Wohnblock handelt es sich um einen Plattenbau des Typs P 2 im Wohngebiet Pörlitzer Höhe, der leer gezogen und zum Abriss vorgesehen war. Mittlerweile verzeichnet Ilmenau allerdings eine steigende Wohnungsnachfrage. Der Leerstand der IWG beträgt lediglich 2 Prozent. Im Segment der preiswerten und kleinen Wohnungen herrscht mittlerweile ein akuter Wohnungsmangel. Daher hat sich die IWG entschlossen, auf den Abriss des Wohnblocks zu verzichten.

Der unerwartete Anstieg der Wohnungsnachfrage hat aber auch weiter reichende Konsequenzen. Die IWG will bis 2014 auf ursprünglich geplante Abrisse von Plattenbauten verzichten. Stattdessen soll verstärkt in die Sanierung von Plattenbauten investiert werden. Ähnliche Tendenzen gibt es bei der Wohnungsbaugenossenschaft Ilmenau (WBG), die derzeit einen Leerstand von 3 Prozent verzeichnet und die ebenfalls auf Abrisse verzichten will.


23.09.2011 - Leisnig - Gründerzeithaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Leisnig soll demnächst das Wohnhaus Donnerberg 8-10 abgerissen werden.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Wohnhaus aus der Gründerzeit mit 6 Wohnungen. Das Gebäude steht schon seit Jahren leer. Eine Sanierung des Gebäudes wäre aufgrund des hohen Leerstandes in Leisnig nicht wirtschaftlich. Deshalb hat sich die Eigentümerin, die kommunale Leisniger Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH (LWVG), zum Abriss des Gebäudes entschlossen. Finanziert werden soll der Abriss durch das Programm „Stadtumbau Ost“.


15.09.2011 - Werdau - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Werdau soll am 19.9.2011 mit dem Abriss des Wohnhauses Brüderstraße 11 begonnen werden.

Das Abrisshaus wurde 1904 errichtet und steht seit 1994 leer. 1995 begann der Privateigentümer mit einer Sanierung des Gebäudes, diese wurde dann aber wegen fianzieller Schwierigkeiten des Eigentümers abgebrochen. Seitdem wird das Gebäude dem Verfall überlassen. In den letzten Jahren entwickelte sich das Gebäude immer mehr zu einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit, die Brüderstraße musste schließlich sogar teilweise gesperrt werden.

Diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit soll nun durch den Abriss gebannt werden.


13.09.2011 - Waldheim - Altstadthaus wird abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Waldheim ist der Abriss des Hauses Schlossstraße 9 geplant.

Bei dem in der Altstadt gelegenen Gebäude handelt es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Gebäude steht schon seit Jahren leer, eine Sanierung des Gebäudes wäre aufgrund des großen Wohnungsleerstandes in Waldheim nicht wirtschaftlich. Deshalb hat sich die Stadtverwaltung zum Abriss des Gebäudes entschlossen. Der Abriss soll 22500 Euro kosten, davon sollen 20000 Euro durch Fördergelder finanziert werden.

Hintergrund:

Waldheim musste nach 1990 einen Bevölkerungsrückgang von gut 10.000 Einwohnern auf derzeit 8600 Einwohner verkraften. Diese Schrumpfung führte zu einem Wohnungsleerstand von rund 14 Prozent in der Gesamtstadt.

Besonders hohe Leerstandsquoten entstanden in den Altbauquartieren, die unter dichten Bebauungen, Grünflächendefiziten, teilweise lauten Straßen, fehlenden Balkonen und schlechten Wärmedämmungen litten. Die Folge waren Leerstandsquoten von 53 Prozent (Quartier Feldstraße), 28 Prozent (Quartier Niedermarkt), 24 Prozent (Quartier Talstraße) und 22 Prozent (Quartier Härtelstraße). Über 75 Prozent der Leerstände konzentrierten sich in vor 1918 errichteten Gebäuden.

Die Wohnblöcke aus der DDR-Zeiten dagegen erfreuen sich anhaltend großer Beliebtheit und sind fast überhaupt nicht vom Leerstand betroffen. Folgerichtig wurden in Waldheim im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" bisher ausschließlich Altbauten abgerissen.

Diese Entwicklung soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Bevölkerungsprognosen gehen von einem weiteren Bevölkerungsrückgang auf 7500 bis 7800 Einwohner im Jahr 2020 aus. Im Januar 2010 wurde ein neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept beschlossen, das den Abriss von 230 Wohnungen bis 2020 vorsieht.


08.09.2011 - Rudolstadt - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Rudolstadt wird derzeit das Geschäftshaus Alte Straße 14 abgerissen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um das 1759 errichtete Gebäude der Hofdruckerei. Bis 1974 diente das Haus als Druckerei, anschließend zog ein Polytechnisches Zentrum in das Gebäude ein. Doch nach 1990 wurde das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. Jetzt entschloss sich die Privateigentümerin zum Abriss des Gebäudes.


07.09.2011 - Heiligenstadt - Synagoge wird abgerissen

Am 7.9.2011 ist der umstrittene Abriss der Synagoge in der Stubenstraße erfolgt.

Die Synagoge wurde 1873 errichtet und diente bis 1945 als Gotteshaus. In den letzten Jahren war das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen worden.

Den Anstoß für den Abriss gab das Projekt für das Einkaufszentrum Stormpassage, das in der Altstadt von Heiligenstadt errichtet werden soll. Für dieses Projekt soll das Altstadtquartier zwischen der Stubenstraße, der Göttinger Straße und der Wilhelmstraße abgerissen werden. Betroffen von den Abrissplänen ist die ehemalige Synagoge, der ehemalige Gasthof "Mainzer Hof" sowie weitere Bürgerhäuser.

Um den Abriss der Synagoge hatte es jahrelange Auseinandersetzungen gegeben. Das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege hatte den Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes ursprünglich abgelehnt. Erst im Juni 2011 stimmte es dem Abriss zu. Dieser Abriss wurde nun vollzogen.


06.09.2011 - Stassfurt - Konflikte um den Stadtumbau

In Stassfurt werden derzeit heftige Konflikte über den künftigen Stadtumbau ausgetragen.

Ausgangspunkt der Konflikte sind Pläne der Sachsen-Anhaltinischen Landesentwicklungsgesellschaft (SALEG), die von der Stadtverwaltung mit der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes beauftragt worden ist. Demnach sollen bis 2025 weitere 1500 Wohnungen vor allem in den DDR-Wohngebieten abgerissen werden.

Gegen diese Pläne regte sich auf der jüngsten Sitzung des Finanz- und Rechnungsprüfungsausschusses des Stadtrates Kritik. Der Vorstandvorsitzende der Wohnungsbaugenossenschaft zu Stassfurt, Hagen Ringström, bezeichnete die Pläne als „wirtschaftspolitischen Selbstmord“. Die Wohnungsgenossenschaft verzeichnet Leerstände von unter 10 Prozent und erwirtschaftet zudem seit 3 Jahren Gewinne. Ein weiteres Manko der Abrisspläne hängt damit zusammen, dass vor allem preiswerte Wohnungen abgerissen werden sollen. Diese Wohnungen werden aber auch künftig zur Wohnraumversorgung von Hartz-IV - Empfängern, Geringverdienern und einkommensschwachen Rentnern benötigt.

Daher fordert die Wohnungsgenossenschaft den Erhalt der DDR-Wohnblöcke und die Bereitstellung von Aufwertungsgeldern für die DDR-Siedlungen Stassfurt Nord und Am Tierpark.


02.09.2011 - Weißenfels - Mieter votieren für Teilrückbau

In der Weißenfelser Siedlung Kugelberg hat es kürzlich eine Umfrage der kommunalen Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH (WVW) zum Thema Teilrückbau gegeben. Konkret ging es um die Zukunft eines Plattenbaublocks des Typs P - Halle in der Hardenbergstraße. Bei diesem fünfgeschossigen Wohnblock ohne Aufzug gibt es zunehmend Probleme, die oberen Geschosse zu vermieten. Die WVW befragte daher die Bewohner nach dem weiteren Umgang mit dem Wohnblock. Bei dieser Umfrage sprachen sich 39 von 40 Mietparteien für einen Teilrückbau aus.


25.08.2011 - Erfurt - Mieterverein gegen Hochhausabriss

Der Mieterverein Erfurt hat den geplanten Abriss des Hochhauses Mainzer Straße 22 scharf kritisiert. Nach Aussage des Geschäftsführers Frank Warnecke würde der geplante Abriss von 132 Wohnungen den Wohnungsmangel in Erfurt weiter verschärfen.

Das Abrisshaus gehört der Wohnungsbaugenossenschaft Erfurt (WBG) und war in den neunziger Jahren saniert worden. Die Abrisspläne sind auch deshalb besonders umstritten, weil die WBG den betroffenen Mietern keine vergleichbaren Ersatzwohnungen zu vergleichbaren Preisen anbieten kann.


23.08.2011 - Potsdam - Bauten der DDR-Moderne sollen geschützt werden

Die Stadt Potsdam will sich künftig intensiver um die Bauten der DDR-Moderne kümmern.

Am 23.8.2011 beschloss der Bauausschuss der Stadtverordnetenversammlung, dass die Stadtverwaltung ein Konzept für einen „differenzierten Umgang mit DDR-Architektur in Potsdam“ erstellen soll. Demnach soll der Verfall und der Abriss von Gebäuden der DDR-Moderne verhindert werden. Der Antrag wurde von der Fraktion Die Linke eingereicht und gegen die Stimmen der FDP beschlossen.


19.08.2011 - Erfurt - saniertes Hochhaus soll abgerissen werden

In Erfurt plant die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Erfurt den Abriss des sanierten Wohnhochhauses Mainzer Straße 22.

Bei dem umstrittenen Gebäude handelt es sich um einen sechzehngeschossigen Plattenbau der Wohnungsbaureihe Erfurt mit 132 Wohnungen. Das Hochhaus wurde zwischen 1971 und 1974 errichtet und markiert zusammen mit zwei benachbarten Wohnhochhäusern einen städtebaulich wichtigen Höhenakzent im Wohngebiet Rieth. In den 1990er Jahren wurde das Hochhaus saniert.

Besonders problematisch an den Abrissplänen ist, dass die Genossenschaft nicht in der Lage ist, den betroffenen Mietern gleichwertige Wohnungen zu vergleichbaren Preisen anzubieten. Daher haben Mieter schon Proteste gegen die Abrisspläne angekündigt.


08.08.2011 - Burg - Abriss am Markt

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Burg hat am 8.8.2011 der Abriss des Hauses Markt 28 begonnen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1685. In den letzten Jahren wurde das Haus von seinem Eigentümer, der Firma EP Nußbaum, dem Leerstand und Verfall überlassen. Eine Sanierung des Gebäudes erschien dem Eigentümer nicht rentabel. Daher entschloss er sich zum Abriss des Hauses.


08.08.2011 - Freistaat Sachsen - „Umzugsprämie“ erweist sich als Flop

Die sogenannte „Umzugsprämie“ des Freistaates Sachsen hat sich als Flop erwiesen.

Am 15.7.2008 beschloss die sächsische Staatsregierung die Einführung einer Umzugsprämie von 1500 Euro pro Haushalt. Diese Prämie konnten Haushalte in Anspruch nehmen, die in Gebäude umziehen, die vor 1949 errichtet worden sind und die in Sanierungs- oder Aufwertungsgebieten liegen. Das zuständige sächsische Innenministerium erhoffte sich von dieser Regelung einen massiven Umzug aus den DDR-Plattenbaugebieten in die Altbauquartiere.

Diese Rechnung ist allerdings nicht aufgegangen. Auf eine Anfrage der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen teilte nun die sächsische Staatsregierung mit, dass die Umzugsprämie seit 2008 kein einziges Mal in Anspruch genommen wurde.


04.08.2011 - Neustadt/Orla - Gründerzeithaus wird abgerissen

In der thürinischen Kleinstadt Neustadt/Orla hat der Abriss des Gebäudes Pößnecker Straße 7 begonnen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert. In den letzten Jahren wurde das Gebäude von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Aufgrund der hohen Sanierungskosten und der Lage an einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße erschien eine Sanierung nicht wirtschaftlich.

In diesem Jahr schließlich wurde das Gebäude von der Stadt im Rahmen einer Immobilienauktion ersteigert.


02.08.2011 - Calbe - Straßensperrungen wegen Einsturzgefahr

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Calbe müssen immer mehr Straßen wegen einsturzgefährdeter Häuser gesperrt werden.

Konkret von der Sperrung betroffen sind die Bernburger Straße und die Grabenstraße. An diesen Straßen befinden sich zahlreiche Häuser, die von ihren Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen werden. Mittlerweile sind viele dieser Häuser einsturzgefährdet. Bemühungen der Stadt und des Landkreises Salzlandkreis, die Eigentümer zur Sicherung ihrer Gebäude zu bewegen, blieben erfolglos.

Daher sah sich der Landkreis zur Sperrung der Bernburger Straße und der Grabenstraße gezwungen. Der Landkreis prüft derzeit, ob die gefährdeten Häuser in Ersatzvornahme abgerissen werden können.


30.07.2011 - Potsdam - Bürgerinitiative fordert Denkmalschutz für Schwimmhalle am Brauhausberg

In Potsdam fordert die Bürgerinitiative „Pro Brauhausberg“, dass die Schwimmhalle am Brauhausberg und die ehemalige Gaststätte „Minsk“ unter Denkmalschutz gestellt werden. Die Schwimmhalle wurde von 1969 bis 1971 nach Entwürfen von Eva Herzog und Karl-Heinz Birkholz errichtet. Die Terrassengaststätte „Minsk“ wurde von 1971 bis 1977 nach Entwürfen von Karl-Heinz Birkholz und Wolfgang Müller errichtet. Beide Gebäude gelten als markante Zeugnisse der DDR-Moderne. Während die Schwimmhalle noch immer genutzt wird, ist die Gaststätte „Minsk“ derzeit dem Leerstand und Verfall ausgeliefert.

Die Stadtverwaltung plant den Abriss der beiden Gebäude und den Neubau von Wohnblöcken mit insgesamt 3500 Wohnungen. Diese Abrisse will die Bürgerinitiative „Pro Brauhausberg“ verhindert. Daher hat sie jetzt einen Antrag auf Denkmalschutz beim Landesamt für Denkmalpflege eingereicht.

Unterstützung erhielt die Initiative bereits von der Bürgerinitiative „Mitteschön“. Auch der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, Michael Braum, hält die beiden Gebäude für unbedingt erhaltenswert. Baudezernent Matthias Klipp hält dagegen an den Abrissplanungen fest.


30.07.2011 - Apolda - Abriss geht weiter

Anfang August wird in Apolda mit dem Abriss der Häuser Alexanderstraße 9 und 11 begonnen. Bei dem Gebäude Alexanderstraße 9 handelt es sich um ein Wohnhaus aus der Zeit um 1900, das in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall ausgeliefert war. Vor allem die ungünstige Lage an einer stark befahrenen Hauptstraße sorgte dafür, dass Pläne für eine Sanierung und Neuvermietung scheiterten. Das Gebäude Alexanderstraße 11 wurde 1930 als Postamt errichtet. Nach 1945 wurde das Gebäude als Jugendzahnklinik genutzt. Doch nach 1990 zogen auch hier der Leerstand und Verfall ein.

Im Juli 2011 beschloss der Stadtrat den Abriss der Gebäude. Koordiniert werden sollen die Abrisse durch die Apoldaer Stadtentwicklungsgesellschaft. Finanziert werden sollen die Abrisse durch Gelder aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung.


26.07.2011 - Hohenmölsen - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Hohenmölsen hat der Abriss der Häuser Herrenstraße 5 und 6 begonnen. Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Wohn- und Geschäftshäuser aus der Zeit um 1900. In den letzten Jahren waren diese Häuser dem Leerstand und Verfall ausgeliefert. Ein Gebäude fiel nach dem Tod der Eigentümerin sogar der Herrenlosigkeit anheim.

Jetzt hat die Stadtverwaltung mit dem Abriss der Gebäude begonnen. Die Abrisskosten von 60000 Euro sollen durch Städtebaufördermittel finanziert werden.


25.07.2011 - Apolda - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Apolda ist der Abriss weiterer Gründerzeithäuser geplant.

Konkret vorgesehen ist der Abriss der Wohnhäuser Dr.-Külz-Straße 4 und 6 sowie Eduardstraße 11. Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Gründerzeithäuser, die schon seit Jahren dem Leerstand und Verfall ausgeliefert sind. Bei zwei Gebäude kam es zum Verzicht der Privateigentümer auf ihr Eigentum, bei einem dritten Haus ist eine Zwangsversteigerung geplant.

Die Abrissflächen sollen begrünt und im Rahmen der Thüringer Landesgartenschau 2017 zu einer Grünanlage umgestaltet werden.


21.07.2011 - Magdeburg - Wohnungsbaugenossenschaft plant Wohnungsneubau

Die Wohnungsbaugenossenschaft „Stadt Magdeburg von 1954“ plant den Neubau von sechs Stadtvillen am Schleinufer.

Das Baugrundstück befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Elbebahnhofes, das bis 1990 als Güterbahnhof genutzt wurde und das seit einigen Jahren zu einem Wohngebiet entwickelt wird. Ein besonderer Vorzug des Areals ist seine Lage direkt an der Elbe. Auf diesem Grundstück sind sechs Stadtvillen mit insgesamt 39 Wohnungen geplant. Der Entwurf des Magdeburger Büros ARC architekturconzept sieht barrierefreie Wohnungen mit großzügigen Terrassen und Tiefgaragenplätzen vor. Der Baustart ist für September 2011 geplant, die Fertigstellung ist für Mitte 2013 vorgesehen.


20.07.2011 - Halberstadt - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Halberstadt hat am 20.7.2011 der Abriss des Fachwerkhauses Kulk 7 begonnen.

Dieses Wohnhaus befand sich jahrelang im Besitz eines Privateigentümers, von diesem wurde es dem Leerstand und Verfall überlassen. 2011 wurde das Gebäude schließlich von der Wohnungsgenossenschaft Halberstadt (WGH) erworben. Die WGH ist Eigentümerin der benachbarten Plattenbaublöcke Georgenstraße 1-11, die derzeit saniert werden.

Die WGH entschloss sich schließlich zum Abriss des Hauses Kulk 7, da eine Sanierung des Fachwerkhauses nicht rentabel gewesen wäre. Die Abrissfläche soll für eine Verbesserung des Wohnumfeldes des Wohnblocks Georgenstraße 1-11 genutzt werden.


15.07.2011 - Dresden - Stadtrat gegen Abrissstopp

Der Dresdner Stadtrat hat am 15.7.2011 einen Antrag der SPD und der Linkspartei für einen Abrissstopp abgelehnt. Der Antrag forderte, den zwischen der Stadt und dem Wohnungsunternehmen Gagfah vereinbarten Abriss von 1396 Wohnungen nicht umzusetzen. Die CDU-Stadtratsfraktion begründete ihre Ablehnung damit, dass die Stadt für die Abrisse bereits öffentliche Fördermittel ausgezahlt hätte.

Hintergrund:

Der Hintergrund der Probleme sind heute anachronistisch erscheinende Beschlüsse des Dresdner Stadtrates. Dresden verzeichnete zwischen 1990 und 2000, wie viele andere ostdeutsche Städte auch, einen Bevölkerungsrückgang und einen Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 14 Prozent. Deshalb beschloss der Dresdner Stadtrat 2002 den Abriss von 7000 Wohnungen bis 2010. 78 Prozent der Abrissleistungen sollten durch die damals kommunale Wohnungsgesellschaft Woba erbracht werden. In den folgenden Jahren führte die Woba tatsächlich zahlreiche Abrisse durch. Diese Entwicklung wurde auch den Verkauf der Woba an den amerikanischen Investor Fortress Investment Group nicht gestoppt. Denn im Kaufvertrag zwischen der Stadt Dresden und der Fortress Investment Group wurde der neue Eigentümer zur Fortsetzung der Wohnungsabrisse und zum Abriss der noch ausstehenden 3881 Wohnungen verpflichtet. Im Falle der Nichterfüllung der Abrissverpflichtung wurde eine Strafzahlung von 20000 Euro pro erhaltener Wohnung vereinbart. Folgerichtig gingen die Abrisse auch nach dem Verkauf der Woba und ihrer Eingliederung in die Gagfah weiter. Vor allem preiswerte Wohnungen fielen den Abrissbaggern zum Opfer.

Doch nach dem Jahr 2000 erlebte Dresden eine wirtschaftliche und demographische Trendwende. Dank zahlreicher Zuzüge stieg die Bevölkerungszahl von 487000 Einwohner 1999 auf derzeit 510000 Einwohner an. Die Folgen waren eine Zunahme der Wohnungsnachfrage und ein Rückgang des Wohnungsleerstandes. Vor allem preiswerte Wohnungen wurden zunehmend knapp. Folgerichtig wurde es immer schwieriger, die zum Abriss vorgesehenen Wohnblöcke freizuziehen und die betroffenen Mieter mit adäquaten Ersatzwohnungen zu versorgen.

Dennoch ging der Wohnungsabriss weiter. Bürger wurden notfalls auch gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt. Bürgerproteste, wie jene des Mieteraktivs Tolkewitz, führten nur zu marginalen Korrekturen der Abrisspolitik. Im Juli 2008 beschloss der Dresdner Stadtrat eine Überprüfung der Abrisspläne. Im Dezember 2008 folgte ein Stadtratsbeschluss, nach dem das Abrisspensum der Gagfah auf 3589 Wohnungen reduziert wurde. Bislang wurden in Dresden rund 5000 Wohnungen abgerissen., davon hat die Gagfah rund 2000 Wohnungen abgerissen.

Die Folgen des Zusammenspiels zwischen Einwohnerzuwachs und dem massiven Abriss von preiswerten Wohnungen im Rahmen des Programms „Stadtumbau Ost“ ist ein zunehmender Wohnungsmangel und ein Anstieg der Mieten. In Dresden sind die Wohnungsmieten von 2008 bis 2010 um 5,4 Prozent gestiegen. Dieses Problem wird sich in Zukunft noch verschärfen. Da der Einwohnerzuwachs auch in Zukunft weitergehen soll, wird auch künftig ein Anstieg der Wohnungsmieten erwartet. Dennoch soll die Gagfah auch die restlichen 1396 Wohnungen ihres Abrisspensums abbrechen.


15.07.2011 - Weißenfels - Stadtsanierung geht weiter

In Weißenfels geht die Stadtsanierung weiter. Vor allem in den Wohngebieten aus der DDR-Zeit ist eine rege Sanierungstätigkeit zu beobachen. Die Siedlungen Nordstadt, West und Kugelberg sind mittlerweile fast vollständig saniert. Im jüngsten Wohngebiet Südstadt gibt es dagegen noch mehrere unsanierte oder teilsanierte Gebäude. Doch auch diese werden nun nach und nach saniert.

Aktuell in der Sanierung befindet sich der Wohnblock Südring 28-35. Bei diesem Gebäude handelt es sich um einen fünfgeschossigen Plattenbau des Typs P - Halle der Wohnungsbaugenossenschaft Weißenfels e.G., der bislang nur teilsaniert war. Nun erfolgt der Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems und der Anbau größerer Balkone. Gleichzeitig wird das schwer vermietbare fünfte Geschoss stillgelegt. Daher reicht das Wärmedämm-Verbundsystem auch nur bis zur vierten Etage. Die Planung stammt vom Architekturbüro Albus aus Pegau.


15.07.2011 - Berlin - Bürgerinitiative kämpft gegen Neubauprojekt am Alexanderplatz

In Berlin hat sich die Bürgerinitiative „Die Hinterhofverhinderer am Alex“ gegründet. Sprecher der Bürgerinitiative ist Herbert Fitze, erreichbar ist sie telefonisch unter den Nummern 030/80577132 oder 0162/4715272.

Die Bürgerinitiative kämpft gegen ein Neubauvorhaben des Investors Colliers International an der Otto-Braun-Straße. Geplant ist ein zehngeschossiger Neubau mit Wohnungen, Büros und Geschäften. Die Bürgerinitiative kritisiert, dass für den Neubau 30 Bäume gefällt werden sollen und dass durch den Neubau eine innerstädtische Freifläche verlorengehen würde. Zudem würde der Neubau die Bauflucht in der angrenzenden Mollstraße beeinträchtigen, da der Neubau in die Mollstraße hineinragen würde. Und zu alledem würde der 36,7 Meter hohe Neubau zu einer Verschattung der Wohnhäuser an der Otto-Braun-Straße führen. Daher will die Bürgerinitiative das Neubauvorhaben kippen.

Das ganze Projekt geht auf Pläne aus den 1990er Jahren zurück. Der entsprechende Bebauungsplan (I-B 4a) wurde schon 2000 beschlossen, der Verkauf des bis dahin landeseigenen Grundstückes (offiziell: Baublock A 4) erfolgte im Rahmen eines Bieterverfahrens 2003.


13.07.2011 - Oschersleben - Altbau stürzt ein

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Oschersleben ist am 13.7.2011 ein Haus in der Hornhäuser Straße eingestürzt.

Bei dem betroffenen Haus handelt es sich um ein Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert, das in den letzten Jahren von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen wurde.

Der Landkreis Börde hat noch am gleichen Tag damit begonnen, die Ruine in Ersatzvornahme abzureißen. Der Abriss soll bis zum 16.7.2011 abgeschlossen sein.


30.06.2011 - Jena - Stadtrat beschließt Wohnungsneubau

Der Stadtrat von Jena hat heute eine Vorlage zum Wohnungsbau beschlossen. Demnach sollen bis 2015 1000 Mietwohnungen und 500 Eigenheime errichtet werden. Mindestens 375 Wohnungen sollen durch die kommunale Wohnungsgesellschaft Jenawohnen errichtet werden.

Der Geschäftsführer von Jenawohnen, Stefan Wosche-Graf, hat allerdings bereits erklärt, dass sein Unternehmen deutlich mehr als die geforderten 375 Wohnungen errichten will.

Hintergrund ist die massive Wohnungsnot in Jena, unter der nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der Universität zu leiden haben. Viele Studenten und Mitarbeiter sind gezwungen, außerhalb Jenas eine Wohnung zu mieten und jeden Tag nach Jena zu pendeln.

Ursache der Wohnungsnot ist der Abriss von Wohnungen zwischen 2002 und 2005. Damals wurden mit öffentlichen Fördergeldern aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ 1200 Wohnungen abgerissen. Jenaer Politiker, wie der Lobedaer Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt und der Finanzdezernent Frank Jauch betrachten diese Abrisse mittlerweile als einen Fehler.


29.06.2011 - Erfurt - Streit über Wohnungsabriss

In Erfurt ist ein Konflikt über einen geplanten Wohnungsabriss ausgebrochen.

Konkret geht es um ein Wohnblock am Juri-Gagarin-Ring. Das Gebäude wurde 1989 errichtet und bietet 78 preiswerte Wohnungen, die fast vollständig belegt sind. Eigentümerin ist die Kommunale Wohnungsgesellschaft der Stadt Erfurt (Kowo GmbH).

Hintergrund der Abrisspläne ist ein Projekt der Krieger-Gruppe für ein Einkaufscenter, für das das Wohnhaus abgerissen werden soll. Über das Projekt soll der Stadtrat am 6.7.2011 entscheiden. Vertreter der Partei Die Linke haben bereits ihre Ablehnung signalisiert.


17.06.2011 - Ellrich - Abriss in der Altstadt

In der thüringischen Kleinstadt Ellrich soll noch im Sommer mit dem Abriss der Häuser Zwischen den Toren 11, 13 und 15 begonnen werden.

Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Wohn- und Geschäftshäuser aus dem 19. Jahrhundert in der Altstadt von Ellrich. Das Haus Zwischen den Toren 13 stand seit 1995 leer, das Nachbarhaus Zwischen den Toren 15 wurde seit 1994 dem Leerstand und Verfall überlassen.

Der Abriss ist möglich, da die Stadt Ellrich jetzt das Haus zwischen den Toren 13 im Rahmen einer Zwangsversteigerung für einen Euro erwerben konnte. Somit gehören der Stadt jetzt alle drei Häuser.


17.06.2011 - Bautzen - Abriss in der Fabrikstraße

Die kommunale Bautzener Wohnungsbaugesellschaft mbH (BWB) plant für den Herbst 2011 den Abriss der Wohnblöcke Fabrikstraße 11-15 und 17-21.

Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Wohnblöcke aus den Jahren 1937/38 mit insgesamt 36 Wohnungen. Die Abrisskosten von 76000 Euro sollen über das Programm „Stadtumbau Ost“ finanziert werden.

Die Fabrikstraße war schon im letzten Jahr ein Abrissschwerpunkt in Bautzen.


14.06.2011 - Berlin - Großsiedlung wird energetisch saniert

In Berlin wird die Wohnsiedlung Marienfelde an der Waldsassener Straße energetisch saniert.

Die Wohnsiedlung Marienfelde wurde von 1968 bis 1974 durch die landeseigene Wohnungsgesellschaft Degewo errichtet und umfasst 2410 Wohnungen. Die städtebauliche Planung stammte von Hans Bandel, für die Bauplanung zeichneten Harald Franke, Rene Gages, Volker Theissen, Friedrich Karl Gettkandt, Michael von Möllendorff, Hans Bandel, Manfred Hinrichs, Günter Behrmann und Siegfried Fehr verantwortlich.

Nun plant die Degewo die energetische Sanierung der Siedlung. Ziel ist es, den Heizenergieverbrauch zu halbieren. Außerdem sollen die Freiflächen aufgewertet und der parkartige Charakter der Siedlung gestärkt werden. Auf diesen Parkcharakter bezieht sich auch der Projektname "Mariengrün", unter dem die Siedlung künftig vermarktet werden soll. Die Bauarbeiten sollen im August 2011 beginnen, die Fertigstellung ist für 2016 geplant. Insgesamt will die Degewo in die Siedlung Marienfelde 105 Millionen Euro investieren.


07.06.2011 - Pößneck - Abriss in der Altstadt

In Pößneck soll noch im Sommer der Abriss der Häuser Brauhausgasse 3, 5 und 7 erfolgen.

Bei den Gebäuden handelt es sich um Wohnhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert in der Altstadt von Pößneck. Zwei Gebäude befinden sich im Eigentum der kommunalen Grundstücks- und Wohnungsgesellschaft Pößneck / Triptis, ein Gebäude gehört der Stadt Pößneck. Die Gebäude waren in den letzten Jahren von Leerstand und Verfall betroffen. Eine Sanierung der Gebäude erscheint den Eigentümern unwirtschaftlich.

Die Abrisskosten sollen 65000 Euro betragen, auf den Abrissflächen soll ein Parkplatz angelegt werden.


07.06.2011 - Stendal - Neubau im Wohngebiet Stadtsee begonnen

Die kommunale Stendaler Wohnungsgesellschaft mbH (SWG) hat am 7.6.2011 den ersten Spatenstich für ein Neubauvorhaben vollzogen.

Der Neubau befindet sich in der Carl-Hagenbeck-Straße 2,3 im Stadtteil Stadtsee. Dieser Stadtteil besteht aus Plattenbauten der Typen P Halle und WBS 70 sowie aus Großblockbauten des Typs IW 64 - Brandenburg. Ein Problem des Stadtteils ist der Mangel an altersgerechten Wohnungen.

Dieser Mangel soll durch den Neubau bekämpft werden. Das Gebäude wird 33 altersgerechte Wohnungen erhalten, zudem sind Räume für eine Senioren-Wohngemeinschaft vorgesehen. Alle Wohnungen sollen mit Balkonen oder Terrassen ausgestattet werden. Der Entwurf stammt vom Ingenieurbüro für Bauwesen Hofer (Stendal).


31.05.2011 - Magdeburg - Mieter protestieren gegen Wohnungsabriss

Auf einem Bürgerforum zum Stadtumbau in Magdeburg - Neu Olvenstedt ist es am 31.5.2011 zu Protesten gegen den Abriss des Wohnblocks St.-Josef-Straße 71-73 gekommen.

Bei dem abrissbedrohten Gebäude handelt es sich um einen sechsgeschossigen Plattenbau des Typs WBS 70 aus dem Jahr 1983. Der Eigentümer, die Wohnungsbaugenossenschaft Magdeburg-Stadtfeld, will den Wohnblock 2012 abreißen. Als Grund nennt die Genossenschaft Vermietungsprobleme und den Umstand, dass der Wohnblock noch unsaniert ist. Die Mieter dagegen halten die Leerstand für ein hausgemachtes Problem. Sie verweisen darauf, dass die Genossenschaft die freien Wohnungen nicht mehr vermieten würde.

Trotz der Proteste will die Genossenschaft an ihren Abrissplänen festhalten.


28.05.2011 - Freital - Abriss in Bergarbeitersiedlung

Die kommunale Wohnungsgesellschaft Freital mbH (WGF) plant für den Herbst 2011 den Abriss des Hauses Weißiger Straße 28.

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Bestandteil einer Bergarbeitersiedlung, die um 1920 errichtet wurde.


28.05.2011 - Halle/Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Halle/Saale hat am 28.5.2011 der Abriss des Hauses Merseburger Straße 23 begonnen. Das um 1890 errichtete Wohn- und Geschäftshaus wurde von dem in Frankreich lebenden Privateigentümer in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Aufgrund der hohen Sanierungskosten und der Lage an einer stark befahrenen Hauptstraße wurde eine Sanierung des Gebäudes als nicht rentabel eingeschätzt. Folgerichtig kam es bereits in den letzten Monaten zu Teileinstürzen und der Sperrung des am Haus vorbeiführenden Fußwegs.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Abrisse ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


26.05.2011 - Jena - neue Wohnungen in Lobeda

In der Großsiedlung Jena - Lobeda soll ein ehemaliges Bürohaus in der Fritz-Ritter-Straße zu einem Studentenwohnhaus umgebaut werden.

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein 220 Meter langes Mittelganghaus, das um 1975 als Arbeiterwohnheim des Kombinates Carl Zeiss Jena errichtet worden war. Nach 1990 wurde die Immobilie als Arbeits- und Finanzamt genutzt. In den letzten Jahren stand das Gebäude leer.

Dieser Zustand soll sich in den nächsten Monaten ändern. Die Hamburger Firma W&P Projektentwicklung und das Schweizer Unternehmen SSN AG wollen das Gebäude zu einer Studentenwohnanlage umbauen. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2011 beginnen, die ersten Wohnungen sollen im Herbst 2012 bezogen werden. Als Baukosten sind 15 bis 16 Millionen Euro veranschlagt.


26.05.2011 - Freital - Stadt will Gründerzeithaus kaufen und abreißen

Die Stadt Freital plant den Kauf und Abriss des Wohnhauses Dresdner Straße 308.

Das Gründerzeithaus wird schon seit Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Verantwortlich für diesen Leerstand sind mehrere Standortnachteile. Das Haus befindet sich an einer stark befahrenen Bundesstraße und unweit einer ebenfalls stark befahrenen Bahnlinie. Zudem liegt das Haus in der Nähe des Flusses Weißeritz, der regelmäßig für Hochwasserprobleme sorgt. Während des großen Hochwassers im August 2002 wurde das Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen.

Folgerichtig hat der Hauseigentümer, eine in Großbritanien lebende Privatperson, bislang keinerlei Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Das Gebäude entwickelte zu einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit, in den letzten Monaten kam es immer wieder zum Absturz von Fassadenteilen.

Diesen Missstand will die Stadt Freital nun beseitigen. Sie plant den Kauf und anschließenden Abriss des Gebäudes.


25.05.2011 - Eisenberg - Immer mehr herrenlose Häuser

Die thüringische Kleinstadt Eisenberg hat mit einer zunehmenden Zahl herrenloser Häuser zu kämpfen. Nach Aussage des Eisenberger Bürgermeisters Ingo Lippert gibt es immer mehr Fälle, in denen die Erben von Häusern ihr Erbe nicht antreten würden. In der Regel handelt es sich um Altbauten, die schon seit Jahren leer stehen und deren Sanierung nicht wirtschaftlich ist. Diese Gebäude bringen keine Einnahmen, verursachen aber Kosten in Form der Grundsteuer oder von Ausgaben für Sicherungsmaßnahmen. Folgerichtig verzichten viele Erben auf die defizitären Immobilien.

Für die Kommune bedeuten diese herrenlosen Häuser zusätzliche Kosten. Denn nun muss die Kommune die Kosten für die Sicherung der Häuser übernehmen.


23.05.2011 - Eisenberg - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt der thüringischen Kleinstadt Eisenberg hat am 23.5.2011 der Abriss des Hauses Leipziger Gasse 18 begonnen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus aus dem 19. Jahrhundert mit einer Wohnfläche von 269 Quadratmetern. Das Gebäude war viele Jahre dem Leerstand und Verfall ausgeliefert, eine Sanierung des Gebäudes erschien unwirtschaftlich. Daher entschloss sich die Stadt zum Abriss des Gebäudes.

Die Abrisskosten sollen 83000 Euro betragen, davon sollen 19700 Euro durch das Programm "Stadtumbau Ost" finanziert werden.

Für die Zukunft plant Eisenberg weitere Abriss leer stehender Altbauten. Vorgesehen ist der Abriss des Hauses Lindengasse 13.


23.05.2011 - Großenhain - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Großenhain soll demnächst das Wohnhaus Beethovenallee 97/99 abgerissen werden.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein einsturzgefährdetes Gründerzeithaus. Der private Hauseigentümer hat sein Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen und ist zudem nicht auffindbar. Seit Jahren ist das Gebäude akut einsturzgefährdet, aus diesem Grund sind Teile der Beethovenallee schon seit Jahren gesperrt.

Nun will die Stadt Großenhain diesen Missstand beseitigen. Sie plant den Abriss des Gebäudes auf dem Weg der Ersatzvornahme.


23.05.2011 - Halberstadt - Baudenkmal wird abgerissen

In Halberstadt soll demnächst mit dem Abriss der ehemaligen Rosa-Luxemburg-Oberschule an der Gleimstraße begonnen werden.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um einen denkmalgeschützten Backsteinbau aus der Zeit um 1890. Bis 1991 wurde das Gebäude als Schule genutzt, anschließend fiel das Baudenkmal dem Leerstand und Verfall anheim. Jetzt wurde das Gebäude von der kommunalen Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH (HaWoGe) erworben: Die HaWoGe will auf dem Schulgrundstück Parkplätze anlegen, die das Parkplatzproblem in dem gründerzeitlichen Wohngebiet lösen sollen. Die Abrissgenehmigung wurde bereits von der Denkmalbehörde erteilt.


21.05.2011 - Dresden - Mieterverein fordert Abrissstopp

Der Mieterverein Dresden und Umgebung e.V. fordert einen Abrissstopp für Wohnungen in Dresden. Der Vorsitzende des Mietervereins Peter Bartels hat einen Offenen Brief an die Oberbürgermeisterin Helma Orosz gerichtet, in dem er sich für ein Ende des öffentlich geförderten Wohnungsabrisses in Dresden aussprach. Gefordert wurden Gespräche mit dem größten Dresdner Wohnungseigentümer Gagfah. Ziel soll es sein, die vertraglich vereinbarten Abrissverpflichtungen komplett zu streichen.

Hintergrund:

Der Hintergrund der Probleme sind heute anachronistisch erscheinende Beschlüsse des Dresdner Stadtrates. Dresden verzeichnete zwischen 1990 und 2000, wie viele andere ostdeutsche Städte auch, einen Bevölkerungsrückgang und einen Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 14 Prozent. Deshalb beschloss der Dresdner Stadtrat 2002 den Abriss von 7000 Wohnungen bis 2010. 78 Prozent der Abrissleistungen sollten durch die damals kommunale Wohnungsgesellschaft Woba erbracht werden. In den folgenden Jahren führte die Woba tatsächlich zahlreiche Abrisse durch. Diese Entwicklung wurde auch den Verkauf der Woba an den amerikanischen Investor Fortress Investment Group nicht gestoppt. Denn im Kaufvertrag zwischen der Stadt Dresden und der Fortress Investment Group wurde der neue Eigentümer zur Fortsetzung der Wohnungsabrisse und zum Abriss der noch ausstehenden 3881 Wohnungen verpflichtet. Im Falle der Nichterfüllung der Abrissverpflichtung wurde eine Strafzahlung von 20000 Euro pro erhaltener Wohnung vereinbart. Folgerichtig gingen die Abrisse auch nach dem Verkauf der Woba und ihrer Eingliederung in die Gagfah weiter. Vor allem preiswerte Wohnungen fielen den Abrissbaggern zum Opfer.

Doch nach dem Jahr 2000 erlebte Dresden eine wirtschaftliche und demographische Trendwende. Dank zahlreicher Zuzüge stieg die Bevölkerungszahl von 487000 Einwohner 1999 auf derzeit 510000 Einwohner an. Die Folgen waren eine Zunahme der Wohnungsnachfrage und ein Rückgang des Wohnungsleerstandes. Vor allem preiswerte Wohnungen wurden zunehmend knapp. Folgerichtig wurde es immer schwieriger, die zum Abriss vorgesehenen Wohnblöcke freizuziehen und die betroffenen Mieter mit adäquaten Ersatzwohnungen zu versorgen.

Dennoch ging der Wohnungsabriss weiter. Bürger wurden notfalls auch gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt. Bürgerproteste, wie jene des Mieteraktivs Tolkewitz, führten nur zu marginalen Korrekturen der Abrisspolitik. Im Juli 2008 beschloss der Dresdner Stadtrat eine Überprüfung der Abrisspläne. Im Dezember 2008 folgte ein Stadtratsbeschluss, nach dem das Abrisspensum der Gagfah auf 3589 Wohnungen reduziert wurde. Bislang wurden in Dresden rund 5000 Wohnungen abgerissen.

Die Folgen des Zusammenspiels zwischen Einwohnerzuwachs und dem massiven Abriss von preiswerten Wohnungen im Rahmen des Programms „Stadtumbau Ost“ ist ein zunehmender Wohnungsmangel und ein Anstieg der Mieten. In Dresden sind die Wohnungsmieten von 2008 bis 2010 um 5,4 Prozent gestiegen. Dieses Problem wird sich in Zukunft noch verschärfen. Da der Einwohnerzuwachs auch in Zukunft weitergehen soll, wird auch künftig ein Anstieg der Wohnungsmieten erwartet. Dennoch ist die Stadtverwaltung bisher nicht bereit, die geförderten Abrisse zu beenden.


18.05.2011 - Barby - Abriss am Marktplatz

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Barby wird demnächst der Abriss des Hauses Breite Straße / Postgasse am Marktplatz begonnen. Das um 1800 errichtete Wohn- und Geschäftshaus gehört einem ortsfremden Privateigentümer, der das Gebäude in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen hatte. Anfang Mai kam es schließlich zu einem Teileinsturz des Gebäudes. Das zuständige Bauordnungsamt des Landkreises Bernburg plant nun den Abriss des Gebäudes auf dem Weg der Ersatzvornahme.


18.05.2011 - Magdeburg - MWG-Wohnungsgenossenschaft beginnt Wohnungsneubau

In Magdeburg wurde am 18.5.2011 der Grundstein für eine neue Wohnanlage der MWG-Wohnungsgenossenschaft gelegt.

Bei dem Projekt handelt es sich um die Bebauung des Grundstücks einer ehemaligen Kaufhalle an der Mittel- Ecke Lingnerstraße. Geplant sind drei Punkthäuser mit insgesamt 29 Wohnungen sowie ein Parkhaus mit 32 Stellplätzen. Der Entwurf stammt von dem Magdeburger Architekten Thomas Nörthemann. Die Baukosten von insgesamt 6 Millionen Euro sollen zu 75 Prozent durch Einlagen der genossenschaftlichen Spareinrichtung finanziert werden.

Die Fertigstellung der Gebäude ist für Ende 2011 geplant.


17.05.2011 - Burg - Abriss in der Altstadt

In der Stadt Burg wird in dieser Woche mit dem Abriss der ehemaligen Handschuhfabrik Breiter Weg 44 begonnen. Das in der Altstadt gelegene Fachwerkgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert. Bis 1990 wurde das Haus als „Station Junger Naturforscher“ genutzt. Anschließend wurde das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. Jetzt soll das Gebäude von der Stadtverwaltung abgerissen werden. Auf der Abrissfläche ist eine Grünanlage geplant, die Kosten für den Abriss und die Anlage der Grünfläche werden auf 220000 Euro geschätzt.


17.05.2011 - Bad Elster - ehemaliges Hotel „Wettiner Hof“ wird abgerissen

In Bad Elster hat der Abriss des ehemaligen Hotels „Wettiner Hof“ begonnen.

Das repräsentative Jugendstilgebäude wurde 1909 eröffnet und diente in den folgenden Jahren als Nobelhotel. Während der DDR-Zeit wurde das Gebäude als Sanatorium „Karl Marx“ genutzt. Ab 1982 beherbergte das Gebäude Gaststätten, Geschäfte und Wohnungen.

Doch nach 1990 fiel das prächtige Haus dem Leerstand und Verfall anheim. Der Eigentümer, der Freistaat Sachsen, verkaufte das Gebäude an einen Privatinvestor, der das denkmalgeschützte Gebäude aufwändig sanieren wollte. Nach dem Scheitern der Investition 2006 wurde das ehemalige Hotel von der Stadt Bad Elster erworben, die sich anschließend um einen neuen Investor bemühte. Da auch diese Bemühungen erfolglos blieben, entschloss sich die Stadt zu einem Abriss des Gebäudes. Der Abriss soll bis zum Juli 2011 dauern, die Abrisskosten von 125000 Euro werden durch Fördergelder des Freistaates Sachsen finanziert.


16.05.2011 - Eisenach - Gründerzeitquartier wird abgerissen

In Eisenach hat am 16.5.2011 der Abriss von 8 Gründerzeithäusern an der Oppenheimstraße begonnen. Konkret handelt es sich um die Wohnhäuser Oppenheimstraße 21, 23, 25, 33, 35, 39, 56b sowie Planstraße 9a.

Die Abrisshäuser wurden um 1900 gebaut und waren in den letzten Jahren vom Leerstand und Verfall betroffen. Eine Sanierung der Häuser erschien dem Privateigentümer, einem Antiquitätenhändler aus Österreich, nicht wirtschaftlich. Folgerichtig entschloss er sich zum Abriss der Gebäude.

Der Abriss wird durch den Freistaat Thüringen im Rahmen des Programms "Genial zentral" gefördert.


09.05.2011 - Wittenberg - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Wittenberg wurde am 9.5.2011 mit dem Abriss der Häuser Markt 16, Jüdenstraße 1 und Jüdenstraße 2 begonnen. Bei den Abrisshäusern handelt es sich um Wohn- und Geschäftshäuser aus der Zeit um 1800.

Der Abriss steht im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Einkaufszentrums. Die Firma MIB Immobilienprojekte will in der Altstadt ein Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von 9600 Quadratmetern errichten. Der Entwurf stammt von dem Leipziger Architekturbüro Weis & Volkmann, die Eröffnung ist für Ende 2012 geplant.


04.05.2011 - Dresden - Wohnungsgenossenschaften planen Wohnungsneubau

In Dresden planen einige Wohnungsgenossenschaften den Neubau von Wohnungen.

Das größte Projekt plant die Wohnungsgenossenschaft „Glückauf“ Süd Dresden e.G.. Sie will ab 2012 auf der Südhöhe eine Wohnanlage mit 45 Wohnungen errichten.

Ein kleineres Neubauprojekt plant die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt (WGJ), die in Striesen ein Wohnhaus mit 7 Wohnungen errichten will.


04.05.2011 - Halle/Saale - Wohnungsgenossenschaft „Freiheit“ startet Wohnungsneubau

In Halle/Saale wurde am 4.5.2011 der erste Spatenstich für eine neue Wohnanlage an der Beesener Straße vorgenommen.

Bei dem Projekt handelt es sich um die Bebauung eines Grundstückes, das bislang mit einem Garagenkomplex bebaut war. Auf diesem Gelände entstehen nun drei Punkthäuser mit vier, fünf und sieben Etagen, die insgesamt 47 barrierefreie Wohnungen beherbergen sollen. Ergänzt werden die Wohnungen durch eine Begegnungsstätte, eine Großgarage, einen Kinderspielplatz und einen seniorengerechten Freizeitparcours. Der Bauherr ist die Hallesche Wohnungsgenossenschaft „Freiheit“, die Baukosten von 8 Millionen Euro werden komplett durch Eigenmittel finanziert. Die Fertigstellung ist für den August 2012 geplant.


02.05.2011 - Halle/Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Halle/Saale hat am 2.5.2011 der Abriss des Hauses Reilstraße 35 begonnen. Das um 1880 errichtete Haus wurde von einem Privateigentümer in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Aufgrund der hohen Sanierungskosten und der Lage an einer stark befahrenen Hauptstraße wurde eine Sanierung des Gebäudes als nicht rentabel eingeschätzt.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Abrisse ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


27.04.2011 - Apolda - Abriss in der Altstadt

In Apolda soll ab Mitte Mai das Haus Martinskirchgasse 3 abgerissen werden.

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert in der Altstadt. Das im Eigentum der Stadt befindliche Haus war in den letzten Jahren vom Leerstand und Verfall betroffen. Eine Sanierung des Gebäudes erschien unwirtschaftlich. Folgerichtig entschloss sich die Stadt zum Abriss des Gebäudes.


23.04.2011 - Quedlinburg - erneuter Brand in der Altstadt

Wieder gab es einen Brand in der Altstadt von Quedlinburg. Diesmal traf es die Fachwerkhäuser Hohe Straße 36 und 37, die am 22.4.2011 in Flammen aufgingen. Bei dem Brand wurde das Haus Hohe Straße 36 schwer zerstört und das Haus Hohe Straße 37 beschädigt.

Verursacht wurde der Brand durch den unsachgemäßen Umgang mit einem Grillgerät.


21.04.2011 - Zeitz - Altstadt als Potemkinsches Dorf

Die Stadtverwaltung von Zeitz plant, leerstehende Häuser in der Altstadt mit Planen zu verdecken. Diese Planen sollen sowohl mit Fassadenzeichnungen als auch mit Werbung bemalt werden. Voraussetzung für die Aktion ist ein Bebauungsplan, der im Juli im Stadtrat beraten werden soll.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


18.04.2011 - Berlin - Bürgerinitiative kämpft gegen Gebäudeabriss

In Berlin kämpft die „Bürgerinitiative zum Erhalt von Barbarossastraße 59“ gegen den geplanten Abriss des Hauses Barbarossastraße 59/60.

Bei dem umkämpften Haus handelt es sich um ein 1964 errichtetes Wohnhaus in attraktiver Innenstadtlage. Das Gebiet rings um die Barbarossastraße ist vorwiegend mit aufwändigen Gründerzeithäusern bebaut, die heute sehr teure Miet- oder Eigentumswohnungen bieten. Im Gegensatz zu diesen Häusern steht das Haus Barbarossastraße 59/60 und einige Nachbarhäuser, die um 1960 anstelle von im Krieg zerstörten Häusern errichtet wurden. Diese Häuser bieten preiswerten Wohnraum und sorgen für eine soziale Durchmischung des Stadtteils. Das Haus Barbarossastraße 59/60 bietet 107 kleine Wohnungen, Balkone und Aufzüge und war deshalb stets gut vermietet.

Zudem haben die damaligen Stadtplaner versucht, die gründerzeitliche Struktur des Quartiers etwas aufzulockern. Ganz in diesem Sinn wurde direkt am Haus Barbarossastraße 59/60 der Alice-Salomon-Park angelegt.

Diese Situation soll sich nun verändern. Der Bauträger Hochtief hat das Haus Barbarossastraße 59/60 erworben und mittlerweile entmietet. Geplant ist der Abriss des Gebäudes und der Neubau einer Luxuswohnanlage, deren Dimension sich zudem an den Stadtstrukturen der Vorkriegszeit orientieren soll. Der Alice-Salomon-Park würde nach diesen Plänen teilweise verschwinden.

Das für die Umsetzung der Pläne nötige Bebaungsplanverfahren wurde vom Bezirk Tempelhof - Schöneberg bereits eingeleitet. Ziel des Bezirks ist demnach die „Wiederherstellung der urbanen städtebaulichen Eigenart der Baublöcke um den Barbarossaplatz und an den umliegenden Straßen“ und „eine schrittweise und grundstücksbezogene Rekonstruktion oder Anlehnung an historische Baufluchten“.

Diese Planung würde allerdings alle Gebäude aus der Zeit um 1960 zur Disposition stellen und der Beseitigung von preiswerten Wohnungen Vorschub leisten. Deshalb fordert die Bürgerinitiative den Abbruch des Bebauungsplanverfahrens. Diese Forderung wird von der Partei Die Linke unterstützt, die Fraktionen von CDU, SPD, Die Grünen und FDP sprechen sich dagegen für den Abriss des Gebäudes aus.


12.04.2011 - Quedlinburg - Großbrand in der Altstadt

Am 12.4.2011 kam es in der Altstadt von Quedlinburg erneut zu einem Großbrand.

Betroffen waren diesmal das Fachwerkhaus Marschlinger Hof 7 und zwei weitere Häuser. Die Häuser wurden durch den Brand zu großen Teilen zerstört.


11.04.2011 - Meiningen - Großbrand in der Altstadt

Am 11.4.2011 kam es in der Altstadt von Meiningen zu einem Großbrand.

Betroffen waren fünf Fachwerkhäuser am Töpfermarkt. Die Häuser wurden durch den Brand zu großen Teilen zerstört.


07.04.2011 - Leisnig - Abriss in der Altstadt

In den letzten Tagen wurde in der Altstadt von Leisnig (Sachsen) das Haus Poststraße 11 abgerissen. Das Wohnhaus gehörte einem Privateigentümer, der das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen hatte. Die Folge war ein Einsturz am 23.3.2011. Die Ruinen wurden schließlich in den letzten Tagen abgerissen.


06.04.2011 - Hoyerswerda - „Y-Hochhaus“ wird abgerissen

In Hoyerswerda hat die kommunale Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda mbH (WH) mit dem Abriss des „Y-Hochhauses“ in der Erich-Weinert-Straße 43-45 begonnen. Dieser Abriss hatte in der Vergangenheit zu starken Auseinandersetzungen zwischen der Wohnungsgesellschaft und einer Bürgerinitiative geführt.

Hintergrund:

Bei dem „Y-Hochhaus“ handelt es sich um drei elfgeschossige Plattenbaublöcke des Typs P 2 mit insgesamt 132 Wohnungen, die einen Y-Grundriss bilden. Die 1975/76 errichteten Gebäude hatten sich in der Vergangenheit einer guten Nachfrage erfreut. Erst nach einem 2001 verfügten Zuzugsstopp nahm der Leerstand zu.

Der Abriss ist auch deshalb so umstritten, weil Hoyerswerda mit einem stark angespannten Wohnungsmarkt zu kämpfen hat. Aufgrund einer überzogenen Abrisspolitik in den letzten Jahren müssen in Hoyerswerda derzeit die höchsten Mieten der Region gezahlt werden. Zudem herrscht in einigen Wohnungsmarktsegmenten Wohnungsmangel. Mangelware sind preiswerte und kleine Wohnungen. Vor allem Hartz-IV - Empfänger und Bezieher von niedrigen Einkommen haben deshalb Probleme bei der Wohnungssuche.

Weiterhin mangelt es an altenfreundlichen Wohnungen mit Aufzügen. Die wachsende Zahl von Senioren haben deshalb zunehmende Schwierigkeiten bei der Suche nach einer altenfreundlichen Wohnung.

Das „Y-Hochhaus“ ist mit Aufzügen ausgestattet und bietet genau die gefragten altenfreundlichen und preiswerten Wohnungen. Deshalb sind die Wohnungen im „Y-Hochhaus“ sehr beliebt.

Zudem besitzt das Gebäude eine wichtige städtebauliche Bedeutung.

Aus diesen Gründen bildete sich eine Bürgerinitiative, die einen Erhalt des Gebäudes forderte.

Das das Hochhaus dennoch abgerissen wird, hat mit den hohen Subventionen und Altschuldenentlastungen im Rahmen des Programms „Stadtumbau Ost“ zu tun.


05.04.2011 - Halle/Saale - Sanierung in der südlichen Innenstadt

In Halle/Saale soll demnächst die Sanierung des Hauses Voßstraße 9 beginnen.

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen elfgeschossigen Plattenbau des Typs P 2-Ratio in der südlichen Innenstadt. Ein Problem dieses Gebäudetyps ist, dass viele Wohnungen über keinen Balkon verfügen. Dieser Missstand soll nun behoben werden. Deshalb plant der Eigentümer, die Wohnungsgenossenschaft „Freiheit“, eine Sanierung. Vorgesehen sind der Anbau neuer Balkone, eine neue Wärmedämmfassade und eine Sanierung der Wohnungen.

Zudem führt die Genossenschaft Gespräche mit den Eigentümern der Nachbarhäuser, um eine gemeinsame Aufwertung des ganzen Quartiers zu erreichen.


25.03.2011 - Magdeburg - WOBAU plant Sanierung an der Regierungsstraße

In Magdeburg hat die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg die Sanierung des Wohnblocks Regierungsstraße 37 a-e angekündigt.

Das achtgeschossige Wohn- und Geschäftshaus wurde 1972 errichtet und zeichnet sich durch eine besonders attraktive Lage am Elbufer aus. Die WOBAU plant nun einen Umbau der Fassaden und Balkone. Für die Planung zeichnet das Architekturbüro ARC - Architekturkonzept Lauerbach-Oheim-Schaper verantwortlich, das sich in einem Wettbewerb durchsetzen konnte. Die Baukosten sollen 3,5 Millionen Euro betragen, der Bauzeit ist von Juni/Juli 2011 bis zum Sommer/Herbst 2012 Für die 144 Mieter ergibt sich nach der Modernisierung ein Anstieg der Nettokaltmiete von derzeit 4,75 Euro auf über 5 Euro.


24.03.2011 - Eisenach - Landesdenkmalamt beanstandet Denkmalabrisse

Das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege hat den geplanten Abriss der Baudenkmäler Johannisplatz 8 und Schmelzergasse 21 kritisiert. Die zuständige Gebietskonservatorin Sabine Ortmann beanstandete vor allem, dass der Bauauschuss der Stadt am 15.3. den Abriss genehmigt hatte, ohne zuvor die Stellungnahme des Landesdenkmalamtes abzuwarten.


23.03.2011 - Leisnig - Einsturz in der Altstadt

Am 23.3.2011 kam es in der Altstadt von Leisnig zum Einsturz des Hauses Poststraße 11. Das Wohnhaus gehört einem Privateigentümer, der das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen hatte.


21.03.2011 - Magdeburg - Bürger gegen Ulrichskirche

In Magdeburg haben die Bürger gestern bei einem Bürgerentscheid gegen den Wiederaufbau der Ulrichskirche votiert.

Konkret ging es bei der Abstimmung um die Frage, ob die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ulrichskirche wiederaufgebaut werden soll. Der Stadtrat hatte sich am 24.6.2010 für den Wiederaufbau ausgesprochen.

Gegen diesen Beschluss startete die Bürgerinitiative "Demokratie wagen - Bürger fragen" ein erfolgreiches Bürgerbegehren, das schließlich zum Bürgerentscheid am 20.3.2011 führte.

Bei dem Bürgerentscheid votierten schließlich 76 Prozent der Bürger gegen einen Wiederaufbau, die Wahlbeteiligung betrug 58 Prozent.


19.03.2011 - Potsdam - Keine Förderung für den Wohnungsneubau

In Potsdam wurde ein wichtiges Wohnungsneubauvorhaben auf Eis gelegt.

Konkret handelt es sich um eine Wohnanlage mit 130 Wohnungen, die die Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx" an der Straße Zum Jagenstein errichten wollte. Grund für den vorläufigen Baustopp ist die Förderpolitik des Landes Brandenburg. Zwar kündigte der brandenburgische Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger 28.4.2010 eine Wiederaufnahme der öffentlichen Förderung von Wohnungsneubauten an. Das Problem ist allerdings, dass diese geförderten Wohnungen fast vollständig in Städten mit großen Leerstandsproblemen errichtet werden sollen, wie in Wittstock, Kyritz, Franfurt/Oder, Pritzwalk, Luckenwalde, Prenzlau. Diese Neubauten sollen gefördert werden, obwohl ihr Bau die Leerstandsprobleme in den jeweiligen Städten noch verschärfen werden.

Ganz anders ist die Lage in Potsdam. Potsdam zählt zu den am stärksten wachsenden Städten Deutschlands, die Einwohnerzahl ist von 128000 im Jahr 2000 auf derzeit 156000 angewachsen. Mittlerweile herrscht in Potsdam ein dramatischer Wohnungsmangel, der sich künftig noch verschärfen wird. Für das Jahr 2030 wird eine Einwohnerzahl 182500 prognostiziert. Dennoch soll der Wohnungsneubau in Potsdam nur sehr eingeschränkt gefördert werden. Für das Neubauprojekt der Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx" wurde keine Förderung bewilligt. Als Grund werden seitens des Infrastrukturministeriums finanzielle Zwänge benannt. Da für den Wohnungsneubau von 2011 bis 2013 nur 56 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung stehen, könnten nicht alle Neubauprojekte gefördert werden.


15.03.2011 - Eisenach - Abrisse in der Altstadt

In der Altstadt von Eisenach sollen die denkmalgeschützten Gebäude Schmelzerstraße 21 und Johannisplatz 8 abgerissen. Einem entsprechenden Antrag eines Privateigentümers hat der Bauausschuss am 15.3.2011 zugestimmt.

Bei dem Gebäude Johannisplatz 8 handelt es sich um ein Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert. Dieses Gebäude war in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen worden. Eine Sanierung erschien dem Eigentümer unwirtschaftlich. Folgerichtig beantragte er den Abriss des Gebäudes.


11.03.2011 - Burg - Abriss am Markt

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Burg soll ab dem 14.3.2011 mit dem Abriss des Hauses Markt 28 begonnen werden.

Das 1685 errichtete Gebäude gehört der Firma EP Nußbaum und steht seit 1990 leer. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich erscheint.


10.03.2011 - Erfurt - Plattenbau top - Gründerzeit flop

In Erfurt erfreuen sich die Großsiedlungen wachsender Beliebtheit. Nach Auskunft des Erfurter Oberbürgermeisters Andreas Bausewein ist der Wohnungsleerstand in den Großsiedlungen von 15,1 Prozent im Jahr 2002 auf aktuell 3,8 Prozent zurückgegangen. Anders ist die Situation dagegen in den Gründerzeitvierteln, in denen nach wie vor ein hoher Leerstand zu verzeichnen ist. Beispielsweise beträgt der Wohnungsleerstand in Ilversgehofen aktuell 17,8 Prozent.


04.03.2011 - Bad Langensalza - Abriss in der Altstadt

Am 4.3.2011 hat in Bad Langensalza der Abriss der Gebäude in der Greußengasse begonnen.

Bei den Abrisshäusern handelt es sich um sechs Wohnhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. In den letzten Jahren waren die Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen worden. Die privaten Eigentümer der Gebäude hielten eine Sanierung der Gebäude für unwirtschaftlich.

Als Ausweg aus der Misere beschloss die Stadt den Erwerb und den Abriss der Gebäude. Die Abrisskosten sollen rund 300000 Euro betragen.


04.03.2011 - Halle/Saale - Verein zur Stadtentwicklung gegründet

In Halle/Saale hat sich der Bürgerverein "Stadtgestaltung Halle" gegründet.

Der Verein ist aus der Bürgerinitiative gegen den Abriss der Hochhäuser am Riebeckplatz hervorgegangen und will die Diskussion über die häufig intransparente Stadtentwicklungspolitik in Halle/Saale fördern.

Aktuelles Anliegen ist die Mitarbeit am "Verkehrskonzept Halle 2025", das bis 2012 erarbeitet werden soll. Ein wichtiges Ziel ist der Erhalt der Hochstraße am Franckeplatz.


28.02.2011 - Nordhausen - kein weiterer Abriss

In Nordhausen wird es künftig keinen Abriss von Wohnungen mehr geben. Stattdessen ist eine Sanierung vor allem von Plattenbauten geplant.

Wie die Nordhäuser Baudezernentin Inge Klaan gegenüber der Thüringer Allgemeinen vom 28.2.2011 erklärte, beträgt der Wohnungsleerstand in Nordhausen aktuell nur 3,5 Prozent. Nach den aktuellen Bevölkerungsprognosen wird es auch künftig keinen signifikanten Anstieg des Wohnungsleerstandes geben. Daher sind künftig keine weiteren Abrisse geplant.

Stattdessen ist die weitere Sanierung vor allem von Plattenbauten geplant. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Nordhausen (SWG) plant Sanierungen am Kornmarkt in der Innenstadt um am Conrad-Fromann-Ring in Nordhausen Ost. Die WohnungsBauGenossenschaft Südharz e.G. plant ebenfalls Sanierungen am Conrad-Fromann-Ring.


25.02.2011 - Eisenach - Villa wird abgerissen

In Eisenach soll das Wohnhaus Schlossberg 6 abgerissen werden.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um eine 1863 errichtete Villa. Zu DDR - Zeiten wurde das Haus als Club der Volkssolidarität genutzt. Doch nach 1990 zog in das Gebäude der Leerstand ein. 2005 entschloss sich die Stadt zum Verkauf des Gebäudes an einen Privateigentümer. Dieser überließ das Gebäude dem Leerstand und Verfall. Eine Sanierung erschien dem Eigentümer nicht wirtschaftlich. Folgerichtig entschloss sich der Eigentümer zum Abriss des Gebäudes. Der Abriss ist seitens der Stadtverwaltung bereits genehmigt.


21.02.2011 - Burg - Altstadthaus wird abgerissen

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Burg wird derzeit das Wohn- und Geschäftshaus Berliner Straße / Schulstraße abgerissen.

Das in der Altstadt gelegene Fachwerkhaus war um 1800 errichtet worden. In den letzten Jahren wurde das Haus von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Folgerichtig kam es am 24.1.2011 zu einem Teileinsturz des Gebäudes. Es folgte eine Untersuchung durch das Bauordnungsamt des Landkreises, bei der eine akute Einsturzgefahr festgestellt wurde. Da der Privateigentümer keine Maßnahmen zur Sicherung des Gebäudes ergriff, entschloss sich der Landkreis zum Abriss des Gebäudes.


18.02.2011 - Havelberg - Auguste-Viktoria-Stift wird abgerissen

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Havelberg wird derzeit das Auguste-Viktoria-Stift Neustädter Straße / Semmelweisstraße abgerissen.

Das Gebäude wurde 1901 erbaut und diente nacheinander als Witwen- und Waisenhaus, als Krankenhaus sowie als Altenpflegeheim. Seit 1999 steht das Gebäude leer. Der Eigentümer, der Landesausschuss für Innere Mission, hält eine Sanierung des Gebäudes für unwirtschaftlich und entschloss sich deshalb zum Abriss.


12.02.2011 - Haldensleben - Altstadtimmobilien zum Schnäppchenpreis

In der Altstadt von Haldensleben wurden großflächige Werbetransparente aufgestellt, auf denen für den Kauf von Altstadtimmobilien geworben wird. Der Clou des Angebotes besteht darin, dass Abrissbrachen oder baufällige Häuser in der Altstadt für nur einen Euro angeboten werden.

Haldensleben versucht schon seit 2007, Grundstücke und Häuser in der Altstadt für jeweils einen Euro zu verkaufen. Bislang stieß dieses Angebot allerdings kaum auf Resonanz. Die Stadtverwaltung hofft nun auf ein größeres Interesse.


09.02.2011 - Jena - Studenten protestieren gegen Wohnungsnot

In Jena haben Studenten am 9.2.2011 gegen die Wohnungsnot protestiert. Sie legten einen symbolischen Grundstein für ein Studentenwohnheim und forderten mehr Anstrengungen zur Schaffung von neuem Wohnraum für Studenten.

Hintergrund ist die massive Wohnungsnot in Jena, unter der nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der Universität zu leiden haben. Viele Studenten und Mitarbeiter sind gezwungen, außerhalb Jenas eine Wohnung zu mieten und jeden Tag nach Jena zu pendeln.

Ursache der Wohnungsnot ist der Abriss von Wohnungen zwischen 2002 und 2005. Damals wurden mit öffentlichen Fördergeldern aus dem Programm "Stadtumbau Ost" 1200 Wohnungen abgerissen. Diese Abrisse werden mittlerweile als ein Fehler betrachtet.


05.02.2011 - Halle/Saale - Gründerzeithaus stürzt ein

Am Abend des 5.2.2011 kaum es in Halle/Saale erneut zu einem Teileinsturz. Betroffen war das Wohn- und Geschäftshaus Große Steinstraße 31, von dem Fassadenteile auf die Straße stürzten. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde um 1880 errichtet und ist schon seit Jahren dem Leerstand und Verfall ausgeliefert.

Glücklicherweise kamen bei dem Absturz keine Passanten zu Schaden. Zur Gefahrenabwehr wurde der betroffene Bürgersteig vorläufig gesperrt.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Einstürze ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


05.02.2011 - Berlin - Marzahn-Hellersdorf im Aufwind

Der Tagesspiegel vom 3.2.2011 und die Berliner Morgenpost vom 5.2.2011 berichten, dass Marzahn-Hellersdorf neben Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte zu den Berliner Bezirken mit der größten wirtschaftlichen Dynamik zählt. Besonders deutlich war der Rückgang der Arbeitslosenquote, die vom Januar 2008 bis zum Januar 2011 von 15,5 Prozent auf 12,4 Prozent gesunken ist. Andere Bezirke verzeichneten wesentlich höhere Arbeitslosenquoten, wie Mitte - 16,4 Prozent, Friedrichshain-Kreuzberg - 16,7 Prozent, Reinickendorf - 15,3 Prozent, Neukölln - 20,0 Prozent, Spandau - 15,1 Prozent.


02.02.2011 - Berlin - immer mehr Zuzüge nach Marzahn-Hellersdorf

Positive Nachrichten werden aus Marzahn-Hellersdorf gemeldet. Die Berliner Zeitung vom 2.2.2011 berichtet, dass immer mehr junge Familien mit Kindern nach Marzahn-Hellersdorf ziehen. Die Konsequenz ist ein wachsender Bedarf an Schulen und Kindergärten. Derzeit besuchen 20000 Kinder Grundschulen im Bezirk, bis 2014/15 wird eine Steigerung um 20 Prozent erwartet. Ähnlich sieht es bei den Kitas aus, wo bis 2013 ein Anstieg um 6 Prozent erwartet wird.

Problematisch ist allerdings, dass in Marzahn-Hellersdorf seit 2003 rund 70 Kitas und Schulen abgerissen worden sind, weil die Experten von kontinuierlich sinkenden Einwohnerzahlen ausgegangen waren. Dieser Abriss erweist sich jetzt als ein Fehler. Seit 2009 mussten vier Kitas neu gebaut werden, drei neue Grundschulen sind geplant.

Es sieht also ganz danach aus, dass die schon totgesagten Großsiedlungen eine Erfolgsgeschichte werden könnten.


24.01.2011 - Burg - Altstadthaus stürzt ein

In der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Burg ist am 24.1.2011 das Wohn- und Geschäftshaus Berliner Straße / Schulstraße teilweise eingestürzt. Konkret kam es zu einem Zusammenbruch des Dachstuhls.

Das in der Altstadt gelegene Fachwerkhaus war um 1800 errichtet worden. In den letzten Jahren wurde das Haus von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen.

Zur Abwehr weiterer Gefahren wurde die Straße vor dem Einsturzhaus gesperrt.


17.01.2011 - Großenhain - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Großenhain soll ab dem 19.1.2011 das Gründerzeithaus Meißner Straße 14 abgerissen werden.

Das Wohnhaus wurde in den letzten Jahren von seinen Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen, der am 9.1.2011 zu einem Teileinsturz führte. Der Landkreis verfügte daraufhin den Abriss des Gebäudes. Diese Abbruchverfügung wollen die Privateigentümer ab dem 19.1.2011 umsetzen.


15.01.2011 - Wittenberge - Gründerzeithäuser werden abgerissen

Derzeit werden in Wittenberge die Häuser Perleberger Straße 159 und 160 abgerissen. Die Gründerzeithäuser befinden sich im Eigentum der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Wittenberge mbH (WGW). Die Häuser standen in den letzten Jahren aufgrund des anhaltenden Bevölkerungsrückganges in Wittenberge leer. Da die Prognosen eine Fortsetzung des Negativtrends vorhersagen, entschloss sich die WGW zu einem Abriss der Gebäude.


10.01.2011 - Chemnitz - Gründerzeithaus wird abgerissen

Die kommunale Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbh (GGG) hat am 10.1.2011 mit dem Abriss des Gründerzeithauses Bernhardstraße 57 begonnen. Dieses Wohn- und Geschäftshaus steht schon seit Jahren leer, eine Sanierung des Gebäudes wird als unwirtschaftlich eingeschätzt. Mittlerweile besteht akute Einsturzgefahr. Diese Gefahr soll durch den Abriss abgewendet werden.

Hintergrund:

Chemnitz musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von 323000 Einwohnern (jetziges Stadtgebiet) auf derzeit 241000 Einwohner verkraften. Für die nächsten Jahre wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahlen prognostiziert. Die Folge ist ein Wohnungsleerstand, der in der Gesamtstadt derzeit bei rund 20 Prozent liegt. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen sind allerdings die Gründerzeitquartiere. Beispielsweise beträgt der Leerstand in Sonnenberg 34 Prozent, im Lutherviertel gar 39 Prozent. Vor allem Wohnlagen mit Grünflächendefiziten und Häuser an lauten Hauptstraßen lassen sich nur schwer vermieten.

In den letzten Jahren hatten die Chemnitzer Stadtverwaltung und die GGG versucht, den Leerstand in den Gründerzeitquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Zwischen 2000 und Ende 2007 wurden in Chemnitz 14150 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Allein in der Großsiedlung Heckertgebiet mussten 8660 Wohnungen der Abrissbirne weichen. Häufig, wie im Wohngebiet Hutholz-Süd, wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert.

Dennoch wurde das Ziel einer Belebung der Gründerzeitquartiere verfehlt, da die vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner einen Umzug in die Gründerzeitquartiere vehement ablehnten. Als Ablehnungsgründe wurden Defizite, wie Lärm, Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, schlechte Luft und der Parkplatzmangel, genannt. Im Entwurf für ein Städtebauliches Entwicklungskonzept für Chemnitz heißt es daher: "gelenkte Umzüge aus Wohngebäuden der Baujahre 1949 bis 1990 in Gebäude der Gründerzeit sind derzeit fast unmöglich." und "Es gibt kein nennenswertes städtisches Umzugspotenzial in die Gründerzeitgebiete." (Entwurf Städtebauliches Entwicklungskonzept Chemnitz 2020, Dezember 2008, S 45 f.)

Auf diese Probleme reagierte die Chemnitzer Stadtverwaltung mit Konzepten für eine Umgestaltung und Aufwertung der Gründerzeitquartiere. Diese Versuche wurden allerdings immer wieder durch die zersplitterten Eigentümerstrukturen behindert. Konzepte für einen Häuser- und Grundstückstausch, die einen planmäßigen Stadtumbau ermöglichen sollten, scheiterten an Problemen der Wertermittlung und der fehlenden Kooperationsbereitschaft der privaten Hauseigentümer.

Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Gründerzeithäusern.


09.01.2011 - Großenhain - Gründerzeithaus stürzt ein

In der sächsischen Kleinstadt Großenhain ist es am 9.1.2011 zu einem Teileinsturz eines Gebäudes gekommen. Betroffen war das Gründerzeithaus Meißner Straße 14. Das Wohnhaus war von seinen Privateigentümern in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen worden.

Zum Schutz der Bürger vor weiteren Einstürzen wurde die Meißner Straße gesperrt.


08.01.2011 - Halle/Saale - Gründerzeithaus stürzt ein

Am 8.1.2011 ist in Halle/Saale erneut ein Haus teilweise eingestürzt. Bei dem Gebäude handelt es sich um das Gründerzeithaus Krukenbergstraße 13. Passanten kamen bei dem Einsturz glücklicherweise nicht zu Schaden, zwei parkende Autos wurden allerdings gründlich demoliert.

Zur Gefahrenabwehr wurde die Krukenbergstraße abgesperrt.


30.12.2010 - Halle/Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Halle/Saale wird auch das neue Jahr mit einem Hausabriss beginnen. Betroffen ist diesmal das Wohn- und Geschäftshaus Ludwig-Wucherer-Straße 70, das ab dem 3.1.2011 abgerissen werden soll. Das um 1880 errichtete Haus wurde von einem Privateigentümer in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Folgerichtig verfügte das Bauordnungsamt den Abriss des Gebäudes.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Abrisse ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


17.12.2010 - Görlitz - Sanierungsboom in Königshufen

Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz e.G. (WGG) will auch 2011 in die Sanierung ihrer Bestände investieren. Die Vertreterversammlung beschloss zahlreiche Sanierungsprojekte. Im Wohngebiet Königshufen (Bauzeit 1977 - 1986) sollen die Wohnblöcke Husittenstraße 3 - 23 und Am Wiesengrund 15 - 29 saniert werden. Für 2012 ist der Teilrückbau der Wohnblöcke Am Wiesengrund 12 - 26 geplant.

Totalabrisse sind dagegen nicht vorgesehen.

Hintergrund:

Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz e.G. (WGG) wurde 1954 gegründet und verfügt derzeit über rund 5700 Wohnungen, die sich vornehmlich in DDR-Siedlungen befinden.

Dank einer klugen Bewirtschaftungsstrategie gelang es der WGG, trotz schwieriger Rahmenbedingungen hohe Gewinne zu erwirtschaften. Görlitz musste einen Bevölkerungsrückgang von rund 78000 Einwohnern 1988 auf derzeit rund 55000 Einwohner und einen Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 27 Prozent verkraften.

Die WGG reagierte auf diese Probleme mit einer Mischung aus Sanierungen, Umbauten, punktuellen Abrissen und Teilrückbauten. Zeitweilig geriet die WGG in einen Konflikt mit der Stadtverwaltung, die der WGG Sanierungsmaßnahmen mittels einer Stadtumbausatzung verbieten wollte. Am Ende konnte die WGG ihre Sanierungen dennoch durchsetzen. Der Erfolg gibt dieser Strategie Recht: Die Genossenschaft konnte 2008 einen Gewinn von 5,2 Millionen Euro und damit den höchsten Gewinn aller sächsischen Genossenschaften erwirtschaften.


10.12.2010 - Cottbus - leeres Hochhaus erfolgreich revitalisiert

Am 10.12.2010 wird in Cottbus das sanierte Wohnhochhaus Thiemstraße 71 eingeweiht. Die Hamburger Marseille-Kliniken haben das Hochhaus zur Seniorenwohnanlage "Paulinen-Wohnanlage" mit 117 Wohnungen umgebaut.

Das vierzehngeschossige Plattenbau - Hochhaus wurde 1965 nach Entwürfen von Werner Fichte und Gerhard Guder errichtet. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen seltenen Hochhaus-Typ, der nur dreimal in Cottbus, zweimal in Lübbenau sowie einmal in Guben errichtet wurde und der unter Denkmalschutz steht. Ursprünglich bot es 125 Einzimmer-Apartments. Doch nach 1990 erlebte das Hochhaus einen Niedergang. Die Instandhaltung wurde vernachlässigt, der Leerstand erhöhte sich sprunghaft. Seit 1999 gab es mehrere Sanierungsprojekte, die allesamt scheiterten. Zunächst wollte das Kolping-Bildungswerk Sachsen in dem Hochhaus Studenten-Apartments einrichten, ab 2001 begann die S&P Vermögensgesellschaft mit einer Sanierung, die allerdings 2003 wieder abgebrochen wurde. Anschließend war das Gebäude dem Leerstand und Verfall ausgesetzt.

Erst der Verkauf des Hochhauses an die Marseille-Kliniken sorgte für eine Renaissance des Hochhauses. Für rund 9 Millionen Euro wurde das Gebäude saniert und zu einer Wohnanlage für betreutes Wohnen umgebaut. Integriert ist eine Wohngruppe für Demenz-Kranke. Das Gebäude bietet einen Conciergedienst, eine für alle Bewohner zugängliche Dachterrasse und vielfältige Betreuungsangebote. Weitere Vorzüge sind die direkt am Haus gelegene Straßenbahnhaltestelle, gute Einkaufsmöglichkeiten und ein Ärztehaus direkt gegenüber dem Hochhaus.

Weiterhin haben die Marseille-Kliniken ein weiteres Hochhaus gleicher Bauart in der Leipziger Straße erworben. Auch dieses Hochhaus soll demnächst saniert werden.


08.12.2010 - Hartha - Erst saniert, dann abgerissen

In der sächsischen Kleinstadt Hartha wird derzeit erneut ein saniertes Haus abgerissen.

Bei dem Abrisshaus Straße des Friedens 36 - 42 handelt es sich um einen Wohnblock der Wohnungsgenossenschaft e.G. Hartha mit 48 Wohnungen, die das Gebäude 1996 aufwändig sanieren ließ. Bereits 2004 wurde ein sanierter Wohnblock an der Straße der Jugend abgerissen.

Der aktuelle Abriss soll rund 70000 Euro kosten und wird durch das Programm Stadtumbau Ost finanziert. Zudem erhält die Genossenschaft durch den Abriss eine Altschuldenentlastung von 175000 Euro.


07.12.2010 - Bundespolitik - Streit über den Stadtumbau Ost

Wie weiter mit dem Stadtumbau Ost? Diese Frage wurde auf dem Kongress "Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven im Stadtumbau Ost" am 7.12.2010 in Halle/Saale diskutiert. Dabei kam es teilweise zu scharfen Kontroversen.

Beispielsweise plädierte Siegfried Schneider, Vorsitzender des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Sachsen e.V. (VDW), für einen behutsamen Stadtumbau. Als wichtige Ziele benannte er die Sicherung von preisgünstigem Wohnraum für Hartz IV - Bezieher und die wachsende Zahl einkommensschwacher Rentner, die energetische Verbesserung des Wohnungsbestandes und die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl an altersgerechten Wohnungen. Diese Themen müssten seiner Meinung nach beim Stadtumbau bedacht werden.

Eine Gegenposition vertraten dagegen Manfred Hilger vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie Heike Liebmann von der Bundestransferstelle Stadtumbau Ost. Beide sprachen sich für eine deutliche Steigerung der Abrisstätigkeit aus. Vor allem Heike Liebmann kritisierte scharf die ihrer Meinung nach zu geringe Abrissbereitschaft der Hauseigentümer. Diese wäre vor allem deshalb verhängnisvoll, weil die Fördergelder für die Abriss in einigen Jahren deutlich reduziert werden könnten. Dann wäre der Abriss für Hauseigentümer nicht mehr rentabel, die Abrisse könnten deshalb ganz zum Stillstand kommen.

Die teilweise sehr gereizt geführten Wortwechsel machen deutlich, dass die künftige Ausrichtung des Stadtumbaus eine kontroverse Frage ist, die noch längst nicht entschieden ist. Unklar blieb auch, ob die mit dem Programm "Stadtumbau Ost" verbundene Altschuldenentlastung für die abgerissenen Wohnungen auch nach 2013 fortgeführt werden soll.


07.12.2010 - Halle/Saale - mehr Abrisse für höhere Mieten

Der Leiter des Stadtplanungsamtes in Halle/Saale, Jochem Lunebach, erläuterte auf einem Kongress in Halle/Saale die künftige Strategie für den Stadtumbau in Halle/Saale. Demnach soll der Abriss auch in den folgenden Jahren weitergehen. Bis 2015/2016 ist der Abriss von nochmals 8000 Wohnungen geplant. Ziel der Abrisse ist dabei nicht die Beiseitigung von unattraktiven Wohnungen, sondern die Sicherung eines hohen Mietniveaus. Für den Fall geringerer Abrissmengen befürchtet Lunebach ein Absinken des Mietniveaus und ein Rückgang der Renditen privater Hauseigentümer. "Jede Wohnung, die nicht vom Markt genommen wird, wird sich über den (niedrigen) Mietpreis ihre Mieter suchen", formulierte er seine Befürchtungen. Und weiter: "Ich glaube nicht, dass wir das Mietniveau halten können, wenn wir keine konzentrierten Abrissstrategien entwickeln."

Kritisch bewertete Lunebach dagegen die seiner Meinung nach ungenügende Abrisstätigkeit der halleschen Wohnungsunternehmen. Diese müsse massiv gesteigert werden. Zur Förderung der Abrisse forderte Lunebach die Weiterführung der Altschuldenentlastung für abgerissene Wohnungen. Zudem forderte er Änderungen im Städtebaurecht, die zum Beispiel die Erteilung von Abrissgeboten ermöglichen würden.

Neben dem Abriss plant Lunebach allerdings auch Sanierungsmaßnahmen. Vor allem die Wohnhäuser an lauten Hauptverkehrsstraßen, die kaum Mieter finden und teilweise schon seit Jahren leer stehen, sollen saniert werden. Da die Hauseigentümer oft nicht an der Sanierung dieser unattraktiven Bestände interessiert sind, erwägt die Stadtverwaltung die Förderung der Sanierung durch besonders hohe Fördergelder.


01.12.2010 - Altenburg - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Altenburg wird derzeit das Wohn- und Geschäftshaus Moritzstraße 14 abgerissen.

Das denkmalgeschützte Haus wurde 1741 errichtet. Bis ungefähr 2000 wurde das Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Doch anschließend wurde das Gebäude von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Bald war das Gebäude akut einsturzgefährdet. Die Wände waren vom Hausschwamm befallen, das Dach war völlig durchnässt. Zudem zahlte der Eigentümer keine Grundsteuer.

2010 beantragte die Stadt die Zwangsversteigerung, auf der das Gebäude durch die Städtische Wohnungsgesellschaft Altenburg (SWG) ersteigert wurde. Diese lässt das Gebäude nun abreißen


27.11.2010 - Döbeln - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Döbeln wird derzeit das Gründerzeithaus Rossweiner Straße 43 abgerissen.

Das Gebäude wurde von seinem Privateigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. In den letzten Jahren bestand eine akute Einsturzgefahr. Auf Drängen der Stadtverwaltung hat der Eigentümer nun mit dem Abriss des Hauses begonnen.


27.11.2010 - Naumburg - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Naumburg soll in Kürze das Wohnhaus Lindenring 28 abgerissen werden.

Das Gründerzeithaus, das sich an einer stark befahrenen Hauptstraße befindet, wurde von seinem Eigentümer jahrelang dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Haus akut einsturzgefährdet. Nun erklärte sich der Privateigentümer zum Verzicht auf das Haus bereit. Folgerichtig fiel das Haus an die Stadt, die das Gebäude in nächster Zeit abreißen wird.


22.11.2010 - Cottbus - Wohnungsabriss soll weitergehen

In Cottbus soll der Wohnungsabriss auch in den nächsten 10 Jahren weitergehen. Nach einem neuen Stadtumbaustrategiekonzept, dass am 24.11.2010 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden soll, ist der Abriss von 6000 bis 9000 Wohnungen bis 2020 geplant.

Hintergrund der Planung ist der andauernde Bevölkerungsrückgang in Cottbus, der eine nachhaltige Leerstandsreduzierung immer wieder verhindert. Cottbus verzeichnete 2002 eine Leerstandsquote von 14,6 Prozent. Auf dieses Problem reagierte die Stadt mit dem Abriss von fast 9000 Wohnungen. Dennoch konnte die Leerstandsquote nur auf 13 Prozent reduziert werden. Dieser Wert wird sich bis 2015 trotz des bisher geplanten Abrisses von nochmals gut 300 Wohnungen auf 17 Prozent erhöhen. Für 2020 wird ohne weiteren Abriss eine Leerstandsquote von 23 Prozent prognostiziert. Dieses Problem will das neue Stadtumbaustrategiekonzept durch weitere Abrisse entschärfen. Eine nachhaltige Lösung des Leerstandsproblems wird die neue Abrisswelle allerdings nicht bewirken, da der Bevölkerungsrückgang auch nach 2020 weitergehen dürfte.


20.11.2010 - Dresden - Steigende Mieten durch Stadtumbau Ost

In Dresden sind die Wohnungsmieten seit 2008 um 5,4 Prozent gestiegen. Die Ursache für den Mietanstieg ist das Zusammenspiel zwischen Einwohnerzuwachs und dem massiven Abriss von preiswerten Wohnungen im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost". Da der Einwohnerzuwachs auch in Zukunft weitergehen soll, wird auch künftig ein Anstieg der Wohnungsmieten erwartet.

Der Hintergrund der Abrisspläne sind heute anachronistisch erscheinende Beschlüsse des Dresdner Stadtrates. Dresden verzeichnete zwischen 1990 und 2000, wie viele andere ostdeutsche Städte auch, einen Bevölkerungsrückgang und einen Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 14 Prozent. Deshalb beschloss der Dresdner Stadtrat 2002 den Abriss von 7000 Wohnungen bis 2010. 78 Prozent der Abrissleistungen sollten durch die damals kommunale Wohnungsgesellschaft WOBA erbracht werden. In den folgenden Jahren führte die WOBA tatsächlich zahlreiche Abrisse durch. Diese Entwicklung wurde auch den Verkauf der WOBA an den amerikanischen Investor Fortress Investment Group nicht gestoppt. Denn im Kaufvertrag zwischen der Stadt Dresden und der Fortress Investment Group wurde der neue Eigentümer zur Fortsetzung der Wohnungsabrisse und zum Abriss der noch ausstehenden 3881 Wohnungen verpflichtet. Im Falle der Nichterfüllung der Abrissverpflichtung wurde eine Strafzahlung von 20000 Euro pro erhaltener Wohnung vereinbart. Folgerichtig gingen die Abrisse auch nach dem WOBA-Verkauf weiter. Vor allem preiswerte Wohnungen fielen den Abrissbaggern zum Opfer.

Doch nach dem Jahr 2000 erlebte Dresden eine wirtschaftliche und demographische Trendwende. Dank zahlreicher Zuzüge stieg die Bevölkerungszahl von 487000 Einwohner 1999 auf derzeit 510000 Einwohner an. Die Folgen waren eine Zunahme der Wohnungsnachfrage und ein Rückgang des Wohnungsleerstandes. Vor allem preiswerte Wohnungen wurden zunehmend knapp. Folgerichtig wurde es immer schwieriger, die zum Abriss vorgesehenen Wohnblöcke freizuziehen und die betroffenen Mieter mit adäquaten Ersatzwohnungen zu versorgen.

Dennoch ging der Wohnungsabriss weiter. Bürger wurden notfalls auch gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt. Bürgerproteste, wie jene des Mieteraktivs Tolkewitz, führten nur zu marginalen Korrekturen der Abrisspolitik. Im Juli 2008 beschloss der Dresdner Stadtrat eine Überprüfung der Abrisspläne. Im Dezember 2008 folgte ein Stadtratsbeschluss, nach dem das Abrisspensum der WOBA auf 3589 Wohnungen reduziert wurde. Bislang wurden in Dresden rund 5000 Wohnungen abgerissen.


19.11.2010 - Lauta - Stadtrat gegen Denkmalabriss

Die Stadtrat von Lauta hat erneut den Abriss des Wohnhauses Parkstraße 3 in der Gartenstadt "Erika" in Laubusch abgelehnt.

Das denkmalgeschützte Wohnhaus steht seit 2004 leer und ist seitdem dem Verfall ausgeliefert. Der Eigentümer, die Wohnungsgenossenschaft Laubusch, befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten und ist zu einer Sanierung des Gebäudes nicht in der Lage. Versuche, das Gebäude zu verkaufen, schlugen fehl. Als zusätzliches Problem erwies sich, dass der Hauptgläubiger der Wohnungsgenossenschaft Laubusch, die Sächsische Aufbaubank, einen Verkauf des Gebäudes an einen Vermieter ablehnt, da dieser den in Laubusch vorhandenen Wohnungsleerstand noch vergrößern würde. Einzig den Verkauf an einen Selbstnutzer oder für touristische Zwecke würde die Sächsische Aufbaubank akzeptieren. Derartige Käufer konnten allerdings nicht gefunden werden.

Folgerichtig stellte die Wohnungsgenossenschaft Laubusch bereits im April 2010 den Antrag auf einen Gebäudeabriss, der damals vom Stadtrat abgelehnt wurde. Ein erneuter Anlauf für einen Abrissbeschluss im November 2010 ist jetzt ebenfalls gescheitert. Da dennoch keine Aussicht auf eine Sanierung des Wohnhauses besteht, ist die Zukunft des Gebäudes ungewiss.

Hintergrund Gartenstadt Erika:

Der Bau der Gartenstadt Erika war untrennbar mit der Industrialisierung der Lausitz verbunden. Ab 1915 entstand rings um Laubusch der Tagebau Erika, ein Kraftwerk und eine Brikettfabrik. Eine Besonderheit dieser Industrieentwicklung war die Tatsache, dass sie ausschließlich durch den Großkonzern Ilse Bergbau AG vorangetrieben wurde. Diese Besonderheit prägte auch die Stadtentwicklung der Region, die nicht spontan verlief, sondern planmäßig von der Ilse Bergbau AG durchgeführt wurde. Diese Firma, die sich nicht nur als Unternehmen, sondern auch als soziale Fürsorgeanstalt verstand, errichtete für ihre Beschäftigten komplette Städte mit Schulen, Kultureinrichtungen, Sozialbauten, Krankenhäusern und Einkaufsstätten. Auf diese Weise entstanden regelrechte Idealstädte, die zu den besten Schöpfungen des Reformwohnungsbaues zählen.

Im Rahmen dieses Bauprogramms entstand auch die Gartenstadt Erika, die zwischen 1915 und 1938 nach Entwürfen von Ewald Kleffel errichtet wurde. Sie umfasste 551 relativ großzügige Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern, die von Gärten und Stallbauten für die private Viehhaltung gesäumt wurden. Eine Schule, ein Kulturhaus mit Gaststätte, Ladengebäude und eine Kirche komplettierten die Anlage.

Die Gestaltung der Siedlung war durch einen einheitlichen Grundplan geprägt, der die Zusammengehörigkeit der Ilse-Mitarbeiter veranschaulichen sollte. Das Zentrum bildete eine Mischung aus Dorfanger und Marktplatz, der von der Schule, der Ladenstraße, der Kirche und dem Kulturhaus flankiert wurde. In der weiteren Siedlung entstand ein Wechselspiel von geschwungenen Straßenzügen und Plätzen, die eine malerische Atmosphäre entfalteten. Typisch war das Nebeneinander von Direktorenvillen und Arbeiterhäusern, das die Verbundenheit zwischen den verschiedenen Schichten fördern sollte. Und auch die Architektur der Gebäude war auf Harmonie bedacht. Eine sorgfältig abgestimmte Mischung von Giebeln, Erkern, Pilastern, Torbögen, Schmuckfriesen und Dachgauben ließ ein idyllisches Straßenbild entstehen.

Nach 1990 wurde die Gartenstadt zunächst zum Schauplatz bürgerschaftlichen Engagements. 1995 gründete eine Mieterinitiative die Wohnungsgenossenschaft Laubusch, die umgehend die Laubuscher Wohnungen erwarb und anschließend mit der Sanierung der Häuser begann. Doch schon bald wurden diese Erfolge vom wirtschaftlichen Niedergang der Region überlagert. Die Laubuscher Brikettfabrik musste bereits 1993 schließen. Die Folge war eine Abwärtsspirale. Zunächst stieg die Arbeitslosigkeit in Laubusch an, anschließend folgte die Abwanderung, die wiederum einen Wohnungsleerstand von 27 Prozent nach sich zog. Die Wohnungsgenossenschaft Laubusch erwirtschaftete erhebliche Defizite und geriet an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. Zudem war die Genossenschaft nicht in der Lage, den Genossenschaftsmitgliedern, die die Genossenschaft verlassen wollten, ihre Einlagen auszuzahlen. Unter diesen Umständen mussten die Sanierungsbemühungen eingestellt werden. Versuche, Gebäude zu verkaufen, schlugen fehl. Und im November 2003 begannen die Wohnungsabrisse, denen mittlerweile rund die Hälfte der Siedlung zum Opfer gefallen ist. Auch die Denkmalbehörden konnten die Abbrüche in der denkmalgeschützten Gartenstadt nicht verhindern. Einsprüche des sächsischen Landesdenkmalamtes gegen die Abrisse wurden vom Regierungspräsidium Dresden zurückgewiesen.

Heute bietet die Gartenstadt Erika ein Bild der Auflösung. Die kunstvollen Platzfiguren und Sichtbeziehungen verschwinden allmählich. Aber auch für die Laubuscher Bürger sind die Abrisse eine Tragödie, schließlich haben viele von ihnen erhebliche Geldmittel in ihre Wohnungen und ihre Genossenschaft investiert.


11.11.2010 - Halle/Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Halle/Saale wird derzeit das Wohnhaus Volkmannstraße / Berliner Straße abgerissen. Das Gründerzeithaus wurde in den letzten Jahren von dem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Im September stürzten Dachziegel auf die Straße. Auf dem Abrissgrundstück will der Eigentümer einen Werbeaufsteller errichten.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Abrisse ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


10.11.2010 - Mittweida - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Mittweida werden derzeit die Häuser Steinweg 62, 64 und 66 abgerissen. Die Gründerzeithäuser, die sich im Eigentum der kommunalen Wohnungsgesellschaft Mittweida befinden, stehen schon seit Jahren leer. Eine Sanierung der Gebäude hätte hohe Kosten erfordert, diese hätten durch die erzielbaren Mieten nicht refinanziert werden können. Folgerichtig entschloss sich der Eigentümer zum Abriss der Gebäude.


03.11.2010 - Halle/Saale - HWG verweigert Prüfung durch den Landesrechnungshof

In Halle/Saale hat die kommunale Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) eine schriftliche Klage gegen den Landesrechnungshof von Sachsen-Anhalt eingereicht.

Hintergrund der Klage ist eine geplante Prüfung der HWG durch den Landesrechnungshof. Dabei soll geprüft werden, ob die HWG Fördermittel des Bundes und des Landes ordnungsgemäß verwendet hat. Im Mittelpunkt der Prüfung steht der umstrittene Abriss der beiden Zwillingshochhäuser am Riebeckplatz. Der HWG wird vorgeworfen, Fördergelder für den Abriss der Häuser zu kassieren, obwohl es für die Gebäude einen Kaufinteressenten gab.

Die HWG wiederum weigert sich, das Unternehmen durch den Landesrechnungshof überprüfen zu lassen.

Hintergrund:

Erbaut wurden die Riebeckplatz-Hochhäuser zwischen 1968 und 1970 nach Entwürfen von Alfred Möller, Ulrich Tielsch, Peter Spiesecke und Sigrid Schaller. Sie boten insgesamt 258 Wohnungen mit großzügigen Grundrissen, großen Fensterbändern und Loggien, die einen attraktiven Panoramablick auf die Stadt gewährten. Dank dieser Qualitäten und der zentralen Lage avancierten die Hochhäuser schnell zu einer gefragten Wohnadresse. 1998 entschloss sich die Eigentümerin, die stadteigene Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG), zu einer Sanierung der Gebäude für 8 Millionen Euro. In Vorbereitung der Bauarbeiten wurden die Wohnungen bis 2001 freigezogen. Doch 2002 stellte sich heraus, dass der HWG für die Sanierung die Gelder fehlten. Stattdessen beschloss sie den Verkauf der Hochhäuser. Für die Gebäude fanden sich mehrere Interessenten, darunter auch ein Investor, der in Halle-Neustadt bereits ähnliche Hochhäuser saniert und vollständig vermietet hatte. Dieser Investor kündigte die baldige Sanierung der Riebeckplatz-Hochhäuser an.

Doch 2004 zog die HWG plötzlich ihre Verkaufspläne zurück. Stattdessen wurde nun der Abriss der Hochhäuser geplant. Begründet wurde die Kehrtwende mit der Befürchtung, dass ein privater Investor der HWG Konkurrenz machten könnte. Unterstützung erfuhren die Abrisspläne durch das Stadtplanungsamt. Die städtischen Planungen sahen nunmehr einen vollständigen Abriss aller Wohnhäuser am Riebeckplatz vor, da nach Meinung der Stadtplaner an dem innerstädtischen Standort die nötige Wohnruhe nicht gewährleistet wäre. 2006 folgte ein Wettbewerb für eine Neugestaltung des Riebeckplatz. Der Siegerentwurf sah die Verwandlung des innerstädtischen Platzes in einen "urbanen Wald" vor.

Doch dann nahm die Geschichte eine erneute Wendung. Einerseits machte die GWG, die zweite stadteigene Wohnungsgesellschaft, gute Erfahrungen mit der Hochhaussanierung. Sie sanierte 2005 ein ähnliches Hochhaus in Halle-Neustadt für 1,2 Millionen Euro und konnte dieses vollständig vermieten. Andererseits schaltete sich im Herbst 2006 der Landesrechnungshof von Sachsen-Anhalt ein. Dieser kritisierte eine ungenügende Prüfung preiswerter Sanierungsoptionen, beanstandete die Ablehnung der Kaufangebote und bemängelte, dass ein Abriss der Hochhäuser einer wünschenswerten Stärkung des innerstädtischen Wohnens entgegenlaufen würde.

Anfang 2007 gelobten Stadt und HWG Besserung. Sie richteten einen Architekturwettbewerb für einen Umbau der Riebeckplatz- Hochhäuser aus, bei dem allerdings nur sehr vage Vorgaben formuliert wurden. Folgerichtig brachte der Wettbewerb vor allem extrem aufwändige Umbaukonzepte. Der Sieger Max Dudler wollte die beiden Hochhäuser für 22 Millionen Euro umbauen und zudem ein drittes Hochhaus errichten. Schnell stellte sich heraus, dass diese Visionen nicht bezahlbar waren. Am 19.3.2009 beschloss ein "Hochhaus-Tisch" aus Vertretern der HWG und der Stadtverwaltung den Abriss der Hochhäuser bis spätestens 2010. An ihrer Stelle wurde ein 90 Meter hohes Bürohochhaus für 15 Millionen Euro geplant, dessen konkrete Gestalt in einem Architekturwettbewerb gefunden werden sollte. Im Juni 2010 wurde schließlich mit dem Abriss begonnen.

Besonders umstritten war der Abriss, weil sich bis zuletzt ein Kaufinteressent um den Erwerb der Hochhäuser bemühte. Die HWG erklärte zwar immer wieder, dass es einen solchen Kaufinteressenten nicht geben würde. Doch der in die Öffentlichkeit gelangte Briefwechsel zwischen der HWG und dem Kaufinteressenten zeigte eindeutig, dass die HWG die Hochhäuser gegenüber dem Interessenten als unverkäuflich deklariert und alle Kaufofferten zurückgewiesen hatte. Die HWG hatte die Öffentlichkeit also vorsätzlich belogen.


01.11.2010 - Freital - Abriss einer Bergarbeitersiedlung geplant

In Freital soll in nächster Zeit die Bergarbeitersiedlung in der Schachtstraße abgerissen werden.

Bei der Siedlung handelt es sich um Gebäude aus der Zeit um 1925, die schon seit Jahren leer stehen. Der Eigentümer, die kommunale Wohnungsgesellschaft Freital (WGF), erarbeitete in den letzten Monaten mehrere Konzepte für eine Sanierung der Gebäude. Doch am Ende stellte sich heraus, dass eine Sanierung nicht finanzierbar gewesen wäre.


30.10.2010 - Altenburg - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Altenburg soll in den nächsten Tagen das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus Moritzstraße 14 abgerissen werden. Das Gebäude wurde um 1741 errichtet und stand in den letzten Jahren leer. Zuletzt bestand akute Einsturzgefahr. Dieses Problem soll nun durch den Abriss gelöst werden.


28.10.2010 - Sebnitz - Stadt kauft Altbauten und reißt sie ab

Die sächsische Kleinstadt Sebnitz plant den Abriss der Altbauten Lange Straße 65 und Gartenstraße 9.

Das Wohnhaus Lange Straße 65 konnte die Stadt 2010 von einem Privateigentümer für 6800 Euro erwerben. Der Abriss dieses Gebäudes ist für 2010 geplant.

Das Haus Gartenstraße 9 konnte die Stadt bei einer Zwangsversteigerung am 20.10.2010 für 3570 Euro erwerben. Dieses Haus gehörte einer Eigentümerin aus Hessen, die das Gebäude dem Leerstand und Verfall überließ. Seit 2002 steht das Gebäude komplett leer, später meldete die Eigentümerin Insolvenz an. Dieses Gebäude soll 2011 abgerissen werden. Finanziert werden sollen die Abrisse durch das Programm "Stadtumbau Ost".

Sebnitz betreibt schon seit Jahren auf den Ankauf und Abriss leer stehender Häuser. Langfristiges Ziel des Stadtumbaus ist eine stärkere Durchgrünung der Stadt und eine bessere Sichtbarmachung der landschaftlichen Reize der in der Sächsischen Schweiz gelegenen Stadt.


26.10.2010 - Hoyerswerda - Bürgerinitiative wehrt sich erfolgreich gegen den Abriss

In Hoyerswerda hat der Stadtrat am 26.10.2010 den langfristigen Erhalt des Hochhauses "Am Knie" in der Bautzener Allee 83 beschlossen. Der Beschluss geht auf einen Antrag der CDU/FDP-Fraktion zurück. Mit diesem Beschluss wurde eine Forderung der Bürgerinitiative Hochhaus "Am Knie" umgesetzt.

Hintergrund:

Das Hochhaus "Am Knie" ist ein Plattenbau des Typs P 2 und wurde 1974 errichtet. Das Gebäude umfasst 11 Etagen mit 126 Wohnungen und befindet sich im Eigentum der kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Hoyerswerda (WH). Dank seiner exponierten Lage an einer Biegung der Bautzener Allee markiert das Hochhaus eine wichtige Höhendominante. Im Frühjahr 2009 gab die WH erste Übeerlegungen bekannt, das Hochhaus abzureißen. Als Reaktion gründete sich im Sommer 2009 eine Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt des Hochhauses einsetzte. Dieser Kampf wurde nun von Erfolg gekrönt.


22.10.2010 - Chemnitz - Bürgersolaranlage eingeweiht

In Chemnitz wurde am 22.10.2010 die fünfte Bürgersolaranlage eingeweiht.

Die Solaranlage befindet sich auf dem Wohnhaus Erdmannsdorfer Straße 35 - 39. Hauseigentümer ist die Wohnungsgenossenschaft (WG) "Einheit". Die Investitionskosten betrugen rund 100000 Euro, die Leistung der Anlage beträgt rund 32000 Kilowattstunden pro Jahr. Nach 13 Jahren soll sich die Investition amortisiert haben.


21.10.2010 - Waldheim - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Waldheim hat der Stadtrat am 21.10.2010 den Abriss der Wohnhäuser Feldstraße 2, 4, 5, 6 beschlossen. Die Gründerzeithäuser wurden zwischen 1867 und 1881 errichtet. Die Häuser Feldstraße 2, 4 und 6 gehören der kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Waldheim GmbH (WBV) und stehen schon seit Jahren leer. Das Haus Feldstraße 5 hat die Stadt von einem Privateigentümer erworben. Der Abriss soll bis zum 15.3.2011 abgeschlossen sein. Finanziert werden soll der Abriss durch das Programm "Stadtumbau Ost". Nach den Abrissen soll auf der Abrissbrache eine Grünfläche entstehen.

Hintergrund:

Waldheim musste nach 1990 einen Bevölkerungsrückgang von gut 10.000 Einwohnern auf derzeit 8600 Einwohner verkraften. Diese Schrumpfung führte zu einem Wohnungsleerstand von rund 14 Prozent in der Gesamtstadt.

Besonders hohe Leerstandsquoten entstanden in den Altbauquartieren, die unter dichten Bebauungen, Grünflächendefiziten, teilweise lauten Straßen, fehlenden Balkonen und schlechten Wärmedämmungen litten. Die Folge waren Leerstandsquoten von 53 Prozent (Quartier Feldstraße), 28 Prozent (Quartier Niedermarkt), 24 Prozent (Quartier Talstraße) und 22 Prozent (Quartier Härtelstraße). Über 75 Prozent der Leerstände konzentrierten sich in vor 1918 errichteten Gebäuden.

Die Wohnblöcke aus der DDR-Zeiten dagegen erfreuen sich anhaltend großer Beliebtheit und sind fast überhaupt nicht vom Leerstand betroffen. Folgerichtig wurden in Waldheim im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" bisher ausschließlich Altbauten abgerissen.

Diese Entwicklung soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Bevölkerungsprognosen gehen von einem weiteren Bevölkerungsrückgang auf 7500 bis 7800 Einwohner im Jahr 2020 aus. Im Januar 2010 wurde ein neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept beschlossen, das den Abriss von 230 Wohnungen bis 2020 vorsieht.


21.10.2010 - Jena - öffentlich geförderte Wohnungsnot

In Jena hat Volker Blumentritt, Ortsteilbürgermeister von Neulobeda und Vorsitzender des Beirats der kommunalen Wohnungsgesellschaft Jenawohnen, einen Runden Tisch der Wohnungsunternehmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot gefordert.

Hintergrund ist die massive Wohnungsnot in Jena, unter der nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der Universität zu leiden haben. Viele Studenten und Mitarbeiter sind gezwungen, außerhalb Jenas eine Wohnung zu mieten und jeden Tag nach Jena zu pendeln.

Ursache der Wohnungsnot ist der Abriss von Wohnungen zwischen 2002 und 2005. Damals wurden mit öffentlichen Fördergeldern aus dem Programm "Stadtumbau Ost" 1200 Wohnungen abgerissen. Sowohl Volker Blumentritt als auch Finanzdezernent Frank Jauch betrachten diese Abrisse mittlerweile als einen Fehler. Allerdings weisen sie auch darauf hin, dass für die Abrisse Fördergelder vergeben wurden, die die Stadt nicht verfallen lassen wollte.


21.10.2010 - Halle/Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Halle/Saale wird am dem 22.10.2010 mit dem Abriss des Wohnhauses Delitzscher Straße 32 begonnen. Das Gründerzeithaus wurde von einem Privateigentümer in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Folgerichtig sieht sich die Stadt gezwungen, das Gebäude auf dem Wege einer Ersatzvornahme abzureißen.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Abrisse ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


15.10.2010 - Jena - Wohnungsnot nach Wohnungsabrissen

In Jena haben heute Studenten gegen die Wohnungsnot in der Stadt protestiert.

Hintergrund ist die massive Wohnungsnot in Jena, unter der nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der Universität zu leiden haben. Viele Studenten und Mitarbeiter sind gezwungen, außerhalb Jenas eine Wohnung zu mieten und jeden Tag nach Jena zu pendeln.

Ursache der Wohnungsnot ist der Abriss von Wohnungen zwischen 2002 und 2005. Damals wurden mit öffentlichen Fördergeldern aus dem Programm "Stadtumbau Ost" 1200 Wohnungen abgerissen, die heute schmerzlich vermisst werden.


21.09.2010 - Halle/Saale - Einsturzhaus soll ganz abgerissen werden

Das Wohnhaus Reilstraße 101, das am 17.9.2010 teilweise eingestürzt war, soll nun ganz abgerissen werden. Die Eigentümer des Gründerzeithauses, eine elfköpfige Erbengemeinschaft, bemühen sich derzeit um eine Finanzierung des Abrisses. Die genaue Abrisszeit ist derzeit noch unklar.


18.09.2010 - Halle/Saale - Gründerzeithaus stürzt ein

Am 17.9.2010 kam es in Halle/Saale wieder zu einem Teileinsturz. Betroffen war das Gründerzeithaus Reilstraße 101, in dem mehrere Decken zusammenbrachen.

Das Haus gehört einer elfköpfigen Erbengemeinschaft und steht schon seit Jahren leer. Mittlerweile ist das Dach völlig kaputt, Feuchtigkeit und Hausschwamm haben vom Gebäude Besitz ergriffen. Das Ordnungsamt der Stadt Halle sieht dennoch keine akute Gefahr und hat deshalb auf Zwangsmaßnahmen gegen die Hauseigentümer oder eine Sperrung des Bürgersteiges verzichtet.

Passanten kamen bei dem Teileinsturz glücklicherweise nicht zu Schaden.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt. Der Wohnungsleerstand stieg in der Altstadt auf 27,3 Prozent, in der nördlichen Innenstadt auf 26,87 Prozent und in der südlichen Innenstadt auf 26,15 Prozent an.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, Straßenlärm und Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes in den Altbauquartieren und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Einstürze ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


17.09.2010 - Leipzig - Bürger protestieren gegen Haus-Ruinen

Leipziger Bürger haben mit einem Offenen Brief gegen Hausruinen protestiert.

Konkret geht es um die denkmalgeschützten Gründerzeithäuser Sternwartenstraße 38 und 40. Die Wohnhäuser wurden 2007 von der kommunalen Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) an eine private GI Objekt-Gesellschaft verkauft. Der neue Eigentümer plante die Sanierung der Häuser und ihren Umbau zu einer noblen Eigentumswohnanlage. In der Praxis allerdings wurden die Häuser dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile kam es sogar zu Teileinstürzen, die eine Sperrung des betroffenen Bürgersteiges nach sich zogen.

Diese Zustände wollen die Bewohner der angrenzenden Gebäude nicht mehr hinnehmen. Über 50 Anwohner schrieben einen Offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung, in dem sie die Behebung der Missstände anmahnten.

Die Stadt sagte nun einen zügigen Abriss zumindest des Hauses Sternwartenstraße 40 zu. Der Eigentümer indes verspricht noch immer eine baldige Sanierung.


16.09.2010 - Land Brandenburg - Landtagsfraktion Bündnis 90/Grüne veranstaltet Fachgespräch zur Städtebauförderung am 27.09.2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Städteförderung in Brandenburg drohen erhebliche Einschnitte. Ungeachtet der positiven Bilanz des Stadtumbaus hat die Bundesregierung angekündigt, die Mittel für die Städtebauförderung zu halbieren. Brandenburger Städten droht damit erneut die Gefahr einer zerstörerischen Abwärtsspirale, denn ihr Schrumpfungsprozess dauert an.

Im Rahmen eines Fachgesprächs möchten wir klären, wie diese Abwärtsspirale verhindert werden kann und welche Prioritäten in der Stadtentwicklung in Brandenburg zukünftig gesetzt werden sollen. Dazu laden wir Sie herzlich ein.

Mit freundlichen Grüßen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

IM BRANDENBURGER LANDTAG

Michael Mangold

Assistent der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Am Havelblick 8

14473 Potsdam

Tel. 0331-966 1717

Fax 0331-966 1702

ma03@gruene-fraktion.brandenburg.de

www.gruene-fraktion.brandenburg.de

Fachgespräch: "Leere Kassen, leere Städte? Haushaltskonsolidierung bedroht nachhaltige Stadtentwicklung"

27.09.2010, 17:00-19:30

Brandenburger Landtag, Raum 137, Am Havelblick 8, 14473 Potsdam

Anmeldungen bitte bis zum 21. September 2010 an:

ma03@gruene-fraktion.brandenburg.de

Worum geht es?

Der Städteförderung in Brandenburg drohen erhebliche Einschnitte. Ungeachtet der positiven Bilanz des Stadtumbaus und Stadtentwicklungsprogrammen wie Soziale Stadt, hat die Bundesregierung angekündigt, die Mittel zu halbieren. Brandenburger Städten droht damit erneut die Gefahr einer zerstörerischen Abwärtsspirale, denn ihr Schrumpfungsprozess dauert an. Es steht zu befürchten, dass der bisherige Erfolg leichtfertig verspielt wird. Die bisherigen Maßnahmen sind nur dann nachhaltig, wenn die notwendigen Folgemaßnahmen getroffen werden können.

Zudem plant die Bundesregierung eine strukturelle Veränderung der Förderung, die der Landesregierung eine weitere Steuerfunktion in der Städteförderung übertragen würde: Ab 2011 sollen die Mittel den Ländern pauschal zugewiesen werden. Die Länder könnten diese dann gemäß ihrer eigenen, spezifischen Erwartungshaltungen in den unterschiedlichen Programmlinien verteilen. Es besteht die Gefahr, dass die drohenden Kürzungen und die durch das Infrastrukturministerium angekündigte Konzentration der Mittel auf den Stadtumbau Ost zu Lasten anderer Programme - wie beispielsweise Soziale Stadt - gehen werden.

Wir möchten u. a. den folgenden Fragen nachgehen:

Programm

17:00 Begrüßung und Einführung

Michael Jungclaus, MdL

Sprecher für Infrastrukturpolitik,

Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Brandenburg

17:15 Podiumsdiskussion

Jürgen Schweinberger, Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, Abteilungsleiter Stadtentwicklung und Wohnungswesen

Jens Krause, Industrie- und Handelskammer Cottbus, Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik Regionalplanung/Verkehr/Handel

Jens Graf, Städte- und Gemeindebund Brandenburg, Referatsleiter Stadtentwicklung

Dr. Heike Liebmann,Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS). Leiterin der Abteilung Regenerierung von Städten

Dr. Klaus-Peter Schulze, Bürgermeister der Stadt Spremberg

Herr Michael Annuß, Stadt Frankfurt/Oder, Leiter des Bauamts

Moderation: Michael Jungclaus, MdL


14.09.2010 - Nordhausen - Abriss in der Altstadt

Am 14.9.2010 hat in der Altstadt von Nordhausen der Abriss des Hauses Kranichstraße 15 begonnen.

Das Wohn- und Gewerbehaus wurde 1873 errichtet und stand unter Denkmalschutz. Während der DDR-Zeit wurde das Gebäude von der Bettenreinigung Steinecke genutzt. Doch nach 1990 geriet das Gebäude in die Hand von Privateigentümern, die das Gebäude dem Leerstand und Verfall überließen. Erst 2009 wurde das Gebäude durch die Stadt von einem Insolvenzverwalter erworben. Doch mittlerweile war das Gebäude dermaßen geschädigt, dass eine Sanierung nicht mehr vertretbar erschien.


13.09.2010 - Magdeburg - "Haus der Lehrer" wird saniert

Lange war die Zukunft des leer stehenden "Hauses der Lehrer" in Magdeburg umstritten. Doch nun soll das 1970 eingeweihte Gebäude am Breiten Weg eine Renaissance erfahren. Denn die städtische Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (WOBAU) plant eine Sanierung und Aufstockung des Gebäudes.

Das "Haus der Lehrer" wurde von 1969 bis 1970 durch ein Kollektiv unter Leitung von Johannes Schroth errichtet. Der Gebäudekomplex besteht aus einem zweigeschossigen Flachbau und einem zwölfgeschossigen Hochhaus, das in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtet wurde. Das "Haus der Lehrer" diente nicht nur der Lehrerweiterbildung, sondern war ein Kultur- und Freizeitzentrum für die gesamte Bevölkerung. Hier gab es einen Klubkeller, eine Grillbar, ein Cafe´, mehrere Gaststätten, Mehrzwecksäle für Theater- und Kabarettvorstellungen, Lektionsräume, Zirkelräume, Klubräume, ein Amateurfilmstudio, ein Fotolabor, eine pädagogische Fachbibliothek, Büroräume sowie eine Aussichtsplattform. Dank dieser Nutzungsvielfalt entwickelte sich das "Haus der Lehrer" während der DDR-Zeit zu einer gefragten Adresse.

Doch nach 1990 setzte der Niedergang des Gebäudes ein. Die Einrichtungen wurden geschlossen, das leere Haus entwickelte sich immer mehr zu einem Schandfleck. Überlegungen für eine neue Nutzung des Gebäudes als Kultusministerium oder Landesbaubetrieb wurden wieder verworfen. Zeitweilig wurde auch der Abriss des Komplexes erwogen, doch dieser scheiterte an den Förderbedingungen des Programms "Stadtumbau Ost", nach denen nur der Abriss von Wohnhäusern gefördert wird.

Dieser Leidensweg soll nun ein Ende finden. Die WOBAU plant eine Sanierung des Gebäudes für 13 Millionen Euro bis 2012. Der verantwortliche Architekt Rolf Zinz plant eine Mischung aus Gastronomie, Gewerbe, Büros und Wohnungen. In den unteren vier Etagen sollen Büros einziehen, in den oberen Etagen sind Wohnungen geplant. Zusätzlich soll das Hochhaus um zwei weitere Etagen aufgestockt werden. Eine Etage soll eine luxuriöse Penthauswohnung beherbergen, in der obersten Etage ist eine Sky-Bar geplant.


10.09.2010 - Magdeburg - Investor plant Hochhaus-Sanierung

Derzeit ist das Wohnhochhaus Ziolkowskistraße 22 im Wohngebiet Neustädter See ein Schandfleck. Doch dieser Zustand soll sich bald ändern. Denn ab Frühjahr 2011 will das Berliner Unternehmen One Immo Berlin GmbH mit der Sanierung des Hochhauses beginnen.

Bei dem Hochhaus handelt es sich um einen 16-geschossigen Plattenbau des Typs PH 16 mit 132 Wohnungen und wurde 1976 errichtet. Dank der vielfältigen Wohnungsgrundrisse, die sogar Maisonettewohnungen umfassten, erfreute sich das Hochhaus großer Beliebtheit. Doch in den 1990er Jahren sah sich der Eigentümer, die Wohnungsbaugenossenschaft Stadtfeld, zum Verkauf des Hochhauses im Rahmen des Altschuldenhilfegesetzes gezwungen. In den folgenden Jahren erlebte das Haus etliche Eigentümerwechsel und eine zunehmende Verwahrlosung. Lange Zeit wurde sogar ein Abriss des Gebäudes diskutiert.


03.09.2010 - Halle/Saale - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Halle/Saale wird erneut ein Gründerzeithaus abgerissen. Am 3.9.2010 begann der Abriss des Wohnhauses Franz-Andres-Straße 1.

Das um 1870 errichtete Gebäude gehört einem Privateigentümer aus den Niederlanden und ist am 25.2.2010 teilweise eingestürzt. Die Stadtverwaltung erließ daraufhin eine Abrissverfügung, der der Hauseigentümer nun nachkam.


28.08.2010 - Chemnitz - Sanierung auf dem südlichen Sonnenberg geplant

In Chemnitz soll in den nächsten Jahren rund 1200 Plattenbauwohnungen auf dem südlichen Sonnenberg saniert werden.

Derzeit weisen die betroffenen Gebäude Leerstände zwischen 30 und 50 Prozent auf. Die Sächsische Wohnungsgenossenschaft (SWG) will das Leerstandsproblem durch eine Mischung aus Sanierungen, Aufzuganbauten, Grundrissänderungen und Teilrückbauten lösen. Insgesamt 755 Genossenschaftswohnungen sollen auf diese Weise umgebaut werden. Im September 2010 sollen die Bauarbeiten beginnen. Zunächst sollen die Gebäude Paul-Arnold-Straße 5 und Sonnenstraße 33 mit insgesamt 27 Wohnungen für 1,1 Millionen Euro umgebaut und mit einem Aufzug ausgestattet werden.

Die kommunale Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbH (GGG) plant die Sanierung ihrer Wohnhäuser auf dem südlichen Sonnenberg ab Sommer 2011.

Hintergrund:

Das Wohngebiet südlicher Sonnenberg wurde zwischen 1981 und 1990 nach Entwürfen von Gisela Schmidt, Gertraud Schaarschmidt, Christian Pilz (Städtebau) und Jochen Krüger, Siegfried Krieger (Hochbau) errichtet. Bei dem Projekt handelte es sich um die Revitalisierung eines gründerzeitlichen Arbeiterquartiers durch eine Mischung aus Altbausanierung, Abrissen und Ersatzneubauten in Plattenbauweise des Typs WBS 70 / IW 83. Insgesamt wurden rund 2000 Wohnungen saniert und 2500 Wohnungen neu gebaut.


20.08.2010 - Sachsen - Interesse an Abrissförderung nimmt ab

In Sachsen werden immer weniger Wohnungen abgerissen. Grund ist die sinkende Bereitschaft der Hauseigentümer, die hohen Abrissziele des Programms "Stadtumbau Ost" umzusetzen. 2009 wurden von der Abrissförderung des Programms "Stadtumbau Ost" in Höhe von 61 Millionen Euro lediglich 32 Millionen Euro von den sächsischen Hauseigentümern abgerufen.

Die Ursachen für die sinkende Attraktivität des Programms "Stadtumbau Ost" sind vielfältig. Ein Grund sind die gesunkenen Kreditzinsen. Viele Wohnungsunternehmen konnten nach Ablauf der Zinsbindungsfristen günstigere Kreditkonditionen heraushandeln und dadurch ihre wirtschaftliche Lage verbessern. Andere Wohnungsunternehmen konnten durch Umstrukturierungsmaßnahmen und den Abbau von Personal ihre Wirtschaftlichkeit erhöhen. Etliche Wohnungsunternehmen haben auch durch Abrisse ihre Leerstände deutlich reduziert und sehen nun keinen Grund für weitere Abrisse. Die Folge: Viele Wohnungsunternehmen sind nicht mehr auf die Abrissförderungen und Altschuldenhilfen aus dem Programm "Stadtumbau Ost" angewiesen und müssen deshalb auch nicht mehr abreißen.

Der sächsische Innenminister Markus Ulbig, der auch für die Baupolitik zuständig ist, hält dennoch an den Abrisszielen fest. Nach seinen Planungen sollen in Sachsen bis 2016 nochmals 150000 Wohnungen abgerissen werden.


17.08.2010 - Waldheim - Gründerzeithäuser werden abgerissen

In Kürze sollen in Waldheim die Wohnhäuser Feldstraße 2, 4, 5, 6 abgerissen werden. Die Gründerzeithäuser wurden zwischen 1867 und 1881 errichtet. Die Häuser Feldstraße 2, 4 und 6 gehören der kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Waldheim GmbH (WBV) und stehen schon seit Jahren leer. Das Haus Feldstraße 5 befindet sich im Privateigentum und wird noch bewohnt. Dieses Gebäude will die Stadt für 40300 Euro erwerben. Nach den Abrissen soll auf der Abrissbrache eine Grünfläche entstehen.

Hintergrund:

Waldheim musste nach 1990 einen Bevölkerungsrückgang von gut 10.000 Einwohnern auf derzeit 8600 Einwohner verkraften. Diese Schrumpfung führte zu einem Wohnungsleerstand von rund 14 Prozent in der Gesamtstadt.

Besonders hohe Leerstandsquoten entstanden in den Altbauquartieren, die unter dichten Bebauungen, Grünflächendefiziten, teilweise lauten Straßen, fehlenden Balkonen und schlechten Wärmedämmungen litten. Die Folge waren Leerstandsquoten von 53 Prozent (Quartier Feldstraße), 28 Prozent (Quartier Niedermarkt), 24 Prozent (Quartier Talstraße) und 22 Prozent (Quartier Härtelstraße). Über 75 Prozent der Leerstände konzentrierten sich in vor 1918 errichteten Gebäuden.

Die Wohnblöcke aus der DDR-Zeiten dagegen erfreuen sich anhaltend großer Beliebtheit und sind fast überhaupt nicht vom Leerstand betroffen. Folgerichtig wurden in Waldheim im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" bisher ausschließlich Altbauten abgerissen.

Diese Entwicklung soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Bevölkerungsprognosen gehen von einem weiteren Bevölkerungsrückgang auf 7500 bis 7800 Einwohner im Jahr 2020 aus. Im Januar 2010 wurde ein neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept beschlossen, das den Abriss von 230 Wohnungen bis 2020 vorsieht.


16.08.2010 - Waren/Müritz - Vollvermietung auch ohne Abriss

Sehr erfolgreich im Kampf gegen den Leerstand ist die Warener Wohnungsgenossenschaft e.G. (WWG) in Waren/Müritz. Diese verzeichnet derzeit einen Wohnungsleerstand von nur 0,4 Prozent, und das, obwohl auch Waren eine schrumpfende Stadt ist und die WWG bisher keinerlei Wohnungsabrisse durchgeführt hat.

Die WWG verfügt über 1560 Wohnungen, die sich fast vollständig in DDR - Wohnblöcken der Bauarten WBS 70 und IW 64 / Brandenburg befinden. Auf die Schrumpfung der Stadt reagierte die WWG mit einer Sanierung der Wohnungen. Einige Wohnblöcke wurden mit Aufzügen nachgerüstet. Zudem startete die WWG neue Nutzungskonzepte. Einige Blöcke wurden beispielsweise preiswert an Touristen vermietet. Dank dieser Strategien gelang eine Absenkung des Leerstandes auf derzeit 0,4 Prozent.

Mittlerweile investiert die WWG sogar in den Neubau einer Wohnanlage am Rosengarten.


13.08.2010 - Chemnitz - Gründerzeithaus wird abgerissen

Heute wurde mit dem Abriss des Wohn- und Geschäftshauses Hartmannstraße 16 begonnen. Das 1893 errichtete Gebäude befand sich jahrelang im Privateigentum. Ende Juni 2010 kaufte die Stadt das mittlerweile einsturzgefährdete Gebäude für 150000 Euro. Anfang August erteilte die zuständige Landesdirektion Chemnitz die Genehmigung für den Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes. Der Abriss soll rund 85000 Euro kosten.

Hintergrund:

Chemnitz musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von 323000 Einwohnern (jetziges Stadtgebiet) auf derzeit 241000 Einwohner verkraften. Für die nächsten Jahre wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahlen prognostiziert. Die Folge ist ein Wohnungsleerstand, der in der Gesamtstadt derzeit bei rund 20 Prozent liegt. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen sind allerdings die Gründerzeitquartiere. Beispielsweise beträgt der Leerstand in Sonnenberg 34 Prozent, im Lutherviertel gar 39 Prozent. Vor allem Wohnlagen mit Grünflächendefiziten und Häuser an lauten Hauptstraßen lassen sich nur schwer vermieten.

In den letzten Jahren hatten die Chemnitzer Stadtverwaltung und die GGG versucht, den Leerstand in den Gründerzeitquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Zwischen 2000 und Ende 2007 wurden in Chemnitz 14150 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Allein in der Großsiedlung Heckertgebiet mussten 8660 Wohnungen der Abrissbirne weichen. Häufig, wie im Wohngebiet Hutholz-Süd, wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert.

Dennoch wurde das Ziel einer Belebung der Gründerzeitquartiere verfehlt, da die vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner einen Umzug in die Gründerzeitquartiere vehement ablehnten. Als Ablehnungsgründe wurden Defizite, wie Lärm, Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, schlechte Luft und der Parkplatzmangel, genannt. Im Entwurf für ein Städtebauliches Entwicklungskonzept für Chemnitz heißt es daher: "gelenkte Umzüge aus Wohngebäuden der Baujahre 1949 bis 1990 in Gebäude der Gründerzeit sind derzeit fast unmöglich." und "Es gibt kein nennenswertes städtisches Umzugspotenzial in die Gründerzeitgebiete." (Entwurf Städtebauliches Entwicklungskonzept Chemnitz 2020, Dezember 2008, S 45 f.)

Auf diese Probleme reagierte die Chemnitzer Stadtverwaltung mit Konzepten für eine Umgestaltung und Aufwertung der Gründerzeitquartiere. Diese Versuche wurden allerdings immer wieder durch die zersplitterten Eigentümerstrukturen behindert. Konzepte für einen Häuser- und Grundstückstausch, die einen planmäßigen Stadtumbau ermöglichen sollten, scheiterten an Problemen der Wertermittlung und der fehlenden Kooperationsbereitschaft der privaten Hauseigentümer.

Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Gründerzeithäusern.


12.08.2010 - Leipzig - Einsturz in Connewitz

Wieder ist in Leipzig ein Haus teilweise eingestürzt. Diesmal traf es das Gründerzeitmietshaus Simildenstraße 26 in Connewitz. Das neobarocke Wohnhaus wurde in den letzten Jahren von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Am 12.8.2010 sind schließlich Teile des Giebels eingestürzt. Durch herabfallende Bauteile wurden drei parkende Autos demoliert. Passanten wurden glücklicherweise nicht verletzt. Zur Abwendung der akuten Gefährdung der öffentlichen Sicherheit wurden Teile der Simildenstraße gesperrt.


12.08.2010 - Chemnitz - Wohnungsmarktstudie vorgestellt

Wohin entwickelt sich der Stadtumbau in Chemnitz? Dieser Frage widmete sich eine Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung, die am 12.8.2010 in der Handwerkerschule stattfand. Anlass war eine neue Wohnungsmarktstudie des Büros Analyse & Konzepte (Hamburg / Droyßig), die vor allem mit privaten Hauseigentümern diskutiert werden sollte.

In der Praxis allerdings wurde die Veranstaltung nur von rund 30 Personen besucht, darunter Vertreter der Stadtverwaltung und des Stadtrates, Quartiersmanagerinnen, ein Landtagsabgeordneter. Private Hauseigentümer waren dagegen kaum anwesend. Offenbar ist das Interesse privater Hauseigentümer am Stadtumbau in Chemnitz sehr begrenzt.

Die Wohnungsmarktstudie geht von einem weiteren Bevölkerungsrückgang aus. Demnach wird die Bevölkerungszahl in Chemnitz von derzeit 241000 auf rund 225000 im Jahr 2020 sinken. Vor allem die jüngeren und mittleren Bevölkerungsgruppen werden deutlich schrumpfen, die Zahl der Senioren wird dagegen um 4700 anwachsen.

Weiterhin prognostiziert die Studie eine wachsende Differenzierung in unattraktive Wohnlagen mit geringen Vermarktungschancen und attraktive Wohnlagen mit guten Vermarktungschancen. Diese Differenzierung würde sich nicht in erster Linie zwischen Wohngebieten, sondern auch innerhalb der Wohngebiete vollziehen, deshalb wäre eine kleinteilige Betrachtung wichtig. In Altbaugebieten gäbe es beispielsweise ruhige Wohnlagen an grünen Plätzen, die auch künftig vermarktbar wären. Häuser an lauten Hauptstraßen dagegen würden künftig kaum noch Mieter finden. Ähnliche Diffenzierungsprozesse erwartet die Studie auch für die Großsiedlungen aus der DDR-Zeit.

Besonders gute Vermarktungschancen prognostiziert die Studie den Gartenstadtsiedlungen der 1920er und 1930er Jahre, wie die Gartenstadt Gablenz. Diese ruhigen und grünen Siedlungen wären die eigentlichen "Juwelen" von Chemnitz und sollten zum Aufbau eines positiven Stadtimages genutzt werden.

Einige Schlussfolgerungen der Studie dürften sicher noch zu Diskussionen führen. Beispielsweise prognostiziert sie, dass trotz des Rückganges an junger Bevölkerung und der Zunahme der Senioren die eher jugendorientierte Lebensstile ("dynamisch-kommunikative" Lebensstile) an Bedeutung gewinnen werden. Diese Annahme, die auf "gesamtgesellschaftlichen Trends" beruhen würde, dürfte eher zweifelhaft sein - mit entsprechenden Konsequenzen für die Wohnungsnachfrage.

Dennoch bietet die Studie die Chance, dass in die oft reichlich destruktiv geführte Chemnitzer Stadtumbaudiskussion etwas mehr Realismus einzieht.


10.08.2010 - Land Brandenburg - Förderung von Wohnungsneubauten wird wiederaufgenommen

Das Land Brandenburg will die öffentliche Förderung von Wohnungsneubauten wiederaufnehmen. Bis 2013 sollen 13 Millionen Euro als zinslose Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Mit diesen Geldern sollen rund 1000 Wohnungen errichtet werden. Mindestens 25 Prozent der Neubauwohnungen sollen als belegungsgebundene Wohnungen realisiert werden.

Erstaunlich sind allerdings die Vergabemodalitäten für die Fördermittel. Denn die Fördergelder sollen nicht an die Städte mit besonders großem Wohnungsmangel gehen. Stattdessen ist ein Wettbewerb geplant, an dem sich alle brandenburgischen Städte beteiligen können. Die Gewinner sollen in den Genuss der Wohnungsbauförderung kommen. Die Bewerbungsfrist endet am 15.10.2010.

Aufgrund dieser Modalitäten wollen sich auch Städte um die Neubauförderung bewerben, die unter Leerstandsproblemen leiden und die mit öffentlichen Fördergeldern aus dem Programm "Stadtumbau Ost" Wohnungen abreißen. Selbst Städte wie Wittenberge, das unter Leerstandsquoten von teilweise über 40 Prozent leidet, oder Cottbus, das derzeit massenhaft Wohnungen abreißt, wollen sich um die Neubauförderung bewerben.

Hintergrund:

Das Land Brandenburg hatte bis 2004 den Neubau von Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau gefördert. Anschließend erfolgte eine Einstellung der Neubauförderung, da in etlichen brandenburgischen Städten Leerstandsprobleme auftraten und die Landesregierung die Fördergelder vor allem für Wohnungsabrisse im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" einsetzte. Die Folge war allerdings ein massiver Wohnungsmangel in wachsenden Städten und Gemeinden Brandenburgs, wie in Potsdam, Falkensee oder Kleinmachnow. Folgerichtig forderten die betroffenen Kommunen regelmäßig eine Wiederaufnahme der Förderung von Wohnungsneubauten.


10.08.2010 - Potsdam - Gewoba plant Wohnungsneubau

Die städtische Wohnungsgesellschaft Gewoba hat den Neubau von rund 450 Wohnungen bis 2016 angekündigt.

Geplant ist eine Wohnanlage mit rund 400 Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots an der Heinrich-Mann-Allee. Eine zweite Wohnanlage mit 48 Wohnungen ist an der Friedhofsgasse vorgesehen. Diese Wohnanlage wird rund 6,2 Millionen Euro kosten.

Zudem will die Gewoba die Sanierung des Wohngebietes Drewitz in Angriff nehmen. Geplant ist ab 2011 die Sanierung des Karrees Konrad-Wolf-Allee / Guido-Seeber-Weg / Eduard-von-Winterstein-Straße mit 200 Wohnungen. Die Wohnblöcke sollen energetisch saniert und mit Aufzügen ausgestattet werden. Außerdem soll der Wohnblock Guido-Seeber-Weg 2 - 8 um ein zusätzliches Geschoss mit 16 Wohnungen aufgestockt werden.


31.07.2010 - Jüterbog - Fachwerkhaus in der Altstadt eingestürzt

Auch in der Altstadt der brandenburgischen Kleinstadt Jüterbog grassiert die Einsturzgefahr. Konkret betroffen ist das Wohnhaus Nikolaikirchstraße 43. Das Fachwerkhaus wurde vermutlich um 1750 errichtet. In den letzten Jahren wurde es allerdings dem Leerstand und Verfall überlassen. Am 29.7.2010 schließlich erfolgte ein Teileinsturz.

Zur Gefahrenabwehr wurde als Sofortmaßnahme die Nikolaikirchstraße gesperrt.


24.07.2010 - Kirchberg - Abriss von Fachwerkhäusern

In der bei Zwickau gelegenen Kleinstadt Kirchberg ist die Häuserzeile Schneeberger Straße 1 - 7 abgerissen worden. Die gründerzeitlichen Fachwerkhäuser beherbergten ursprünglich Wohnungen und Büros der Möbelstoff- und Plüschwerke. Nach der Schließung der Werke 1990 geriet die Häuserzeile in den Besitz der Treuhandgesellschaft, die die Häuser 2001 versteigerte. Anschließend folgte ein häufiger Eigentümerwechsel. 2009 schließlich konnte die Stadt die mittlerweile völlig desolaten Häuser erwerben.

Die Abrisse werden mit Fördermitteln aus dem Brachflächenrevitalisierungsprogramm finanziert.


24.07.2010 - Altenburg - Baudenkmal vor dem Abriss

In Altenburg wird ab dem 2.8.2010 das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus Johannisvorstadt 10 abgerissen.

Das Gebäude wurde um 1890 als Wohn- und Geschäftshaus mit rückwärtigen Gewerbebauten errichtet. Doch nach 1990 wurde das Gebäude von den Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen. 2009 gelang es der Stadt Altenburg, das Gebäude auf dem Weg der Zwangsvollstreckung zu erwerben. Da eine Sanierung des Gebäudes für die finanzschwache Stadt nicht finanzierbar ist, entschied sie sich für einen Abriss.

Von den Abrisskosten von 70000 Euro wird die Stadt 23000 Euro übernehmen, 47000 Euro sollen durch Städtebaufördermittel finanziert werden. Der Abriss soll vom 2. August bis Mitte September 2010 dauern. Anschließend soll die Abrissbrache begrünt werden.


20.07.2010 - Burgstädt - Stadt kauft Altbauten und reißt sie ab

In der sächsischen Kleinstadt Burgstädt hat die Stadt mehrere leerstehende Gebäude für den Abriss erworben.

Burgstädt musste nach 1990 einen Bevölkerungsrückgang und einen Anstieg des Wohnungsleerstandes hinnehmen. Besonders vom Leerstand betroffen sind Gründerzeitaltbauten, die sich in der Regel im Privateigentum befinden. Die Eigentümer überließen ihre unrentablen Immobilien dem Verfall, etliche Gebäude entwickelten sich zu einer Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit.

Doch nun hat die Stadt mehrere Gebäude zum Zwecke des Abrisses erworben. Das Haus August-Bebel-Straße 2 wurde im Rahmen einer Zwangsversteigerung erworben und wird demnächst abgerissen. Das Haus August-Bebel-Straße 9 wurde für einen Euro von einer Erbengemeinschaft gekauft und soll abgerissen werden. Das Haus Dr.-Robert-Koch-Straße 43 wurde von einem Privateigentümer ebenfalls für einen Euro erworben und soll in Kürze abgerissen werden. Für weitere leere Gebäude konnte noch keine Lösung gefunden werden.


16.07.2010 - Wittenberge - Abriss von Jugendstilhäusern

In Wittenberge hat der Abriss der denkmalgeschützten Wohnhäuser Röhlstraße 11, 12, 13, 14 begonnen.

Die Jugendstilhäuser befinden sich im Jahnschulviertel und wurden um 1905 errichtet. Das Haus Röhlstraße 12 befindet sich im Eigentum der Stadt, die Häuser Nr. 11, 13 und 14 gehören der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Wittenberge mbH. (WGW) Nach 1990 wurden auch diese Gebäude - wie viele andere Häuser in Wittenberge - vom Leerstand und Verfall heimgesucht.

Der Hintergrund der Abrisse ist ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt (Awo) für ein barrierefreies und betreutes Wohnen in der Innenstadt. Im Rahmen dieses Projektes sollen die Häuser Johannes-Runge-Straße 5 und 6 sowie Theodor-Körner-Straße 7 saniert und umgebaut werden. Die Häuser Röhlstraße 11, 12, 13 sollen dagegen abgerissen und durch Grünflächen ersetzt werden. Das Haus Röhlstraße 14 soll durch einen Neubau ersetzt werden. Die Abrisse sollen bis Mitte August 2010 beendet sein, die Sanierungen sollen bis 2012 abgeschlossen werden.


16.07.2010 - Berlin - ehemalige Schule wird zur Eigentumswohnanlage

Die Berliner Saxum AG plant den Umbau einer ehemaligen Schule in Berlin - Lichtenberg in eine Eigentumswohnanlage.

Umgebaut werden soll die ehemalige Doppelschule Elfriede-Tygör-Straße 1-3 im Wohngebiet Straße Am Tierpark. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Stahlbeton-Skelettbau des Typs SK-Berlin 68. Vorgesehen sind der Anbau einer Wärmedämmfassade und neuer Balkone, Grundrissänderungen, der Einbau von Aufzügen sowie die Schaffung von Gärten für die Erdgeschosswohnungen. Insgesamt sollen 52 barrierearme Eigentumswohnungen mit einer Fläche von 65 bis 125 Quadratmetern entstehen, die rund 1400 Euro pro Quadratmeter kosten sollen.

Die gegenüberliegende ehemalige Kindertagesstätte Elfriede-Tygör-Straße 2-4 hat die Saxum AG bereits 2008/2009 zu einer Eigentumswohnanlage umgebaut. Die 18 Eigentumswohnungen konnten schon kurz nach Fertigstellung der Bauarbeiten vollständig verkauft werden.

Hintergrund Saxum AG:

Die Saxum AG wurde 1995 in Chemnitz gegründet. Seit dem Jahr 2000 beschäftigt sie sich vorwiegend mit dem Erwerb von Plattenbauten und anderen DDR-Gebäuden, die anschließend zu Eigentumswohnanlagen umgebaut werden. Zunächst realisierte die Saxum AG entsprechende Projekte in Chemnitz, später folgten Projekte in Dresden, Leipzig, Berlin und Limbach-Oberfrohna. 2004 verlegte das Unternehmen seinen Firmensitz nach Berlin.

Insgesamt entwickelte sich der Umbau von Plattenbauten zu einer Erfolgsgeschichte. Die Umbauten wurden durch die große Stabilität und Flexibilität der DDR-Bauten erleichtert. Nichttragende Wände konnten problemlos verschoben oder ganz entfernt werden, selbst in tragende Wände ließen sich Öffnungen einsägen, die bei Bedarf durch Stahlträger abgefangen wurden. Ebenso unproblematisch war die Schaffung von Maisonettewohnungen oder der Teilrückbau einzelner Geschosse, die zugunsten von Terrassen demontiert wurden. Vorteilhaft war zudem, dass Plattenbauten über genormte Fenster- und Türgrößen verfügen. Neue Fenster und Türen konnten deshalb in großer Stückzahl und damit relativ preiswert beschafft werden. All diese Vorteile hatten zur Folge, dass die Saxum AG ihre Eigentumswohnungen schon zu Preisen ab 1000 Euro verkaufen konnte. Fast alle Objekte konnten schon kurz nach der Fertigstellung vollständig verkauft werden.

Ein Problem stellt allerdings der Erwerb leerstehender Plattenbauten dar. Denn aufgrund der Fördergelder des Programms "Stadtumbau Ost" ist der Abriss von Gebäuden oft viel lukrativer als der Verkauf an Investoren. Folgerichtig praktizieren viele Wohnungsgesellschaften eher den Abriss als den Verkauf ihrer leeren Gebäude. Deshalb erwarb die Saxum AG bisher kaum leere Wohnhäuser, sondern Arbeiterwohnheime, Verwaltungsgebäude, Kindergärten, Schulen, Studentenwohnheime oder Offizierswohnheime, deren Abriss nicht durch das Programm "Stadtumbau Ost" gefördert wird.

Hintergrund Wohngebiet Straße Am Tierpark:

Das Wohngebiet Straße Am Tierpark wurde von 1974 bis 1982 als Teil eines größeren Siedlungsbereiches errichtet. Ursprünglich umfasste es 3419 Wohnungen, die in fünf- und elfgeschossigen Wohnblöcken des Typs WBS 70, in Zehngeschossern des Typs QP 71, in einem vierzehngeschossigen Wohnhaus in Stahlbetonskelerttbauweise des Typs SK Scheibe sowie in Hochhäusern des Typs WHH GT 18/21 untergebracht waren.

Das Wohngebiet erfreut sich dank seiner günstigen Lage unmittelbar am Tierpark sowie der guten U-Bahn- und Straßenbahnanbindung bis heute einer großen Beliebtheit. Ein weiterer Pluspunkt des Wohngebietes ist seine gute Ausstattung mit einem Einkaufszentrum, einer Schwimmhalle, einer Bibliothek und weiteren Freizeitangeboten. Dank dieser Vorzüge gab es im Wohngebiet Straße Am Tierpark nie nennenswerte Wohnungsleerstände oder Abrisse.

Zum Problem entwickelte sich allerdings der Leerstand von Schulen und Kindertagesstätten, die aufgrund der demografischen Entwicklung (Rückgang der Kinderzahlen) nicht mehr benötigt werden. Diese Missstände werden mit den Umbauten der Saxum AG beseitigt.


10.07.2010 - Leipzig - Einsturzgefahr im Leipziger Osten

Aufgrund akuter Einsturzgefahr für das Eckhaus Nürnberger Straße 24 / Auguste-Schmidt-Straße 17 musste die Nürnberger Straße zwischen der Goldschmidtstraße und der Seeburgstraße gesperrt werden. Das Haus leidet unter dem Befall mit Hausschwamm, ein Großteil der Holzbalkendecken sowie das Treppenhaus sind mittlerweile eingestürzt.

Das denkmalgeschützte Haus wurde um 1880 errichtet. Doch nach 1990 wurde das Gebäude von wechselnden Privateigentümern dem Leerstand und Verfall überlassen, der bis heute andauert.


06.07.2010 - Chemnitz - Gründerzeithaus wird abgerissen

Die Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbh (GGG) wird in Kürze mit dem Abriss des Gründerzeithauses Bernhardstraße 57 beginnen. Dieses Wohnhaus steht schon seit Jahren leer, eine Sanierung des Gebäudes wird als unwirtschaftlich eingeschätzt. Mittlerweile besteht akute Einsturzgefahr. Diese Gefahr soll durch den Abriss abgewendet werden.

Hintergrund:

Chemnitz musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von 323000 Einwohnern (jetziges Stadtgebiet) auf derzeit 241000 Einwohner verkraften. Für die nächsten Jahre wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahlen prognostiziert. Die Folge ist ein Wohnungsleerstand, der in der Gesamtstadt derzeit bei rund 20 Prozent liegt. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen sind allerdings die Gründerzeitquartiere. Beispielsweise beträgt der Leerstand in Sonnenberg 34 Prozent, im Lutherviertel gar 39 Prozent. Vor allem Wohnlagen mit Grünflächendefiziten und Häuser an lauten Hauptstraßen lassen sich nur schwer vermieten.

In den letzten Jahren hatten die Chemnitzer Stadtverwaltung und die GGG versucht, den Leerstand in den Gründerzeitquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Zwischen 2000 und Ende 2007 wurden in Chemnitz 14150 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Allein in der Großsiedlung Heckertgebiet mussten 8660 Wohnungen der Abrissbirne weichen. Häufig, wie im Wohngebiet Hutholz-Süd, wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert.

Dennoch wurde das Ziel einer Belebung der Gründerzeitquartiere verfehlt, da die vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner einen Umzug in die Gründerzeitquartiere vehement ablehnten. Als Ablehnungsgründe wurden Defizite, wie Lärm, Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, schlechte Luft und der Parkplatzmangel, genannt. Im Entwurf für ein Städtebauliches Entwicklungskonzept für Chemnitz heißt es daher: "gelenkte Umzüge aus Wohngebäuden der Baujahre 1949 bis 1990 in Gebäude der Gründerzeit sind derzeit fast unmöglich." und "Es gibt kein nennenswertes städtisches Umzugspotenzial in die Gründerzeitgebiete." (Entwurf Städtebauliches Entwicklungskonzept Chemnitz 2020, Dezember 2008, S 45 f.)

Auf diese Probleme reagierte die Chemnitzer Stadtverwaltung mit Konzepten für eine Umgestaltung und Aufwertung der Gründerzeitquartiere. Diese Versuche wurden allerdings immer wieder durch die zersplitterten Eigentümerstrukturen behindert. Konzepte für einen Häuser- und Grundstückstausch, die einen planmäßigen Stadtumbau ermöglichen sollten, scheiterten an Problemen der Wertermittlung und der fehlenden Kooperationsbereitschaft der privaten Hauseigentümer.

Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Gründerzeithäusern.


03.07.2010 - Halle/Saale - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Halle/Saale wird demnächst das Baudenkmal Schulstraße 11 abgerissen.

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein barockes Handwerkerhaus aus der Zeit um 1700, das in den Folgejahren mehrfach umgebaut wurde. Bemerkenswert sind die in dem Haus vorhandenen wertvollen Stuckdecken aus der Barockzeit.

Nach 1990 fiel auch dieses Gebäude dem Leerstand und Verfall anheim. Der Privateigentümer sah keine Chance für eine rentable Bewirtschaftung des Gebäudes und überließ das Haus deshalb dem Verfall. Die Bürgerinitiative "Arbeitskreis Innenstadt Halle" (AKI) bemühte sich seit 1991 intensiv um eine Wiederbelebung des Gebäudes. Die Stadtverwaltung verzichtete allerdings auf Zwangsmaßnahmen gegen den säumigen Eigentümer. Nun ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass ein Abriss zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit unvermeidlich erscheint.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 27,3 Prozent hochschnellte.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altstadt motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, und der Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in der Altstadt zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des altstädtischen Wohnungsleerstandes und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altstadthäusern.

Ein Ende der Abrisse ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


29.06.2010 - Wurzen - Niedrige Leerstände auch ohne Abrisse

Die Wohnungsgenossenschaft Wurzen e.G. bewegt sich weiter auf Erfolgskurs. Während die Genossenschaft Ende 2008 einen Wohnungsleerstand von 2,9 Prozent verzeichnet hatte, beträgt der Leerstand aktuell nur 2,14 Prozent. Zudem gelang der Genossenschaft ein Anstieg der Mitgliederzahl auf 1758 Mitglieder. Bemerkenswert ist zudem das Durchschnittsalter der Genossenschaftler: Zwei Drittel der Genossenschaftsmitglieder sind unter 45 Jahre alt.

Ungewöhnlich ist, dass dieser Wert in einer ansonsten stark vom Leerstand betroffenen Stadt erzielt werden konnte und dass dieser Erfolg ohne den sonst verbreiteten Abriss von Wohnungen möglich war.

Hintergrund:

Wurzen musste nach der Wende 1989/90 einen Rückgang von rund 19.000 auf derzeit rund 14.000 Einwohnern hinnehmen. Die Folge war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 20,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders hohe Leerstände verzeichnete die gründerzeitliche Ostvorstadt mit 38,8 Prozent und die Altstadt mit 32,3 Prozent. Der Leerstand in der DDR-Siedlung Wurzen-Nord betrug dagegen nur 7,8 Prozent. Die Stadtverwaltung reagierte auf die Probleme mit einem 2001 beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept, das den Abriss von 3498 Wohnungen bis 2010 vorsah.

Die Wohnungsgenossenschaft Wurzen wurde 1956 gegründet und verfügt über rund 1700 Wohnungen, die fast ausschließlich während der DDR-Zeit errichtet wurden. Die Genossenschaft zählte 2001 einen Leerstand von 97 Wohnungen und eine Leerstandsquote von 5,7 Prozent. Die Prognosen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes gingen allerdings von einem deutlichen Anstieg des Wohnungsleerstandes in den Beständen der Genossenschaft aus. Die DDR-Wohnungen wurden als wenig zukunftsfähig eingeschätzt, das DDR-Wohngebiet Wurzen Nord galt als überaltert und unattraktiv für Zuzügler. Daher schrieb das Integrierte Stadtentwicklungskonzept den Abriss von 447 Genossenschaftswohnungen fest.

Die Wohnungsgenossenschaft Wurzen allerdings schätzte die Zukunftschancen ihrer Bestände wesentlich optimistischer ein und verweigerte die geplanten Abrisse. Sie reagierte auf die Schrumpfung mit der Sanierung der Gebäude und weiteren Aufwertungsmaßnahmen, wie dem Anbau von Balkonen an Wohnungen ohne Balkone, dem Anbau von Aufzügen sowie dem altengerechten Umbau von Wohnungen. Außerdem verbesserte die Genossenschaft ihre Serviceleistungen. Die Genossenschaft betreibt ein Fitnessstudio und einen Nachbarschaftstreff, in dem Veranstaltungen, Malkurse, Sportkurse, Vorträge zu Gesundheits- und Rechtsfragen und anderes angeboten werden.

Auf Abrisse wurde dagegen vollständig verzichtet. Dank dieser Strategie konnte die Genossenschaft einen stetigen Rückgang ihrer Leerstandsquote von 6,2 Prozent 1999 auf derzeit 2,14 Prozent erreichen.


28.06.2010 - Reichenbach (Vogtland) - Gründerzeithaus wird abgerissen

In Reichenbach (Vogtland) wurde am 28.6.2010 mit dem Abriss des Gründerzeithauses Humboldtstraße 4 begonnen. Nach dem Abriss soll auf dem Grundstück eine Freifläche entstehen.


25.06.2010 - Zeitz - Abriss in der Altstadt

In der Altstadt von Zeitz wird derzeit das Wohn- und Geschäftshaus Wendische Straße 13 abgerissen. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus von 1567. Dieses Gebäude wurde bis 1998 als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Doch anschließend überließ der Eigentümer, die Gondrom GmbH & Co.KG, das Haus dem Leerstand und Verfall. Mittlerweile ist das Haus dermaßen geschädigt, dass ein Abriss unvermeidlich erscheint.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


23.06.2010 - Halle/Saale - Meeresbrunnen soll abgerissen werden

Der Meeresbrunnen in Halle-Neustadt soll in nächster Zeit abgerissen werden.

Der Meeresbrunnen wurde 1983 vom halleschen Bildhauer Hans Rothe geschaffen, 1988 wurde der Brunnen durch ein zweites Becken ergänzt. Der Meeresbrunnen markierte das Zentrum des Wohnkomplexes 8 und bildete einen identitätsstiftenden Punkt in dem industriell errichteten Stadtteil.

Doch nach 1990 fiel der Brunnen der zunehmenden Verwahrlosung anheim. Schäden wurden nicht mehr repariert, der Brunnen wurde außer Betrieb gesetzt und verkam zum Schandfleck.

Nun plant die Stadtverwaltung den Abriss der Brunnenanlage. Die Fördergelder für den Abriss sind bereits beantragt.


22.06.2010 - Quedlinburg - Brand in der Altstadt

In der Nacht zum 22.6.2010 kam es in der Altstadt von Quedlinburg zu einem Großbrand. Durch diesen wurden drei leerstehende Fachwerkhäuser in der Straße Augustinern beschädigt oder zerstört. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Die Polizei vermutet Brandstiftung als Brandursache.


21.06.2010 - Frankfurt/Oder - Hochhaussanierung im Hansaviertel begonnen

Die kommunale Wohnungswirtschaft Frankfurt/Oder GmbH (Wowi) hat mit der Sanierung des Hochhauses Moskauer Straße 8 begonnen.

Bei dem Objekt handelt es sich um einen Plattenbau des Typs PHH 16, der 1969/1970 errichtet wurde. Das im Wohngebiet Hansaviertel befindliche Gebäude steht derzeit leer. Dank seiner exponierten Lage auf einer Anhöhe oberhalb des Odertals bietet es einen fantastischen Blick auf die Stadt und die Oder.

Jetzt sollen in dem Hochhaus seniorenfreundliche Ein- und Zweiraumwohnungen entstehen, die in Frankfurt/Oder besonders begehrt sind. Die Sanierung, die auch Grundrissänderungen umfassen soll, wird vom Bauplanungsbüro Ute Jäger (Frankfurt/Oder) geleitet.

Hintergrund PHH 16:

Das Punkthochhaus PHH 16 ( 16 Geschosse, 90 Wohnungen, Plattenbau, 5 Mp) wurde 1969 vom VEB Wohn- und Gesellschaftsbau Frankfurt/Oder (Dipl. Ing. Kasch, Dipl. Ing. Jochen Beige) entwickelt. Seitdem wurde es ausschließlich in Frankfurt/Oder errichtet.


20.06.2010 - Chemnitz - Brand im leerstehenden Haus

Am 20.6.2010 ist ein leerstehendes Haus in der Limbacher Straße einem Brand zum Opfer gefallen. Durch das Feuer ist der Dachstuhl ausgebrannt und eingestürzt. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Die Polizei vermutet, dass Brandstiftung zu dem Feuer geführt hat.


19.06.2010 - Chemnitz - Kinder im leerstehenden Haus abgestürzt

Am 19.6.2010 wurden zwei elf- und zwölfjährige Kinder beim Spielen in einem leerstehenden Haus in der Reitbahnstraße verletzt. Während des Kletterns auf dem Dach brach ein Teil des Daches zusammen, worauf die Kinder in die Tiefe stürzten.

Das betroffene Haus gehört einer privaten Eigentümergemeinschaft und steht schon seit Jahren leer.


18.06.2010 - Halle/Saale - Sanierung nach Bürgerprotesten

Die Halle-Neustädter Wohnungsgenossenschaft führt derzeit die Sanierung und den Teilrückbau von Wohnblöcken im Wohnkomplex (WK) VI in Halle-Neustadt durch. Konkret betroffen sind die fünfgeschossigen Plattenbaublöcke des Typs IW 70 - P 2-Ratio am Göttinger Bogen 13 - 67. Die Blöcke Göttinger Bogen 13 - 43 erhalten eine Wärmedämmfassade, neue Balkone und einen Aufzug. Die Blöcke 45 - 67 erfahren zusätzlich noch einen Teilrückbau auf drei bis fünf Geschosse und die Schaffung von Dachterrassenwohnungen.

Diese Sanierung ist auch deshalb bemerkenswert, weil der WK VI lange Zeit flächig abgerissen werden sollte. Nur die Proteste einer Bürgerinitiative haben die Revision der Abrissplanungen und damit die jetzigen Sanierungsarbeiten möglich gemacht.

Hintergrund:

Der Wohnkomplex (WK) VI wurde von 1976 bis 1978 errichtet. Sein Konzept wurde in einer Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Büro für Städtebau und Architektur Halle und dem Institut für Städtebau und Architektur an der Bauakademie der DDR (Leitung: Siegfried Kress und Harald Zaglmeier) entwickelt. Ursprünglich umfasste er 2773 Wohnungen, die in fünf- und elfgeschossigen Wohnblöcken des Typs IW 70 - P 2-Ratio sowie in zwei Wohnhochhäusern des Typs PH 22 untergebracht waren.

Der WK VI erfreute sich dank seiner günstigen Lage in der Nähe zum Naherholungsgebiet Heide und zum Heidesee einer großen Beliebtheit. Ein weiterer Pluspunkt des Wohnkomplexes war seine Verkehrserschließung. Die Erschließung durch äußere Wohnstraßen sorgte dafür, dass der Durchgangsverkehr aus dem Wohngebiet herausgehalten wurde und die Wohnungen entsprechend ruhig waren. 2003 schließlich wurde die Straßenbahnlinie zur Soltauer Straße fertiggestellt, die eine optimale Anbindung an die Innenstadt herstellte.

Trotz dieser Vorzüge wurde der flächige Abriss des am Rand von Halle-Neustadt gelegenen Wohnkomplexes geplant. 2001 (!) wurde das "Neuordnungskonzept Halle-Neustadt" beschlossen, das einen flächigen Abriss des WK VI vorsah. Auch der Entwurf für ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept von 2006 sah einen flächigen Abriss des Gebietes vor. Diese Abrisspläne sollten vor allem durch die Verweigerung von Fördergeldern für die Sanierung sowie von Kommunalbestätigungen für KfW-Kredite durchgesetzt werden. Gleichzeitig begannen konkrete Abrissarbeiten. 2004/2005 wurden Elfgeschosser an der Oldenburger Straße abgerissen, 2006 folgte ein Fünfgeschosser am Lüneburger Bogen.

Diese Abrisspolitik führte schließlich zur Gründung einer Bürgerinitiative, die gegen den Abriss im WK VI mit Unterschriftensammlungen und Demonstrationen protestierte. Zugleich meldete sich der hallesche Straßenbahnbetrieb HAVAG zu Wort, der eine mangelnde Auslastung seiner neu erbauten Straßenbahnlinie infolge der Abrisse befürchtete.

Diese Proteste führten schließlich zur Revision der Abrisspläne. Das 2007 beschlossene Integrierte Stadtentwicklungskonzept stufte den WK VI nunmehr als Erhaltungsgebiet ein. Diese Neueinstufung ermöglichte schließlich die aktuellen Sanierungsarbeiten.


16.06.2010 - Land Brandenburg - Vorrang für den Abriss

Der Infrastrukturminister des Landes Brandenburg Jörg Vogelsänger informierte heute über die Fortsetzung des Programms "Stadtumbau Ost" in Brandenburg bis 2016.

Dabei wurde deutlich, dass auch in Zukunft vor allem der Abriss von Wohnhäusern in stark schrumpfenden Städten in den Randregionen Brandenburg gefördert werden soll. Die immer wieder geforderte Aufwertung der stabilen oder sogar wachsenden Städte im Großraum Berlin soll dagegen auch künftig nicht gefördert werden.

Konkret geplant ist, den Abriss von rund 33000 Wohnungen bis 2016 zu subventionieren. Gefördert wird der Abriss in den bisherigen Programmstädten Brandenburg/Havel, Calau, Cottbus, Eberswalde, Eisenhüttenstadt, Forst, Frankfurt/Oder, Großräschen, Guben, Kyritz, Luckenwalde, Lübbenau, Prenzlau, Rathenow, Schwedt, Sernftenberg, Spremberg, Vetschau, Wittenberge, und Wittstock. Neu aufgenommen wurden die Programmstädte Perleberg und Pritzwalk. Diese Städte hatten Stadtumbaukonzepte vorgelegt, die den Schwerpunkt auf den Abriss legen.

Abgelehnt wurden dagegen die Förderanträge der Städte Beeskow, Herzberg/Elster, Neuruppin, Oranienburg, Strausberg und Templin. Diese Städte hatten Stadtumbaukonzepte eingebracht, die vor allem auf Aufwertung setzten.

Nachbesserungsbedarf sieht das Infrastrukturministerium bei den Stadtumbaukonzepten von Finsterwalde, Fürstenwalde, Lauchhhammer, Lübben, Premnitz und Schipkau. Diese Städte haben zwar auch Abrisse vorgesehen, doch diese gehen dem Infrastrukturministerium nicht weit genug. Fürstenwalde beispielsweise will bis 2016 "nur" 500 Wohnungen abbreißen, das Ministerium verlangt den Abriss von 1500 Wohnungen. Diese Städte sollen ihr Konzept bis 2011 "nachbessern".

Diese Prioritätensetzung für den Abriss dürfte erneut für Debatten sorgen. Bereits in der Vergangenheit hatten die wachsenden Kommunen im Berliner Umland, wie Potsdam, Falkensee, Teltow oder Kleinmachnow, für eine Änderung der Stadtumbaupolitik plädiert. Diese Kommunen, die unter einem Wohnungsmangel leiden, fordern einen Kurswechsel - weg von der Abrissförderung in den schrumpfenden Städten - hin zu einer Förderung des Wohnungsneubaus in den wachsenden Städten. Die aktuellen Beschlüsse zum Stadtumbau stehen im Gegensatz zu dieser Forderung.

Unklar ist derzeit allerdings, ob die geplanten Abrisse auch umgesetzt werden können. Denn das Bundesbauministerium hat kürzlich eine Halbierung der Fördergelder für das Programm "Stadtumbau Ost" angekündigt.


12.06.2010 - Berlin - "Twin towers" von Hellersdorf werden saniert

Totgesagte leben länger - dieser Satz trifft zweifellos auf die beiden Punkthäuser Hellersdorfer Straße 171 und 173 in Berlin - Hellersdorf zu. Denn diese lange verwahrlosten Häuser werden seit Januar 2010 saniert.

Die beiden Plattenbau-Punkthäuser des Typs PH 12 wurden 1986 als Wohnhäuser errichtet. Allerdings wurden sie nie als Wohnhäuser genutzt, stattdessen dienten sie als provisorisches Rathaus für den Stadtbezirk Hellersdorf. Nach dem Auszug der Verwaltung 1998 wurden die Gebäude privatisiert, der neue Eigentümer überließ die Gebäude dem Leerstand und Verfall. 2002 sorgte die Kunstaktion "Dostoprimetschatjelnosti" im Haus Hellersdorfer Straße 173 für Aufmerksamkeit, anschließend folgte wieder der Leerstand. Mehrfach gab es Abrissanträge, doch diese scheiterten an fehlenden Fördergeldern. Denn das Stadtumbau Ost - Programm gewährte zwar Gelder für den Abriss von Wohnhäusern, nicht aber für den Abriss von Bürohäusern. Und da die Punkthäuser nie als Wohnhäuser genutzt worden waren, galten sie als Bürohäuser. Dieser Umstand rettete die Punkthäuser, die von eminenter städtebaulicher Bedeutung für Hellersdorf sind, vor dem Abriss.

Im Januar schließlich begann die türkische Baufirma Bulut mit der Sanierung der Punkthäuser. Sie umfasst Wärmedämmfassaden, Grundrissänderungen und neue Sanitärstränge. Dank der attraktiven Lage der Häuser mit Blick auf das Wuhletal dürften sich für die sanierten Häuser schnell Mieter finden lassen.

Hintergrund PH 12:

Das Punkthaus PH 12 ( 12 Geschosse, 55 Wohnungen, Plattenbau, 6,3 Mp) wurde 1978 vom VEB Wohn- und Gesellschaftsbau Frankfurt/Oder (Dipl. Ing. Güttler, Dipl. Ing. Jochen Beige, Architekt Hensel) entwickelt. Seitdem wurde es in großer Zahl sowohl im Bezirk Frankfurt/Oder als auch in Berlin errichtet.


11.06.2010 - Berlin - Wohnhochhäuser erleben eine Renaissance

Die Wohnhochhäuser des Typs WHH GT 18 scheinen sich allmählich zu einem Renner auf dem Immobilienmarkt zu entwickeln. Denn derzeit werden viele verwahrloste oder leere Häuser dieses Typs zumeist durch private Investoren saniert.

Bereits Ende September 2009 wurde mit dem Umbau des Hochhauses Altenhofer Straße 30 zu einem Niedrigenergiehaus begonnen. Lange hatte der 1978 errichtete und ab 2004 leer stehende Plattenbau vor allem für Negativschlagzeilen gesorgt. Erst der Erwerb des Gebäudes durch die Wohlfühlwohnen Berlin Altenhofer Straße 30 GmbH sorgte für eine Revitalisierung. Unter Leitung des Büros cavere construction gmbh begann die Sanierung inklusive dem Anbau einer Wärmedämmfassade , dem Balkonanbau und von Grundrissänderungen. Die Bauarbeiten befinden sich derzeit in der Endphase.

Im März 2010 begann die Sanierung des Hochhauses Andreasstraße 22. Auch dieses 1971 errichtete Hochhaus hatte für Negativschlagzeilen gesorgt. Der "Tagesspiegel" vom 11.5.2002 überschrieb einen Artikel zu dem Hochhaus: "Wohnen und gruseln in fast leerer Platte". Seit Ende 2002 war auch dieses Gebäude dem Leerstand ausgeliefert. Doch nun wird auch hier aufwändig saniert. Das baugleiche Hochhaus Andreasstraße 20, das ebenfalls jahrelang leer stand, wurde bereits 2006/2007 vom britischen Investor International Real Estate PLC zum "Silver Tower" für Beschäftigte aus den Kreativbranchen umgebaut.

Im Juni hat die Sanierung des Hochhauses Arendsweg 1 begonnen. Dieses Haus stand zwar nie komplett leer, aber es weist derzeit auch einen enormen Leerstand auf. Dieser Leerstand soll durch die Sanierung beseitigt werden. Bauherr ist die AKG Invest Two GmbH Berlin.

Und - last but not least - wird derzeit auch das Hochhaus Franz-Mehring-Platz 2/3 saniert. Bei diesem Hochhaus handelt es sich um ein Doppelhochhaus WHH GT 18/21, das 1972 errichtet wurde und derzeit als Studentenwohnheim genutzt wird. Das Studentenwerk Berlin saniert dieses Haus unter Leitung der S.T.E.R.N. GmbH (Berlin) und des Büros NVier Architekten (Berlin).

Hintergrund:

Die Hochhaustypen WHH GT 18 (einzelnes Hochhaus, 18 Geschosse, 136 Wohnungen, Plattenbau 6,3 Mp) und WHH GT 18/21 (Doppelhochhaus, 18/21 Geschosse, 296 Wohnungen, Plattenbau, 6,3 Mp) wurden 1969/1970 vom Wohnungsbaukombinat Berlin durch ein Bearbeiterkollektiv unter Leitung von Egon Kreißl, Hans-Peter Schmiedel und Manfred Zumpe entwickelt. Dieses Hochhaus wurde bis 1987 großer Zahl in Berlin errichtet. Nach 1990 fielen viele dieser Hochhäuser dem Leerstand und Verfall anheim, drei Hochhäuser (Marchwitzastraße 1/3 - Abriss 2003, Oberweißbacher Straße 2/4 - Abriss 2004, Frankfurter Allee 135 - Abriss 2004) wurden sogar abgerissen. Für diese Gebäude gab es zwar Kaufinteressenten, aber dank der Abrissförderung aus dem Stadtumbau Ost - Programm war der Abriss lukrativer als der Verkauf. Erst in den letzten Jahren sorgte das wachsende Wissen über die Qualitäten dieser Hochhäuser für eine Revitalisierung.


11.06.2010 - Cottbus - Richtfest für Hochhaussanierung

Heute wurde in Cottbus das Richtfest für die Sanierung des Hochhauses Thiemstraße 71 begangen. Die Hamburger Marseille-Kliniken bauen das Hochhaus zur Seniorenwohnanlage "Paulinen-Wohnanlage" mit 117 Wohnungen um.

Das vierzehngeschossige Plattenbau - Hochhaus wurde 1965 nach Entwürfen von Werner Fichte und Gerhard Guder errichtet. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen seltenen Hochhaus-Typ, der nur dreimal in Cottbus, zweimal in Lübbenau sowie einmal in Guben errichtet wurde und der unter Denkmalschutz steht. Ursprünglich bot es 125 Einzimmer-Apartments. Doch nach 1990 erlebte das Hochhaus einen Niedergang. Die Instandhaltung wurde vernachlässigt, der Leerstand erhöhte sich sprunghaft. Seit 1999 gab es mehrere Sanierungsprojekte, die allesamt scheiterten. Zunächst wollte das Kolping-Bildungswerk Sachsen in dem Hochhaus Studenten-Apartments einrichten, ab 2001 begann die S&P Vermögensgesellschaft mit einer Sanierung, die allerdings 2003 wieder abgebrochen wurde. Anschließend war das Gebäude dem Leerstand und Verfall ausgesetzt. Erst der Verkauf des Hochhauses an die Marseille-Kliniken sorgte für eine Renaissance des Hochhauses.

Weiterhin haben die Marseille-Kliniken ein weiteres Hochhaus gleicher Bauart in der Leipziger Straße erworben. Auch dieses Hochhaus soll demnächst saniert werden.


07.06.2010 - Sondershausen - Teilrückbau im Wohngebiet Wippertor begonnen

Die Wohnungsbaugenossenschaft "Fortschritt" Sondershausen e.G. hat am 7.6.2010 mit dem Teilrückbau des Wohnblocks Weizenstraße 2 - 8 im Wohngebiet Wippertor begonnen.

Bei diesem Gebäude handelt es sich um einen Plattenbau des Typs Wohnungsbaureihe (WBR) Erfurt. Die oberen Etagen des fünfgeschossigen Gebäudes ließen sich in den letzten Jahren aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung immer schwieriger vermieten.

Auf diese Probleme reagiert die Wohnungsbaugenossenschaft mit einer breiten Palette an Baumaßnahmen. Die obersten beiden Etagen werden abgetragen, anstelle der vierten Etage sollen Penthäuser mit Dachterrassen entstehen. Weiterhin sind Wärmedämmfassaden, neue Balkone, der Einbau eines Aufzuges und umfangreiche Grundrissänderungen, die Schaffung von Mietergärten für die Erdgeschossbewohner vorgesehen. Am Ende sollen 21 barrierefreie Wohnungen entstehen, die für eine Nettokaltmiete von 5 Euro pro Quadratmeter vermietet werden sollen.


07.06.2010 - Görlitz - Teilrückbau in Königshufen begonnen

Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz e.G. (WGG) hat am 7.6.2010 mit dem Teilrückbau des Wohnblocks Nordring 82 - 100 im Wohngebiet Königshufen begonnen.

Bei den betroffenen Gebäuden handelt es sich um Großblockbauten des Typs IW 64 - Brandenburg (0,8 Mp). Die oberen Etagen der fünfgeschossigen Gebäude ließen sich in den letzten Jahren aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung immer schwieriger vermieten.

Auf diese Probleme reagiert die WGG mit dem Teilrückbau auf drei Geschosse im bewohnten Zustand. Außerdem sollen die unsanierten Wohnblöcke saniert und mit neuen Balkonen versehen werden. Geleitet werden die Bauarbeiten durch das Ingenieurbüro für Bauwesen Hans-Jürgen Goß, der Abschluss der Arbeiten ist für Ende August 2010 geplant.

Hintergrund:

Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz e.G. (WGG) wurde 1954 gegründet und verfügt derzeit über rund 5700 Wohnungen, die sich vornehmlich in DDR-Siedlungen befinden.

Dank einer klugen Bewirtschaftungsstrategie gelang es der WGG, trotz schwieriger Rahmenbedingungen hohe Gewinne zu erwirtschaften. Görlitz musste einen Bevölkerungsrückgang von rund 78000 Einwohnern 1988 auf derzeit rund 55000 Einwohner und einen Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 27 Prozent verkraften.

Die WGG reagierte auf diese Probleme mit einer Mischung aus Sanierungen, Umbauten, dem Anbau von Aufzügen und Balkonen, punktuellen Abrissen sowie Teilrückbauten. Zeitweilig geriet die WGG in einen Konflikt mit der Stadtverwaltung, die der WGG Sanierungsmaßnahmen mittels einer Stadtumbausatzung verbieten wollte. Am Ende konnte die WGG ihre Sanierungen dennoch durchsetzen. Der Erfolg gibt dieser Strategie Recht: Die Genossenschaft konnte 2008 einen Gewinn von 5,2 Millionen Euro und damit den höchsten Gewinn aller sächsischen Genossenschaften erwirtschaften.


07.06.2010 - Halle/Saale - Einsturzserie geht weiter

Die Einsturzserie in Halle/Saale geht weiter. Diesmal erwischte es das Gründerzeithaus Franz-Schubert-Straße 9, das teilweise einstürzte. Dachgauben fielen auf den Bürgersteig, der bereits seit Monaten wegen Einsturzgefahr gesperrt war. Passanten kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.


06.06.2010 - Halle/Saale - Hauseinsturz in der Richard-Wagner-Straße

Am 6.6.2010 kam es in Halle/Saale wieder zu einem Teileinsturz. Betroffen war ein Gründerzeithaus in der Richard-Wagner-Straße, in dem mehrere Decken zusammenbrachen. Die Richard-Wagner-Straße musste nach dem Einsturz einseitig gesperrt werden. Zudem kam es zu Störungen im Straßenbahnverkehr. Da die Fahrleitungen am eingestürzten Haus befestigt waren, musste der Straßenbahnbetrieb HAVAG neue Fahrleitungen spannen. Passanten kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.


04.06.2010 - Chemnitz - WG Einheit beendet Teilrückbau in Hutholz Süd

Am 4.6.2010 hat die Wohnungsgenossenschaft (WG) "Einheit" den Teilrückbau und die Sanierung der Wohnblöcke Walter-Ranft-Straße 20 - 34 beendet.

Bei den Objekten handelte es sich ursprünglich um sechsgeschossige Plattenbauten des Typs WBS 70/IW 83 im Wohngebiet Hutholz Süd. Dieses Wohngebiet sorgt bis heute für Konflikte, da das Chemnitzer Stadtplanungsamt einen flächigen Abriss dieses Gebietes anstrebt. Die kommunale Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft Chemnitz (GGG) hat im Einklang mit dieser Planung Wohnblöcke gegen den Willen der Mieter entmietet und abgerissen.

Viele Einwohner und die WG "Einheit", der etliche Wohnblöcke in Hutholz Süd gehören, sind dagegen von der Zukunftsfähigkeit des Quartiers überzeugt. Sie schätzen die ruhige Stadtrandlage, die reizvollen Fernsichten, die gute Luft und die hervorragende Straßenbahnanbindung. Die WG "Einheit" hat deshalb in der Vergangenheit schon zahlreiche Teilrückbauten und Sanierungen in Hutholz Süd durchgeführt.

Diese Entwicklung wurde mit dem Umbau der Wohnblöcke Walter-Ranft-Straße 20 - 34 fortgesetzt. Die Arbeiten umfassten den Teilrückbau auf drei Geschosse, den Anbau neuer Balkone, den Anbau einer Wärmedämmfassade und Grundrissänderungen. Die Leitung der Umbauten oblag dem Chemnitzer Büro A&P - Architektur- und Planungsbüro.

Für die Zukunft plant die Genossenschaft den Neubau von Eigentumswohnungen auf den Abrissflächen der GGG in Hutholz Süd.


03.06.2010 - Crimmitschau - Immer mehr Ruinen

Die Stadt Crimmitschau hat mit einer zunehmenden Zahl an Ruinen zu kämpfen. Rund 40 Gebäude sind mittlerweile dermaßen marode, dass sie eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen.

Verschärft wird das Problem durch die Tatsache, dass diese Ruinen Privateigentümern gehören, die jeden Kontakt mit der Stadtverwaltung vermeiden. Deshalb muss die Stadt immer häufiger auf eigene Kosten die Ruinen sichern oder von Müll beräumen. Eine Lösung der Problematik ist derzeit nicht in Sicht.


02.06.2010 - Chemnitz - GGG-Geschäftsführerin fordert Reform des Stadtumbau Ost - Programms

Die Geschäftsführerin der kommunalen Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft Chemnitz (GGG), Simone Kalew, fordert heute in einem Interview mit der Freien Presse eine Reform des Programms Stadtumbau Ost. Einerseits fordert sie eine stärkere Förderung von Abrissen privater Hauseigentümer. In Chemnitz würden 60 Prozent aller Wohnungen Privateigentümern gehören, hier würde sich auch die Masse des Wohnungsleerstandes konzentrieren. Diese Privateigentümer hätten sich bisher allerdings kaum am Stadtumbau Ost beteiligt. Weiterhin müsse die Stadt festlegen, welche Altbauquartiere erhalten und welche Altbauquartiere abgerissen werden sollten.

Andererseits plädiert die Geschäftsführerin eine bessere Förderung des Teilrückbaus von Plattenbauten.


22.05.2010 - Eisleben - Umbauprojekt in der Altstadt begonnen

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft der Lutherstadt Eisleben mbH (WOBAU) hat mit der Realisierung des Sanierungs- und Neubauprojektes Petrihöfe begonnen.

Konkret geht es um die Umgestaltung der Grundstücke Petristraße 8, 10, 11, 12 in der Altstadt von Eisleben. Die Ackerbürgerhöfe, die zwischen 1507 und 1694 erbaut worden waren und unter Denkmalschutz standen, waren in den letzten Jahren vom Leerstand und Verfall betroffen. Die Gebäude Petristraße 8 und 10 gehörten der WOBAU, die Gebäude Petristraße 11 und 12 befanden sich in privatem Besitz, die an einer Sanierung der Häuser nicht interessiert waren. In mehreren Workshops mit der Stadtverwaltung, dem Büro für urbane Projekte (Leipzig), der Unteren Denkmalbehörde und dem Landesdenkmalamt von Sachsen-Anhalt wurde ab 2003 nach einer Lösung für die baukulturell wertvollen Gebäude gesucht. Am Ende wurde 2006 ein "Konzeptioneller Stadtumbauplan mit integrierter Denkmalpflege" beschlossen, der eine Mischung aus Abriss und Sanierung für den Bereich Petristraße vorsah.

Derzeit werden erste Schritte zur Verwirklichung dieses Konzeptes unternommen. Die WOBAU hat bereits die beiden Häuser Petristraße 11 und 12 erworben. Das Haus Petristraße 12 wird gerade abgerissen, das Haus Petristraße 11 soll gesichert werden.

Die Gebäude Petristraße 8 und 10 sollen dagegen saniert und um einen Neubau ergänzt werden. Nach einem Entwurf des Büros Kirchner & Przyborowski (Burg) sind 15 bis 20 Wohnungen mit Größen zwischen 38 und 115 Quadratmetern geplant. Die Baukosten von 3,2 Millionen Euro werden durch Eigenmittel der WOBAU sowie durch Städtebaufördermittel des Bundes, des Landes und der Stadt finanziert. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2011 geplant.

Hintergrund:

Eisleben erlebte nach 1990 eine schwere Wirtschaftskrise. Zuerst mußte der einst wichtigste Arbeitgeber der Stadt, das „Mansfeld-Kombinat“, seine Arbeit einstellen, dann stieg die Arbeitslosenquote auf über 25 Prozent an, anschließend folgten eine Abwanderung, ein Bevölkerungsrückgang von 26000 auf rund 19000 Einwohner und ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf rund 10 Prozent. Besonders stark betroffen vom Leerstand war die Altstadt, die rund 96 Hektar umfasst und in der sich 269 Einzeldenkmäler befinden. Hier schnellte der Leerstand auf 24 Prozent empor. Die Hauseigentümer reagierten auf die Vermietungsschwierigkeiten auf unterschiedliche Weise. Viele ließen ihre Häuser verfallen, einige von ihnen warteten ab, bis sie ihre unrentablen Objekte durch Einstürze los wurden, andere versuchten vergeblich, ihre Denkmäler zu verschenken. Am Ende rissen Abbrüche und Einstürze immer größere Löcher in den Stadtkörper.

Das 2001 beschlossene Integrierte Stadtentwicklungskonzept sah den Abriss von 200 Wohnungen in der Altstadt vor. Dieses Konzept wurde in mehreren Workshops präzisiert, die 2006 in den "Konzeptionellen Stadtumbauplan mit integrierter Denkmalpflege" mündeten.


20.05.2010 - Weisswasser - Teilrückbau in Weisswasser-Süd begonnen

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft mbH Weisswasser (WBG) hat mit der Umgestaltung des Karrees Heinrich-Hertz-Straße 26 - 32, Juri-Gagarin-Straße 1 - 10 und 11 - 20 sowie Schweigstraße 1 - 10 begonnen.

Bei diesen Gebäuden handelt es sich um fünfgeschossige Plattenbauten des Typs P 2. Die WBG verwirklicht hier eine breite Palette an Baumaßnahmen. Einige Aufgänge werden komplett abgerissen, andere Gebäude werden auf bis zu drei Geschosse rückgebaut und durch Dachterrassen aufgewertet. Weitere Gebäude bleiben komplett erhalten und werden mit Aufzügen ausgestattet. Zudem sollen alle sanierten Gebäude Wärmedämmfassaden und neue Balkone erhalten.

Die Baukosten werden rund 2,4 Millionen Euro betragen, der Abschluss der Bauarbeiten ist für 2012 geplant.


17.05.2010 - Neubrandenburg - Teilrückbau auf dem Datzeberg hat begonnen

Die Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft e.G. (NEUWOBA) hat mit dem Teilrückbau der Wohnblöcke Alfred-Haude-Straße 29 - 39 im Wohngebiet Datzeberg begonnen.

Bei diesen Gebäuden handelt es sich um Plattenbauten des Typs WBS 70. Die oberen Etagen der sechsgeschossigen Gebäude ließen sich in den letzten Jahren aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung immer schwieriger vermieten.

Auf diese Probleme reagiert die NEUWOBA mit dem Teilrückbau auf drei bzw. vier Geschosse im bewohnten Zustand. Geleitet werden die Bauarbeiten durch das Planungsbüro Implabau (Neubrandenburg).

Hintergrund:

Das Wohngebiet Datzeberg wurde von 1976 bis 1981 nach Entwürfen von Iris Grund (Kollektivleitung), Günter Gisder (Städtebau), Manfred Hartung (Hochbauprojektierung), Heinz Just (Verkehrskonzept) und Ingeborg Knipper (Freiflächengestaltung) errichtet. Ursprünglich umfasste es 3534 Wohnungen, die in fünf-, sechs, elf- und vierzehngeschossigen Wohnblöcken des Typs WBS 70 untergebracht waren.

Das Wohngebiet Datzeberg profitierte vor allem von seiner reizvollen Lage auf einer Anhöhe, die weite Ausblicke auf die Stadt Neubrandenburg und die mecklenburgische Landschaft gewährte.

Nach 1990 musste die Stadt Neubrandenburg und somit auch das Wohngebiet Datzeberg einen Bevölkerungsrückgang hinnehmen. Vor allem die oberen Etagen in den fünf- und sechsgeschossigen Wohnblöcken fanden immer seltener Mieter. Auf diese Lage reagierten die beiden großen Neubrandenburger Wohnungsunternehmen NEUWOBA und Neuwoges durch einen punktuellen Abriss einiger Wohnblöcke und durch Teilrückbauten.


12.05.2010 - Leipzig - Wieder ein Hauseinsturz

Die Leipziger Einsturzserie geht weiter. Diesmal war das Gründerzeitmietshaus Antonienstraße 46 / Ecke Klingerstraße betroffen. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Ein Teileinsturz sorgte schließlich für eine akute Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, weshalb sich das Bauordnungsamt zu einem Abriss gezwungen sah. Der Abriss soll bis zum 21.5. 2010 beendet sein.


11.05.2010 - Halle/Saale - Teilrückbau am Schülershof hat begonnen

Die kommunale Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) hat mit dem Teilrückbau des Hochhauses am Schülershof begonnen.

Das Hochhaus wurde von 1964 bis 1970 nach Entwürfen von H. Hübner und O. Dennecke in Plattenbauweise errichtet. Es umfasste 124 Ein- und 12 Zweiraumwohnungen. Das Hochhaus und die zeitgleich entstandene fünfgeschossige Wohnzeile in der Nachbarschaft waren umstritten, da sie nur wenig Rücksicht auf die Altstadtstrukturen nahmen. Das Hochhaus sorgte zudem für eine Beeinträchtigung der charakteristischen "Fünf-Türme-Silhouette" der Altstadt.

Diese Probleme sollen durch den Teilrückbau gelöst werden. Geplant sind ein Teilrückbau auf 8 Geschosse, der Anbau einer Wärmedämmfassade und von Loggien sowie Grundrissänderungen. Im März 2011 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.


10.05.2010 - Erfurt - Protest gegen Abrisspläne erfolgreich

Im Erfurter Wohngebiet Wiesenhügel hat am 10.5.2010 die Sanierung von 316 Wohnungen begonnen. Bei den betroffenen Gebäuden handelt es sich um Plattenbauten der Wohnungsbaureihe Erfurt im Schlehdornweg, im Seidelbastweg, im Färberwaidweg und im Holunderweg. Diese Wohnblöcke will die kommunale Wohnungsgesellschaft KOWO mit Wärmedämmfassaden, zusätzlichen Balkonen, neuen Fenstern und zusätzlichen Fenstern an der Giebelseite ausstatten. Die Baukosten sollen 7,7 Millionen Euro betragen, die Fertigstellung ist für den Herbst 2010 geplant.

Diese Sanierung ist auch deshalb bemerkenswert, weil die KOWO im Sommer 2007 den Abriss der Wohnblöcke angekündigt hatte. Die Folge war die Entstehung einer Bürgerinitiative, die sich gegen die Abrisspläne zur Wehr setzte. Nach langen Auseinandersetzungen konnte die Bürgerinitiative schließlich die Häuser retten.


10.05.2010 - Leipzig - Hauseinsturz in der Bernhardstraße

Wieder ist in Leipzig ein Haus eingestürzt. Diesmal traf es das Gründerzeitmietshaus Bernhardstraße 15. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Ein Teileinsturz sorgte schließlich für eine akute Gefährdung sowohl der öffentlichen Sicherheit als auch der Sicherheit des Nachbarhauses Bernhardstraße 13. Folgerichtig erfolgte eine Evakuierung der Mieter des Hauses Bernhardstraße 13 und der anschließende Abriss der Ruine.


08.05.2010 - Leipzig - Hausabriss nach Brand

Wieder ist in Leipzig ein Haus abgebrannt. Diesmal traf es ein Gründerzeitmietshaus in der Lützner Straße. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Am Morgen des 8.5.2010 ist in dem Gebäude schließlich ein Brand ausgebrochen, der höchstwahrscheinlich durch Brandstifter verursacht wurde. Nach dem Löschen des Brandes erfolgte der Abriss des Gebäudes.


06.05.2010 - Halle/Saale - Ökologischer Stadtumbau in Halle-Neustadt

Die kommunale Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt (GWG) hat mit der energetischen Sanierung von Plattenbauten in Halle - Neustadt begonnen.

Geplant ist der Anbau von Wärmedämmfassaden und der Bau von Sonnenkollektoren, die auf den Dächern der Wohnblöcke montiert werden sollen und die für die Warmwasserbereitung und die Heizung genutzt werden sollen. Vorgesehen ist der Bau von Solaranlagen auf den Wohnblöcken Zerbster Straße 1 - 23, Harzgeroder Straße 18 - 30 und Blankenburger Weg 11 - 14. Durch sie soll der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser um 7 bis 9 Prozent reduziert werden. Die Sanierungsarbeiten sollen insgesamt 14,5 Millionen Euro kosten und Anfang 2011 beendet sein.

Zudem soll das Punkthochhaus Am Bruchsee 6 mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet werden.


03.05.2010 - Chemnitz - Sabotageakt gegen die WG "Einheit"

In der Nacht vom 30.4. zum 1.5.2010 ist es im Wohnhaus Albert-Neubert-Straße 68 - 72 der Wohnungsgenossenschaft (WG) "Einheit" zu einem Sabotageakt gekommen. Dabei haben die Täter im frisch sanierten Haus Wasserhähne aufgedreht und Ventile herausgerissen. Auf diese Weise wurden sieben Wohnungen beschädigt. Die Verantwortlichen der WG "Einheit" vermuten aufgrund der Professionalität des Vorgehens, dass es sich bei dieser Aktion um einen gezielten Sabotageakt gehandelt hat.

Die Sanierungen der WG "Einheit" im Wohngebiet Markersdorf Süd, zu dem auch der Block Albert-Neubert-Straße 68 -72 gehört, hatten in den letzten Jahren für heftige Kontroversen gesorgt. Während Mieter und Bürgerinitiativen die Sanierungsmaßnahmen der WG "Einheit" unterstützten, plädierten die Stadtverwaltung und die Initiative "Stadtforum Chemnitz" für größere Abrisse im Wohngebiet.


28.04.2010 - Potsdam - Infrastrukturminister Vogelsänger kündigt Förderung für den Wohnungsneubau an

Der brandenburgische Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger kündigte heute im Rahmen einer Grundsteinlegung der Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx" in Potsdam eine Wiederaufnahme der öffentlichen Förderung von Wohnungsneubauten an. Details nannte der Minister allerdings nicht.

Hintergrund:

Das Land Brandenburg hatte bis 2004 den Neubau von Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau gefördert. Anschließend erfolgte eine Einstellung der Neubauförderung, da in etlichen brandenburgischen Städten Leerstandsprobleme auftraten und die Landesregierung die Fördergelder vor allem für Wohnungsabrisse im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" einsetzte. Die Folge war allerdings ein massiver Wohnungsmangel in wachsenden Städten und Gemeinden Brandenburgs, wie in Potsdam, Falkensee oder Kleinmachnow. Folgerichtig forderten die betroffenen Kommunen regelmäßig eine Wiederaufnahme der Förderung von Wohnungsneubauten.


28.04.2010 - Potsdam - Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx" startet Neubau

Am 28.4.2010 wurde im Wohngebiet Waldstadt der Grundstein für eine Wohnanlage mit 68 Wohnungen gelegt.

Auf dem Baugelände Saarmunder Straße 2 - 4 befand sich bis 2002 ein Oberstufenzentrum. Nach der Schließung wurden die Schulgebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. 2006 entschloss sich die Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx" zum Kauf des rund 10000 Quadratmeter großen Grundstücks. Anschließend erfolgte die Planung der Wohnanlage im Dialog mit den Genossenschaftern. Vorgesehen sind vier Wohnhäuser mit 68 barrierefreien Wohnungen und eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen. Auch ökologische Finessen, wie Erdwärmepumpen, sind eingeplant. Die Baukosten sollen 7,5 Millionen Euro betragen, die Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche betragen demnach 1450 Euro. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2011 geplant.

Für 2014 ist ein zweiter Bauabschnitt mit 130 Wohnungen geplant.


20.04.2010 - Zeitz - Wohnungsgenossenschaft trotzt dem Leerstand

Die Zeitzer Wohnungsgenossenschaft (ZWG) plant auch für 2010 weitere Sanierungen. Die Genossenschaft verfügt über 1791 Wohnungen, vor allem während der DDR-Zeit errichtet wurden. Obwohl in Zeitz 24,5 Prozent aller Wohnungen leer stehen, verzeichnet die ZWG einen Leerstand von lediglich 5 Prozent. Die Folge ist eine gute Finanzlage, die weitere Sanierungen möglich macht. Wohnungsabrisse sind dagegen nicht vorgesehen.


15.04.2010 - Zeitz - "Mut zur Lücke" in der Altstadt

Der aktuelle Entwurf für eine Fortschreibung des Rahmenplanes für die Altstadt sieht verstärkte Abrisse vor. Unter dem Motto "Mut zur Lücke" sollen vor allem in der Rahnestraße, dem Brühl und der Scharrenstraße Altbauten abgerissen werden. Die Abrissflächen sollen zu Parkplätzen oder Grünflächen umgenutzt werden.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 28000 Einwohner 2006. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz ganz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


10.04.2010 - Dessau - Junkerssiedlung wird zur Wildwiese

Auf den Abrissflächen der ehemaligen Junkerssiedlung an der Rodebillestraße wurde heute ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Anhalt zur Renaturierung von Abrissflächen gestartet. Geplant ist die Schaffung einer Wildwiese und eines Waldes, durch die besonders niedrige Pflegekosten erreicht werden sollen.

Geleitet wird das Projekt von Prof. Birgit Felinks von der Fachhochschule Anhalt, die Kosten von 120000 Euro werden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt getragen.

Hintergrund:

Die Junkerssiedlung wurde um 1935 für Beschäftigte der Junkers-Werke errichtet. Nach 1990 erlebte die Siedlung einen drastischen Bevölkerungsverlust, der schließlich zu einer Leerstandsquote von 100 Prozent führte. Die leere Siedlung wurde als Übungsplatz für die Feuerwehr genutzt und ab 2003 schrittweise abgerissen.


09.04.2010 - Halle/Saale - Wieder ein Abriss in der Ludwig-Wucherer-Straße

Derzeit wird in Halle/Saale das Baudenkmal Ludwig-Wucherer-Straße 7 abgerissen. Das spätklassizistische Wohnhaus wurde um 1870 errichtet. Nach 1990 fiel das Gebäude dem Leerstand und Verfall anheim. Da eine Sanierung nicht lohnend erschien, entschied sich der Privateigentümer schließlich zum Abriss des Gebäudes.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 27,3 Prozent hochschnellte.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, und der Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes im Altbau und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Einstürze ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


31.03.2010 - Zeitz - Private Hauseigentümer fordern mehr Abrisse in der Innenstadt

Die "Arbeitsgruppe Schützenstraße" hat verstärkte Abrisse in der Innenstadt gefordert. Bei der Arbeitsgruppe handelt es sich um eine Initiative privater Hauseigentümer in der Innenstadt, die ihre Häuser nach 1990 saniert haben und derzeit mit Leerstandsproblemen zu kämpfen haben. Anlass der Forderungen ist ein aktueller Entwurf für eine Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes, der weitere Sanierungen in der Innenstadt vorsieht. Diese würden nach Ansicht der Hauseigentümer zu einer Verschärfung der Lerstandssituation führen.

Hintergrund:

Zeitz diente vom 13. bis 16. Jahrhundert als Bischofssitz und vom 17. bis 18. Jahrhundert als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit Bürgerhäusern aus der Renaisssance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zeitz musste nach 1990 den Zusammenbruch der wichtigsten Arbeitgeber (z.B. Zekiwa - des größten Kinderwagenwerks Europas) und massive Bevölkerungsverluste verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 42520 Einwohnern 1988 auf 28000 Einwohner 2006. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand bis 2001 auf 41,1 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen zu entschärfen. Zwischen 2001 und 2006 fielen 770 Plattenbauwohnungen der Abrissbirne zum Opfer. Die Stadt hoffte auf Umzüge aus den Plattenbauten in die Altstadt.

In der Praxis allerdings erwies sich diese Strategie als Fehlschlag. Viele der vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner zogen nicht in die Altstadt, sondern verließen Zeitz ganz. Folgerichtig konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Bis 2006 stieg der Leerstand in der Altstadt weiter auf 44,5 Prozent an. Folgerichtig gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus der Renaissancezeit in der Messerschmiedestraße verloren.

Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zeitz ist derzeit nicht abzusehen.


30.03.2010 - Prettin - Stadtverwaltung ersteigert Haus für den Abriss

Die Stadtverwaltung von Prettin hat kürzlich das leer stehende Haus Hohe Straße 6 zum Nulltarif "ersteigert". Die Stadtverwaltung plant den Abriss des in der Innenstadt gelegenen Hauses.

Mit diesem Abriss dürfte die Abrisswelle in der Prettiner Innenstadt noch längst nicht beendet sein. Denn derzeit gibt es in der Innenstadt rund 20 verfallene Altbauten, deren Abriss unvermeidlich erscheint.


26.03.2010 - Halle/Saale - Abriss in der Ludwig-Wucherer-Straße

Derzeit wird in Halle/Saale das Baudenkmal Ludwig-Wucherer-Straße 5 abgerissen. Das spätklassizistische Wohnhaus wurde 1872/1873 von dem Architekten Richard Loest errichtet. Nach 1990 fiel das Gebäude dem Leerstand und Verfall anheim. Da eine Sanierung nicht lohnend erschien, entschied sich der Privateigentümer schließlich zum Abriss des Gebäudes.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt auf rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 27,3 Prozent hochschnellte.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altbauquartiere motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, und der Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in den Altbauquartieren zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des Wohnungsleerstandes im Altbau und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altbauten.

Ein Ende der Einstürze ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


19.03.2010 - Köthen - Der älteste Profanbau der Stadt wird abgerissen

Die Alte Apotheke, der älteste Profanbau von Köthen, soll abgerissen werden.

Das Gebäude in der Marktstraße 4 wurde um 1500 errichtet und seitdem mehrfach umgebaut. Nach 1990 fiel auch dieses Gebäude dem Leerstand und Verfall anheim. Der Privateigentümer sah keine Chance für eine rentable Bewirtschaftung des Gebäudes und überließ das Haus deshalb dem Verfall.

Vor zwei Jahren erwarb die kommunale Wohnungsgesellschaft Köthen (WGK) das Baudenkmal. Nach Bauuntersuchung stellte sich heraus, dass eine Sanierung des Gebäudes auch für die WGK nicht finanzierbar gewesen wäre. Die Baukosten von einer Million Euro hätten sich selbst bei der Gewährung von Fördergeldern in Höhe von 270000 Euro nicht amortisiert. Folgerichtig beschloss die WGK den Abriss der Alten Apotheke, der in den nächsten Wochen erfolgen soll.


06.03.2010 - Halle/Saale - Bürgerinitiative kämpft gegen Abriss der Riebeckplatz-Hochhäuser

In Halle/Saale hat sich heute hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die den Abriss der markanten Zwillingshochhäuser verhindern will. Zu diesem Zweck sollen Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen den Hochhausabriss gesammelt werden. Ziel ist die Sammlung von 10.000 Unterschriften. Initiator der Aktion ist Reiner Halle, der ab 1967 als Generalbauleiter für die damalige Umgestaltung des Riebeckplatzes (damals Thälmannplatz) verantwortlich war.

Hintergrund:

Erbaut wurden die Riebeckplatz-Hochhäuser zwischen 1968 und 1970 nach Entwürfen von Alfred Möller, Ulrich Tielsch, Peter Spiesecke und Sigrid Schaller. Sie boten insgesamt 258 Wohnungen mit großzügigen Grundrissen, großen Fensterbändern und Loggien, die einen attraktiven Panoramablick auf die Stadt gewährten. Dank dieser Qualitäten und der zentralen Lage avancierten die Hochhäuser schnell zu einer gefragten Wohnadresse. 1998 entschloss sich die Eigentümerin, die stadteigene Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG), zu einer Sanierung der Gebäude für 8 Millionen Euro. In Vorbereitung der Bauarbeiten wurden die Wohnungen bis 2001 freigezogen. Doch 2002 stellte sich heraus, dass der HWG für die Sanierung die Gelder fehlten. Stattdessen beschloss sie den Verkauf der Hochhäuser. Für die Gebäude fanden sich mehrere Interessenten, darunter auch ein Investor, der in Halle-Neustadt bereits ähnliche Hochhäuser saniert und vollständig vermietet hatte. Dieser Investor kündigte die baldige Sanierung der Riebeckplatz-Hochhäuser an.

Doch 2004 zog die HWG plötzlich ihre Verkaufspläne zurück. Stattdessen wurde nun der Abriss der Hochhäuser geplant. Begründet wurde die Kehrtwende mit der Befürchtung, dass ein privater Investor der HWG Konkurrenz machten könnte. Unterstützung erfuhren die Abrisspläne durch das Stadtplanungsamt. Die städtischen Planungen sahen nunmehr einen vollständigen Abriss aller Wohnhäuser am Riebeckplatz vor, da nach Meinung der Stadtplaner an dem innerstädtischen Standort die nötige Wohnruhe nicht gewährleistet wäre. 2006 folgte ein Wettbewerb für eine Neugestaltung des Riebeckplatz. Der Siegerentwurf sah die Verwandlung des innerstädtischen Platzes in einen "urbanen Wald" vor.

Doch dann nahm die Geschichte eine erneute Wendung. Einerseits machte die GWG, die zweite stadteigene Wohnungsgesellschaft, gute Erfahrungen mit der Hochhaussanierung. Sie sanierte 2005 ein ähnliches Hochhaus in Halle-Neustadt für 1,2 Millionen Euro und konnte dieses vollständig vermieten. Andererseits schaltete sich im Herbst 2006 der Landesrechnungshof von Sachsen-Anhalt ein. Dieser kritisierte eine ungenügende Prüfung preiswerter Sanierungsoptionen, beanstandete die Ablehnung der Kaufangebote und bemängelte, dass ein Abriss der Hochhäuser einer wünschenswerten Stärkung des innerstädtischen Wohnens entgegenlaufen würde.

Anfang 2007 gelobten Stadt und HWG Besserung. Sie richteten einen Architekturwettbewerb für einen Umbau der Riebeckplatz- Hochhäuser aus, bei dem allerdings nur sehr vage Vorgaben formuliert wurden. Folgerichtig brachte der Wettbewerb vor allem extrem aufwändige Umbaukonzepte. Der Sieger Max Dudler wollte die beiden Hochhäuser für 22 Millionen Euro umbauen und zudem ein drittes Hochhaus errichten. Schnell stellte sich heraus, dass diese Visionen nicht bezahlbar waren. Am 19.3.2009 beschloss ein "Hochhaus-Tisch" aus Vertretern der HWG und der Stadtverwaltung den Abriss der Hochhäuser bis spätestens 2010. An ihrer Stelle wurde ein 90 Meter hohes Bürohochhaus für 15 Millionen Euro geplant, dessen konkrete Gestalt in einem Architekturwettbewerb gefunden werden sollte. Um dieses Projekt ist es mittlerweile allerdings sehr still geworden.


05.03.2010 - Leipzig - Teileinsturz im Leipziger Osten

Erneut kam es im Leipziger Osten zu einem Teileinsturz. Diesmal traf es das Eckhaus an der Hermann-Liebmann-Straße / Ecke Eisenbahnstraße, das am 5.3.2010 einen Teil seiner Fassade verlor. Zwar war das Haus mit Auffangnetzen versehen, die Passanten vor herabfallenden Fassadenteilen schützen sollten. Allerdings hielten diese Netze dem Gewicht der Gesteinmassen nicht stand und rissen.

Glücklicherweise wurden bei dem Teileinsturz keine Personen verletzt.


03.03.2010 - Zittau - Erneut Einsturzgefahr in der Altstadt

Erneut musste in der Zittauer Altstadt eine Straße wegen der Einsturzgefahr eines Hauses gesperrt werden. Diesmal erwischte es die Böhmische Straße, die wegen der akuten Einsturzgefahr des Wohnhauses Böhmische Straße 9 gesperrt werden musste.

Hintergrund:

Zittau war im 17. und 18. Jahrhundert eine wichtige Handelsstadt. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit prunkvollen Kaufmannshäusern aus der Renaissance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zittau musste nach 1990 einen massiven Bevölkerungsverlust verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 38000 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 24,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 35,4 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen, durch die Verlagerung des Schwimmbades und der Fachhochschule vom Stadtrand an den Altstadtrand sowie durch Sicherungsmaßnahmen an besonders wertvollen Baudenkmälern zu entschärfen. Doch auch durch diese Maßnahmen konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Im Gegenteil: Auch in den letzten Jahren gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert in der Brunnenstraße 3, verloren. Erst in den letzten Monaten kam es zu Einstürzen und Teileinstürzen in der Brunnenstraße und der Böhmischen Straße. Insgesamt wurden seit 1990 in der Zittauer Altstadt über 60 Baudenkmäler abgerissen. Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zittau ist derzeit nicht abzusehen.


03.03.2010 - Leisnig - Abriss am Markt

Am 3.3.2010 hat in der Altstadt von Leisnig der Abriss des Hauses Niedermarktgasse 2 begonnen.

Das direkt am Markt gelegene Wohnhaus gehört einem Privateigentümer, der das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen hatte. Die Folge war eine akute Einsturzgefahr und eine erhebliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Das Landratsamt entschloss sich schließlich, das Gebäude auf dem Weg der Ersatzvornahme abzureißen.


03.03.2010 - Halle/Saale - Einsturzgefahr in der Brüderstraße

In Halle/Saale musste heute die in der Altstadt gelegene Brüderstraße gesperrt werden. Der Grund war der Absturz von Fassadenteilen des Hauses Brüderstraße 12 und eine akute Einsturzgefahr des Hauses.

Das Baudenkmal wurde vermutlich im späten 16. Jahrhundert errichtet und in den folgenden Jahrhunderten immer wieder umgebaut. Vor allem um 1730 erfolgten umfangreiche Umbauten. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude zu einem Lagerhaus der Eisenwarenhandlung Heynemann umgebaut. In den 1980er Jahren wurde das Gebäude von der 1983 gegründeten Bürgerinitiative "Arbeitskreis Innenstadt" genutzt und in Teilen instandgesetzt. Nach der deutschen Einheit 1990 wurde das Gebäude allerdings an den Alteigentümer rückübertragen. Der "Arbeitskreis Innenstadt" musste das Gebäude verlassen, das Gebäude wurde immer mehr dem Leerstand und Verfall überlassen.


02.03.2010 - Halle/Saale - Baudenkmal in der Altstadt stürzt ein

In der Nacht vom 1.3. zum 2.3.2010 ist in Halle/Saale erneut ein Haus eingestürzt. Bei dem verlorenen Gebäude handelt es sich um das denkmalgeschützte Gebäude Kleine Steinstraße 3, einem Wohn- und Geschäftshaus aus dem 18. Jahrhundert. Passanten kamen bei dem Einsturz glücklicherweise nicht zu Schaden, ein parkendes Auto allerdings wurde gründlich demoliert.

Hintergrund:

Halle/Saale musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von rund 330000 Einwohnern auf derzeit rund 230000 Einwohner verkraften. Die Folge war ein Wohnungsleerstand in der Gesamtstadt von rund 18 Prozent. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen waren allerdings die Gründerzeitquartiere und die Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 27,3 Prozent hochschnellte.

In den letzten Jahren hatte die Stadtverwaltung versucht, den Leerstand in den Altbauquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Seit 2000 wurden in Halle/Saale rund 10000 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Häufig wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert. Die Stadt hoffte, auf diese Weise Plattenbaubewohner zum Umzug in die Altstadt motivieren zu können.

In der Praxis allerdings wurde das Ziel einer Belebung der Altbauquartiere klar verfehlt. Ein Großteil der Plattenbaubewohner war nicht bereit, in eine Altbauwohnung zu ziehen. Einerseits sorgten städtebauliche Defizite, wie Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke, fehlende Balkone, und der Parkplatzmangel, für eine geringe Umzugsneigung. Gleichzeitig waren viele Plattenbaubewohner nicht willens oder in der Lage, die relativ hohen Mieten in der Altstadt zu zahlen.

Die Folge war eine Verfestigung des altstädtischen Wohnungsleerstandes und eine geringe Investitionsneigung der Hauseigentümer. Viele Hauseigentümer lassen ihre Häuser verfallen und scheuen selbst einfachste Sicherungsmaßnahmen. Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Altstadthäusern.

Ein Ende der Einstürze ist nicht in Sicht, da die Statistiker einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl in Halle/Saale vorhersagen.


28.02.2010 - Görlitz - Interessengemeinschaft Historisches Görlitz protestiert gegen Umgestaltung der Berliner Straße

Die Interessengemeinschaft Historisches Görlitz hat mit einem Offenen Brief an die Mitglieder des Görlitrzer Stadtrates gegen die geplante Umgestaltung der Berliner Straße protestiert.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Interessengemeinschaft Historisches Görlitz, eine Vereinigung von Görlitzer Vereinen, Görlitzer Bürgern und Bürgerinnen, sieht nach den im Görlitzer Stadtrat gefassten Beschlüssen Gefahr für die einzigartig erhaltene Görlitzer Innenstadt ihr unverwechselbares Äusseres zu verlieren. Für viele GörlitzerInnen und bei den Förderern der Stadt steht Görlitz als Beispiel für einen behutsamen Umgang mit dem reichen Architekturerbe. Die Pläne für die Umgestaltung der Strasse sind ein Schlag ins Gesicht für jeden Denkmal bewundernden Besucher, Görlitzer und Görlitzerin insbesondere vor dem Hintergrund der Bewerbung von Görlitz um Aufnahme in den Rang einer UNESCO Welterbestätte.

Die Interessengemeinschaft Historisches Görlitz spricht sich im Rahmen der geplanten Baumassnahme Berliner Strasse für eine einheitlich Gestaltung der Haupteinkaufstrasse von Görlitz mit einer der Gründerzeit angelehnten Gestaltung der Strassenbeleuchtung und des historischen Bildes der Strasse aus. Uns ist wichtig an dieser Stelle auch Sie als einen Unterstützer unseres Anliegens zu gewinnen, den Gesamtcharakter der zentralen Innenstadt mit dem für Görlitz so typischen Pflasterbild zu bewahren und das unverkennbare Innenstadtbild mit Augenmerk auf Qualität statt Beliebigkeit weiter zu entwickeln.

Leihen Sie uns Ihre Stimme und sprechen auch Sie sich wie so viele andere für einen behutsamen Umgang mit den historischen Erbe und für die Abkehr von einer modernen Gestaltung von Plätzen und Straßenansichten in Städten aus, die den Wiedererkennungswert einer Stadt herabsetzt.

Für Fragen stehen wir und die Mitglieder der Interessengemeinschaft Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Vogel, Daniel Breutmann, Bernd Schliebitz, Joachim Keppstein

Sprecherrat IG Historisches Görlitz

Interessengemeinschaft Historisches Görlitz

Kunnerwitzer Straße 7

02826 Görlitz

Mobil: 01520919063

E-Mail: historisches-goerlitz@goerlitz.net


26.02.2010 - Döbeln - Abriss in der Altstadt

Am 26.2.2010 hat in der Altstadt von Döbeln der Abriss des Hauses Ritterstraße 2 begonnen.

Das Haus Ritterstraße 2 wurde um 1800 errichtet. Nach 1990 geriet das Gebäude in den Besitz einer auswärtigen Eigentümergemeinschaft, die das Haus dem Leerstand und Verfall überließ. Eine Revitalisierung des Gebäudes wurde zudem durch die Nähe zur Freiberger Mulde und der damit zusammenhängenden Hochwassergefahr erschwert. In jüngster Zeit kam es mehrfach zum Absturz von Fassadenteilen, die Ritterstraße musste deshalb für den Verkehr gesperrt werden. Im Herbst 2009 hat die Stadt Döbeln dieses Haus kostenlos erworben.

Der aktuelle Abriss kostet 112000 Euro und wird durch ein Förderprogramm des Freistaates Sachsen für die Revitalisierung von Brachflächen finanziert.


25.02.2010 - Halle/Saale - Hauseinsturz in der Franz-Andres-Straße

Heute ist in Halle/Saale wieder ein Haus teilweise eingestürzt. Diesmal erwischte das gründerzeitliche Wohnhaus Franz-Andres-Straße 1. Ungefähr die Hälfte der Straßenfassade stürzte auf den Bürgersteig. Paasanten kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.


09.02.2010 - Pirna - Weitere Abrisse geplant

Die kommunale Wohnungsgesellschaft Pirna mbH (WGP) will den Wohnungsabriss auch 2010 fortsetzen.

Konkret geplant ist der Abriss der um 1890 errichteten Wohnhäuser Grohmannstraße 7 und Klosterstraße 1. Auf den Abrissflächen soll ein Parkplatz angelegt werden. Außerdem ist der Abriss des 1641/1642 errichteten Gebäudekomplexes "Liebenausches Vorwerk" in der Clara-Zetkin-Straße 1-3 geplant. Über den Abriss des denkmalgeschützten Komplexes wird derzeit noch mit den Denkmalbehörden verhandelt.


22.01.2010 - Waldheim - Jugendstilhäuser unter der Abrissbirne

Derzeit werden in Waldheim die Wohnhäuser Härtelstraße 5 und 6 abgerissen. Die um 1910 errichteten Jugendstilhäuser gehören der kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Waldheim GmbH (WBV) und stehen schon seit Jahren leer. Eine Vermietung der Gebäude scheiterte immer wieder am Lärm der stark befahrenen Härtelstraße. Ähnliche Probleme bereiten die ebenfalls um 1910 errichteten Wohnhäuser Härtelstraße 10 und 11, die bis Ende März 2010 abgerissen werden sollen. Bereits im September 2008 wurden die Häuser Härtelstraße 3a und 3b abgerissen. Mittlerweile weist die einst geschlossen bebaute Härtelstraße zahlreiche Lücken auf.

Hintergrund:

Waldheim musste nach 1990 einen Bevölkerungsrückgang von gut 10.000 Einwohnern auf derzeit 8600 Einwohner verkraften. Diese Schrumpfung führte zu einem Wohnungsleerstand von rund 14 Prozent in der Gesamtstadt.

Besonders hohe Leerstandsquoten entstanden in den Altbauquartieren, die unter dichten Bebauungen, Grünflächendefiziten, teilweise lauten Straßen, fehlenden Balkonen und schlechten Wärmedämmungen litten. Die Folge waren Leerstandsquoten von 53 Prozent (Quartier Feldstraße), 28 Prozent (Quartier Niedermarkt), 24 Prozent (Quartier Talstraße) und 22 Prozent (Quartier Härtelstraße). Über 75 Prozent der Leerstände konzentrierten sich in vor 1918 errichteten Gebäuden.

Die Wohnblöcke aus der DDR-Zeiten dagegen erfreuen sich anhaltend großer Beliebtheit und sind fast überhaupt nicht vom Leerstand betroffen. Folgerichtig wurden in Waldheim im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" bisher ausschließlich Altbauten abgerissen.

Diese Entwicklung soll sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Bevölkerungsprognosen gehen von einem weiteren Bevölkerungsrückgang auf 7500 bis 7800 Einwohner im Jahr 2020 aus. Im Januar 2010 wurde ein neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept beschlossen, dass den Abriss von 230 Wohnungen bis 2020 vorsieht.


22.01.2010 - Altenburg - Abrisse gehen weiter

Die Städtische Wohnungsgesellschaft Altenburg GmbH (SWG) plant für 2010 eine Fortsetzung der Wohnungsabrisse. Konkret ist der Abriss der Wohnhäuser Jungferngasse 24 und Brauereistraße 6 geplant. Das Gebäude Jungferngasse 24 wurde in der 1. Häfte des 19. Jahrhunderts errichtet, das Haus Brauereistraße 6 entstand um 1900. Beide Abrisse sollen bis Ende März beendet sein.


22.01.2010 - Zittau - Über 60 Abrisse in der Altstadt seit 1990

In der Altstadt von Zittau sind seit 1990 mindestens 63 Häuser abgerissen worden.

Diese Zahl ergab eine Untersuchung der Stadtverwaltung und von Christine Laufer vom Verein "Tradition und Zukunft Zittau" (TUZZ). Weitere Abrisse erfolgten in der gründerzeitlichen Quartieren. Ein Ende der Abrisse ist nicht in Sicht. In den nächsten Tagen soll das Haus Brunnenstraße 4 abgerissen werden.

Hintergrund:

Zittau war im 17. und 18. Jahrhundert eine wichtige Handelsstadt. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit prunkvollen Kaufmannshäusern aus der Renaissance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zittau musste nach 1990 einen massiven Bevölkerungsverlust verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 38000 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 24,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 35,4 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen, durch die Verlagerung des Schwimmbades und der Fachhochschule vom Stadtrand an den Altstadtrand sowie durch Sicherungsmaßnahmen an besonders wertvollen Baudenkmälern zu entschärfen.

Doch auch durch diese Maßnahmen konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Im Gegenteil: Auch in den letzten Jahren gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert in der Brunnenstraße 3, verloren. Insgesamt wurden seit 1990 in der Zittauer Altstadt 63 Baudenkmäler abgerissen. Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zittau ist derzeit nicht abzusehen.


20.01.2010 - Gotha - Abriss in der Mohrenstraße

In Gotha wird derzeit das Wohnhaus Mohrenstraße 26 abgerissen.

Das Gebäude wurde um 1800 errichtet. In den letzten Jahren wurde das Gebäude von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen. Immer größere Bereiche des Hauses fielen Teileinstürzen zum Opfer. Bemühungen der Stadt, den Eigentümer zur Sanierung oder Sicherung seines Gebäudes zu bewegen, blieben erfolglos. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass von ihm eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht. Deshalb entschloss sich die Stadtverwaltung zum Abriss des Gebäudes als Ersatzvornahme.


15.01.2010 - Chemnitz - Kindergarten soll zu Eigentumswohnanlage umgebaut werden

Ein Investor will die ehemalige Kindertagesstätte Zeisigwaldstraße 2 im Yorckgebiet zu einer luxuriösen Eigentumswohnanlage umbauen.

Die Kindertagesstätte wurde 1971 nach einem Typenprojekt errichtet und bot ursprünglich 236 Kindergarten- bzw. Krippenplätze. Ab 1994 wurde das Gebäude als Behindertenwerkstatt der Stadtmission genutzt, nach deren Auszug Ende 2006 fiel sie dem Leerstand anheim. Ab Mai 2009 bot die Stadt Chemnitz das Gebäude zum Kauf an.

Hintergrund:

Das Yorckgebiet wurde von 1968 bis 1973 nach Entwürfen von Nikolaus Griebel errichtet und verfügt über 4682 Wohnungen. Das Gebiet ist dank seiner Nähe zum Zeisigwald bis heute ein beliebter Wohnstandort. Probleme bereiten lediglich die relativ undifferenzierten Wohnungen in Wohnblöcken der Typen Q 6 und P 2. Dieses Problem könnte durch den Umbau der Kindertagesstätte reduziert werden.


06.01.2010 - Chemnitz - Schlechte Perspektiven für den Brühl

Die Fördergemeinschaft Brühl hat sich zum Jahresende 2009 aufgelöst. Als Grund für diesen Schritt benannte Vereinsvorsitzender Gunnar Schenke die schlechten Perspektiven des Brühl-Gebietes. Gleichzeitig musste Gunnar Schenke das von ihm betriebene Lederwaren-Geschäft am Brühl schließen - nach 85 Jahren.

Hintergrund:

Der Stadtteil Brühl umfasst 16 Hektar und 171 Wohnhäuser mit 1500 Wohnungen. Das Quartier wurde zwischen 1820 und 1900 mit einfachen Arbeiter-Mietshäusern bebaut. Um 1980 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Viertels. Der Brühl avancierte zum beliebten Boulevard mit vielen Geschäften, Gaststätten und Cafe´s.

Doch nach 1990 erlebte das Quartier einen rasanten Abstieg. Der Wohnungsleerstand schnellte auf 60 Prozent empor, der Ladenleerstand erhöhte sich sogar auf 75 Prozent. Die Stadtverwaltung hat in den letzten Jahren versucht, das Gebiet zu revitalisieren. 1999 wurde das Gebiet als Sanierungsgebiet festgesetzt, 2005 wurde eine Erhaltungssatzung erlassen. Doch trotz aller Bemühungen, wie Sanierungen, Umbauten, die Installierung eines Quartiermanagements, konnte bislang keine Revitalisierung des Brühls erreicht werden.


05.01.2010 - Wurzen - Erfolgreiche Leerstandsbekämpfung auch ohne Abrisse

Die Wohnungsgenossenschaft Wurzen e.G. konnte ihren Leerstand im Jahr 2009 nochmals verringern. Während die Genossenschaft Ende 2008 einen Wohnungsleerstand von 2,9 Prozent verzeichnet hatte, betrug der Leerstand Ende 2009 nur 2,5 Prozent.

Ungewöhnlich ist, dass dieser Wert in einer ansonsten stark vom Leerstand betroffenen Stadt erzielt werden konnte und dass dieser Erfolg ohne den sonst verbreiteten Abriss von Wohnungen möglich war.

Hintergrund:

Wurzen musste nach der Wende 1989/90 einen Rückgang von rund 19.000 auf derzeit rund 14.000 Einwohnern hinnehmen. Die Folge war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 20,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders hohe Leerstände verzeichnete die gründerzeitliche Ostvorstadt mit 38,8 Prozent und die Altstadt mit 32,3 Prozent. Der Leerstand in der DDR-Siedlung Wurzen-Nord betrug dagegen nur 7,8 Prozent.

Die 1956 gegründete Wohnungsgenossenschaft Wurzen, die fast ausschließlich über Wohnungsbestände aus der DDR-Zeit verfügt, reagierte auf diese Probleme mit der Sanierung der Gebäude und weiteren Aufwertungsmaßnahmen, wie dem Anbau von Balkonen an Wohnungen ohne Balkone, dem Anbau von Aufzügen sowie dem altengerechten Umbau von Wohnungen. Außerdem verbesserte die Genossenschaft ihre Serviceleistungen. Die Genossenschaft betreibt einen Nachbarschaftstreff, in dem Veranstaltungen, Malkurse, Sportkurse, Vorträge zu Gesundheits- und Rechtsfragen und anderes angeboten werden.

Auf Abrisse wurde dagegen vollständig verzichtet. Dank dieser Strategie konnte die Genossenschaft einen stetigen Rückgang ihrer Leerstandsquote von 6,2 Prozent 1999 auf derzeit 2,5 Prozent erreicht werden. Für kleine Wohnungen gibt es sogar Wartelisten.


16.12.2009 - Jena - Straßenbahnlinie Burgau - Bahnhof Göschwitz eröffnet

Am 16.12.2009 wurde die 1700 Meter lange Straßenbahn - Neubaustrecke Bahnhof Göschwitz - Burgau eröffnet. Die Straßenbahn sorgt für einen besseren Anschluss des Wohngebietes Jena-Lobeda (Bauzeit 1968-1985) und des Gewerbegebietes Göschwitz (6000 Arbeitsplätze).


15.12.2009 - Meiningen - Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus vor dem Abriss

In Meiningen soll in den nächsten Tagen der Abriss des denkmalgeschützten Wohnhauses Freitagsgasse 2 erfolgen.

Bei dem Abrisshaus handelt es sich um ein Fachwerkhaus aus der Zeit um 1600. 1994 wurde das Gebäude von der Stadt Meiningen an einen Privateigentümer verkauft, der sich zur Sanierung des Baudenkmals verpflichtet hatte. In den folgenden Jahren jedoch wurde das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. Immer größere Bereiche des Hauses fielen Teileinstürzen zum Opfer. Mittlerweile ist das Gebäude dermaßen geschädigt, dass seine Sanierung unmöglich erscheint.


14.12.2009 - Radeberg - Abrisse in der Dr. Wilhelm-Külz-Straße

In Radeberg hat der Abriss von zwei gründerzeitlichen Mietshäusern in der Dr. Wilhelm-Külz-Straße begonnen. Beide Gebäude stehen schon seit Jahren leer. Bis zum 18.12.2009 soll der Abriss beendet sein.


14.12.2009 - Zeitz - Abrisse in der Badstubenvorstadt

In Zeitz hat der Abriss der Häuser Badstubenvorstadt 8a und 8b begonnen. Bei den Gebäuden handelt es sich um Mietshäuser aus dem späten 19. Jahrhundert. Beide Gebäude stehen schon seit Jahren leer. Vor allem die Lage an der lauten Hauptstraße erschwerte die erfolgreiche Revitalisierung der Gebäude. Deshalb entschlossen sich die Eigentümer, die Stadt Zeitz und ein Privateigentümer, zum Abriss der Gebäude.


09.12.2009 - Laubusch - Weitere Abrisse in der Gartenstadt "Erika"

In der Gartenstadt "Erika" in Laubusch hat der Abriss weiterer Häuser begonnen. Abgebrochen werden die Gebäude Oststraße 1 und Südstraße 3. Der Eigentümer, die Wohnungsgenossenschaft Laubusch, begründet die Abrisse mit dem hohen Wohnungsleerstand in der Gartenstadt und der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Genossenschaft.

Hintergrund: Der Bau der Gartenstadt Erika war untrennbar mit der Industrialisierung der Lausitz verbunden. Ab 1915 entstand rings um Laubusch der Tagebau Erika, ein Kraftwerk und eine Brikettfabrik. Eine Besonderheit dieser Industrieentwicklung war die Tatsache, dass sie ausschließlich durch den Großkonzern Ilse Bergbau AG vorangetrieben wurde. Diese Besonderheit prägte auch die Stadtentwicklung der Region, die nicht spontan verlief, sondern planmäßig von der Ilse Bergbau AG durchgeführt wurde. Diese Firma, die sich nicht nur als Unternehmen, sondern auch als soziale Fürsorgeanstalt verstand, errichtete für ihre Beschäftigten komplette Städte mit Schulen, Kultureinrichtungen, Sozialbauten, Krankenhäusern und Einkaufsstätten. Auf diese Weise entstanden regelrechte Idealstädte, die zu den besten Schöpfungen des Reformwohnungsbaues zählen.

Im Rahmen dieses Bauprogramms entstand auch die Gartenstadt Erika, die zwischen 1915 und 1938 nach Entwürfen von Ewald Kleffel errichtet wurde. Sie umfasste 551 relativ großzügige Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern, die von Gärten und Stallbauten für die private Viehhaltung gesäumt wurden. Eine Schule, ein Kulturhaus mit Gaststätte, Ladengebäude und eine Kirche komplettierten die Anlage.

Die Gestaltung der Siedlung war durch einen einheitlichen Grundplan geprägt, der die Zusammengehörigkeit der Ilse-Mitarbeiter veranschaulichen sollte. Das Zentrum bildete eine Mischung aus Dorfanger und Marktplatz, der von der Schule, der Ladenstraße, der Kirche und dem Kulturhaus flankiert wurde. In der weiteren Siedlung entstand ein Wechselspiel von geschwungenen Straßenzügen und Plätzen, die eine malerische Atmosphäre entfalteten. Typisch war das Nebeneinander von Direktorenvillen und Arbeiterhäusern, das die Verbundenheit zwischen den verschiedenen Schichten fördern sollte. Und auch die Architektur der Gebäude war auf Harmonie bedacht. Eine sorgfältig abgestimmte Mischung von Giebeln, Erkern, Pilastern, Torbögen, Schmuckfriesen und Dachgauben ließ ein idyllisches Straßenbild entstehen.

Nach 1990 wurde die Gartenstadt zunächst zum Schauplatz bürgerschaftlichen Engagements. 1995 gründete eine Mieterinitiative die Wohnungsgenossenschaft Laubusch, die umgehend die Laubuscher Wohnungen erwarb und anschließend mit der Sanierung der Häuser begann. Doch schon bald wurden diese Erfolge vom wirtschaftlichen Niedergang der Region überlagert. Die Laubuscher Brikettfabrik musste bereits 1993 schließen. Die Folge war eine Abwärtsspirale. Zunächst stieg die Arbeitslosigkeit in Laubusch an, anschließend folgte die Abwanderung, die wiederum einen Wohnungsleerstand von 27 Prozent nach sich zog. Die Wohnungsgenossenschaft Laubusch erwirtschaftete erhebliche Defizite und geriet an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. Zudem war die Genossenschaft nicht in der Lage, den Genossenschaftsmitgliedern, die die Genossenschaft verlassen wollten, ihre Einlagen auszuzahlen. Unter diesen Umständen mussten die Sanierungsbemühungen eingestellt werden. Versuche, Gebäude zu verkauifen, schlugen fehl. Und im November 2003 begannen die Wohnungsabrisse, denen mittlerweile rund die Hälfte der Siedlung zum Opfer gefallen ist. Auch die Denkmalbehörden konnten die Abbrüche in der denkmalgeschützten Gartenstadt nicht verhindern. Einsprüche des sächsischen Landesdenkmalamtes gegen die Abrisse wurden vom Regierungspräsidium Dresden zurückgewiesen.

Heute bietet die Gartenstadt Erika ein Bild der Auflösung. Die kunstvollen Platzfiguren und Sichtbeziehungen verschwinden allmählich. Aber auch für die Laubuscher Bürger sind die Abrisse eine Tragödie, schließlich haben viele von ihnen erhebliche Geldmittel in ihre Wohnungen und ihre Genossenschaft investiert.


03.12.2009 - Görlitz - Interessengemeinschaft protestiert gegen moderne Beleuchtung der Berliner Straße

Die Interessengemeinschaft Historische Berliner Straße protestiert in einer am 3.12.2009 veröffentlichten Pressemitteilung gegen die geplante Aufstellung moderner Kandelaber in der Berliner Straße.

Die Berliner Straße war früher die Haupteinkaufsstraße von Görlitz. Doch nach 1990 erlebte die Straße einen dramatischen Bedeutungsverlust. Die Stadtverwaltung plant deshalb eine Umgestaltung der Straße mit modernen Beleuchtungskörpern und einem neuen Bodenbelag.

Die Interessengemeinschaft Historische Berliner Straße lehnt diese Umgestaltung ab und fordert stattdessen eine Umgestaltung der Straße nach historischen Vorlagen. Angestrebt werden die Gestaltung der Stadtbeleuchtung, Pflastermaterialien, Stadtmöblierung, Verkehrstechnik nach historischen Vorbild, die Wiederherstellung der historischen Pflasterung des Straßenprofils, eine Rückbesinnung auf historische Stilelemente der Fassadengestaltung sowie eine allgemeine Aufwertung der Berliner Straße und der angrenzenden Bereiche. Weitere Informationen unter www.goerlitz21.de


02.12.2009 - Chemnitz - Bürger demonstrieren gegen Abrisspläne für das Heckertgebiet

Am 2.12.2009 haben Bürger gegen die geplanten Abrisse von Wohnblöcken der kommunalen Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft Chemnitz GmbH (GGG) in Markersdorf Nord und Morgenleite demonstriert. Ihre Forderung nach einem Erhalt der Wohnblöcke unterstrichen sie mit einer halbstündigen Blockade der Burkhardsdorfer Straße. Auch während einer anschließenden Bürgerversammlung äußerten sie ihr Unverständnis über die Abrisspläne der GGG. Veranstalter der Aktion war die Bürgerinitiative Markersdorf Nord / Morgenleite (BIMM).

Die GGG hatte am 25.11.2009 den Abriss von 480 Wohnungen im Bereich Wilhelm-Firl- und Max-Türpe-Straße bekanntgegeben. Bei den Abrisshäusern handelt es sich um elfgeschossige Wohnblöcke des Typs WBS 70/IW 77. Diese Wohnblöcke sind mit einem Aufzug ausgestattet, bieten altenfreundliche Wohnungen mit Balkon, und zeichnen sich zudem durch die Nähe zur Straßenbahn und zum Einkaufszentrum Vita-Center aus. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach den Wohnungen.

Klaus Möstl, SPD-Stadtrat und Aufsichtsratsmitglied der GGG, begründete die Abrisse auf der Einwohnerversammlung mit Defiziten der GGG, die allerdings nicht durch die Plattenbaublöcke, sondern durch defizitäre Bauvorhaben in der Innenstadt, wie die Neubauten der Mittelstandsmeile oder den Umbau des ehemaligen Warenhauses Tietz zum Kulturkaufhaus, verursacht sind. Diese Information vergrößerte das Unverständnis über die aktuellen Abrisspläne noch.


30.11.2009 - Rochlitz - Abriss von Baudenkmälern

In Rochlitz hat der Abriss der Gebäude Sofienplatz 5 und Sofienplatz 6 begonnen.

Die denkmalgeschützten Wohnhäuser wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Doch nach 1990 fielen auch sie dem Leerstand anheim. Der Eigentümer, die Stadt Rochlitz, hatte in den letzten Jahren immer wieder versucht, die Häuser an einen Privatinvestor zu verkaufen. Der Verkauf scheiterte allerdings an fehlenden Interessenten. Für einen Erhalt der Gebäude fehlt der Stadt Rochlitz das Geld. Folgerichtig wurde der Abriss beschlossen.

Vor dem Abriss wurden einige wertvolle Bauteile durch den Förderverein des Museums für Volksarchitektur und bäuerliche Kultur in Schwarzbach geborgen.


29.11.2009 - Chemnitz - Sanierungswelle in Markersdorf Süd

Am 29.11.2009 hat die Wohnungsgenossenschaft (WG) "Einheit" das Mehrgenerationenhaus in der Albert-Neubert-Straße 19 fertiggestellt.

Bei dem Objekt handelt es sich um einen elfgeschossigen Plattenbau des Typs WBS 70 im Wohngebiet Markersdorf Süd. Dieses Wohngebiet sorgt bis heute für Konflikte, da das Chemnitzer Stadtplanungsamt einen flächigen Abriss dieses Gebietes anstrebt. Viele Einwohner und die WG "Einheit", der etliche Wohnblöcke in Markersdorf Süd gehören, sind dagegen von der Zukunftsfähigkeit des Quartiers überzeugt. Sie schätzen die ruhige Stadtrandlage, die reizvollen Fernsichten und die gute Luft. Die WG "Einheit" hat deshalb in der Vergangenheit schon zahlreiche Sanierungen in Markersdorf Süd durchgeführt. Zudem gestaltete die Genossenschaft den Wohngebietspark "Markersdorfer Oase".

Diese Entwicklung wurde mit dem Umbau des Wohnblocks Albert-Neubert-Straße 19 fortgesetzt. Die 2,1 Millionen Euro teuren Arbeiten umfassten den Anbau neuer Balkone, den Anbau einer Wärmedämmfassade, Grundrissänderungen und den Einbau einer Concierge. Die Leitung der Umbauten oblag dem Chemnitzer Büro AIC - Ingenieurgesellschaft für Bauplanung Chemnitz GmbH. Die 47 Wohnungen konnten bereits vor der Fertigstellung vermietet werden.


28.11.2009 - Magdeburg - Streit um Stadtvillen an der Elbe

Mit einer Protestaktion haben sich Bürger am 28.11.2009 gegen die Bebauung von Grünflächen am Elbufer ausgesprochen.

Konkret geht es um vier Stadtvillen, die die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (WOBAU) auf einer Grünfläche an der Regierungsstraße errichten will. Gegen dieses Projekt kämpfen Magdeburger Bürger, die um die grüne Oase in der Innenstadt fürchten. Besonders vehementen Widerstand leisten zudem die Bewohner des Wohnblocks Regierungsstraße 37 a-e, der sich direkt hinter dem künftigen Baugelände befindet. Der achtgeschossige Plattenbaublock wurde 1972 errichtet und bietet bis heute preiswerte Wohnungen mit einem fantastischen Blick auf die Elbe. Die Mieter befürchten, dass dieser Elbblick durch die Neubauten verstellt wird.

Verschärft wird der Konflikt durch die Geschäftspolitik der WOBAU. Die WOBAU hatte in der Vergangenheit massenhaft Wohnungen abgerissen und diese Abrisse mit dem Wohnungsleerstand begründet. Andere Gebäude, zu denen auch der Wohnblock Regierungsstraße 37 a-e zählt, wurden von der WOBAU nur sehr mangelhaft instandgehalten. Dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen, die auch von den Bewohnern gefordert wurden, wurden immer wieder mit dem Verweis auf fehlende Gelder abgelehnt.

Entsprechend verärgert reagierten viele WOBAU-Mieter, als die Gesellschaft im Oktober 2009 das teure Neubauprojekt verkündete. Sie fürchten, dass die WOBAU zunehmend in teure Prestigeprojekte investiert und dass die Interessen der übrigen WOBAU-Mieter auf der Strecke bleiben.


25.11.2009 - Chemnitz - Wohnungsgesellschaft GGG will Häuser im Heckertgebiet abreißen und sanieren

Die kommunale Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft Chemnitz GmbH (GGG) will 2010 und 2011 480 Wohnungen in den Stadtteilen Markersdorf Nord und Morgenleite abreißen. Bei den Abrisshäusern handelt es sich um elfgeschossige Wohnblöcke des Typs WBS 70/IW 77 im Bereich Wilhelm-Firl- und Max-Türpe-Straße.

Gleichzeitig hat die GGG bekanntgegeben, dass mit diesen Abbrüchen die Abrisse im Heckertgebiet abgeschlossen werden sollen.

Zudem will die GGG ebenfalls 2010 und 2011 rund zwei Millionen Euro in die Sanierung von Wohnhäusern in Markersdorf Nord und Morgenleite investieren.


29.10.2009 - Magdeburg - Studentenhochhaus "Campus-Tower" eingeweiht

Am 29.10.2009 wurde am Universitätsplatz das sanierte Hochhaus "Campus-Tower" eingeweiht.

Bei dem Projekt handelt es sich um die Sanierung und den Umbau eines Plattenbau-Hochhauses vom Typ PH 16. Das 16-geschossige Hochhaus in unmittelbarer Nähe des Campus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurde 1982 errichtet und jahrelang als Studentenwohnheim genutzt. Doch nach 1990 wurde das Gebäude leergezogen, zeitweilig war sogar der Abriss geplant.

Erst nach dem Kauf des Hochhauses durch das Magdeburger Unternehmen Campus Tower KG zeichneten sich neue Perspektiven für das Gebäude ab. Im August 2008 begannen umfassende Sanierungs- und Umbauarbeiten. Insgesamt wurden 7,5 Millionen Euro in das Gebäude investiert.

Heute bietet der "Campus-Tower" 190 kleinere Wohnungen für Studenten und 10 größere Wohnungen für Wissenschaftler. Die Nachfrage nach den Wohnungen ist sehr groß, aktuell wohnen im Hochhaus Studenten aus 36 Ländern.


28.10.2009 - Hoyerswerda - Bürgerinitiative kämpft für "Hochhaus am Knie"

In Hoyerswerda hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die gegen einen Abriss des "Hochhauses am Knie" Bautzener Allee 83 kämpft. Bei dem "Hochaus am Knie" handelt es sich um einen elfgeschossigen Plattenbaublock des Typs P 2. Die kommunale Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda mbH (WH) will das Hochhaus leerziehen und langfristig abreißen. Die Bürger dagegen fordern den Erhalt der auch langfristig marktgerechten Wohnungen und verweisen zudem auf die städtebauliche Bedeutung des Hochhauses, das die Biegung der Bautzener Allee markiert.

Hintergrund:

Hoyerswerda hat mit einem stark angespannten Wohnungsmarkt zu kämpfen. Aufgrund einer überzogenen Abrisspolitik in den letzten Jahren müssen in Hoyerswerda derzeit die höchsten Mieten der Region gezahlt werden. Zudem herrscht in einigen Wohnungsmarktsegmenten Wohnungsmangel. Mangelware sind preiswerte und kleine Wohnungen. Vor allem Hartz-IV - Empfänger und Bezieher von niedrigen Einkommen haben deshalb Probleme bei der Wohnungssuche.

Weiterhin mangelt es an altenfreundlichen Wohnungen mit Aufzügen. Die wachsende Zahl von Senioren hat deshalb zunehmende Schwierigkeiten bei der Suche nach einer altenfreundlichen Wohnung.

Das "Hochhaus am Knie" ist mit Aufzügen ausgestattet und bietet genau die gefragten altenfreundlichen und preiswerten Wohnungen. Deshalb sind die Wohnungen im "Hochhaus am Knie" sehr beliebt.

Dass dieses Hochhaus dennoch abgerissen werden soll, hat mit den hohen Subventionen und Altschuldenentlastungen im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" zu tun.


26.10.2009 - Apolda - Abriss von sanierten Wohnblöcken

Erneut werden in Apolda vollsanierte Wohnblöcke abgerissen. Am 26.10.2009 begann die Apoldaer Wohnungsgenossenschaft e.G. (AWG) mit dem Abriss der Wohnblöcke Ernst-Thälmann-Ring 55-61, 67-73, 96-102, 104-110.

Bei diesen Gebäuden handelt es sich um fünfgeschossige Plattenbaublöcke der Wohnungsbaureihe Erfurt. Die zwischen 1977 und 1979 errichteten Blöcke boten 160 Wohnungen. Alle vier Blöcke wurden 1997 umfassend saniert und waren auch deshalb bis zu ihrem Leerzug sehr beliebt.

Der aktuelle Abriss wird durch das Programm "Stadtumbau Ost" gefördert und soll bis März 2010 abgerissen sein.


22.10.2009 - Riesa - Bürger kämpfen gegen Abrisspläne

Der geplante Abriss des Wohnblocks Alleestraße 69-75 stößt auf erheblichen Widerstand seitens der Hausbewohner.

Das Gebäude wurde 1962 in Großblockbauweise errichtet. Derzeit ist der günstig gelegene Wohnblock ein beliebter Wohnstandort. In unmittelbarer Nähe des Gebäudes befinden sich die Kindertagesstätte "Mischka" (2008/2009 saniert und erweitert), die Grundschule "Am Storchenbrunnen", das Berufsbildungszentrum, das Mehrgenerationenhaus Gröba (2009 eröffnet) sowie mehrere Einkaufsmöglichkeiten und Arztpraxen. Außerdem ist der Wohnblock erst 1999 mit Hilfe von zinsgünstigen Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) umfassend saniert worden. Dennoch gab der Hauseigentümer, die Wohnungsgenossenschaft Riesa e.G. (WGN), am 16.10.2009 den Abriss des Gebäudes bekannt. Nach den derzeitigen Planungen soll der Abriss im 2. Halbjahr 2011 erfolgen.


20.10.2009 - Köthen - Proteste gegen Abrisspläne für das Wohngebiet Rüsternbreite

Das neue Stadtteilkonzept für das Wohngebiet Rüsternbreite in Köthen ist auf scharfe Proteste von Bürgern und Wohnungsunternehmen gestoßen. Besonders abgelehnt wurde der geplante flächige Abriss des Quartiers Neue Rüsternbreite zwischen der Krähenbergstraße und der Lelitzer Straße.

Das Quartier Neue Rüsternbreite wurde um 1980 in monolithischer Stahlbetonbauweise, der "Halleschen Monolithbauweise" errichtet. Nach 1990 wurde sämtliche Wohnblöcke aufwändig saniert. Dennoch sieht der Entwurf des Leipziger Planungsbüros "Station C 23" für das Stadtteilkonzept Rüsternbreite einen flächigen Abriss des Quartiers vor.

Dieses Konzept ist nun auf den vehementen Protest von Bürgern und Vermietern gestoßen. Während einer öffentliche Vorstellung des Stadtteilkonzepts am 20.10.2009 protestierten sowohl die Bürger als auch der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft Köthener Wohnstätten e.G., Helmut Blachowiak, gegen die Abrisspläne. Die Pläne kommentierte er mit den Worten: "Wo sich die Politik einmischt, kommt nur Mist heraus."


20.10.2009 - Hoyerswerda - Mieter protestieren gegen Abriss des "Y-Hochhauses"

Die Mieter des sogenannten "Y-Hochhauses" in der Erich-Weinert-Straße 43 protestieren gegen den Abriss ihres Hauses.

Bei dem "Y-Hochhaus" handelt es sich um drei elfgeschossige Plattenbaublöcke des Typs P 2 mit insgesamt 132 Wohnungen, die einen Y-Grundriss bilden. Die kommunale Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda mbH (WH) will das Hochhaus bis 2010 leerziehen und bis 2011 abreißen. Die Bürger dagegen fordern den Erhalt der auch langfristig marktgerechten Wohnungen und verweisen zudem auf die städtebauliche Bedeutung des Hochhauses.

Hintergrund:

Hoyerswerda hat mit einem stark angespannten Wohnungsmarkt zu kämpfen. Aufgrund einer überzogenen Abrisspolitik in den letzten Jahren müssen in Hoyerswerda derzeit die höchsten Mieten der Region gezahlt werden. Zudem herrscht in einigen Wohnungsmarktsegmenten Wohnungsmangel. Mangelware sind preiswerte und kleine Wohnungen. Vor allem Hartz-IV - Empfänger und Bezieher von niedrigen Einkommen haben deshalb Probleme bei der Wohnungssuche.

Weiterhin mangelt es an altenfreundlichen Wohnungen mit Aufzügen. Die wachsende Zahl von Senioren hat deshalb zunehmende Schwierigkeiten bei der Suche nach einer altenfreundlichen Wohnung.

Das "Y-Hochhaus" ist mit Aufzügen ausgestattet und bietet genau die gefragten altenfreundlichen und preiswerten Wohnungen. Deshalb sind die Wohnungen im "Y-Hochhaus" sehr beliebt.

Dass dieses Hochhaus dennoch abgerissen werden soll, hat mit den hohen Subventionen und Altschuldenentlastungen im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" zu tun.


08.10.2009 - Dresden - Genossenschaft plant neuen Park in Gorbitz

Die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden e.G. (EWG) plant im Breich Birkenstraße / Omsewitzer Ring eine neue Parkanlage.

Auf dem Areal im Wohngebiet Gorbitz befanden sich bis Mitte 2009 drei Wohnblöcke. Diese Wohnblöcke wurden im Rahmen des "Stadtumbau Ost" abgerissen. Nun soll die 9670 Quadratmeter große Fläche zu einem Wohngebietspark umgestaltet werden. Der vom Landschaftsarchitekturbürio Grohmann (Dresden) entworfene Park soll bis zum Sommer 2010 fertig gestellt sein. Die Baukosten von 156000 Euro werden durch das Programm "Stadtumbau Ost" gefördert.


08.10.2009 - Dresden - Bürgerinitiative kämpft gegen Abrisspläne

Die Bürgerinitiative Mieteraktiv Tolkewitz kämpft auch weiterhin gegen den Abriss von Wohnzungen im Wohngebiet Dresden-Tolkewitz am Reichenauer Weg. Das Wohnungsunternehmen WOBA plant in dem Gebiet den Abriss von 774 preiswerte Wohnungen, obwohl Dresden unter einem Mangel an preiswerten Wohnungen leidet.

Der Hintergrund der Abrisspläne sind heute anachronistisch erscheinende Beschlüsse des Dresdner Stadtrates. Dresden verzeichnete zwischen 1990 und 2000, wie viele andere ostdeutsche Städte auch, einen Bevölkerungsrückgang und einen Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 14 Prozent. Deshalb beschloss der Dresdner Stadtrat 2002 den Abriss von 7000 Wohnungen bis 2010. 78 Prozent der Abrissleistungen sollten durch die damals kommunale Wohnungsgesellschaft WOBA erbracht werden. In den folgenden Jahren führte die WOBA tatsächlich zahlreiche Abrisse durch. Diese Entwicklung wurde auch den Verkauf der WOBA an den amerikanischen Investor Fortress Investment Group nicht gestoppt. Denn im Kaufvertrag zwischen der Stadt Dresden und der Fortress Investment Group wurde der neue Eigentümer zur Fortsetzung der Wohnungsabrisse und zum Abriss der noch ausstehenden 3881 Wohnungen verpflichtet. Im Falle der Nichterfüllung der Abrissverpflichtung wurde eine Strafzahlung von 20000 Euro pro erhaltener Wohnung vereinbart. Folgerichtig gingen die Abrisse auch nach dem WOBA-Verkauf weiter. Vor allem preiswerte Wohnungen fielen den Abrissbaggern zum Opfer.

Doch nach dem Jahr 2000 erlebte Dresden eine wirtschaftliche und demographische Trendwende. Dank zahlreicher Zuzüge stieg die Bevölkerungszahl von 487000 Einwohner 1999 auf derzeit 505000 Einwohner an. Die Folgen waren eine Zunahme der Wohnungsnachfrage und ein Rückgang des Wohnungsleerstandes. Vor allem preiswerte Wohnungen wurden zunehmend knapp. Folgerichtig wurde es immer schwieriger, die zum Abriss vorgesehenen Wohnblöcke freizuziehen und die betroffenen Mieter mit adäquaten Ersatzwohnungen zu versorgen.

Vor diesem Hintergrund stieß der im April 2008 verkündete Plan für einen Abriss von 774 Wohnungen im Wohngebiet Tolkewitz auf massive Proteste. Am 27.5.2008 wurde von betroffenen Bürgern die Bürgerinitiative Mieteraktiv Tolkewitz gegründet. Die Initiative sammelte Unterschriften gegen die Abrisse, schrieb Briefe an die Kreisvorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden der Parteien. Zudem gingen einige Mieter gerichtlich gegen die Abrisspläne vor. Bald stellten sich erste Erfolge ein. Im Juli 2008 beschloss der Dresdner Stadtrat eine Überprüfung der Abrisspläne. Im Dezember 2008 folgte ein Stadtratsbeschluss, nach dem die WOBA in Tolkewitz nur 482 statt der geplanten 774 Wohnungen abreißen darf. Im Januar 2009 erging ein Urteil des Amtsgerichts Dresden, in dem die Kündigung von Mietern eines Abrisshauses verworfen wurde.

Doch auch diese Beschlüsse konnten die Abrisse bisher nicht vollständig stoppen. Deshalb kämpft das Mieteraktiv Tolkewitz für die endgültige Aufgabe der Abrisspläne. Unterstützung erhält sie dabei von der Stadtratsfraktion der SPD. Sie will im Stadtrat einen Stopp der Abrisse und einen Verzicht auf Strafgelder im Falle eines Wohnungserhalts durchsetzen.


05.10.2009 - Döbeln - Abriss des ehemaligen Hotels "Osteck" hat begonnen

Am 5.10.2009 begann die Stadt Döbeln mit dem Abriss des ehemaligen Hotels "Osteck" in der Straße des Friedens 11.

Das Hotel "Osteck" wurde um 1870 errichtet und bis 1990 als Hotel genutzt. 1993 wurde das Gebäude an einen Alteigentümer rückübertragen, dieser verkaufte das Haus an auswärtige "Investoren". Anschließend wurde das Hotel dem Verfall überlassen. Die Stadt Döbeln hat dieses Gebäude am 24.9.2009 erworben. Der Abriss soll bis Ende Oktober beendet sein, anschließend soll auf der Abrissfläche eine Grünfläche entstehen. Die Kosten von 83000 Euro werden durch EFRE-Mittel der EU und einen kommunalen Eigenanteil finanziert.


29.09.2009 - Erfurt - Abriss des Kultur- und Freizeitzentrums am Moskauer Platz beschlossen

Der Erfurter Stadtrat hat heute den Entwurf für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für ein Einkaufszentrum am Moskauer Platz gebilligt. Mit dieser Entscheidung dürfte der Abriss des Kultur- und Freizeitzentrums am Moskauer Platz besiegelt sein. Das Wandmosaik "Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik" des spanischen Künstlers Jose Renau soll abgenommen und eingelagert werden.

Hintergrund:

Das Kultur- und Freizeitzentrum am Moskauer Platz wurde bis 1984 nach Entwürfen der Kollektive unter Leitung von Günter Andres, Hannelore Uhlmann und Klaus Thomann errichtet. Es war Teil des Stadtteilzentrums des Wohngebietes Nordhäuser Straße. Der Komplex beherbergte eine Bibliothek, einen großen Mehrzwecksaal mit bis zu 800 Plätzen, Klubräume, Kegelbahnen, eine Gaststätte, eine Weinstube und eine Milchbar. Einen Blickfang bot das 220 Quadratmeter große Wandmosaik "Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik" des spanischen Künstlers Jose Renau.

Doch nach 1990 wurde der Komplex privatisiert. Die Freizeitangebote wurden geschlossen, das Gebäude verwahrloste. Nach mehreren Eigentümerwechseln wurde das Gebäude schließlich an die Lewerenz Bau GmbH aus Mülsen (Sachsen) verkauft. Diese will das Gebäude abreißen und durch ein Einkaufszentrum ersetzen.


29.09.2009 - Coswig/Sachsen - Erste Mieter ziehen in das Mehrgenerationenhaus ein

Am 29.9.2009 sind die ersten Mieter in das Mehrgenerationenhaus Serkowitzer Straße 2a, Am Mittelfeld 3a-f, Brückenstraße 1a eingezogen.

Der Plattenbau des Typs IW 74 wurde 1977 errichtet. Da der fünfgeschossige Wohnblock ohne Aufzug gebaut worden war, gab es in den letzten Jahren zunehmende Probleme mit der Vermietung der Wohnungen in den oberen Etagen. Auf diese Probleme reagierte der Hauseigentümer, die Wohnungsgenossenschaft Coswig/Sachsen e.G., mit dem radikalen Umbau des Wohnblocks zu einem Mehrgenerationenhaus. Einzelne Hausaufgänge wurden auf 3 Etagen zurückgebaut, anderen Aufgängen wurden neue Penthäuser mit Dachgärten aufgesetzt, die offenen Ecken wurden durch neue Eckgebäude geschlossen. Komplettiert wurde der Umbau durch neue Balkone, Wintergärten, erkerartige Vorbauten, neue Aufzüge, Grundrissänderungen und eine wirksame Wärmedämmung. Auf diese Weise entstanden 75 vielfältige Wohnungen, die schon vor der Fertigstellung des Umbaus komplett vermietet werden konnten.

Der Entwurf für den Umbau stammt von dem Büro Stahr Architekten & Ingenieure aus Weimar. Bürogründer Joachim Stahr war bereits während der DDR-Zeit mit dem Entwurf von Plattenbautypen beschäftigt, von ihm stammt unter anderem die Wohnungsbaureihe Erfurt. Die Baukosten von 3,8 Millionen Euro wurden vom Freistaat Sachsen, von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Stadt Coswig gefördert. Bis Ende November 2009 soll der Umbau beendet sein.


28.09.2009 - Berlin - Vom Schandfleck zum Niedrigenergiehaus

Ende September 2009 wurde mit dem Umbau des Hochhauses Altenhofer Straße 30 zu einem Niedrigenergiehaus begonnen.

In den letzten Jahren hatte der 1978 errichtete Plattenbau des Typs WHH 18 vor allem für Negativschlagzeilen gesorgt. Zuerst wurde das Gebäude an die Martens & Douglas GbR aus Halle verkauft. Diese plante für 2003 den Umbau des Hauses zur Wohneigentumsanlage "Ovus-Tower". In der Praxis aber wurde nicht saniert, sondern das Haus der Verwahrlosung überlassen. Zudem begann der Eigentümer 2002, die eigentlich für den Fernwärmeversorger bestimmten Heizkostenvorauszahlungen der Mieter einzubehalten. Die Folge war eine Unterbrechung der Fernwärmeversorgung im Juni 2003 und der folgende Auszug der Mieter.

Ab 2004 stand das Haus komplett leer. Es folgten Zwangsverwaltungen und Zwangsversteigerungen.

Jetzt baut die Wohlfühlwohnen Berlin Altenhofer Straße 30 GmbH das Gebäude zu einem Niedrigenergiehaus um. Aus den ursprünglich 136 Wohnungen sollen 170 Ein- bis Dreizimmerwohnungen entstehen. Der Umbau wird durch das Büro cavere construction gmbh geplant, die Fertigstellung ist für den Sommer 2010 vorgesehen.


25.09.2009 - Chemnitz - Neues Niedrigenergiehaus eingeweiht

Am 25.9.2009 wurde in Chemnitz das neue Niedrigenergiehaus Bürgelstraße 4-8 eingeweiht.

Mit diesem Neubau reagiert die Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz West e.G. (WCW) auf die wachsende Nachfrage nach energiesparenden Wohnungen in ruhiger Lage. Nach Entwürfen des Chemnitzer Büros AIC - Ingenieurgesellschaft für Bauplanung Chemnitz mbH entstand ein Neubau mit 31 Wohnungen. Eine wirksame Wärmedämmung und eine Solaranlage auf dem Hausdach zählen ebenso zum Standard wie Aufzüge und eine barrierefreie Ausführung der Wohnungen. Die Baukosten betrugen 3,5 Millionen Euro, die Wohnungen konnten bereits vor Fertigstellung des Neubaus vermietet werden.


21.09.2009 - Riesa - Erst Sanierung - dann der Abriss

Am 21.9.2009 begann die Wohnungsgenossenschaft Riesa e.G. (WGN) mit dem Abriss des Wohnblocks Alleestraße 61-67.

Das Gebäude wurde 1962 in Großblockbauweise errichtet. Bis zu seinem Freizug 2008/2009 war der günstig gelegene Wohnblock ein beliebter Wohnstandort. In unmittelbarer Nähe des Gebäudes befinden sich die Kindertagesstätte "Mischka" (2008/2009 saniert und erweitert), die Grundschule "Am Storchenbrunnen", das Berufsbildungszentrum, das Mehrgenerationenhaus Gröba (2009 eröffnet) sowie mehrere Einkaufsmöglichkeiten und Arztpraxen. Außerdem war der Wohnblock erst 1999 mit Hilfe von zinsgünstigen Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) umfassend saniert worden. Aufgrund dieser Vorzüge stieß der Leerzug und Abriss auf erheblichen Widerstand seitens der Mieter.

Die großzügigen Förderbedingungen des Programms "Stadtumbau Ost" führten dann allerdings trotzdem zum Abrissbeschluss. Bis Ende Oktober soll der Abriss beendet sein.


14.09.2009 - Chemnitz - Mieter fordern Sanierung ihres Wohnblocks

Die Mieter des Wohnblocks Otto-Hofmann-Straße 5-9 in der Großsiedlung Heckertgebiet fordern in einem offenen Brief an den Gebäudeeigentümer, die kommunale Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbGH (GGG), eine Sanierung ihres Wohnblocks. Der elfgeschossige Wohnblock des Typs WBS 70 / IW 77 wurde 1979 errichtet und beherbergt 125 Wohnungen. Die Mieter fordern Wärmedämmmaßnahmen und eine Erneuerung der Rohrleitungen.

Die GGG hat zwar am 7.9.2009 mit einer Instandsetzung und einem Anstrich der Fassaden begonnen. Doch eine umfassende Sanierung soll derzeit aus finanziellen Gründen nicht erfolgen.


13.09.2009 - Limbach-Oberfrohna - Eltern fordern Erhalt der Grundschule "Am Wasserturm"

Im Wohngebiet "Am Wasserturm" kämpfen Eltern um den Erhalt der Grundschule "Am Wasserturm". Das Wohngebiet "Am Wasserturm" wurde zwischen 1985 und 1991 errichtet und umfasst rund 1000 Wohnungen. Die gleichnamige Grundschule wurde 1989 eröffnet und stellt seitdem ein wichtiges Bildungsangebot im Wohngebiet dar. Doch 2008 hatte die Stadtverwaltung Limbach-Oberfrohna die Schließung der Schule erwogen. Dieser Plan provozierte heftige Proteste der betroffenen Eltern, die anlässlich der Feiern zum zwanzigjährigen Schuljubiläum am 12./13.9.2009 fortgesetzt wurden.

Die Stadtverwaltung will nun bis zum Frühjahr 2010 ein neues Grundschulkonzept entwickeln.


10.09.2009 - Köthen - Wohnungsgenossenschaft wehrt sich gegen Zwangsenteignung

Eine am 11.6.2009 beschlossene Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Köthen ist auf massiven Widerstand seitens der Wohnungsgenossenschaft Köthener Wohnstätten e.G. gestoßen. Nach dem Änderungsbeschluss soll das Wohngebiet Neue Rüsternbreite, in dem die Wohnungsgenossenschaft 740 Wohnungen besitzt, flächig abgerissen und in eine Grünanlage verwandelt werden.

Der Beschluss hatte drastische Veränderungen der Buchwerte der Grundstücke im Quartier Neue Rüsternbreite von 30 Euro pro Quadratmeter auf 2 Euro pro Quadratmeter zur Folge. Die Konsequenz war ein Eigenkapitalverlust von 1,3 Millionen Euro, der wiederum zu einer Verschlechterung der Bonität und des Ratings der Genossenschaft führte. Mittlerweile hat die Genossenschaft große Probleme bei der Gewährung von neuen Krediten und bei der Finanzierung von Neubauten.

Die Köthener Wohnstätten e.G. betrachten das Vorgehen der Stadt als eine Zwangsenteignung und haben Widerspruch gegen den Änderungsbeschluss eingelegt.


10.09.2009 - Halle/Saale - Eigentümer will Renaissancehaus "Goldene Rose" der Stadt schenken

Der Eigentümer des Renaissancehauses "Goldene Rose" in der Rannischen Straße, der Münchner Unternehmer Reinhard Pöllath, hat nun seine Bereitschaft erklärt, das Haus der Stadt Halle zu schenken. Nach Auskunft von Stadtsprecher Steffen Drenkelfuß wird das Angebot derzeit von der Stadt geprüft.

Die Bürgerinitiative "Arbeitskreis Innenstadt Halle" (AKI) plant derweil konkrete Maßnahmen zur Rettung des wertvollen Baudenkmals. Die Denkmalaktivisten wollen am 13.9.2009, dem "Tag des offenen Denkmals", in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion das undichte Dach abdichten.

Hintergrund:

Das ehemalige Gasthaus "Goldene Rose" wurde 1591 errichtet. Von 1983 bis 1986 wurde das Gebäude aufwändig saniert. Bis 1994 wurde es als Gasthaus genutzt. Doch anschließend wurde das Baudenkmal von der Goldene Rose GmbH & Co Gaststättenimmobilien KG mit Sitz in München erworben. Dieser Eigentümer kündigte zwar regelmäßig eine Instandhaltung und Nutzung des Gebäudes an. Doch in der Praxis wurde das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. Anfang Juni wurde schließlich die Aufgabe der Sanierungspläne bekannt gegeben.


07.09.2009 - Leipzig - Straße im Leipziger Osten wegen Einsturzgefahr gesperrt

Aufgrund akuter Einsturzgefahr für das Haus Schützenstraße 1 musste ein Teil der am Gebäude vorbeiführenden Querstraße gesperrt werden. In den letzten Tagen hatten herabstürzende Gebäudeteile Passanten gefährdet und Autos beschädigt. Das denkmalgeschützte Wohnhaus, das die Ecke zwischen der Schützenstraße und der Querstraße markiert, wurde um 1880 errichtet. Doch nach 1990 wurde das Gebäude von einem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen, der bis heute andauert. Derzeit wird erwogen, auch Teile der Schützenstraße wegen der vom Haus ausgehenden Gefahr zu sperren.


03.09.2009 - Werdau - Grünflächen statt Mietshäuser

Der Abriss von Wohnhäusern in der Südstadt von Werdau wird fortgesetzt. Derzeit wird das Gebäude Bahnhofstraße 42 abgerissen. Noch in diesem Jahr sollen die Häuser Marienstraße 19, Brunnenstraße 23 und Stadtpark 7-9 folgen.

Das Gründerzeitquartier Südstadt zählt mit einem Wohnungsleerstand von 32,1 Prozent zu den Leerstandshochburgen in Werdau. Deshalb wird versucht, das Quartier durch den Abriss von leeren Häusern und die Begrünung der Abrissflächen aufzuwerten.


01.09.2009 - Strausberg - Von der Schule zur Seniorenwohnanlage

Am 1.9.2009 wurde in Strausberg bei Berlin die neue Wohnanlage Arthur-Becker-Straße 13 bezogen.

Bei dieser Wohnanlage handelt es sich um den Umbau einer ehemaligen Schule der Typenserie 69 (TS 69) zu einer seniorengerechten Wohnanlage. Anlass des Umbaus war der wachsende Bedarf an seniorengerechten und vielfältigen Wohnungen, der durch die in Strausberg vorherrschenden Standardwohnungen nicht befriedigt werden konnte. Auf diese Lage reagierte die kommunale Strausberger Wohnungsbaugesellschaft mbH (SWG) mit dem Erwerb und den Umbau der ehemaligen Schiller-Realschule im Wohngebiet Garzauer Chaussee. Das einstige Schulgebäude wurde um ein Staffelgeschoss mit Dachterrassen, Balkone, einen Aufzug und eine effizienten Wärmedämmfassade ergänzt. Auch die Innenräume wurden radikal umgebaut. Auf diese Weise entstanden 43 barrierefreie Wohnungen mit 11 Grundrissvarianten und Größen zwischen 47 und 70 Quadratmetern. Fast alle Wohnungen konnten bereits vor Beendigung der Bauarbeiten vermietet werden.

Der Entwurf für den Umbau stammt von dem Strausberger Architekten Hans-Axel Pietsch, die Baukosten von 3,5 Millionen Euro wurden mit 1,1 Millionen Euro durch das Land Brandenburg gefördert.


24.08.2009 - Halle/Saale - Sanierung des Schlossbergviertels hat begonnen

Am 24.8.2009 hat die kommunale Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) mit der Sanierung des Schlossbergviertels in Halle begonnen.

Das zwischen dem Domplatz und dem Friedemann-Bach-Platz gelegene Wohngebiet wurde zwischen 1985 und 1989 in Plattenbauweise (Typen IW 64 P-Halle A 77, IW 84 P-Halle IB) errichtet und umfasst 250 Wohnungen.

Mit der Sanierung des Gebietes wurde der hallesche Architekt Holger Fest beauftragt, der einen 2007 veranstalteten Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Geplant sind eine neue Fassadengestaltung mit einer wirksamen Wärmedämmung, der Anbau neuer Balkone und weitere Sanierungen. Ein erster Bauabschnitt soll im November 2009 fertiggestellt werden.


20.08.2009 - Döbeln - Stadt will Häuser kaufen und abreißen

Am 20.8.2009 beschloss der Stadtrat von Döbeln den Kauf und Abriss des ehemaligen Hotels "Osteck" an der Straße des Friedens 11 und des Hauses Ritterstraße 2.

Das Hotel "Osteck" wurde um 1870 errichtet und bis 1990 als Hotel genutzt. 1993 wurde das Gebäude an einen Alteigentümer rückübertragen, dieser verkaufte das Haus an auswärtige "Investoren". Anschließend wurde das Hotel dem Verfall überlassen. Die Stadt Döbeln möchte dieses Haus für 25000 Euro erwerben und anschließend für 90000 Euro abreißen. Geplant ist die Förderung des Vorhabens durch EFRE-Mittel der EU, die durch einen kommunalen Eigenanteil von 40000 Euro kofinanziert werden sollen.

Das Haus Ritterstraße 2 wurde um 1800 errichtet. Nach 1990 geriet das Gebäude in den Besitz einer auswärtigen Eigentümergemeinschaft, die das Haus dem Leerstand und Verfall überließ. Eine Revitalisierung des Gebäudes wurde zudem durch die Nähe zur Freiberger Mulde und der damit zusammenhängenden Hochwassergefahr erschwert. In jüngster Zeit kam es mehrfach zum Absturz von Fassadenteilen, die Ritterstraße musste deshalb für den Verkehr gesperrt werden. Die Stadt Döbeln will dieses Haus kostenlos erwerben und anschließend für 220000 Euro abreißen. Der Abriss soll durch Städtebaufördermittel finanziert werden.


17.08.2009 - Leipzig - Hauseinsturz im Leipziger Osten

In der Nacht vom 16.8. zum 17.8.2009 ist ein Haus im Leipziger Osten teilweise eingestürzt. Das Gebäude an der Hermann-Liebmann-Straße / Ecke Bogislawstraße wurde um 1890 errichtet. Nach 1990 ließ sich das an einer lauten Hauptstraße gelegene Haus kaum noch vermieten, der Leerstand erhöhte sich schließlich auf 100 Prozent. Der private Eigentümer reagierte auf die Situation, indem er das Gebäude dem Verfall überließ, der schließlich in dem jetzigen Einsturz kulminierte.

Glücklicherweise wurden bei dem Einsturz keine Personen verletzt.


15.08.2009 - Görlitz - Jugendstil-Kaufhaus muss schließen

Das vielleicht schönste Kaufhaus Deutschlands am Görlitzer Demianiplatz schloss am 15.8.2009 seine Pforten.

Das Kaufhaus wurde von 1912 bis 1913 durch den Potsdamer Architekten Carl Schmanns als "Kaufhaus zum Strauß" errichtet. Später wechselten mehrfach die Betreiber. 1929 wurde das Kaufhaus durch Karstadt übernommen, nach 1946 diente es als HO- und Centrum-Warenhaus, 1991 ging es erneut in den Besitz der Karstadt AG über. 2005 wurde das defizitäre Haus an den britischen Finanzinvestor Dawnay, Day verkauft, der das Warenhaus unter dem Namen "Hertie" betrieb. Ungewöhnlich war, dass in all diesen Jahrzehnten die originale Jugendstilarchitektur mit dem großen Lichthof, der kunstvollen Oberlichtkuppel und den prächtigen Treppenanlagen erhalten werden konnte.

Die Insolvenz der Warenhauskette "Hertie" brachte schließlich das Ende der jahrzehntelangen Warenhaustradition. Was mit dem nun leerstehenden Gebäude werden soll, ist derzeit völlig unklar.


12.08.2009 - Suhl - Insolvenz der GeWo vorerst abgewendet

Die drohende Insolvenz der kommunalen Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft mbH Suhl (GeWo) wurde vorläufig abgewendet. Am 12.8.2009 beschloss der Suhler Stadtrat die Übernahme von GeWo - Schulden in Höhe von 21,4 Millionen Euro durch die Stadt.

Hintergrund:

Suhl musste nach 1990 einen massiven Einwohnerverlust und einen wachsenden Wohnungsleerstand verkraften. Die Stadt und die GeWo reagierten auf diese Entwicklung mit dem massenhaften Abriss von Wohnungen. Zwischen 2001 und 2009 wurden rund 2600 der einst 9000 GeWo-Wohnungen abgerissen.

Eine Stabilisierung der Stadt und der GeWo konnte durch diese Politik allerdings nicht erreicht werden. Im Gegenteil: Der Bevölkerungsverlust setzte sich ungebremst fort. Und die GeWo hatte mit steigenden Schulden zu kämpfen. Mitte 2009 betrugen die GeWo-Schulden insgesamt 124 Millionen Euro, die GeWo stand damit kurz vor der Insolvenz.

Diese Gefahr wurde durch die Übernahme eines Teils der GeWo-Schulden durch die Stadt vorläufig abgewendet. Allerdings erhöht sich durch diesen Schritt die Verschuldung der Stadt Suhl von 49 Millionen auf rund 70 Millionen Euro.


27.07.2009 - Chemnitz - Abriss in der August-Bebel-Straße hat begonnen

Die Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbh (GGG) hat mit dem Abriss der Gründerzeithäuser August-Bebel-Straße 3 und 7 begonnen. Beide Gebäude stehen schon seit Jahren leer, Bemühungen um neue Mieter blieben erfolglos. Da die Gebäude an einer stark befahrenen Bundesstraße und in unmittelbarer Nähe einer stark frequentierten Bahnlinie liegen, sieht die GGG auch künftig keine Vermietungschancen.

Hintergrund:

Chemnitz musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von 323000 Einwohnern (jetziges Stadtgebiet) auf derzeit 241000 Einwohner verkraften. Für die nächsten Jahre wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahlen prognostiziert. Die Folge ist ein Wohnungsleerstand, der in der Gesamtstadt derzeit bei rund 20 Prozent liegt. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen sind allerdings die Gründerzeitquartiere. Beispielsweise beträgt der Leerstand in Sonnenberg 34 Prozent, im Lutherviertel gar 39 Prozent. Vor allem Wohnlagen mit Grünflächendefiziten und Häuser an lauten Hauptstraßen lassen sich nur schwer vermieten.

In den letzten Jahren hatten die Chemnitzer Stadtverwaltung und die GGG versucht, den Leerstand in den Gründerzeitquartieren durch einen massiven Abriss in den DDR-Siedlungen zu bekämpfen. Zwischen 2000 und Ende 2007 wurden in Chemnitz 14150 Wohnungen abgerissen, ein Großteil von ihnen waren Plattenbauwohnungen aus der DDR-Zeit. Allein in der Großsiedlung Heckertgebiet mussten 8660 Wohnungen der Abrissbirne weichen. Häufig, wie im Wohngebiet Hutholz-Süd, wurden sogar gut belegte Wohnblöcke abgerissen. Die betroffenen Mieter wurden oft gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen herausgekündigt, Bürgerproteste gegen die Abrisse wurden ignoriert.

Dennoch wurde das Ziel einer Belebung der Gründerzeitquartiere verfehlt, da die vom Abriss betroffenen Plattenbaubewohner einen Umzug in die Gründerzeitquartiere vehement ablehnten. Als Ablehnungsgründe wurden Defizite, wie Lärm, Grünflächenmangel, unattraktive Ausblicke (fehlende Fernsichten wie im höhergelegenen Heckertgebiet), fehlende Balkone, schlechte Luft und der Parkplatzmangel, genannt. Im Entwurf für ein Städtebauliches Entwicklungskonzept für Chemnitz heißt es daher: "gelenkte Umzüge aus Wohngebäuden der Baujahre 1949 bis 1990 in Gebäude der Gründerzeit sind derzeit fast unmöglich." und "Es gibt kein nennenswertes städtisches Umzugspotenzial in die Gründerzeitgebiete." (Entwurf Städtebauliches Entwicklungskonzept Chemnitz 2020, Dezember 2008, S 45 f.)

Auf diese Probleme reagierte die Chemnitzer Stadtverwaltung mit Konzepten für eine Umgestaltung und Aufwertung der Gründerzeitquartiere. Diese Versuche wurden allerdings immer wieder durch die zersplitterten Eigentümerstrukturen behindert. Konzepte für einen Häuser- und Grundstückstausch, die einen planmäßigen Stadtumbau ermöglichen sollten, scheiterten an Problemen der Wertermittlung und der fehlenden Kooperationsbereitschaft der privaten Hauseigentümer.

Die Folge sind zunehmende Abrisse und Einstürze von kaum vermietbaren Gründerzeithäusern.


24.07.2009 - Stendal - Investor will Wohnungen in Stendal-Süd sanieren

Die M & E Real Estate GmbH aus Bad Rappenau will im Wohngebiet Stendal-Süd 554 Wohnungen sanieren. Das Unternehmen hat die Wohnungen am 13.7.2009 im Rahmen einer Zwangsversteigerung am Amtsgericht Stendal für 2,8 Millionen Euro erworben. Geplant ist die Sanierung und Neuvermietung des vernachlässigten und in Teilen auch leer stehenden Wohnungsbestandes. Auch ein Gebäude an der Lüneburger Straße, das von 1990 bis 2003 als Arbeitsamt genutzt wurde und seitdem leer steht, soll saniert und neu vermietet werden.

Hintergrund:

Das Wohngebiet Stendal-Süd wurde zwischen 1985 und 1991 errichtet und verfügte ursprünglich über 2811 Wohnungen. Doch schon bald nach seiner Fertigstellung entwickelte sich das Wohngebiet zum Problemfall. Die Wohnungsunternehmen nutzten das Quartier zur Unterbringung problematischer Mieter, später hatte das Gebiet mit sozialen Problemen und einem enormen Wegzug zu kämpfen. 2004 betrug der Wohnungsleerstand in Stendal-Süd rekordverdächtige 74 Prozent. Seit 2005 wurde der größte Teil des Wohngebietes abgerissen. Für die restlichen Wohnungen scheint es jetzt zumindest eine Chance zu geben.


21.07.2009 - Leipzig - Wohnungsbau-Genossenschaft "Kontakt" startet Teilrückbau in Grünau

Bereits 2008 hat die Wohnungsbau-Genossenschaft (WBG) "Kontakt" den Teilrückbau der Wohnblöcke Uranusstraße 35 - 39 und 41 - 47 in Leipzig - Grünau realisiert. Dieser Umbau erwies sich als dermaßen erfolgreich, dass nun ein Nachfolgeprojekt in Angriff genommen wurde.

Am 21.7.2009 begann die WBG "Kontakt" mit dem Teilrückbau der Nachbarblöcke Uranusstraße 49 - 53, 55 - 61 und 63 - 67. Bei diesen Gebäuden handelt es sich um sechsgeschossige Plattenbauten des Typs WBS 70. Da diese Wohnblöcke keinen Aufzug besitzen, ließen sich die oberen Etagen nur schwer vermieten. Geplant sind der Rückbau auf 4 Etagen, die Schaffung von Dachterrassen in der 4. Etage, der Anbau neuer Balkone, der Bau einer Wärmedämmfassade und Änderungen der Wohnungsgrundrisse. Der Teilrückbau erfolgt im bewohnten Zustand und soll im September 2010 abgeschlossen sein.


03.07.2009 - Pirna - Abriss eines Baudenkmals

Am 3.7.2009 wurde in Pirna das Baudenkmal Bergstraße 5 abgerissen. Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Vorstadthaus aus der Renaissancezeit, das um 1700 barock überformt wurde. Eine besondere Kostbarkeit war die original erhaltene Holzbalkendecke aus der Renaissancezeit. Dennoch wurde das Gebäude von seinem Privateigentümer dem Leerstand und Verfall überlassen, der schließlich im Abriss gipfelte.


24.06.2009 - Cottbus - Stadtverordnetenversammlung beschließt Stilllegung von Straßenbahnstrecken

Die Cottbuser Stadtverordnetenversammlung hat am 24.6.2009 das ÖPNV-Zielnetz 2020 beschlossen. Dieses Konzept sieht die Stilllegung der Straßenbahnlinien Bonnaskenplatz - Schmellwitz / Anger und Hauptbahnhof - Jessener Straße vor. Ziel des Konzepts ist die Reduzierung der städtischen Zuschüsse an den Straßenbahnbetreiber Cottbusverkehr GmbH um 500000 Euro ab 2010 und um 1 Million Euro ab 2012.

Hintergrund des Beschlusses ist der dramatische Rückgang der Einwohnerzahl von Cottbus, der Rückgang der Fahrgastzahlen und die Krise der Cottbuser Stadtfinanzen.


23.06.2009 - Zittau - Wieder Hauseinstürze in der Altstadt

Am 23.6.2009 sind in der Zittauer Altstadt die Häuser Böhmische Straße 30 und Böhmische Straße 32 teilweise eingestürzt. Das Haus Böhmische Straße 32 ist ein barockes Bürgerhaus aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, das Haus Böhmische Straße 30 stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Böhmische Straße 30 befindet sich unter der Zwangsverwaltung durch eine Bank, die Böhmische Straße 32 gehört einem Privateigentümer. Beide Gebäude wurden in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen.

Hintergrund:

Zittau war im 17. und 18. Jahrhundert eine wichtige und wohlhabende Handelsstadt. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit prunkvollen Kaufmannshäusern aus der Renaissance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zittau musste nach 1990 einen massiven Bevölkerungsverlust verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 38000 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 24,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 35,4 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen, durch die Verlagerung des Schwimmbades und der Fachhochschule vom Stadtrand an den Altstadtrand sowie durch Sicherungsmaßnahmen an besonders wertvollen Baudenkmälern zu entschärfen. Doch selbst durch diese Maßnahmen konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Im Gegenteil: Auch in den letzten Jahren gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert in der Brunnenstraße 3, verloren. Insgesamt wurden seit 1990 in der Zittauer Altstadt rund 40 Baudenkmäler abgerissen. Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zittau ist derzeit nicht abzusehen.


22.06.2009 - Zwickau - Wird Zwickau zur Kulissenstadt?

Die Hauptstraßen von Zwickau sollen künftig von freistehenden Hausfassadenkulissen eingefasst werden. Das sieht der Entwurf eines Lärmaktionsplans vor, den das Dresdner Ingenieurbüro Ivas im Auftrag der Stadt erarbeitet.

Hintergrund der Pläne ist der extreme Wohnungsleerstand an den Hauptstraßen Werdauer Straße, Marienthaler Straße, Leipziger Straße und Reichenbacher Straße. Die starke Lärm- und Schadstoffbelastung hat zur Folge, dass kaum noch Mieter für die vorwiegend gründerzeitlichen Mietshäuser zu finden sind. Deshalb wurden in den letzten Jahren zahlreiche Mietshäuser abgerissen.

Nach den jetzt vorlegenden Plänen sollen bei künftigen Abrissen wenigstens die Fassaden erhalten und zu Lärmschutzwänden umgenutzt werden.

Ein Problem dürfte allerdings die Finanzierung dieser Lärmschutzwände sein. Schließlich befindet sich ein Großteil der leeren Häuser im Privateigentum. Diese Eigentümer werden kaum bereit sein, Geld in Lärmschutzwände zu investieren, mit den sich kein Gewinn erwirtschaften lässt.


22.06.2009 - Magdeburg - Erster Spatenstich für die Straßenbahnlinie nach Neu Reform

Am 22.6.2009 wurde der erste Spatenstich für die neue Straßenbahnstrecke Leipziger Chaussee - Neu Reform (Otto-Baer-Straße) vollzogen. Die 3,7 Kilometer lange Strecke wird die Verkehrserschließung des Wohngebietes Neu Reform (Bauzeit: 1972-1975) deutlich verbessern. Die Kosten der Strecke werden auf 22,4 Millionen Euro geschätzt, 90 Prozent wird das Land Sachsen-Anhalt finanzieren. Für 2012/2013 ist die Fertigstellung der Strecke geplant.


17.06.2009 - Berlin - Modellprojekt für energetische Gebäudesanierung vorgestellt

Die Berliner Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, und der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft HOWOGE, Bernd Kirschner, stellten am 17.6.2009 die Pläne für die energetische Gebäudesanierung des Wohngebietes Berlin-Buch vor.

Das Wohngebiet Berlin-Buch wurde zwischen 1975 und 1989 in der Plattenbauweise - Typ WBS 70 errichtet und verfügt über rund 6300 Wohnungen. Größter Wohnungseigentümer in Buch ist die städtische Wohnungsgesellschaft Gesobau, die 3127 Wohnungen in Buch besitzt. Ein Großteil dieser Wohnungen ist unsaniert, mangelhafte Instandhaltung hatte einen Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 14 Prozent zur Folge. Die Gesobau sah für diese Bestände keine Perspektiven und war deshalb an einem Verkauf interessiert.

Dieser Verkauf ist nun gelungen. Ab dem 1.7.2009 wird die HOWOGE die Bucher Bestände der Gesobau übernehmen. Die HOWOGE plant die energetische Sanierung von 2300 Wohnungen. Geplant ist der Anbau von Wärmedämmfassaden, die Installation von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und die umfassende Nutzung von Erdwärme. Dank dieser Technologie sollen die Betriebskosten für 20 Jahre konstant gehalten und 7400 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Außerdem ist der Umbau eines Teils der Wohnungen für die Bedürfnisse älterer Bürger und für Service - Wohnangebote geplant. Andere Wohnungen sollen Mietergärten erhalten. Die Nettokaltmieten nach der Sanierung werden zwischen 5 und 6 Euro liegen. Ein Abriss von Wohngebäuden ist nicht vorgesehen.

Der Baubeginn soll 2010 erfolgen, die Fertigstellung sämtlicher Wohnungen ist für 2013 geplant.


09.06.2009 - Halle/Saale - Sanierung des Renaissancehauses "Goldene Rose" vorläufig gescheitert

Am 9.6.2009 hat die Goldene Rose GmbH & Co Gaststättenimmobilien KG bekanntgegeben, dass sie das ehemalige Gasthaus "Goldene Rose" in der Rannischen Straße 19 in der Altstadt von Halle nicht sanieren wird. Als Grund wurde die fehlende Rentabilität des Vorhabens genannt.

Das ehemalige Gasthaus "Goldene Rose" wurde 1591 errichtet. Von 1983 bis 1986 wurde das Gebäude aufwändig saniert. Bis 1994 wurde es als Gasthaus genutzt. Doch anschließend wurde das Baudenkmal von der Goldene Rose GmbH & Co Gaststättenimmobilien KG mit Sitz in München erworben. Dieser Eigentümer kündigte zwar regelmäßig eine Instandhaltung und Nutzung des Gebäudes an. Doch in der Praxis wurde das Gebäude dem Leerstand und Verfall überlassen. Diese Situation dürfte sich nun weiter fortsetzen.


08.06.2009 - Zeitz - Wohnungsbaugesellschaft Zeitz beginnt Sanierung des Hochhauses "Zeitzblick"

Am 8.6.2009 begann die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Zeitz mit der Fassadensanierung des Hochhauses "Zeitzblick" in der Käthe-Niederkirchner-Straße 38. Das elfgeschossige Gebäude wurde 1974 in traditioneller Bauweise errichtet und verfügt über 257 Wohnungen. Das Hochhaus bietet Wohnungen mit Balkons, Aufzüge und einen attraktiven Panoramablick auf Zeitz. Dank dieser Qualitäten ist das Hochhaus gut vermietet, obwohl die Leerstandsquote in Zeitz 24,5 Prozent beträgt. In den letzten Jahren wurden die Innenräume des Gebäudes erneuert und Wohnungsgrundrisse verändert. Nun wird das Hochhaus mit einer Wärmedämmfassade, einer markanten Farbgestaltung und neuen Balkonbrüstungen versehen. Außerdem werden die Heizungen erneuert. Die Baumaßnahmen sollen 1,3 Millionen Euro kosten und zum Ende des Jahres beendet sein.


01.06.2009 - Dessau - Erfolgreicher Bürgerprotest gegen den Abriss

Der jahrelange Kampf der Bürger für den Wohnblock Wiener Straße 45-53 hat nun ein glückliches Ende gefunden. Denn am 1.6.2009 erfolgte der Verkauf des Wohnblocks an die Immobilien Dessau-Rosslau GmbH, die umgehend mit der Sanierung des Gebäudes beginnen will.

Der Wohnblock Wiener Straße 45-53 wurde 1971 als Versuchsbau in Gipsbauweise errichtet und umfasst 50 Wohnungen. Der frühere Eigentümer, die kommunale Dessauer Wohnungsbaugesellschaft mbH (DWG), plante für die Zeit nach 2010 einen Abriss des Wohnblocks und begann 2007 mit dem Leerzug des Gebäudes. Bald waren 50 Prozent der Wohnungen leergezogen.

Die verbliebenen Mieter allerdings setzten sich vehement gegen einen Auszug und Abriss zur Wehr. Sie gründeten eine Bürgerinitiative, die sich für eine Sanierung und Revitalisierung des Wohnblocks einsetzte. Die DWG dagegen verweigerte eine Sanierung des Gebäudes und beschloss stattdessen eine Konzentration der Investitionen auf die Innenstadt. Erst der anhaltende Widerstand der Mieter führte zu der Entscheidung gegen den Abriss und für den Verkauf.

Nun, nach dem Verkauf des Wohnblocks, zeichnen sich neue Perspektiven für den Wohnblock ab. Der Investor plant die Sanierung des Gebäudes für 1,3 Millionen Euro und eine Wiederbelegung des Blocks. Der Beginn der Sanierungsarbeiten ist für den Juli 2009 geplant, im März 2010 sollen die Arbeiten beendet sein.


27.05.2009 - Zittau - Hauseinsturz in der Altstadt

Am 27.5.2009 ist in der Zittauer Altstadt das Haus Brunnenstraße 22 eingestürzt. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Bürgerhaus aus der Zeit um 1680. Der Privateigentümer hatte das Baudenkmal in den letzten Jahren dem Leerstand und Verfall überlassen. Mittlerweile wurden die Trümmer des Gebäudes beseitigt. Ebenfalls betroffen ist das Nachbargebäude Brunnenstraße 20. Dieses Gebäude, das in den letzten Jahren gleichfalls dem Leerstand und Verfall überlassen war, wurde durch den Einsturz so schwer geschädigt, dass es ebenfalls abgerissen werden musste.

Hintergrund:

Zittau war im 17. und 18. Jahrhundert eine wichtige und wohlhabende Handelsstadt. Von dieser Zeit kündet der wertvolle Altstadtkern mit prunkvollen Kaufmannshäusern aus der Renaissance- und Barockzeit. Heute ist dieser baukulturelle Schatz allerdings gefährdet. Denn Zittau musste nach 1990 einen massiven Bevölkerungsverlust verkraften. Die Bevölkerungszahl verringerte sich von 38000 Einwohnern 1988 auf 29000 Einwohner 2008. Die Folge dieses Aderlasses war ein Anstieg des Wohnungsleerstandes auf 24,9 Prozent in der Gesamtstadt. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in der Altstadt, wo der Wohnungsleerstand auf 35,4 Prozent emporschnellte. Die Konsequenz war eine zunehmende Investitionszurückhaltung privater Hauseigentümer. Viele Eigentümer überließen ihre Baudenkmäler dem Verfall oder gar dem Abriss.

Die Stadtverwaltung hat versucht, den Leerstand in der Altstadt durch den massenhaften Abriss von DDR-Wohnungen, durch die Verlagerung des Schwimmbades und der Fachhochschule vom Stadtrand an den Altstadtrand sowie durch Sicherungsmaßnahmen an besonders wertvollen Baudenkmälern zu entschärfen. Doch auch durch diese Maßnahmen konnte keine Stabilisierung der Altstadt erreicht werden. Im Gegenteil: Auch in den letzten Jahren gingen wertvolle Baudenkmäler, wie ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert in der Brunnenstraße 3, verloren. Insgesamt wurden seit 1990 in der Zittauer Altstadt rund 40 Baudenkmäler abgerissen. Eine Ende des Bevölkerungsrückganges in Zittau ist derzeit nicht abzusehen.


26.05.2009 - Chemnitz - Wohnungsgenossenschaft (WG) Einheit will Altbauten sanieren

Die Wohnungsgenossenschaft (WG) Einheit erklärte sich bereit, gefährdete Altbauten zu sanieren. Voraussetzung ist allerdings, dass die Schwerpunktgebiete der WG Einheit in Markersdorf und Hutholz im neuen Stadtentwicklungskonzept (SEKO) als Erhaltungsgebiete ausgewiesen werden. Eine Entscheidung des Chemnitzer Stadtrates über das neue Stadtentwicklungskonzept wird für den Herbst 2009 erwartet.

Hintergrund:

Chemnitz musste nach 1990 einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von 323000 Einwohnern (jetziges Stadtgebiet) auf derzeit 241000 Einwohner verkraften. Die Folge ist ein Wohnungsleerstand, der in der Gesamtstadt derzeit bei rund 20 Prozent liegt. Weit überdurchschnittlich vom Leerstand betroffen sind allerdings die Gründerzeitquartiere. Beispielsweise beträgt der Leerstand in Sonnenberg 34 Prozent, im Lutherviertel gar 39 Prozent. Angesichts des Leerstandes und eines niedrigen Mietniveaus (sanierte Altbauwohnungen sind schon für eine Nettokaltmiete von 3,10 Euro zu haben) ist eine Sanierung von Altbauten in der Regel nicht rentabel. Entsprechend agieren die Privateigentümer, die über rund 80 Prozent der vor 1950 errichteten Gebäude in Chemnitz verfügen. Viele von ihnen lassen ihre Altbauten verfallen. Die Folge sind Einstürze, Brandstiftungen, Gefahren für Passanten und Notabrisse zur Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Derzeit stellen rund 250 Altbauten eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit dar, die Stadt Chemnitz muss pro Jahr rund 300000 Euro für die Sicherung einsturzgefährdeter Gebäude in Ersatzvornahme aufwenden.

Die WG Einheit verfügt über rund 6300 Wohnungen. 90 Prozent der Wohnungen wurden während der DDR-Zeit errichtet, rund 85 Prozent der Wohnungen sind saniert. Diese Wohnungen, die vor allem in Markersdorf und Hutholz liegen, sind sehr beliebt, der Leerstand bei der WG Einheit beträgt deshalb lediglich 5,9 Prozent.

Die WG Einheit ist bereit, die Gewinne aus ihrem DDR-Wohnungsbestand für die Sanierung und den Erhalt von unrentablen Altbauten zu nutzen. Diese Quersubventionierung kann allerdings nur dann funktionieren, wenn der Erhalt der DDR-Wohnungsbestände der WG Einheit in Markersdorf und Hutholz im neuen Stadtentwicklungskonzept festgeschrieben wird. In einem ersten Entwurf des Stadtentwicklungskonzeptes vom Dezember 2008 wurden diese Stadtteile allerdings als Auflockerungs- bzw. Umstrukturierungsgebiete eingestuft.


20.05.2009 - Jena - Eröffnung der Straßenbahnlinie Lobeda West - Bahnhof Göschwitz

Am 20.5.2009 wurde die 900 Meter lange Straßenbahn- Neubaustrecke Lobeda West - Bahnhof Göschwitz eröffnet. Die Straßenbahn verbindet das Wohngebiet Jena-Lobeda (Bauzeit 1968-1985) mit dem Gewerbegebiet Göschwitz (6000 Arbeitsplätze) und dem Umsteigebahnhof Göschwitz. Bis zum 16.12.2009 soll die Streckenverlängerung vom Bahnhof Göschwitz nach Burgau eröffnet werden.

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